and the winner is...

Allgemeines zum Thema Spinnen (Spinnfasertypen, geschichtliches, ...)

Moderator: Claudi

Tulipan
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Re: and the winner is...

Beitrag von Tulipan » 19.10.2015, 21:04

shorty hat geschrieben:Tolle Spindelfüllungen :-)))

Wenns rein um Zeit geht, muss man halt das Wickeln auch mit dazurechnen, wobei ich schon glaube dass Abby echt ne begnadete Spindlerin ist.

Karin
Aber wie sie das mit einer Spindel toppen will, ist mir schleierhaft.


@Dornspinnchen: Ich hoffe, ich habe deinem Sohn jetzt nicht noch merh Arbeit gemacht. Meine werden immer ganz fuchtig, wenn ich sie korrigiere. Ich wünsch ihm vile ERfolg mit seinem Vortrag.

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Re: and the winner is...

Beitrag von shorty » 19.10.2015, 21:45

Ist denke ich nicht zu schaffen, da ist ja genau Klaras und mein Kritikpunkt.
Die Vergleiche in der Literatur sind alle alt und gehen von völlig anderen Rädern aus.
Sowohl der very fast flyer als auch der Prototyp fürs Lendrum Saxony sind viel eher durch die Hand-Auszugsgeschwindigkeit begrenzt als durch die RPM...nicht mal Abby selber kann das in voller Fahrt treten...
Ganz gleich, wie beschwerlich das Gestern war, stets kannst du im Heute von Neuem beginnen.

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Re: and the winner is...

Beitrag von Klara » 20.10.2015, 12:09

Shorty und ich sind uns einig, da brauche ich nichts zu wiederholen ;)

Aber noch was zur Spinnrad-Erfindung: Alden Amos behauptet, dass Leonardo da Vinci eigentlich eine Zwirnmaschine erfunden hätte, kein Spinnrad. Spinnräder - bzw. Spindelräder - gibt's nämlich schon seit längerem mit irren Übersetzungen - grosse Wanderräder mit Miner's Head (Beschleunigungssystem) haben 1:200 und meine kleine Falt-Charkha 1:100. Beim Zwirnen mit der Spindel verbringe vermutlich (wie misst man denn das?) so viel Zeit mit Aufwickeln verbringe (also Zwirn auf die Spindel - vom Ball wickeln vorher will ich gar nicht reden, da werde ich kribbelig, wenn ich dran denke) wie mit dem eigentlichen Verzwirnen. Da käme ja auch der WoolleeWinder so richtig zu seinem Recht - wenn das blöde Ding denn so schnell drehen würde, wie ich meinen Drall im dünnen Zwirn haben will...

Ich spinne ganz gerne mit der Spindel - aber zum Verzwirnen nehme ich das Rad, wenn ich eines habe (oder warten kann, bis wieder eines greifbar ist).

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Re: and the winner is...

Beitrag von Tulipan » 20.10.2015, 12:23

Mit Spindelrädern kann man keinen Flachs verarbeiten. Sigrid Vogt schreibt ja, dass Flügelspinnräder eigentlich als Flachsräder entwickelt wurden. Die hat man dann halt auch für Wolle verwendet.

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Re: and the winner is...

Beitrag von Cinnamonowl » 20.10.2015, 18:50

Das ist mir auch schon so gegangen. Zwirnen geht auf dem Rad wirklich schneller und macht einfach viel mehr Freude, als mit der Spindel.

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Re: and the winner is...

Beitrag von IngeE » 23.10.2015, 00:08

Ach nein!!!! Ich habe keine Spindeln, ich kann sie nicht bedienen, muss ich dass auf meine alten Tage auch noch lernen?????
Respekt der Spindel!
Ich dachte bisher, nur jemand, der mobil spinnen will/muss, nimmt eine Spindel.
Liebe Grüsse
Inge

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Re: and the winner is...

Beitrag von schafgarbe » 23.10.2015, 09:01

Spindeln sind unterwegs sooo praktisch, nehmen kaum Platz weg, können selbst auf Flugreisen im Handgepäck auf Dienstreisen mit. Mit Kreuzspindeln ist selbst Verzwirnen ohne vorheriges Abwickeln kein Problem. Die sind so ähnlich wie die Socken für das Stricken unterwegs.

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Re: and the winner is...

