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von Fiall » 09.06.2012, 10:42
Offen gestanden hab ich da jetzt keine Tierquälerei gesehen. Die Tiere wirkten auch nicht krank, unterernährt oder sonst was. Das die Tiere das nicht mögen ist nicht verwunderlich. Unsere Perser mochten kämmen auch nur, wenn es zart an der Oberfläche zuging. Entdeckte man einen Knoten, wussten sie das schon nach der leisesten Berührung und begannen zu jammern und zu kreischen OHNE, dass man auch nur dran gezupft hätte. Die gebärdeten sich regelmäßig, als würden sie geschlachtet, obwohl man sehr gut konkret sagen konnte: Ich tu grad gar nix, also kann da auch nix weh tun!
Durch das störrische Verhalten eines Tiers, dem man die Gründe für so was halt leider auch nicht verständlich machen kann, musste dann auch durchaus mal grober zugegangen werden. Das vorsichtige Aufzupfen von Knoten war meist nicht möglich, schon gar nicht, wenn man keine helfende Hand hatte, die das bockende Tier zu fixieren versuchte. Dabei trugen wir deutlich mehr Blessuren davon und das Tier steigert sich mehr und mehr in Panik, was ja auch nicht doll sein kann.
Ergo geht man irgendwann dazu über, rigoros mit der Bürste rauszuzerren was geht. Das ziept zwar definitiv mehr, ist aber schneller erledigt und das Tier hat schneller wieder seine Ruhe.
Persönlich hätte ich es toll gefunden, wenn ich meine Katzen hätte überzeugen können, dass vorsichtiges Aufzupfen wesentlich angenehmer ist, aber sie waren da nun mal nicht zu bekehren.
Wird das Fell dieser Ziegen nicht ausgebürstet, dürfte es genau wie bei Persern zu wesentlich größeren Unannehmlichkeiten kommen. Das verfilzte Fell spannt die Haut schmerzhaft an, es wird wund und entzündet sich.
Das die Tiere angebunden werden, kann wahrscheinlich jeder verstehen, der mal ne Ziege gekämmt hat. Wahrscheinlich reicht schon ne um sich schlagende und beißende Perserkatze um das verständlich zu machen. Ich persönlich wollte jedenfalls keine Bekanntschaft mit segelnden Ziegenhufen machen.
Bin ich ein Tierquäler? Ich vermute jetzt mal stark, dass solche ihre Tiere nicht mit dampfgegartem Lachs verwöhnen und beim Futterkauf generell schmerzhaft das Gesicht verziehen, denn für die Süßen soll es ja nur das Beste geben.
Mir wird durch solche Themen immer wieder bewusst, dass wir unsere Tiere besser behandeln, als unsere Mitmenschen. Zumindest stolpert man ständig über "Tierschutzthemen", über den Umgang mit Menschen wird sich vergleichsweise selten empört.
Persönlich kauf ich aber trotzdem kein Kaschmir, da die Produktion eine ökologische Katastrophe ist.
GLG,
Veronika