Verzwirnen

Allgemeines zum Thema Spinnen (Spinnfasertypen, geschichtliches, ...)

Moderator: Claudi

Strickrubin
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Verzwirnen

Beitrag von Strickrubin » 28.10.2012, 21:16

Hallo in die Runde,
ich weiß nicht ob ich das Thema hier oder eigentlich woanders stellen sollte, aber vielleicht reicht mir ja der interne Bereich :D
Ganz einfach ich würde gerne wissen aus welchen Gründen ihr wann entscheidet, ob ihr den Faden mit sich selbst verzwirnt, mit Unifarben, anderen Materialien.....oder oder....wisst ihr es erst nach dem Spinnen, oder schon vorher.....ich gehöre da wohl zu den sehr Unentschlossenen.
Freue mich über jede Antwort oder Anregung, gerne auch einen Hinweis wo das Thema schon mal ausgiebig erörtert wurde.
Danke, liebe Grüße Anke

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Re: Verzwirnen

Beitrag von Adsharta » 28.10.2012, 21:29

Ich habe dein Thema mal in den Bereich "Spinnen allgemein" verschoben, weil deine spezielle Frage sicher auch die anderen interessiert und spinnbezogene Themen in der richtigen Rubrik besser aufgehoben sind. Außerdem bekommst du hier sicher mehr Antworten zu deiner Frage.

Zu deiner Frage, ich entscheide da ganz unterschiedlich.
Habe ich z.B. von einem schönen bunten Kammzug relativ wenig, dann kann es schon passieren, daß ich den mit einem Zwirnfaden verzwirne.

Will ich gerne den Farbverlauf haben, dann verzwirne ich navajo.
Meistens weiß ich schon vor dem Anspinnen, was ungefair dabei herauskommen soll, aber es auch schon vorgekommen, daß ich meine Meinung kurzfristig geändert habe. Während des Spinnens ändern sich Projekte auch ab und zu. ;)
lg Adsharta

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Re: Verzwirnen

Beitrag von anjulele » 28.10.2012, 22:32

Kammzüge hatte ich noch nicht oft, aber wenn davon nicht viel vorhanden ist, zwirne ich gerne mit Seidenhankies. Die färbe ich entweder in den Solarfärbungen, oder auch gleich mit in der Topffärbung.

Ich habe auch schon den Kammzug von einer Seite dicker und ungleichmäßig gersponnen und von der anderen Seite dünn. Dann beides miteinander verzwirnt.

Navajozwirnen mache ich zwar gerne, aber Farbverläufe finde ich langweilig. Für z. B. Teppiche oder Sitzkissen spinne ich Pommernwolle dick, verzwirne zwei Fäden locker und den Zwirn navajo. Dazu kommt ein Faden, der nur mitläuft, sozusagen als "Farbtupfer".

Mit geht es auch wie Adsharta. Wenn mir etwas beim Verarbeiten nicht gefällt, wird mitunter etwas völlig anderes daraus.

LG
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Re: Verzwirnen

Beitrag von SolediMare » 28.10.2012, 22:51

Einiges weiß ich schon vorher was es werden will. Da entscheide ich mich dann ob ich dicker spinne, dann wird's nur 2fach verzwirnt. Oder ob ich´s Navajo verzwirne, dann muß der Faden dünner werden.

Manchmal spinne ich aber auch einfach eine Wolle, und dann wird spontan entschieden, wie ich verzwirne bzw. was draus werden soll ;)

Momentan gefallen mir sehr Farbverlaufsgarne mit uni verzwirnt :)

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Re: Verzwirnen

Beitrag von shorty » 28.10.2012, 22:53

Oh das ist ganz unterschiedlich bei mir , je nach Lust und Laune, manchmal auch nach vorhandener Menge oder auch Materialbeschaffenheit.
Karin
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Re: Verzwirnen

Beitrag von Klara » 29.10.2012, 11:24

Ich verzwirne bestimmt 90 % mit sich selbst, einfach weil für mich die Wolle nur Ausgangsmaterial für Stoff ist - und die schönsten Stränge beim Stricken eher verlieren. Auch beim Weben hat sich neulich die Idee mit dem Grün-Verlauf als nicht so gut rausgestellt und es ist ein schlichtes einfarbiges Dunkelgrün geworden. Ausnahme ist Angora-Seide. Oder, wenn ich wirklich zu wenig von einem Material habe (was aber kaum noch passiert, seit ich Vliesweise arbeite. Strecken durch Zusammenkardieren finde ich einfacher als durch zusammenzwirnen.

Ciao, Klara

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Re: Verzwirnen

Beitrag von anne » 29.10.2012, 15:43

Ich weiß meistens vorher, wie ich verzwirnen will, damit ich auch die Dicke anpassen kann. Letztens sah der geplante Zweifachzwirn aber so be.. scheiden aus, dass ich noch umgeschwenkt bin und nun einen dicken Navajofaden habe. Ich zwirne meist von Spulen, da ich extrem ungern Knäuel wickel. Die Wolle teile ich dann vorher mit Hilfe der Waage und bin dann immer gespannt darauf, wie gut es auskommt.

