australmerino- Mulesing- Peta

Allgemeines zum Thema Spinnen (Spinnfasertypen, geschichtliches, ...)

Moderator: Claudi

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shorty
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Re: australmerino- Mulesing- Peta

Beitrag von shorty » 12.06.2012, 13:57

schneeflo hat geschrieben:
Was das Museling angeht: tja, einfache Abhilfe - zweimal jährlich den Popo scheren und die Kosten dem Endverbraucher aufs Auge drücken ...

lg
schneeflo
Wäre ne Möglichkeit, ich zweifle allerdings in Anbetracht der Schafhaltung dort und der Massen an der Durchführbarkeit.
Ist mit hier absolut nicht zu vergleichen

Rayarosa
Die Hautfalten alleine sinds ja nicht.
Problem ist das warme Klima in Verbindung mit den Resistenzen gegen Schädlinge.
Ich vermute übrigens, wir hätten das Problem hier auch ganz schnell, bei anderem Klima, auch ohne die Merino-Hautfalten :fear:
Hat man teils schon bei bewollten Schwänzen und schwül warmen Wetter in Kombi mit schwächeren Tieren, oder Fleischwunden

Karin
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schneeflo
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Re: australmerino- Mulesing- Peta

Beitrag von schneeflo » 12.06.2012, 14:52

shorty: so einfach kann man sichs auch nicht machen - des ist wie bei den Schweinen und den Mutterzwangsständen (diese engen Gitterkäfige, damit sie die Jungen net erdrücken) - es geht immer anders, wenn man nur will ... nur müssten sie sich zusammentun, halt ein drittel weniger Schafe halten und schon ginge es besser und zwar die Haltung, das Parasitenmanagement, und eben auch mal ein zusätzliches Poposcheren

Aber da ist natürlich auf der anderen Seite der Preisdruck von den Einkäufern und schlussendlich aber wie immer auch der Konsument gefragt.

lg
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Re: australmerino- Mulesing- Peta

Beitrag von thomas_f » 12.06.2012, 15:16

Ich vermute übrigens, wir hätten das Problem hier auch ganz schnell, bei anderem Klima, auch ohne die Merino-Hautfalten :fear:
Hat man teils schon bei bewollten Schwänzen und schwül warmen Wetter in Kombi mit schwächeren Tieren, oder Fleischwunden
Das sind m.W. andere, üblere Fliegen, die die da haben. Ob die bei anderem Klima sich auch hier her globalisieren würden, weiß ich nicht. Da das Mulesing ja aber nur bei den faltigen Merinos gemacht wird, scheint mir, dass die Fliegengefahr eben genau mit deren Falten einhergeht bzw. dadurch erheblich steigt.

Hierzulande werden zur Vorbeugung gegen Fliegenmaden vielen Lämmern die unteren zwei Drittel des Schwanzes (oft auch mehr) mit einem Gummiring abgeschnürt, bis dass er abfällt. Schmerzfrei? Risikolos? Ich weiß es nicht. Ich versuche, so zu füttern, dass es gar nicht zu Durchfällen kommt. Und wenn doch mal: Schwanzschur und/oder Insektenabwehrmittel auftragen. Ich habe aber auch keine Herde von zigtausend Tieren.

Die vorgeschlagenen Alternativen sind bei den (australischen) Riesenherden nicht wirtschaftlich. Würde man sie verordnen, müssten Betriebe schließen. Was mir allerdings ws. keine einzige schlaflose Nacht bereiten würde.

Beste Grüße -- Thomas

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Re: australmerino- Mulesing- Peta

Beitrag von shorty » 12.06.2012, 16:01

schneeflo hat geschrieben:shorty: so einfach kann man sichs auch nicht machen - des ist wie bei den Schweinen und den Mutterzwangsständen (diese engen Gitterkäfige, damit sie die Jungen net erdrücken) - es geht immer anders, wenn man nur will ... nur müssten sie sich zusammentun, halt ein drittel weniger Schafe halten und schon ginge es besser und zwar die Haltung, das Parasitenmanagement, und eben auch mal ein zusätzliches Poposcheren

Aber da ist natürlich auf der anderen Seite der Preisdruck von den Einkäufern und schlussendlich aber wie immer auch der Konsument gefragt.

lg
schneeflo
Mhh ich glaub mit es sich einfach machen hat das weniger zu tun. ?(
Schon mal die Größenordnungen dort betrachtet?
Wer 20.000 Schafe hält für den ist ein Drittel weniger immer noch nicht zu händeln für diese Methode.
Wie ich schon schrieb, das Rad lässt sich nicht sofort zurückdrehen, das geht nur als ganz langer Prozess mit vielen Facetten.
Ich glaub Du hast mich da etwas falsch verstanden, das Problem ist weit vielschichtiger als nur zu sagen, einfach weniger Tiere und 2 mal Poposcheren.
Ich befürworte dass Mulesing keinstenfals, denke aber in erster Linie ist hier der Verbraucher gefragt.
Und ich bin mir nicht sicher ob der bereit ist sagen wir mal 50 % mehr zu zahlen.Und ich meine nicht explizit die Spinnerwelt, das ist ne kleine Nische.

