Suche grosses Spinnrad

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aprilhexe
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Re: Suche grosses Spinnrad

Beitrag von aprilhexe » 28.10.2014, 00:31

Ich sitze grade hier, betrachte mein Polonaise und suche nach nicht sorgfältig verarbeiteten Teilen :fear: . Bisher habe ich noch keine gefunden. Und ich habe auch noch nicht festgestellt, dass es auf Temperaturschwankungen reagiert. Ich hatte es jetzt grade sogar bei grausligem Regenwetter 2 Wochen im Schuppen geparkt (ich weiß, das macht man gar nicht, ich hatte aber UMZUG!!!) und es lief hinterher genauso wie zuvor. Und mein Spinnrad selber aufzubauen, das fand ich auch nicht blöd, ich habe es mit der beigefügten (englischen) Anleitung gemacht und beim Aufbau einfach verstanden, wie es funktioniert. Somit kann ich es auch entsprechend justieren, damit es gut funktioniert.
Klar gibt es immer noch was tolleres... Manches passt halt zur Spinnerin und dann akzeptiert man auch, dass das Arbeitsgerät ein bissele Fett braucht (MINSTREL). Oder justiert werden muss. Das sind dann 30 Sekunden, in denen ich nicht spinnen kann, sondern in denen ich mich um mein Arbeitsgerät kümmere.
Es gibt sooo viele schöne Räder... und ein jeder Hersteller denkt sich was anderes aus... für unterschiedliche Bedürfnisse und unterschiedliche Preisvorstellungen.
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Re: Suche grosses Spinnrad

Beitrag von schafgarbe » 28.10.2014, 07:55

Nichts für Ungut, aber viele von den alten Traddis, die immer noch wunderbar laufen, haben jahrelang auf ungeheizten Dachböden und in Kellern verbracht. Meins z.B., lediglich die Feder an der Bremse musste erneuert werden. Nichts verzogen, incl. der Spulen. Das Rad ist über 30 Jahre alt. Dazu passen alle modernen Spinnflügel, Spulen, usw.

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Re: Suche grosses Spinnrad

Beitrag von wollwolff » 28.10.2014, 08:36

Hallo Ihr Lieben,
Im Besitz der Handspinngilde e.V. befindet sich ein "Wanderad".
Maxi3[1].jpg
Die Details könnt Ihr unter Nr. 501 beim wollwolff nachlesen.

LG von Jürgen
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Re: Suche grosses Spinnrad

Beitrag von shorty » 28.10.2014, 09:28

aprilhexe hat geschrieben:Ich sitze grade hier, betrachte mein Polonaise und suche nach nicht sorgfältig verarbeiteten Teilen :fear: . Bisher habe ich noch keine gefunden. Und ich habe auch noch nicht festgestellt, dass es auf Temperaturschwankungen reagiert. Ich hatte es jetzt grade sogar bei grausligem Regenwetter 2 Wochen im Schuppen geparkt (ich weiß, das macht man gar nicht, ich hatte aber UMZUG!!!) und es lief hinterher genauso wie zuvor. Und mein Spinnrad selber aufzubauen, das fand ich auch nicht blöd, ich habe es mit der beigefügten (englischen) Anleitung gemacht und beim Aufbau einfach verstanden, wie es funktioniert. Somit kann ich es auch entsprechend justieren, damit es gut funktioniert.
Klar gibt es immer noch was tolleres... Manches passt halt zur Spinnerin und dann akzeptiert man auch, dass das Arbeitsgerät ein bissele Fett braucht (MINSTREL). Oder justiert werden muss. Das sind dann 30 Sekunden, in denen ich nicht spinnen kann, sondern in denen ich mich um mein Arbeitsgerät kümmere.
Es gibt sooo viele schöne Räder... und ein jeder Hersteller denkt sich was anderes aus... für unterschiedliche Bedürfnisse und unterschiedliche Preisvorstellungen.

Also was die Zusammenstellung der Holzteile betrifft gibts mit Sicherheit ausgewogenere Modelle..
ich hab ja damals an Emis Symphonie gesessen... was das Spinnen betrifft bin ich sehr gut zurecht gekommen, die "Leichte " des Rades hat mich verblüfft.. hat aber auch so seine Schattenseiten..
Es waren bestimmt 3-4 versch. Holzarten verarbeitet in einem Rad was zur Folge hat, dass die dunkle rötliche Beize ganz anders aussah...fand ich optisch nicht gelungen...
... gab meines Wissens auch schon den ein oder anderen Bruch...