Beitrag von Klara » 23.10.2015, 16:31

IngeE hat geschrieben:Ach nein!!!! Ich habe keine Spindeln, ich kann sie nicht bedienen, muss ich dass auf meine alten Tage auch noch lernen?????
...
Müssen muss niemand gar nichts... Aber praktisch ist es, wenn man's kann.
Tulipan hat geschrieben:Mit Spindelrädern kann man keinen Flachs verarbeiten. ...
Warum? Wenn das Zitat aus Vogt's Buch hier stimmt: "Die Spinntechnik für aufgerockten Flachs erlaubt es überdies beim Einsatz eines fußgetriebenen Flügelspinnrades, die rechte Hand ruhen zu lassen, mit dieser freien Han gleichzeitig eine Wiege zu schaukeln oder im Kochtopf zu rühren" - und auch bei Hochzeitsrädern arbeite man einhändig (pro Flügel) - dann kann man mit der freien Hand auch die Kurbel vom Spindelrad drehen. Die Wiege schaukelt halt die Schwester...

Aber eigentlich wollte ich ja was anderes zur Geschichte schreiben. Im aktuellen Journal for Spinners, Weavers and Dyers ist ein Bericht über das Nacharbeiten von Mustern aus dem Kendal Pattern Book, vermutlich der Katalog eines Händlers in Kendal aus dem Jahr 1769. Die Gilde hat die Muster in doppelter Grösse nachgewoben, weil die Originale so fein sind, dass man heutzutage das Garn dafür nicht mehr ohne weiteres bekommt und weil einige der Weber noch Anfänger waren. Viele der Originale sind als Schussrips gewebt mit oft über 100 picks per inch und einem mit 180 ppi! Umgerechnet sind das 40 bis 72 Schussfäden pro Zentimeter (ja, einen Zentimeter!!!). Die Muster sind aus Leinen und Wolle.

Bei dem Gedanken, Garn zu spinnen, das man dann zu 40 Fäden pro cm anschlagen kann wird mir schwindlig! Und meines Wissens nach waren die Garne 1769 noch zwangsweise handgesponnen. Und das mit einem 1:10 Flachsrad???? Die Wolle mit einem grossen Wanderrad kann ich mir eher vorstellen (auch wenn ich's nicht spinnen wollte) - aber wo kam das Ausgangsmaterial her? England ist ja mit Feinwollen nicht direkt gesegnet. Lauter Rätsel, die in dem Artikel leider nicht beantwortet werden.

Ciao, Klara

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Re: and the winner is...

Beitrag von Tulipan » 23.10.2015, 17:40

Klara hat geschrieben: Warum? Wenn das Zitat aus Vogt's Buch hier stimmt: "Die Spinntechnik für aufgerockten Flachs erlaubt es überdies beim Einsatz eines fußgetriebenen Flügelspinnrades, die rechte Hand ruhen zu lassen, mit dieser freien Han gleichzeitig eine Wiege zu schaukeln oder im Kochtopf zu rühren" - und auch bei Hochzeitsrädern arbeite man einhändig (pro Flügel) - dann kann man mit der freien Hand auch die Kurbel vom Spindelrad drehen. Die Wiege schaukelt halt die Schwester...
Das Spindelrad wickelt nicht auf, es heißt nicht umsonst auch Wanderrad. Du musst die Entfernung zwischen Rocken und Spindel ständig vergrößern. Klar kann man sich den Rocken unter den Arm klemmen und damit hin und her marschieren, aber da dürfte das Flügelspinnrad doch deutlich bequemer sein. Ich habe keine Flachsspinnerfahrung, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass die langen, nur angefeuchtet gut zusammenhaltenden Fasern mit einem Spindelrad sinnvoll zu verspinnen sind.

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Re: and the winner is...

Beitrag von shorty » 23.10.2015, 18:35

müsste man testen , halte ich auch für knifflig aber nicht undenkbar,.
Und dann gibts ja noch die Pendulumwheels, da muss man nicht wandern.
Trotzdem stelle ich mir das mit Flachs schwierig vor.
Ganz gleich, wie beschwerlich das Gestern war, stets kannst du im Heute von Neuem beginnen.

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Re: and the winner is...

Beitrag von Klara » 25.10.2015, 13:47

Bei der Charkha wandert man nicht, da sitzt man, und bei den französischen Spindelrädern auch. Wobei schon klar ist, dass das automatisch aufwickelnde Rad ein grosser technischer Fortschritt war...

Ciao, Klara

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Re: and the winner is...

Beitrag von Tulipan » 25.10.2015, 16:21

dabei ist aber der Faservorrat in der Hand und diese wird von der Spindel wegbewegt. Das Problem ist der Rocken.

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