Man hat sich da für mein Verständnis ein wenig in ne Sackgasse manövriert.
Engagieren kann man sich ohne Zweifel immer, dass wollte ich nicht in Frage stellen.
Nur mit europäischen Maßstäben messen, denk ich ist wenig zielführend.
Zumal es auch in Europa Länder mit viel größeren Herden gibt, siehe Wales und England, da haben kleinere Betriebe schon mehrere hundert Tiere.

Im übrigen verarbeite ich selber sowieso gaaaanz wenig Australmerino
Weil mich da nicht nur das Mulesing stört, ich bin da durchaus kritisch ;-) Ich befass mich da schon ne Weile mit.


Ist schon richtig Thomas, dass das Mulesing nur bei den Merinos gemacht wird, aber eben auch nicht überall ;-)
Es werden in deutlich mehr Ländern Merinos mit ebensolchen Hautfalten gehalten, die eben andere klimatische Bedingungen haben, bzw. vor Jahren schon bezüglich Herdenmanagment nen anderen Weg eingeschlagen haben.

Ich finde jeder noch so kleine Schritt zur Verbesserung ist ein Schritt in die richtige Richtung, kurzfristig halte ich das allerdings für schwer umsetzbar.

Karin
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Re: australmerino- Mulesing- Peta

Beitrag von shorty » 12.06.2012, 16:08

thomas_f hat geschrieben:
Die vorgeschlagenen Alternativen sind bei den (australischen) Riesenherden nicht wirtschaftlich. Würde man sie verordnen, müssten Betriebe schließen. Was mir allerdings ws. keine einzige schlaflose Nacht bereiten würde.

Beste Grüße -- Thomas
So ist´s.

Schlaflose Nächte hätte ich wohl auch nicht, ist aber leicht gesagt, wenn man selber nicht betroffen ist. :fear:

Nachtrag, generell finde ich es wichtig auf Misstände hinzuweisen, aber ständig nur Mulesing im Fokus finde ich arg bedenklich und einseitig

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Re: australmerino- Mulesing- Peta

Beitrag von Rayarosa » 12.06.2012, 18:52

@schneeflo

Ich denke, die Zahl der Tiere macht den Preis. Bei Kaninchen z.B. kostet die Impfung eines Tieres ca. 16 Euro. Wenn eine bestimmte Zahl erreicht ist (ein kompletter Verein mit hunderten Tieren) kostet die Impfung noch 1 Euro!
Ähnlich vermute ich es bei anderen Behandlungen auch.

@Thomas

Danke für die Warnung. Die Kastration wird durch eine Bockschürze ersetzt - falls nicht wieder schwerwiegende Einwände entdeckt werden ... ;) " ... Er wird das arme Weibchen nicht in Ruhe lassen ..."

Wieso eigentlich muss man Lämmer so jung schlachten und nicht erst wenn sie 60kg aufwärts wiegen. Wenn sie kastriert wären, gäbe es keinen Bockgeschmack, die Kastrationskosten wären wieder drin, Fleischbeschau und Schlachtkosten verteilten sich auf mehr Schlachtgewicht? Warum unbedingt so junge Tierkinder aufessen? :rolleyes:
Josef sagt, bei ihm werden keine Tierkinder getötet, seine Schnucken dürfen erheblich länger leben als andere Schafe und das Fleisch ist immer zart und toll im Geschmack. :rolleyes:

LG Rayarosa

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Re: australmerino- Mulesing- Peta

Beitrag von shorty » 12.06.2012, 19:00

Ich denke zum einen, dass manche Rassen in dem Alter bzw. bei dem Gewicht einfach mehr Fett zulegen, was teilweise unerwünscht ist.Der Unterschied zu nem 40 Kg Lamm ist ja nicht nur gutes Fleisch ;-)
Für Kastration findet sich auch nicht an jeder Ecke ein guter Tierarzt.

