Wie muss ein akzeptabeles Vlies aussehen?

Allgemeines zum Thema Spinnen (Spinnfasertypen, geschichtliches, ...)

Moderator: Claudi

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Re: Wie muss ein akzeptabeles Vlies aussehen?

Beitrag von Gunda » 22.07.2009, 19:28

Ich muss noch viel Lernen das weiß ich, aber dafür hab ich ja EUCH :D :O

Na mal im Ernst. Ich finds toll das ich dieses Forum gefunden habe, sonst hätt ich noch keinen Faden aufm Rad.

@ Claudi: Guter Tip. Ich hab doch die kleine Flickkarde. Die kann ich mir doch zwischen die Beine klemmen. Es dauert schon wirklich sehr lange bis die Spitzen aufweichen und ich habs draußen stehen. Da fliegt im Moment so viel Zeug rein.
Ich werds mal probieren.



P.s: Noch was vergessen: Was macht Ihr mit der Bauchwolle? Die scheint sehr stark verfilzt.
Liebe Grüße Gunda

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Re: Wie muss ein akzeptabeles Vlies aussehen?

Beitrag von shorty » 22.07.2009, 19:45

wegtun, wenn Du genug andere hast :-)))
Karin

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Re: Wie muss ein akzeptabeles Vlies aussehen?

Beitrag von Gunda » 22.07.2009, 20:00

Danke.
Liebe Grüße Gunda

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Re: Wie muss ein akzeptabeles Vlies aussehen?

Beitrag von Perisnom » 22.07.2009, 21:09

Bauchwolle kommt bei mir in die Blumenkästen - als Wasserspeicher auf die Drainage. Klappt super und düngt gleichzeitig :D
Viele Grüße aus Bayern von Marion Bild

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Re: Wie muss ein akzeptabeles Vlies aussehen?

Beitrag von Gunda » 22.07.2009, 21:14

Auch ne Idee.

Da Coburger aber gut filzt hab ich überlegt ob ich nicht doch versuch nen ganz dicken Faden draus zu spinnen und dann ne Tasche filze.

Oder meine Oma kriegts zum Puppen füllen.
Liebe Grüße Gunda

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Re: Wie muss ein akzeptabeles Vlies aussehen?

Beitrag von ronja-raeubertochter » 22.07.2009, 21:23

Gunda hat geschrieben:Auch ne Idee.

.......
Oder meine Oma kriegts zum Puppen füllen.
Wolle, die mir fürs Spinnen nicht gut genug ist, die ich aber zu schade zum Wegschmeißen finde (kurzstapelige Abschnitte, Verschnitt), sammle ich auch separat zum Füllen von meinen Felltieren.... :))
Liebe Grüße von der Räubertochter

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Re: Wie muss ein akzeptabeles Vlies aussehen?

Beitrag von Klara » 23.07.2009, 13:51

Perisnorm, du hast noch nie die Wolle eingesammelt, die zwei Scherer an einem Tag von 400 Schafe geholt haben, oder? Da grabscht man das Vlies mit beiden Armen und stopft es so schnell wie möglich in den Sack, weil das nächste Vlies gleich kommt und auch weg muss. Wenn noch ein Mistklumpen dabei ist, ist es halt Pech. Der Bauer kriegt auch keinen Cent mehr, wenn er den Mist besser aussortiert - im Gegenteil, da nur Wolle ja leichter wiegt wird der Gesamtbetrag weniger. Das ist beim Verkauf an den Grosshandel (wo die Wolle dann irgendwo in Frankreich noch ausgepackt und noch mal sortiert wird, bevor sie containerweise zum Waschen und Spinnen nach China geht) - nicht an Handspinner.

Was die verschiedenen Verschmutzungen angeht: Mistklumpen würden mich nur stören, wenn ich nach Gewicht gekauft und mehr als 0,30 Euro pro Kilo bezahlt habe (weil dann die Wolle zu teuer war). Ansonsten ist der Mist nämlich schnell rausgesammelt, genauso wie Strohalme. Wirklich wiederlich sind Grassamen und sonstiger Miniatur-Pflanzenkram... Schlamm kann man dagegen meistens recht einfach rauswaschen. Während gelbe Wolle manchmal gelb bleibt - das muss man dann schön finden...

Der bequemste Weg zur Rohwolle ist übrigens, sich mit einem guten Scherer zu befreunden - Alain hat gestern einen riesen Sack farbige Rohwolle gebracht (die vom Grosshandel nicht aufgekauft wird) und mich auch gleich vorgewarnt, dass ich mich nach unten durchwühlen muss, was oben drauf liegt, ist nicht so toll. Ich warte jetzt nur auf besseres Wetter, ich würd's gern vor dem Haus in der Sonne machen.

Ciao, Klara

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Re: Wie muss ein akzeptabeles Vlies aussehen?

