Rad- und Spindelfraktion?

Allgemeines zum Thema Spinnen (Spinnfasertypen, geschichtliches, ...)

Moderator: Claudi

sockolade
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Rad- und Spindelfraktion?

Beitrag von sockolade » 29.08.2012, 11:54

Hallo ihr Lieben,
da ich neu hier bin, habe ich erstmal alle Beiträge und Unterforen quergelesen. Dabei fiel mir auf, dass ich ich als "Radspinner" niemals auf die Idee des Spindelspinnens gekommen bin. Aus den Profilen ergibt sich, dass die meisten ja beides haben und können.
Ich wüsste nun gerne:
  • Gibt es die Fraktionen wirklich oder nur spezielle Anlässe, Projekte, Stimmungen....(außer der Keltendarstellung)?
    Gibt es eine Motivation für einen "produktorientierten Spinner" (mich) das Spindelspinnen zu üben?
Eure Meinungen und Beitäge dazu würden mir auf meinem Spinnerweg sicher helfen, weil ich keinen Spindelspinner kenne. Vielen Dank!

Raven
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Re: Rad- und Spindelfraktion?

Beitrag von Raven » 29.08.2012, 12:00

Huhu,
also ich hab damals im Krankenhaus mti dem Spindelspinnen angefangen, einfach weil ich was brauchte zum Zeit vretreib und Angst nehmen. Ich spinne auch nur mit der Spindel, wenn ich wohin muss, mit längeren Wartezeiten. Es ist halt ne SPielrei nebenbei, ich spinne ansonsten lieber mit dem Rad.

Lg raven

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Re: Rad- und Spindelfraktion?

Beitrag von Vlasta » 29.08.2012, 12:03

Ich hab mit der Spindel angefangen und finde es auch zum Erlernen der Technik sinnvoll. (Muß man dem Anfänger erstmal nur die Sache mit dem Ausziehen der Wolle nahebringen und spart sich das Wirrwarr mit den Füßen... :D )

Jetzt spinne ich mit der Spindel (außer für´s Mittelalter), wenn ich eine besondere Faser hab, die ich genießen will, sprich, die ich gern so lange wie möglich begrabbeln will; die mir zu schade ist, sie einfach fix ins Rad zu jagen sozusagen.

Für Faserproben finde ich die Handspindel auch bequem, muß man nicht erst alles am Rad einstellen, ne leere Spule suchen etc.pp. Nimmt man sich ein Spindelchen und macht los.
Liebe Grüße,

Vlasta

http://mesicni-ovce.blogspot.com/

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Re: Rad- und Spindelfraktion?

Beitrag von fischerin » 29.08.2012, 12:17

Und es gibt soooo schööööne Spindeln, ich spindel einfach nur zum Spaß,

LG Heike

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Re: Rad- und Spindelfraktion?

Beitrag von festgestrickt » 29.08.2012, 12:27

Ich spinne sehr gerne mit der Handspindel. Macht mir einfach Spaß. Aber für größere Mengen nehme ich immer das Rad. Trotzdem - irgendwas ist auch immer auf den Spindeln. Da lege ich dann keinen Wert drauf, große Mengen zu spinnen. Ich spinne meistens meine Sockenwolle mit den Spindeln. Dann mixe ich das, was ich mit den verschiedenen Handspindeln gesponnen habe, nach Lust und Laune zusammen. Mit der Handspindel gesponnene Wolle ist für mich etwas ganz besonderes - fühlt sich irgendwie noch viel mehr "selbstgemacht" an. Und es ist natürlich auch super, dass man die Spindel wirklich überall mit hinnehmen kann.

Ich habe übrigens erst ein dreiviertel Jahr nur gespindelt, bevor das erste Spinnrad bei mir eingezogen ist.

Liebe Grüße,

festgestrickt
Liebe Grüße
Sabine

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Re: Rad- und Spindelfraktion?

Beitrag von anjulele » 29.08.2012, 12:33

Ich spinne viel lieber mit der Spindel. Mit ihr habe ich einen viel direkteren Einfluß auf das Garn. Bin ich nicht damit zufrieden, lasse ich sie einfach etwas weiter in die eine oder andere Richtung laufen. Gerade beim Zwirnen finde ich das total praktisch. Zum Zwirnen habe ich größere Spindeln, so kann ich die Spindeln beim Spinnen recht voll machen (bis es mir zu voll zum Händeln wird). Das passt dann allemal gezwirnt auf die größeren Spindeln.