Und zum anderen sehen dass nicht alle Schafhalter so.
Eien Schaferin sagte mir mal, am schwersten schlachtet sie gute alte Muttern, einfach weil die Bindung viel enger ist als bei nem 3 - 4 Monatslamm.
Die Aue hat man unter Umständen Jahre.
Obs stimmt?
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Re: australmerino- Mulesing- Peta

Beitrag von Rayarosa » 12.06.2012, 19:18

Ja, es ist wohl wirklich nicht alles so einfach. Aber 'ne örtliche Betäubung beim Mulesing sollte dann doch drin sein. ?( Bei einer so großen Wundfläche müssen es einfach schlimme Schmerzen sein. Und da sie weltmarktbeherrschend sind mit der ungeheuren Zahl ihrer Tiere, sollten sie in der Lage sein die Mehrkosten durch Preiserhöhung an die Händler weiterzugeben.

Und man könnte vielleicht auch bei Wollprodukten ein Gütesiegel entwickeln, das gewissenhaften Umgang mit der Umwelt und dem Geschöpf zertifiziert, ähnlich einem Biolabel - längerfristig.

LG Rayarosa

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Re: australmerino- Mulesing- Peta

Beitrag von Mydora » 12.06.2012, 19:58

Greebo hat geschrieben:. Ich frage mich, ob das nicht auch mit Lokalanästhesie geht...
Wir haben vier Böcke unter Lokalanästhesie kastrieren lassen mit der Zange, das hat sehr gut funktioniert.
Viele Grüße von Mydora und ihren Vierbeinern!

Bild

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Re: australmerino- Mulesing- Peta

Beitrag von schneeflo » 12.06.2012, 23:18

Hallo

Das nicht wirtschaftlich Argument zählt nicht ...

Ich sags mal mit dem Schweinebeispiel aus meiner Gegend - da kannst einen "Massenbetrieb" haben (gsd haben wir hier kleine Betriebe mit vielleicht 100 Muttersauen) oder du kannst einen tierfreundlichen Betrieb haben.

Ja der tierfreundliche Betrieb (Tiere ganzjährig in grosser Weidehaltung) ist aufwändiger, ist teurer im Betrieb - aber dafür kostet das Fleisch auch dreimal (mindestens) so viel wie aus dem anderen ... Aber schlussendlich entscheidet der Konsument! Muss es jeden Tag Fleisch/Wurst sein, oder 1 - 2 mal die Woche!

Genauso bei der Wolle, brauch ich fünf modische Pullis wirklich - oder reicht ein schönes, aber teureres Stück?? (das hier die Spinnszene allein einen nicht bemerkbaren Faktor dastellt ist mir schon klar).

___

Wegen dem Schlachten der Lämmer - die meisten Schafe werden im Winter in reiner Stallhaltung gehalten - des kostet Geld und ist für die Tiere auch net so schön, wie wenn sie Weidehaltung haben ... ich denk das ist auch ein Grund ... bin mal gespannt, wie das wird, wenn wir unsere ersten Schlachtlämmer haben (wobei ich freu mich schon drauf, Fleisch zu essen, wo ich wirklich weiss, wo es herkommt und das nach 18 Vegetarierjahren).

lg
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Re: australmerino- Mulesing- Peta

Beitrag von shorty » 12.06.2012, 23:34

Mhh ich denke eben schon, dass der wirtschaftliche Aspekt zählt für den betroffenen Schafhalter. Kommt immer auf die Sichtweise an ?(
Der Schafbauer dort will auch irgendwie leben, ein Auskommen für sich und seine Familie haben.
Um mal bei der Spinnerszene zu bleiben auf Dein Beispiel gemünzt würde dann Australmerinokammzug ca 75 Euro das Kilo kosten.( bei dreifach für tierfreundlicher)
Meines Erachtens gibt das der Markt schlicht nicht her.
Auch ich würde mir das nicht leisten können.

Das mit dem tierfreundlicher , wenn auch noch so edel im Grundgedanken funktioniert nur, wenn der Verbraucher bereit ist das zu zahlen.
Da ist bei Wolle die Schmerzgrenze meiner Meinung nach deutlich niedriger als bei Fleisch.
Bin mir ziemlich sicher, dass die Masse diese teure Wolle nicht kaufen würde, sonder lieber auf Kik Fleecepullis für 5 Euro umschwenkt. ;(