Beitrag von Perisnom » 23.07.2009, 14:08

Liebe Klara,
nein, da hast Du recht, das habe ich wirklich noch nicht. Ist sicher Knochenarbeit.
Ich bin aber für hier mal von "normalen" Hobby-Schafhaltern ausgegangen. So wie ich halt auch einer bin.
Ich glaube kaum, daß unsere Forenmitglieder nur Wolle von Großschäfern kaufen....
Viele Grüße aus Bayern von Marion Bild

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Re: Wie muss ein akzeptabeles Vlies aussehen?

Beitrag von Gunda » 23.07.2009, 14:17

Hallo,
also ich hab definitiv mehr als 0,30 € für den Mist bezahlt.

Heu finde ich läßt sich nicht so leicht raussuchen.

Was bei der Coburger schön ist, die Spelzen die da drin sind schwimmen alle oben auf dem Wasser, lösen sich also toll von der Wolle und das von ganz alleine. Das ist leider bei Milchschaf nicht so.
Liebe Grüße Gunda

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Re: Wie muss ein akzeptabeles Vlies aussehen?

Beitrag von shorty » 23.07.2009, 14:57

Also ich bin wohl was Wolle angeht ein Exot.
Ich zahle ganz bewußt deutlich mehr , als die Schäfer bei der Wollsammelstelle kriegen.
Dafür möchte ich auch top Qualität. Meist funktioniert der Deal sehr gut, mit Zufriedenheit auf beiden Seiten, sind allerdings eher Klein und Hobbyschäfer.
Den Weltmarktpreis für Wolle find ich gelinde gesagt eine Frechheit, werd ich aber nicht ändern können.
Was ich belohnen möchte ist Engagement und Einfallsreichtum, andere Wege hierbei zu gehen. Ist manchmal schwierig aber nicht unmöglich, ich hab aber großes Verständnis für Berufsschäfer, die das einfach zeitlich nicht schaffen.

Es ist wohl auch ein Unterschied, ob man Wolle verkauft , oder eben wie ich nur für sich selber oder Bekannte spinnt.
Mir macht es nichts aus, wenn ich für nen Pullover 2 Kg Rohwolle brauche, diese mich dann 5- 10 Euro pro Kilo kostet und der Pulli mindestens 10 Jahre hält.
Da kann ich ruhig deutlich mehr als die 30 cent zahlen.


Waren nur so Gedanken am Rande, soll keine Kritik oder so sein, eher was zum Nachdenken über die Wolle generell.

Manchmal dauert es , bis solche Ansätze fruchten, was angesichts der niedrigen Wollpreise und der geringen Nachfrage nach hochwertiger Wolle verständlich ist.
Klaras Tip mit dem Scherer kann ich jedenfalls nur bestätigen.

Optimistische Grüße :-)))
Karin

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Re: Wie muss ein akzeptabeles Vlies aussehen?

Beitrag von landschaf » 23.07.2009, 15:08

Gunda hat geschrieben:Hallo,
also ich hab definitiv mehr als 0,30 € für den Mist bezahlt.

Heu finde ich läßt sich nicht so leicht raussuchen.

Was bei der Coburger schön ist, die Spelzen die da drin sind schwimmen alle oben auf dem Wasser, lösen sich also toll von der Wolle und das von ganz alleine. Das ist leider bei Milchschaf nicht so.

also,was Du uns da auf den Fotos zeigst,sieht nicht nach Mist aus.
Rohwolle eben.Und wenn man ganzes Vlies kauft,dann sind halt auch
die qualitativ schlechteren Partien dabei.Und Powolle erhebt auch nicht meinen Geist,kommt aber immer wieder vor.Pack ich halt ins Beet.

Das ist ein Haufen Arbeit und ich kann nachvollziehen,wenn jemand sagt,ibääh,nicht mein Ding,gehe ich lieber Kammzug kaufen.
Hat alles seine Berechtigung.

Außer den Rohwollpreisen.Ich bezahle freiwillig meiner "Hoflieferantin" :) 4 Euro pro Kilo Milchschaf und das ist eigentlich noch ein Witz.
Dafür bekomme ich von ihr Wolle,die ich aus der Flocke spinnen kann.
Habe Pommernrohwolle hier,da habe ich 10 Euro für ein Riesenvlies gezahlt,mußte einiges aussortieren,ansonsten sehr schön.

Ansonsten möchte ich mich voll und ganz Karins Beitrag anschließen.
O come t' inganni se pensi che gl' anni
non hann' da finire,bisogna morire
.

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Re: Wie muss ein akzeptabeles Vlies aussehen?

Beitrag von Gunda » 23.07.2009, 15:54

Hi,
Eure Einstellung kann ich verstehen, teile sie auch in manchen Dingen.

Was man auf dem Foto sieht ist nur das Rückenteil. Der Rest, also die andere Hälfte, steht noch im Sack und kommt teilweise jetzt aufs Beet, der Rest zu Omma inne Puppen.