Mit dem Rad spinne ich lieber auf dem Fantasia, zum Zwirnen nehme ich dann das Louet. Aber mir sind die kleinen Spindelportionen viel lieber. Ich haspel und wickel das Garn auch ohne Hilfsmittel, das ist bei den großen Louetspulen ziemlich anstrengend. Doch, ich habe Haspel und Niddy-Noddy, aber die sind eigentlich nur in Ausnahmefällen im Einsatz.

Anfangs habe ich sehr lange auf der Spindel gesponnen. Ich war mir sicher, dass ich mir so schnell kein Spinnrad leisten könnte und damals gab es das Internet auch noch nicht, Spinnräder (und Wolle!) waren somit schwer zu finden.

Meistens habe ich eine Spindel bei mir, zur Zeit schleppe ich sogar die Karden mit mir, damit ich mir immer mal etwas zu meinem Projekt mischen kann.

Für Anfänger finde ich es, genau wie Vlasta, auch optimal mit der Spindel zu beginnen.

Als Spielerei würde ich das Spindeln nicht bezeichnen, schliesslich gibt es noch tausende Frauen auf unserem Planeten, die damit jeden Tag arbeiten (müssen)! Nicht für jeden ist das ein müßiger Zeitvertreib.

Und, wenn du in den betreffenden Threads nicht nur in den Profilen gesehen hast, dass viele Spindeln haben, gibt es hier auch die Diskussion, ob spindeln wirklich so langsam ist, wie man zunächst glauben mag.

LG
anjulele

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Re: Rad- und Spindelfraktion?

Beitrag von Fenlinka » 29.08.2012, 14:13

Ich hab erst vor kurzem das Spindeln angefangen, und für mich ist es eine ideale Ergänzung. Ich hab einen Kammzug auf der Spindel der nicht Eilig ist, und nehm die gerne mit. Das Rad steht im Schlafzimmer und wird immer dann benutzt wenn ich etwas mehr zusammenhängende Zeit habe. Die SPindel nehm ich dagegen mit ins Kinderzimmer oder in den Garten oder zu Bekannten, oder einfach wenn ich mal nur 10 min oder so abschalten will. Unsere Kleine ist noch keine 2 Jahre, da brauch die halt manchmal einfach nur die Anwesenheit der Mama ohne beschäftigt werden zu müssen ;) Strickzeug dagegen hat in solchen Fällen den Nachteil, das sie gerne Nadeln zieht oder Wolle Klaut ;) bei der Spindel ist alles am Handgelent und ich kann notfalls trotzdem schnell eingreifen. *Schultern zuck*
Für mich ergänzen sich die beiden Arten zu Spinnen einfach super, aber das muss nicht für jeden passen, oder immer so bleiben, mal sehen.
Fenlinka
Mein Standardspruch wenn es um Handarbeiten geht ;) "Oh nein bringt mich nicht schon wieder auf Ideen, meine Projektliste ist doch schon so lang."

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Re: Rad- und Spindelfraktion?

Beitrag von Eurasierwolle » 29.08.2012, 14:43

Spindel-Spinnen ist auf jeden Fall ein guter "Türöffner" in die Welt des Spinnens. Man lernt die Zusammenhänge von Auszug und Drall, alles in überschaubaren kleinen Schritten. Wenn man aber die Geschwindigkeit eines Spinnrads erst mal verdaut hat, und den Faden am Rad nach Wunsch beeinflussen kann, fällt der Schritt zum Spindeln mit der Handspindel schon ungleich schwerer. Ich habe neben anderthalb Spinnrädern (das "Traveller" ist leider immer noch nicht ganz fertig) auch ein paar Handspindeln, aber die fungieren eher als "Erinnerung", die Spinnerei per Hand mal wieder in Angriff zu nehmen. Ich fühle mich mittlerweile an meiner "Ella" so wohl, dass ich im Zweifelsfall immer zum Spinnrad greife.
Die Effektivität einer Handspindel gegenüber einem Spinnrad fällt aber nicht wirklich so schlecht für das Handspindeln aus! Bei unserem diesjährigen Spinnwettbewerb unserer Spinngruppe in Hamburg-Volksdorf hat unser einziger männliche Teilnehmer mit der Handspindel immerhin mehr Meter gesponnen als die 16. am Spinnrad!

Viele Grüße
Cornelia
Mehr über unseren Eurasier siehe
Meinen noch ganz kleiner Blog: http://eurasierwolle.blogspot.de/ - und auch bei Ravelry geister ich als "Eurasierwolle" herum!

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Re: Rad- und Spindelfraktion?

Beitrag von Arachne » 29.08.2012, 16:17

Ich zwirne gern mit der Spindel, wenn das Garn dünn ist - man hat viel mehr Übersicht über ein perfektes Zwirnergebnis.