Gesamt gesehen gehts überhaupt nicht darum die Kromskis schlecht zureden..... wie gesagt das Preis Leistungsverhältnis passt schon...

Aber die Aussage des Händlers besser als Ashford qualitativ ist zum einen nicht korrekt und zum anderen in höchstem Maße unseriös.. nur darum gings...

übrigens habe ich keines der Räder weder Ashford noch Kromski kann das also denke ich schon recht gut objektiv beurteilen...
Ganz gleich, wie beschwerlich das Gestern war, stets kannst du im Heute von Neuem beginnen.

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Re: Suche grosses Spinnrad

Beitrag von borekd » 28.10.2014, 11:30

Ich besitze zur Zeit ein nordisches Spinnrad mit 74cm Raddurchmesser. Für mich ist er nicht schnell genug, möchte einen größeren kaufen.
Zu den bereits genannten möchte ich noch zwei weitere beisteuern:
http://members.shaw.ca/watsonwheels/photos.html (das "Marie")
http://wyattspinwheels.com/index.php/pegasus

Das einzige mir bekannte Rad mit einem noch größeren Schwungrad dürfte das Canadian Production Wheel (CPW) sein, das kann man allerdings nur antiquarisch erwerben. Allen drei Möglichkeiten gemeinsam ist die (fast) Unmöglichkeit von Europa aus daran zu kommen.
Habe die Umdrehungen des Flügels gezählt. Es ist 10:1. Ja, wenig!
Bist Du Dir wirklich sicher? Klingt eher nach einem Irrtum, denn diese Art Räder hat nach meinem Wissen Übersetzungen etwa zwischen 1:14 und 1:22.

Im Übrigen (zweistufiger Antrieb, eher den Wirtel als das Schwungrad optimieren, Transportprobleme, ...) schließe ich mich den Vorrednerinen ein. Dennoch möchte ich ganz leise anmerken, dass ich die Räder mit großen Schwungrädern einfach schöner und "spinnradiger" finde, besonders die alten. Aber das ist Geschmacksache.

Thema Schwergang beim Ashford Traditional:
Die Faktoren, die die Leichtgängigkeit bei diesem Modell begünstigen, sind nach meinen Erfahrungen folgende:
-exakte Flucht zwischen Schwungrad und Wirtel
-die Spindellager müssen zueinander sehr gut parallel ausgerichtet sein
-axiales Spiel der Spindel zwischen den Lagern von mindestens ca. 0,5 mm
-die Schrauben, die den Rahmen zusammen halten, müssen öfters nachgezogen werden (für mich DER Konstruktionsfehler beim Traditional)
-gute Schmierung der Spindellager
-die richtige Wahl der Antriebsschnur/des Antriebsriemens. Wir haben normale Paketschnur, 0,8mm Leder-Rundriemen, Leinenschnur 1,0mm, gewachste Baumwollschnur 0,8mm und ein 2mm PUR-Rundriemen (grün, rau) mit dem Ergebnis ausprobiert, dass für zweifädig die Baumwollschnur am besten funktionierte, für einfädig/spulengebremst war der PUR-Riemen der Sieger.

Das Traditional meiner Frau ist eine eigene Konstruktion auf der Basis eines bei ebay sehr preiswert gekauften Torsos. Ich habe:
-Kugellager in das Schwungrad eingebaut
-in den komplett neu gebauten Spinnkopf den Woolee Winder für das Joy eingepasst
-zwei Wirtel zum wechseln gedreht, mit 10 Übersetzungen zwischen 7,5:1 und 30:1
-einen Doppetritt ergänzt.

Das Rad wird überwiegend einfädig und im Bereich der höheren Überstzungen benutzt, über schweres Treten hat meine Frau noch nie geklagt.

OT: @Jürgen:
Das Wanderrad ist eine schöne und elegante Konstruktion!

Gruß
Borek

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Re: Suche grosses Spinnrad

Beitrag von shorty » 28.10.2014, 12:09

borekd hat geschrieben: Bist Du Dir wirklich sicher? Klingt eher nach einem Irrtum, denn diese Art Räder hat nach meinem Wissen Übersetzungen etwa zwischen 1:14 und 1:22.
Gruß
Borek
Also meine Schwedenziege hat auch nur ne Übersetzung von 1 zu 10 würd ich sagen...