Ich zahle auch gerne mehr für gute Wolle. Da ich noch nicht so viel Ahnung habe hab ich nen Vlies gekauft. Das da aber nun alles dabei ist wusste ich nicht. Ich sehe nur keinen Sinn darin Wolle teuer hin und her zu schicken die nachher im Beet landet.
Dann hätt ich lieber nen bischen mehr bezahlt und nur die brauchbaren Teile genommen.

Ich hatte mich vor dem Kauf auch exakt ausgedrückt und gesagt das ich sie zum Spinnen haben möchte.

Aber ist ja jetzt auch Wurscht. Ich mach das beste draus und es bleibt auch hoffentlich noch genug brauchbares über.

So lern ich jeden Tag was dazu.
Liebe Grüße Gunda

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Re: Wie muss ein akzeptabeles Vlies aussehen?

Beitrag von Klara » 24.07.2009, 22:03

shorty hat geschrieben: Ich zahle ganz bewußt deutlich mehr , als die Schäfer bei der Wollsammelstelle kriegen.
Dafür möchte ich auch top Qualität. ...
Den Weltmarktpreis für Wolle find ich gelinde gesagt eine Frechheit, ...
Seh ich genauso: Das Preis-Leistungsverhältnis muss stimmen. Der Weltmarktpreis für Wolle zahlt nicht mal die Schur (der billigste Scherer, den ich kenne, nimmt 1,50 Euro pro Schaf - bei grossen Herden und auf ordentlichen Höfen, wo man ihm die Schafe unters Messer liefert) - ich hatte aber noch kein 5-kg-Vlies auf den Vendéen. Deshalb habe ich auch kein schlechtes Gewissen, wenn ich dem Grosshändler ein paar Mistklumpen dazupacke.

Wenn sich dagegen jemand die Mühe macht, zuerst schon mal die Schafe ordentlich (sauber!) zu halten, dann einen blitzsauberen Scherplatz zu haben und von den Vliesen sorgfältig alles wegzupft, was nicht schön ist (dabei kann angeblich bis zur Hälfte verloren gehen), dann ist die Wolle deutlich mehr wert. Wieviel mehr, das müssen Verkäufer und Käufer unter sich auspacken.

Gunda, "nur die brauchbaren Teile" ist ein recht dehnbarer Begriff - das kommt immer drauf an, wieviel Mühe man sich machen will. Solange im Vlies nicht wirklich Mistklumpen hängen (und ich meine wirklich faustgrosse Klumpen - nicht ein paar braunverklebte Spitzen!) und auch das Vlies nicht stellenweise so verfilzt ist, dass man es nicht mehr auseinanderzupfen kann, würde ich mich über die Qualität noch nicht aufregen. Gerade bei der hübschen Farbe und relativen Seltenheit des Coburger Fuchsschafs...

Ciao, Klara

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Re: Wie muss ein akzeptabeles Vlies aussehen?

Beitrag von khaki » 25.07.2009, 09:42

Hallo,
ich glaube auch, dass beim Begriff "akzeptables Vlies" die Meinung weit auseinandergeht.
Ich habe hier nun einiges an Rohwolle liegen- an manchen Vliesen hängt mein Herz mehr als an anderen... ;)
da macht es mir auch nicht so viel aus, dass ich zupfen und zupfen muss (weil Heu usw. drin ist)
Grobe Verschmutzungen werden rigoros aussortiert.
Ich bin allerdings auch schon arg über den Tisch gezogen worden, obenauf im Sack die schönste Wolle und
unten fast nur Mist (und das wörtlich! :evil: ) Aaaaber.... aus der Erfahrung wird frau klug und sucht sich
nach Möglichkeit vor Ort die Wolle selber aus.

Ich mag es aber sehr mit Rohwolle zu arbeiten und dafür bezahle ich auch gerne gut - zumindest möchte ich
das Scheren der paar Schäflein, die ihre Wolle an mich abgegeben haben, in etwa bezahlen! :))

Liebe Grüße
Karin

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Re: Wie muss ein akzeptabeles Vlies aussehen?

Beitrag von Gunda » 25.07.2009, 10:44

Hi,
das die Meinungen darüber was akzeptabel ist weit auseinder gehen stimmt.

Ich als Anfängerin möchte natürlich so viele versch. Wollsorten wie möglich probieren und das Coburger stand für mich ganz oben mit dabei weil ich es einfach nur traumhaft fand. All diese versch. Schafsorten hat man jedoch nicht vor Ort und muss dann zwangsläufig auf Lieferungen von weiter weg ausweichen.

Da das aber jetzt schon meine zweite Lieferung war (die erste war das schwarze Milchschaf - hier hab ich von 2,5 kg Wolle 1 kg stark verkotete aussortiert) wo viel schlechte Wolle dabei war wollt ich einfach nur mal wissen wie Ihr das seht.

Ich mach es jetzt so wie Claudi geschrieben hat mit der kleinen Karde vorm Waschen eben die Spitzen etwas aufdröseln und es klappt besser als ich gedacht habe und ich freue mich schon riesig drauf diese tolle Wolle zu verspinnen.
Liebe Grüße Gunda

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