Sigrid
Geschichte und Bedeutung des Spinnrads in Europa, Shaker Media Verlag, gebunde Ausgabe
http://spinnrad.jimdo.com/

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Re: Rad- und Spindelfraktion?

Beitrag von Regina » 29.08.2012, 16:30

Ich dreh auch lieber am Rad :D
Ich habe drei schöne Spindeln, eine Russian und zwei Kopfspindeln und auch gelernt, damit zu spindeln, aber das wars dann auch.
Man muss als Radspinner schon ganz schön geduldig sein, das Spindeln ist zwar ganz nett, aber da habe ich das Gefühl, gar nichts weiter zu bringen.
Liebe Grüße
Regina

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Re: Rad- und Spindelfraktion?

Beitrag von FrauWolle » 29.08.2012, 16:50

Ich habe vor etwas über 1 Jahr mit Spindeln angefangen. Damals dachte ich noch, daß ich nie zu einem Spinnrad käme, weil zu teuer und überhaupt ist ja so ne Spindel voll cool.

Doch ich persönlich komme mit Spindel wirklich nicht so schnell "voran". Ich will dann schon auch Ergebnisse sehen. Und dann reizten mich die unterschiedlichen Art Yarne und so kam ich nach langem hadern zu meinem ersten Spinnrad am Anfang des Jahres. Durch das Üben mit der Spindel konnte ich von Anfang an tolle und dünne Garne spinnen und das ging plötzlich sooooooo schnell.... Auch taten mir Rücken, Nacken, Schultern und Arme nicht so weh wie beim Spindeln.

Inzwischen spinne ich eigentlich nur noch am Spinnrad. Die schönen Spindeln stehen in der Vitrine und manchmal habe ich Lust, aber länger als 10 Minuten (und das ist schon lange) spindele ich dann doch nie... Dann zieht es mir wieder gleich im Nacken und die wenigen Meter frustrieren mich.

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Re: Rad- und Spindelfraktion?

Beitrag von Fiall » 29.08.2012, 21:33

Ich kann leider nicht mehr so gut spindeln. Mein Handgelenk mag das nicht mehr so. Für unterwegs wird trotzdem öfter mal ne Spindel eingepackt. Finde das eigentlich sehr praktisch, dass man mit so einem gut verstaubaren Teil recht flott Garn produzieren kann. Außerdem sind Spindeln schöööön. :)
GLG,

Veronika

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Re: Rad- und Spindelfraktion?

Beitrag von schafgarbe » 29.08.2012, 21:52

Spindeln auch bei mir für unterwegs, zum Verreisen, etc. Da werden dann besonders schöne Batts oder Kammzüge fein gesponnen. Daraus werden dann Schals oder ähnliches gestrickt. Die mit der Spindel gesponnene Wolle wird auch mit der Spindel gezwirnt. Sonst hätte ich ja nichts von meinen Goldings!

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Re: Rad- und Spindelfraktion?

Beitrag von stuart63 » 29.08.2012, 21:57

Ich switche immer zwischen Spindeln und Rad, ganz nach Lust und Laune.
Manchmal schaue ich die Spindeln ein Monat nicht an und dann spindle ich täglich.
Projekte sind fast immer angefangene darauf....und um die Worte meiner Vorschreiberinnen aufzunehmen......sie sind sooooo schön! :O

LG Katja
Wer sich selbst treu bleiben will, kann nicht immer anderen treu bleiben

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Re: Rad- und Spindelfraktion?

Beitrag von maxundmohrle » 29.08.2012, 22:20

Ich mach auch beides gern. Im Urlaub hatte ich dieses Mal mein Reiserad mit , aber zum Einschlafen wollten meine Enkeln manchmal, dass ich mich mit der Spindel daneben setze, sie meinten, da kann man besser einschlafen. Das war an solchen Tagen, wo es extrem heiß war. Die Mädels sind 7 und 10 Jahre. Ich habe verschieden Spindeln- selbst gebaute und gekaufte. Besonders mag ich die von Mathes und da wiederum das Maxl. Wenn ich zu Oldtimertreffen bin, nehme ich auch gern die Spindel mit. Die Männer gucken alte Autos und die frauen schaun auf die :D spindel .. Da kommt keine Langeweile auf. Ach und die Kinder sind schneller von der Handspindel begeistert- da habe ich auch immer welche mit zum Probieren. Die Mamas sind da schüchterner :D
Liebe Wollgrüße aus Sachsen von Maxundmohrle

In jeder Minute, die man mit Ärger verbringt, versäumt man 60 glückliche Sekunden.

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