Recycling Spinnrad - das zweite

Selbstbau von Handarbeitsgeräten

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Recycling Spinnrad - das zweite

Beitrag von Kazin » 14.12.2013, 18:00

Nach langer Funkstille (zu viel Arbeit ...) wollte ich euch mein zweites Recycling-Spinnrad vorstellen. Das erste wurde nach und nach in sich immer instabiler und schwankte beim treten zunehmend rum (klar, war ja auch nur schnell zusammengenagelt).
Jetzt wollte ich was stabiles, mit Doppeltritt und kompakter.
(M)ein Traum wäre ja ein Sidekick.....
Dann lief mit ein alter Cola-Biergartenstuhl über den Weg... schaut was daraus geworden ist.

Als Werkzeug stand wieder zur Verfügung : Fuchsschwanz, Schraubenzieher, Mechanischer Handbohrer, Zange, Feile, Schere, Messer, und Massband.

Mankos:
1) Da ich schnell spinnen wollte und auch erst mal ausprobieren wollte ob meine Idee überhaupt funktioniert hab ich weder irgendwas geschliffen, gestrichen oder sonstwie schöngemacht. Und als es fertig war und endlich funktionierte wollt ichs nicht mehr auseinandernehmen, denn STABIL ist das Rad auf jeden Fall geworden. Das nächste mach ich dann mal funktionell UND schön :O
2)Es "macht Geräusche". Falls ich irgendeinmal Zugang zu einer Wertstatt habe und alle Löcher und die Achsen exakt bohren und ausrichten kann werd ich Kugellager einbauen und dann ... wirds ganz leise :))
3) Ich möchte ein kleines Reiserad, kompktes, leichtes Reiserad....
4) Der Vulkan hat sich beim Fototermin hinter einer Wolke versteckt.

Viele frühsommerliche Grüsse aus Chile
kazin
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Re: Recycling Spinnrad - das zweite

Beitrag von spulenhalter » 14.12.2013, 20:34

Da hast du aber ein schönes Spinnrad gebaut.
Garantiert einmalig und es ist zu sehen, das das Sidekick dein Traum ist.

Hnweis zu den klappenden Lager: Kugellager haben den Nachteil, dass die Bohrungen wirklich genau sein müssen.

Ich nehme fast nur noch Lederlager. Die laufen ebenfalls sehr leicht und ganz leise. Da ist das Fluchten der Bohrunge nicht ganz so wichtig.
Gruß Mathias

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Re: Recycling Spinnrad - das zweite

Beitrag von landschaf » 14.12.2013, 20:45

Hallo Kazin,

von Deinem Eigenbau bin ich schon rein optisch schwer begeistert, weil es einfach so
ungewöhnlich ausschaut und dann noch selbstgebaut ist. Das nenne ich mal kreativ!

Hut ab!


LG Landschaf
O come t' inganni se pensi che gl' anni
non hann' da finire,bisogna morire
.

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Re: Recycling Spinnrad - das zweite

Beitrag von moniaqua » 14.12.2013, 22:00

Kazin hat geschrieben: Dann lief mit ein alter Cola-Biergartenstuhl über den Weg... schaut was daraus geworden ist.
Dem hat der Umbau nicht geschadet :) Lackieren kannst es immer noch, musst es nicht unbedingt auseinanderbauen. eine ganze Werkstatt brauchst ned; eine gute Ständerbohrmaschine wäre schon ok.

Zu 4.: Ich finde, der Meeresblick reicht durchaus ;)
Servus,
Monika

Meine Spinnereien ;o)

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Re: Recycling Spinnrad - das zweite

Beitrag von Gabypsilon » 15.12.2013, 09:48

Toll geworden :klatsch: :klatsch: , die Optik ist nicht so wichtig wie die Funktion, finde ich :D
Liebe Grüße
Gabi

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Re: Recycling Spinnrad - das zweite

Beitrag von Rolf_McGyver » 15.12.2013, 10:46

Gabypsilon hat geschrieben:... die Optik ist nicht so wichtig wie die Funktion...
He Gabi, das kann doch schon als Kunst gelten. Der richtige Titel fehlt noch. Ich finde es auch optisch sehr interessant.
Wirklich toll!

