So, nach einem kleinen Problem mit Chronopost ist mein miniSpinner jetzt da! In Ahorn (passt besser in den Laden als Kirsche), Foto spare ich mir, er sieht genauso aus wie der auf der Website. Ditto das Zubehör. Was aber sonst nicht erwähnt wird: Es kommt eine Faserprobe mit (ein bisschen gefärbter Merinokammzug, viel zu schade zum E-Spinnen lernen) und sehr ausführliche Anleitungen sowohl für den Spinner, den Hansencrafts-Flügel als auch den WooLeeWinder.
In besagter Anleitung steht übrigens, dass man beim Spinnen NICHT mit dem kleinen Kippschalter anhalten und starten soll, weil dann das allmähliche Anfahren und Abbremsen nicht funktioniert. Und das macht - zumindest bei höheren Geschwindigkeiten - schon einen deutlichen Unterschied, wie ich gemerkt habe, als ich aus Versehen den Fusschalter bei ausgeschaltetem miniSpinner angetippt habe und danach erst eingeschaltet. Wenn man den Fusschalter nicht benutzen mag oder kann, schlägt Kevin vor, soll man ihn auf den Tisch legen und mit der Hand antippen.
Ich hab' mich für den ersten Tag mal auf den Hansencrafts-Flügel beschränkt, und der ist fast problemlos in der Handhabung. Die Einschränkung ist, dass der Einzug für die erste Schicht Garn auf der Spule ziemlich schwierig zu dosieren ist - ich vermute mal, das hängt mit dem dünnen Kern bzw. dem grossen Flügel zusammen. Entweder ich gewöhne mich daran, oder ich verdicke den Spulenkern. Noch ein kleines "Problem" (nicht wirklich, aber Kevin strebt ja Perfektion an): Die Schiebeösen sind unsymmetrisch und die Spule hakt beim Wechsel an der rechten Öse, wenn man nicht aufpasst. Ich hätte diese Öse ja umgedreht (dann hält sie unter Fadenzug aber nicht mehr) oder ganz abgebaut, aber die rechte Öse passt besser zum nach rechts zeigenden Einzugsloch, muss also funktionell bleiben.
Ansonsten habe ich in knapp drei Stunden (nicht am Stück) eineinhalb Spulen vollgemacht (mit Singles, die ein 1g/m-Zweifachzwirn werden sollen), mit Geschwindigkeitswählschalter in 1 bis 2 Uhr-Stellung (was rechnerisch 900 - 1050 U/min sein sollten - der Laserdrehzahlmesser ist noch unterwegs). Ich weiss nicht, wieviel auf den Spulen wirklich drauf ist (bestimmt nicht die 400 g, die mit WooLee Winder draufpassen), aber gefühlsmässig würde ich sagen, dass ich auf Dauer mehr produziere als auf dem Polonaise. Einfach, weil's weniger anstrengend ist. Ich musste mich zwingen, alle 45 min Pause zu machen
Für mich ist das Teil auf jeden Fall eine sinnvolle Anschaffung. Als besonders tragbar empfinde ich es allerdings nicht. Klar, es wiegt nicht viel, und man kann es auch klein einpacken, aber einfach mal so schnell nehmen und 5 m weiter tragen ist mit einem Bockrad einfacher - beim miniSpinner muss man ja noch Fusschalter und Stromkabel (oder Batterie und Kabel) einsammeln. Und den Einzugs"haken" (ist eine Schlaufe aus sowas wie dicker Angelschnur, mit einem scharfen Knick am Ende, an einer Perle - geniale Idee und ganz einfach nachzumachen. Ich schau' morgen gleich mal, was ich in der Werkstatt habe - ich bin sicher, diese Einzugsschlaufe zieht schwarze Löcher magisch an). Das Stromkabel ist übrigens erfreulich lange - ich hab' nicht gemessen, aber man muss nicht direkt neben der Steckdose sitzen.
Fürs erste war das alles.
Ciao, Klara