Der Grund liegt ganz einfach darin dass es fast nur doppelfädige sind, bei denen man die Wirtelgrößenmöglichkeiten nicht voll ausschöpft..
Da hilft auch der große Umfang des Schwungrades nichts...
Ganz simpel gesagt von 70 cm Durchmesser ausgehend.. doppelt so großes Schwungrad knifflig, halb so kleiner Wirtel keinerlei Problem :-)

Alle flotten Räder machen das entweder mit Zwischengetriebe oder kleinen Wirteln...

noch zum treten,, manchmal ists wenn man mit alten Rädern vergleicht auch so, dass deren Spulen Mini sind.. auf meine Schwedenziege gehen evlt 30-40 Gramm....
das entspricht eigentlich nicht mehr ganz so den Vorstellung von vielen...

und ja mir gefallen die großen Ziegen auch.. ich find sie nur für meine Art zu spinnen völlig unpraktikabel.. .
habs ja schon angeführt mein Rad bzw. meine Räder begleiten mich... ;-)
Ich denke die Technik hat da einfach Fortschritte gemacht..
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Re: Suche grosses Spinnrad

Beitrag von schafgarbe » 28.10.2014, 20:04

Meine alte Ziege hat auch 10:1 und 12:1, das scheint so der Standard zu sein.
Bei dem Norwegerrad, bei dem der Flügel fehlte, habe ich den zweifädigen Ashford Flügel eingebaut, da kann ich auch den kleinen Wirtel verwenden.

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Re: Suche grosses Spinnrad

Beitrag von borekd » 30.10.2014, 08:23

shorty hat geschrieben:...Also meine Schwedenziege hat auch nur ne Übersetzung von 1 zu 10 würd ich sagen...
Der Grund liegt ganz einfach darin dass es fast nur doppelfädige sind, bei denen man die Wirtelgrößenmöglichkeiten nicht voll ausschöpft..
Da hilft auch der große Umfang des Schwungrades nichts...
Das wurmte mich und daher habe ich unsere Räder nachgemessen, mit folgendem Ergebnis:

"Hagrid"
Schwungrad 720 mm
Wirtel 66/58 mm
11:1 / 12,4:1

"Liesel"
Schwungrad 670 mm
Wirtel 62/55 mm
11:1 / 12:1

"Goli"
Schwungrad 680 mm
Wirtel 55/45 mm
12,4:1 / 15:1

No Name 1 (noch unrestauriert)
Schwungrad 660 mm
Wirtel 45/40 mm
14,7:1 / 16,5:1

No Name 2 (noch unrestauriert)
Schwungrad 650 mm
Wirtel 40 mm
16,25:1

Die Größen der Spulen entsprechen bei den ersten beiden und dem No Name 2 etwa der standard Ashford Spule f. Traveller/Traditional bzw. sind etwas größer. "Goli" hat ein ca. 2/3 Fassungsvermögen und N.N. 1 etwa die Hälfte.

Von den drei "aktiven" Rädern entsprechen also zwei ziemlich genau shortys Gegendarstellung, das dritte und die 2 Baustellen sind etwas schneller. 22:1 erreicht allerdings bei weitem keines. Mein Irrtum resultiert wohl daher, dass ich für die ersten drei genannten Spinnräder einige Spulen nachgemacht habe, deren Wirkdurchmesser mir im Gedächnis blieben. Die sind dann natürlich kleiner.

Vielen Dank an shorty für das aufmerksam kritische Lesen und Entschuldigung für die Verwirrung.

Gruß
Borek

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Re: Suche grosses Spinnrad

Beitrag von shorty » 30.10.2014, 09:10

Oh kein Problem....
Vielleicht war es damals auch einfach zu schwierig so kleine Wirtel herzustellen, oder die Zeit spielte ne andere Rolle....
Ich wusste es nur deshalb relativ konkret, weil mir meine Schwedenziege auch zu langsam ist :-) und zudem der Einzug relativ schwach ist, und ich somit schon mal mit ner Wirtelverkleinerung geliebäugelt habe...
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Re: Suche grosses Spinnrad

Beitrag von Klara » 30.10.2014, 14:34

Oder kann's sein, dass man in Schweden auf diesen Rädern hauptsächlich (Lang-) Flachs gesponnen hat? Und der braucht ja nicht so sehr hohe Übersetzungen (haben die deutschen Flachsräder ja auch nicht, wenn die Nachbauten irgendwelche Rückschlüsse zulassen). Dazu passen dann auch die Mini-Spulen...

Ciao, Klara

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