Ebayrad restaurationswürdig?

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Re: Ebayrad restaurationswürdig?

Beitrag von Angora-Angy » 19.11.2012, 20:08

Dass ich mir früher oder später ein "neues" Rad zulegen werden, steht ja außer Frage. Ich hab auch schon einen Kontakt hier im Forum geknüpft, wo ich mehrere Räder testen kann und die Grundlagen lerne. Aber erst dann werde ich ernsthaft auf Radsuche gehen. Das hier kann ich nicht in den Ofen tun, weil ich nämlich keinen habe ;-) Da ich noch eine Woche krank geschrieben bin (Schnodderseuche), will ich allein um des Bastelns willen mal ein paar Häkchen auftreiben und einfach ein bisschen mit dem Rad spielen. Wegschmeißen und verheizen kann ich es dann immer noch, wenn die Grillsaison wieder losgeht :D
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Re: Ebayrad restaurationswürdig?

Beitrag von Troll » 19.11.2012, 20:59

Na, ein Arbeitsrad wird das wohl nicht mehr, aber ich find es sinnvoll, es zu erkunden und zu reparieren - um des Spaßes und des Lernfaktors willen. Mit dem verfeuern würd ich echt erst bis nächsten Sommer warten - was nach 1/2 Jahr nicht wird, wird meist nix mehr. Wenn du dann überhaupt noch ans wegwerfen denkst. Und wenn es so gar nicht will - hier gibts auch Drechsler (wobei mir das Geld für das Rad zu schade wär... aber es ist eine Möglichkeit! )

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Re: Ebayrad restaurationswürdig?

Beitrag von Angora-Angy » 19.11.2012, 21:48

So dachte ich mir das auch. Ich übe gerade das Treten, ohne dass sich die Drehrichtung ändert... Gar nicht so leicht. Irgendwie stockt das Rad immer wieder und dreht dann andersrum. Vor allem wenn ich mich dann nicht mehr ganz auf den Fuß konzentriere, sondern woanders hingucke oder mit den Händen was mache. Außerdem braucht es eine vernünftige Verbindung von Tritt und Knecht, ich hab ein Stück Lederriemen dran geknotet, das ist wieder aufgegangen. Immerhin ist es schon fürs Begriffelernen nützlich: Ich kenne nun zumindest schonmal die Namen für die Einzelteile. :D
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Re: Ebayrad restaurationswürdig?

Beitrag von spulenhalter » 20.11.2012, 08:25

Das Rad stand ja nun einige Zeit draußen, da muss es sich erst an die Zimmerluft gewöhnen, sprich das Holz sollte erst einmal wieder trocknen. In einigen Tagen sollte es besser sein.

Den Lederriemen vom Antrieb würde ich erst einmal zur Seite legen, ein Paketband, dicke Baumwollschnur oder ähnliches ist erst einmal ok.

Dann als erstes das Lager des Schwungrades fetten, nicht ölen, das Öl zieht zu schnell ins Holz. Oft waren bei alten Spinnrädern als Lagermaterial Leder oder Speckschwarte verwendet. Wenn die Welle des Schwungrades viel zu viel Spiel in den Lagersitzen der Holme hat, ist das ein Hinweis auf die fehlenden Lederlager. Lederlager laufen wunderbar leise und leicht. Es lohnt sich auch, diese nachträglich einzubauen.

Knecht: oben an der Kurbel wird er klappern – ich würde ein Lederlager einbauen. Die Verbindung zum Pedal kann mit jeder stabilen Schnur hergestellt werden, es muss keine Lederschnur sein.
Du hast die Möglichkeit des Wiegetritts. Um ihn zu nutzen müßtest du die Verbindung Pedal – Knecht wie bei einem Mantelknopf binden, sonst klappert es. Die Verbindung Knecht – Kurbel dann auf alle Fälle mit Lederlager und den unteren offenen Bereich, zum aushängen des Knechtes, mit einem Holz schließen und nur leicht ankleben, dass man es herausdrücken kann, falls der Knecht abgenommen werden muss.

Die Spule muss sich ganz leicht auf der Welle drehen, Fetten, wenn sie klappert, kann man sie ausbuchsen, ich nehme dazu auch Leder. Unter Instandhaltungen hab ich es einmal erklärt.

Bremse: Diese muss verstellbar sein. Ein Leder unten einkleben und so lang lassen, dass es oben über das Einzugsloch reicht / den Bereich anschließt. Eine Schnur auf einer Seite, meist links, festmachen, das andere Ende am Knebel, bei dir das Dübelholz, anbinden. Das Dübelholz sollte stramm im Loch sitzen, durch drehen läßt sich die Bremskraft einstellen.
Meist hat trockenes Leder zu viel Bremskraft, also fetten.

