Ich bin von Freunden, die von meinem neuen Hobby der Rohwollsammlung und -verarbeitung hörten, schon vor einiger Zeit auf mögliche Infektionsgefahren hingewiesen worden und habe mich ein wenig informiert, hauptsächlich zum Q-Fieber (s. wikipedia und Robert-Koch-Institut, rki.de).
Das Fieber ist meldepflichtig, wenn die Erreger nachgewiesen wurden. In den meisten Fällen verläuft die Erkrankung harmlos, kann aber auch bedrohliche Formen annehmen. Ich habe allerdings nichts dazu gefunden, dass die Krankheit in den letzten beiden Jahren vermehrt aufgetreten wäre (361 erkrankte Personen in 2010 bzw. 282 in 2011, jeweils in ganz Deutschland, also nicht wirklich häufig) und daher meine Rohwolle ohne Mundschutz

gezupft und gewaschen. Übertragen auf Menschen wird das Q-Fieber hauptsächlich durch zeckenkotkontaminierten Staub (an Schafen, also auch durch Rohwolle, aber auch durch andere Haus- und Wildtiere).
Wie gut sich der Staub rauswaschen lässt, habe ich nirgends gefunden. Kontaminierte Wolle muss mit Sicherheit sondermüllentsorgt werden.
Kotverschmutzte Rohwolle habe ich deshalb auch schweren Herzens vorsichtshalber in der Hausmülltonne versenkt und nicht kompostiert.
Aber ich glaube nicht, dass man mit selbstgestrickten Pullovern aus (Roh-)wolle etc. zu einem gefährlichen Ansteckungsherd wird.
Aber das und manches andere dazu wissen die Schafhalter hier sicher besser.
Jeder muss letztlich selbst die Risiken abwägen. Ich esse auch Brombeeren ungewaschen vom Strauch und lasse mich nicht gegen FSME impfen (wohne aber auch nicht in einem FSME-verseuchten Gebiet).