Hmmm... kann ich pauschal nicht beantworten. Hängt mit Sicherheit von der Spinnradkonstruktion ab und von mehr Komponenten als nur dem reinen Antrieb. Z.B. Schwungraddurchmesser (Übersetzung mal aussen vor gelassen) und Lagerung des Flügels (Reibungsverluste durch hohen Druck in die Lager bei zweifädig und Lederlagern).thomas_f hat geschrieben:Ich habe auch noch eine unbeantwortete Frage. Was stimmt:
1: Ein zweifädiges Spinnrad ist vom Prinzip her leichter zu treten als ein einfädiges. Gedanke: Es wird nicht gebremst, sondern meine Trittkraft wirkt auf Flügel und Spule in dieselbe Richtung.
2: Ein zweifädiges Spinnrad tritt sich vom Prinzip her genauso leicht oder schwer wie ein einfädiges: Die Einzugskraft muss so oder so aufgebracht werden, und zwar letztlich vom Treten.
Beste Grüße -- Thomas
Die Ella habe ich jetzt schon in beiden Varianten bis zum Anschlag ausprobiert - und der Unterschied zweifädig (=leicht zu treten bei voller Spule und/oder hoher Geschwindigkeit) zu einfädig (macht ordentlich Waden *g*) ist enorm. Und bestätigt mich in meiner Liebe zum zweifädigen Antrieb.
Bei ähnlich hoher Übersetzung habe ich übrigens schon das Schwungrad beim Little Gem (einfädig, spulengebremst, kleinere Durchmesser bei Wirtel und Schwungrad = kleinere Auflagefläche des Riemens = weniger Grip) unter dem Riemen rutschen lassen, weil sich das Ganze so schwer treten liess bei voller Spule, dasses schon in den Scharnieren gekracht hat und das kleine Rädchen munter im Trittrhythmus wankte wie bei Windstärke 6.
Beim Polonaise war es fast gleich mühselig bei vollerer Spule - egal, ob gebremst oder zweifädig. Jenseits der 80g Spulenfüllung war's kein Spass mehr. Ich schiebe es - wie oben schonmal angemerkt - unter anderem auf die Wechselwirkung zwischen höherer Riemenspannung und Lederlager. Das Polonaise hatte mich seinerzeit übrigens darauf gebracht, im einfädigen Betrieb anstelle des höheren Drucks durch die Bremsschnur (festeres Anziehen) vielmehr die Fläche der Bremse zu erhöhen, indem ich den Bremsfaden mittels Augenhaken fast um den vollen Wirtelumfang gelegt hatte. Das Bremsen ging bei voller Spule so viel einfacher und ich musste die Bremse längst nicht so fest anziehen, was sich wiederum beim deutlich geringer werdenden Widerstand durch den Reibungsverlust in den Flügellagern bemerkbar gemacht hat.
Wenn jedoch die ganzen Faktoren, die über den Antrieb hinaus den Wirkungsgrad vom System Spinnrad senken, wegfallen durch intelligente Bauweise und geeignete Auswahl der Baugruppen (optimales Grössenverhältnis der Antriebseinheit, Kugellager etc...) - dann hat das zweifädige Rad in den "kritischen Bereichen" - also voller Spule und/oder hohe Geschwindigkeit - bei mir eindeutig die Nase vorn.