Liebe Grüße,

Anne

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Re: Verzwirnen

Beitrag von sanne » 29.10.2012, 16:23

Ich verzwirne auch gerne mit sich selbst oder navajo oder auch mal mit einem anderen Faden wobei das mir meistens nicht sooo gut gefällt. Jedenfalls so das keine Reste bleiben :)

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Re: Verzwirnen

Beitrag von Hexe » 29.10.2012, 18:20

Seidenhankies > was bedeutet das ?

Danke!

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Re: Verzwirnen

Beitrag von sockolade » 29.10.2012, 19:47

Hallo ihr Lieben,
ich zwirne fast immer das gleiche Material. "Strecken" muss ich nicht, ich habe stets genug von einer Sorte. Verzwirt mit irgendwas sieht für mich auch immer ein bisschen "gestreckt" aus. Das Strickbild ist nicht so besonders und es kann Überraschungen mit dem Waschen geben. Allerdings zwirne ich schon mal Beilaufgarn oder Glitzerfaden mit ein, wenn ein Projekt es erfordert. Navajo mag ich nicht besonders, ich nehme dann lieber 3 Spulen. Ich zwirne immer von mit dem Wollwickler abgespulten Konen, mir bleibt auch nichts übrig.
Seidenhankies sind quadratische Seidenfaserplättchen, die aus der Mitte versponnen werden.
Viel Spaß beim Zwirnen, wie immer ihr es auch liebt!

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Re: Verzwirnen

Beitrag von shorty » 29.10.2012, 19:57

Bei Zwirnen ungleicher Partner kommt es sehr drauf an, wie gleichmäßig man Unterschiedliches in gleicher Dicke ausspinnen kann.
Hab da mit meinem aktuellen Projekt reichlich Erfahrung drin ;-) Da gibts alles vom Kammzug zum Vlies, Rohlocken, vom Kaschmir zum Bergschaf.

Manche Zwirnungen gewinnen auch durchs strecken mit anderem Material z.B. ist der Kontrast Matt glänzend ein absolutes Highlight.

Auch bei sehr bunten Farbverläufen kann das super schön ausehen mit nem Zwirnfaden in Uni.
Karin
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Re: Verzwirnen

Beitrag von Lanaphilia » 29.10.2012, 20:21

Ich bin ja noch sehr am Anfang meiner Spinnkarriere und für mich ist Naval zur Zeit quasi "Zwirn der Wahl", daraus kann ich anschließend am Flexibelsten was werkeln.
Viele Grüße aus dem Münsterland
Lanaphilia

Spinnen ist Meditation mit den Händen!

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Re: Verzwirnen

Beitrag von anjulele » 29.10.2012, 23:06

Hexe hat geschrieben:Seidenhankies > was bedeutet das ?

Danke!
Seidenhankies: http://www.worldofwool.co.uk/prodimages/p3622.jpg

So verarbeite ich sie: Zum Färben kommen sie in die Sonnenfärbegläser und zum Herbst habe ich dann einen bunten Haufen Hankies, die ich zum spinnen einzeln aus der Mitte heraus auseinander ziehe. Entweder nur aus einer Farbe, oder, was mir noch besser gefällt, mehrere verschieden farbige übereinander gelegt. In meiner UFO-Sammelstelle habe ich Fotos davom, etwas herunterscrollen. http://www.scforum.spinnradclub.de/view ... 58&start=0 oder in meinem Stash bei Ravelry (da musst du angemeldet sein, um zu lesen) http://www.ravelry.com/people/anjulele/ ... denhankies

Was ist "naval"?

Lg
anjulele

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Re: Verzwirnen

Beitrag von FrauWolle » 29.10.2012, 23:21

Meist weiß ich schon beim Spinnen, wie ich nachher zwirnen will/werde. Je nachdem, wie ich mir das Ergebnis wünsche... :D

Ich zwirne gerne navajo. Manchmal um den Farbverlauf zu erhalten und manchmal einfach um schnell dickeres Garn zu bekommen. Dann spinne ich ne Spule voll, mache ne leere aufs Spinnrad und zwirne navajo von der vollen Spule auf die neue leere. Das geht super fix und mir macht das "lufthäkeln" auch Spaß.

2-fach zwirnen mache ich inzwischen fast immer aus dem Knäuel. Gefällt mir auch sehr gut, weil ich dann keinen Rest habe und nicht mal Spulen wechseln muß. Spule voll spinnen, Knäuel wickeln, wieder auf die Spule zwirnen.

Manchmal wird auch ausprobiert und danach erst entschieden, was ich daraus stricke.

Ich finde es vorallem bei bunten Kammzügen sehr spannend, wie sie sich entwickeln, je nachdem wie ich verzwirne... Manche gefallen mir 2-fach gezwirnt gar nicht, bei manchen sieht es einfach nur genial aus. Manche sind navajo langweilig, manche einfach super.

Bei einfarbigen Fasern entscheide ich, je nachdem wie dick das fertige Garn werden soll, wie robust und ob ich nen richtig runden Faden haben möchte.

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Re: Verzwirnen

Beitrag von versponnen » 30.10.2012, 00:09

ich entscheide, wie ich verzwirne immer bei planung des projekts...

da ich viel webe , kommt es darauf an ,was ich fertige..kettgarn soll in sich reißfest bei spannung sein zum beispiel..

strumpfwolle reibfest...
ich versuche,dabei schon beim spinnen des einfachfadens den richtigen passenden drall zu machen..gruß wiebke

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