Versteh mich nicht falsch, ich bin da ganz auf der Seite der Schafe, aber sehe das einfach relativ realistisch würd ich sagen.
Wir sind hier im Forum denke ich doch stark an würdevollem Umgang mit den Tieren interessiert.
Ich bezweifle , ob dass auf die Masse der Bevölkerung ebenso zutrifft. :fear:
Aber schlussendlich entscheidet der Konsument!
Ja so ist´s und genau deshalb gibts das Mulesing noch, wenn mans ganz kritisch sieht.( genau wie Billigfleisch und Legebatterien)

Wie gut, dass ich ne Rosshaut habe und auch heimisches tragen kann ;)
Ja Rayarosa örtliche Betäubug halte ich persönlich auch für nen guten Anfang.
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Re: australmerino- Mulesing- Peta

Beitrag von schneeflo » 13.06.2012, 00:24

Shorty: aber kein Mensch braucht einen Merinokammzug zum Überleben ... warum also unter total unwürdigen Bedingungen produzieren??

Fleecepullis gibts eh nur noch, solange Erdöl da ist ...

Ich denke das grösste Problem bei uns Konsumenten ist, dass wir quasi nix mit reinem Gewissen kaufen können, weil überall so viel unnötiges und unmögliches passiert ... und irgendwann will man doch einfach nur noch einkaufen ohne immer nachzudenken ... (ich schliess mich da nicht aus ...)

Für mich jedenfalls kommt halt nur heimische Meriono in Frage, vom Bauern im Nachbarort - mein Traum wäre es ja eigene zu haben (und mit Brillenschafen zu kreuzen um die Stapellänge zu verlängern ;-) )

lg
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Re: australmerino- Mulesing- Peta

Beitrag von schneeflo » 13.06.2012, 00:32

Shorty:hoffe nur, du nimmst die Diskussion net persönlich - ich diskutiere nur mit dir, will dich aber keinensfalls irgendwie angreifen ... hoffe, des kommt auch so rüber ;-) Nix für ungut ...

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Re: australmerino- Mulesing- Peta

Beitrag von shorty » 13.06.2012, 07:22

Persönlich nehm ich das nicht ;-), keine Sorge.

Stimmt schon, Australmerinokammzug braucht man zum Leben nicht.
Aber es kann halt auch nicht jeder Bergschaf tragen so wie ich.
Da hilft nur auf andere Wollen oder Erzeugungsgebiete auszuweichen, was bezüglich Feinheit gar nicht soo einfach ist, zumindest in Masse gesehen.

Klar, das Erdöl ist endlich, aber bis man aus geschredderten Plastikflaschen mal keinen Billigfleece mehr herstellen kann, ich denken das dauert.
Ich kann da eh gut drauf verzichten.
Heute werd ich endlich mein Wollunterhemd nähen.
Allerdings weiss ich eben auch nicht, von welchen Schafen die Wolle für den Stoff kommt.

Wir sind hier halt ne kleine Insel, die Masse ist da deutlich weniger kritisch.

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Re: australmerino- Mulesing- Peta

Beitrag von Fiall » 13.06.2012, 11:17

Ich bezweifle auch, dass die Schäfer das so problemlos an die verabeitenden Unternehmen weitergeben könnten. Braucht man sich nur die Milchindustrie anzuschauen. Vor ein paar Jahren hat ein großer Milchkonzern hunderten Milchbauern die Verträge gekündigt, weil sie sich geweigert haben aus einer Organisation auszutreten, die bessere Milchpreise fordert und sich dafür stark gemacht haben, dass Andere dem Druck ebenfalls nicht nachgeben.

Die Grunddrohung war übrigens, dass jeder, der in der Organisation verbleibt 11 Cent weniger pro Liter bekäme.

Sicher sollte man meinen, dass die Milchbauern gemeinsam ausreichend Druck auf die Industrie ausüben könnten, aber ich schätze das "gemeinsam" ist das Problem. Irgendwer knickt immer ein.

Und dabei ist Milch sicher ne Ware, die "nötiger" ist, als Merinowolle, auf die zumindest ich definitiv verzichten könnte, wenn der Preis mein Budget übersteigt. Ich hab selber noch welche hier liegen, aus meinen unwissenderen Tagen, kauf aber auch kein neues Australmerino mehr dazu. Gibt ja auch genügend andere Wolle, sogar ein paar Sachen, die vergleichbar weich sind.

Wobei ich umgekehrt definitiv nicht bei jeder Schafart nachforsche, wie die Tiere gehalten werden und nur vermute, dass die Haltung bei Polwarth oder Falkland besser ist. Grübele grade, ob ich da wirklich richtig liege, den idyllisch ist Tierhaltung im Allgemeinen wohl eher selten.
GLG,

Veronika

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