Großer Respekt und Grüße
Rolf

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Re: Recycling Spinnrad - das zweite

Beitrag von Sirod » 15.12.2013, 11:32

Das ist ja genial! :klatsch:
Wie hast du das gemacht, daß die Bewegung vom Rad im rechten Winkel auf den Wirtel kommt?
mehr von mir bei Ravelry:
http://www.ravelry.com/projects/SirodoriS

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Jean-Jacques Rousseau

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Re: Recycling Spinnrad - das zweite

Beitrag von Sephrenia » 16.12.2013, 11:56

Total genial! Hut ab vor deinen Kreativität!!!

LG Kiki

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Re: Recycling Spinnrad - das zweite

Beitrag von Kazin » 17.12.2013, 03:31

Hallo Ihr,
herzlichen Dank für eure netten Kommentare.
Gerade hab ich mein Kilo lila Wolle fertiggesponnen ....

Lederlager werd ich ausprobieren. Allerdings klappert am meisten die rechte Umlenkrolle: Deren Loch ist nämlich um einen Milimeter dezentriert und es eiert ein bisschen. Und wenn ich dann eine Weile spinne fängt es doch ziemlich an Radau zu machen während das andere brav und leise läuft....

Die Richtungsänderung der Antriebsschnur läuft über zwei kleine Umlenkrollen die unterhalb des Wirtels zwischen Wirtel und Schwungrad sitzen. Zuerst hatte ich eine Umlenkrolle mit zwei Rillen, aber das hat nicht funtioniert, weil der Abstand "zwischen der Auf-Schnur und der Ab-Schnur" zu gross war und die Antriebsschnur dann nicht gerade auf den Wirtel ging. Ich hätte den Wirtel diagonal setzen müssen. :vogel:
Versteht ihr was ich meine ?
So hab ich halt (anderst wie auf dem Foto vom Sidekick) zwei kleine Umlenkrollen auf zwei einzelnen Achsen (Fahrradspeichen) gesteckt. Das geht gut.

Aber ich lass lieber das Foto sprechen.

Und dann noch ein Beweisfoto dass mein Radchen auch spinnt.... :]

Viele Grüsse aus dem Sommer
Kazin
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Re: Recycling Spinnrad - das zweite

Beitrag von spulenhalter » 17.12.2013, 07:19

Deine Konstruktionen sind so einfach wie genial. An manches traue ich mich nicht so schnell ran. Du musst dir verschiedene Spinnräder sehr genau angeschaut haben, dass du sie so nachbauen kannst.

Nach der Wollmenge zu urteilen muss das Spinnrad ja mindestens schon 4 Wochen laufen, oder noch länger - oder hast du noch weitere Spinnräder??? :totlach:

Bei der Umlenkrolle würde ich auf alle Fälle Leder einziehen. Einfach das Loch, entsprechend Lederstärke 2x aufbohren und das Leder einkleben. Ich schneide das Leder bei Spulen immer Trapetzförmig. Dann habe ich keinen harten Stoß. Bei Spulen instandsetzen habe ich es mal hinterlegt.
Gruß Mathias

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Re: Recycling Spinnrad - das zweite

Beitrag von Sirod » 17.12.2013, 10:19

Das ist ja interessant, sowas hab' ich noch gar nicht gesehen! :gut:
Toll!!!
Danke fürs zeigen! :)
mehr von mir bei Ravelry:
http://www.ravelry.com/projects/SirodoriS

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Re: Recycling Spinnrad - das zweite

Beitrag von Rolf_McGyver » 17.12.2013, 12:00

Hallo Kazin,
da kann ich mich nur anschließen, die Umlenkung ist super gelöst. Kennst du jemanden mit einer Drehmaschine? Der könnte das Loch der Umlenkrolle wieder zentrisch bringen, wenn du es sowieso wegen der Lager vergrößerst musst.
Die Rollen richten sich selbst zur Antriebsschnur aus, wunderbar gelöst.
Einen kleinen Kritikpunkt habe ich allerdings (nicht schlagen, ich habe beruflich viel mit Gerätesicherheit zu tun...): Die hervorstehenden Enden der Fahrradspeichen solltest du kürzen, man könnte sich leicht daran verletzen. Und wenn du dann noch die Ecken an den Metallwinkeln (über den Speichen) entschärfst, kannst du zumindest beim TÜV Rheinland ;) das GS-Zeichen für das Spinnrad bekommen.
Funktionell und mit pfiffigen Details finde ich das Rad einfach toll - ein kleines Kunstwerk!
LG Rolf

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