In den Flügel kann man einen Haken einstecken, den man immer umsteckt oder in jedes Loch einen Haken einschrauben (beidseitig, sonst gibt es eine Unwucht).
Zum Probieren Flügel und Spule mit dem Anspinnfaden am Haken verbinden. Bei geöffneter Bremse sollte alles leicht laufen.

Viel Spass beim Basteln
Gruß Mathias

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Re: Ebayrad restaurationswürdig?

Beitrag von Siebenstern » 20.11.2012, 13:16

Ganz so fürchterlich finde ich den Zustand jetzt nicht. Das ist wieder hin zu bekommen. Die Frage ist nur ob es dir das zeitlich wert ist und ob du dir das zutraust.
Zum Angora spinnen ist das Rad aber nicht so ganz ideal, falls es das ist was du später damit gerne einmal machen möchtest ;) Hier war ein interessanter thread zur Radwahl bei Angora :)

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Re: Ebayrad restaurationswürdig?

Beitrag von Angora-Angy » 20.11.2012, 22:02

Danke für den Link, den werde ich mir auf jeden Fall merken und nachher bei der wirklichen Radwahl zu Rate ziehen.

Mit meiner "Ruine" hab ich jedenfalls schonmal ein bisschen fertige Wolle zwecks Trockenübung "gesponnen". Ging halbwegs, wobei ich das Hauptproblem mit dem konstanten Treten habe. Sohnemann (5) hat sich sehr für das komische Ding interessiert und sich alles erklären lassen. Der Rückbezug zu Dornröschen kam natürlich postwendend und er war sehr zufrieden, als ich den Flügel abgenommen und ihm die "Spitze" gezeigt hab, die der ungehorsamen Prinzessin zum Verhängnis geworden ist :D Abgesehen davon findet alles, wo ein Rad dran ist und sich was bewegt, sein Interesse. Zumal ich auch den Bogen zu unseren Kaninchen und den omagestrickten Mützen schlagen konnte :] Zum Schluss ist natürlich wieder die Tritt-Knecht-Verbindung gerissen, da scheint was zu schneiden oder zu reiben...
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Re: Ebayrad restaurationswürdig?

Beitrag von Kattugla » 20.11.2012, 22:09

als ich den Flügel abgenommen und ihm die "Spitze" gezeigt hab, die der ungehorsamen Prinzessin zum Verhängnis geworden ist
...und Du meinst, dass das stimmt? ;)
Ich glaub, da musst Du Dein Altertümchen etwas rehabilitieren, es ist unschuldig: http://www.scforum.spinnradclub.de/view ... f=5&t=4493 :)
Aber schön, dass dem Terrassenstiefkind noch Faden zu entlocken ist. Wenn Du damit halbwegs flüssig treten kannst, kannst Dus glaub ich überall.
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Re: Ebayrad restaurationswürdig?

Beitrag von Angora-Angy » 10.12.2012, 22:20

Naja, es hat ihn jedenfalls zufriedengestellt. Mal sehen was er vom Kromski Sonata halten wird, das morgen (oder übermorgen) hier eintreffen wird. Dann kommt die "Ruine" endgültig raus, es hat keinen Zweck damit, ich schaffe es nicht, es gleichmäßig in Gang zu halten, wenn ein Faden dagegenarbeitet. Da ändert das Rad immer die Richtung, egal was ich mache. Notfalls fällt der Knecht runter...
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Re: Ebayrad restaurationswürdig?

Beitrag von Troll » 11.12.2012, 20:08

Schade drum - sieht schon nett aus.
Aber ebay nimmt ja bekanntlich alles. Hab gehört, dass bald Weihnachten ist-> gute Preise...

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Re: Ebayrad restaurationswürdig?

Beitrag von Angora-Angy » 11.12.2012, 20:31

Ja, nett sieht es aus - von weitem. Ich hau es auch nicht direkt weg, so bin ich nicht gestrickt. Aber da nun mein Kromski Sonata (hoffentlich endlich morgen) eintreffen wird, ist die Restauration jetzt nicht mehr vordergründig relevant. Es wird seinen Platz als Deko neben dem alten Pferdekumt und dem alten Weidenkorb einnehmen, da passt es dazu :))
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Re: Ebayrad restaurationswürdig?

Beitrag von spulenhalter » 12.12.2012, 07:49

Schade um das schönerad, wenn es nur in der Ecke steht.

Spinne aber erst einmal auf dem Kromski, ein paar wochen weiter wird dich bestimmt der Ehrgeiz packen und dann suchst du es wieder raus und startest damit neu. Dann klappt es und du bekommst es richtig zum laufen.

Mein erstes Spinnrad hat auch 3 Monate gedauert, bis es so gelaufen ist, wie ich wollte. Jeder lernt dazu.
Gruß Mathias

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