Ist das ein ein-oder zweifädiges Rad?

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Re: Ist das ein ein-oder zweifädiges Rad?

Beitrag von thomas_f » 07.05.2012, 17:26

Der Einzeltritt ist bei Rädern, die dafür gebaut sind, wirklich nur ein Anfängerproblem. Sobald der Auszug zügig genug und/oder der Faden dünn genug geworden ist, ist der Einzeltritt unproblematisch.
fahrradfahren könnte man auch nur mit einer pedale..aber wer macht es?
Ich nicht, aber am Spinnrad gefällts mir. Körperhaltung und Kraftbedarf bei Fahr- und Spinnrad sind so unterschiedlich, dass man das kaum vergleichen kann. Abgesehen davon, dass das Spinnrad keinen Freilauf hat.

Beste Grüße -- Thomas

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Re: Ist das ein ein-oder zweifädiges Rad?

Beitrag von Klara » 07.05.2012, 19:22

Fahrradfahren mit einem Pedal geht meiner Meinung nach nur, wenn der Fuss fest mit dem Pedal verbunden ist (mittels Rennradschuh und entsprechendem Pedal), damit man das Pedal nicht nur runtertreten, sondern auch wieder hochziehen kann. Und so fährt z. B. Tobias Graf - und zwar schneller als wir mit zwei Beinen (2008 in Peking 60 km mit durchschittlich 37 km/h).

Alle meine Anfänger kommen mit eintrittigen Spinnrädern zurecht. Soweit ist die Menschheit dann doch noch nicht runtergekommen...

Ciao, Klara

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Re: Ist das ein ein-oder zweifädiges Rad?

Beitrag von shorty » 07.05.2012, 19:35

Fahrradfahren mit einem Pedal geht meiner Meinung nach nur, wenn der Fuss fest mit dem Pedal verbunden ist (mittels Rennradschuh und entsprechendem Pedal), damit man das Pedal nicht nur runtertreten, sondern auch wieder hochziehen kann.
Ja sehe ich ebenso.
Wobei so gut wie alle Radfahrer die das ein bißerl sportlicher betreiben das auch mit zwei Beinen so machen, sprich mit clickPedalen oder Haken und passenden Schuhen zum Ziehen und Drücken.
Sogar meinereiner besitzt sowas :O

Karin
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Re: Ist das ein ein-oder zweifädiges Rad?

Beitrag von Klara » 07.05.2012, 21:18

Wobei diese Diskussion am eigentlichen Thema vorbeigeht: Das war nämlich nicht, welches Spinnrad man sich optimalerweise kaufen soll (da gibt's gute Gründe für Doppeltritt, was sogar Alden Amos zugibt, obwohl er sonst dagegen ist), sondern ob jemand, der Blut geleckt hat und jetzt sofort und auf der Stelle mit Spinnen anfangen will (kann ich nachfühlen, mir ging's genauso) das mit dem Rad tun kann, das ihm gewisssermassen in den Schoss gefallen ist.

Und da zu sagen, nee, lieber nicht, du brauchst Doppeltritt (was eine Ausgabe von einigen hundert Euros bedeutet) halte ich für ziemlich kontraproduktiv - wenn mir mal davon ausgehen, dass wir alle gerne mehr neue Spinner sehen wollen.

Ciao, Klara

(Und zurück zum Off-topic: Ich weiss, dass Pedalhaken gut wären, aber ich habe mich nie damit anfreunden können und bin ganz unsportlich ohne um halb Europa gefahren. Ich wollte weder auf spezielle Schuhe angewiesen sein noch am Rad festgeklammert...).

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Re: Ist das ein ein-oder zweifädiges Rad?

Beitrag von Hummelbrummel » 07.05.2012, 21:22

Hallo,

also ich sehe das auch eher wie Klara.
Liegt vielleicht daran, dass ich kein Markenrad habe - oder doch, einen Willy, Einzeltritt mit Traktorqualitäten und ruppigem Einzug, falls man ihn nicht gekonnt liebevoll behandelt.
Aber die anderen 2 Räder, auf denen ich meistens spinne, sind ein flügelgebremstes "Noname-Rad", das ich auf 70er/80er schätze und eine zweifädige Ziege, deren Alter mir völlig verborgen ist. Beide Einzeltritt. Beide stehen zumindest dem Willy in nichts nach und mit allen dreien komme ich gut zurecht. Das eine davon ("Genoveva") hielte ich für mein anfängertauglichstes Rad und sowohl eine Freundin von mir als auch meine seinerzeit 11-jährige Tochter haben darauf als Spinnanfänger recht schnell schönes Merinogarn gesponnen.
Manchmal habe ich den Eindruck, dass auch im Hinblick auf kreative Gerätschaften eine gewisses "Markenbewusstsein" gepflegt wird, bei dem auch ein gewisses Zugehörigkeitsgefühl eine große Rolle spielt und das Gefühl bei der Arbeit mit den Geräten durch die Marke deutlich mitbestimmt.
(Was ich nicht weiter tragisch finde - warum auch?)
Aber ich mag mich mangels Erfahrung auch täuschen. Ich denke, dass ich wohl doch irgendwann einmal bei einem Spinntreffen auftauchen muss, um mich von den Qualitäten der Limousinen, Cabrios und ausgewiesenen Allzweckkarossen unter den Spinnrädern überzeugen zu lassen. :rolleyes:
Anstelle des Markenbewusstseins steht bei mir eher der Stolz, ein verstaubtes Dornröschen zum Leben erweckt und gezähmt zu haben - das ist nämlich auch ein schönes Gefühl. Allerdings muss man natürlich auch ein bisschen Glück mit diesen Rädern haben und wenn man als Anfänger aus Versehen an eine reine Dekokiste gerät, ist das sicher frustrierend.

Dass die beiden Wirtel bei dem Rad von Beas Freundin fast gleich groß sind, ist tatsächlich etwas merkwürdig.
Aber einen Versuch ist es für mein Gefühl allemal wert. Sollte das mit der Spulenbremse funktionieren, würde ich mir - wäre es mein Rad - überlegen, mir andere Spulen mit einem anderen Wirteldurchmesser dazu zu basteln oder bauen zu lassen, um dann den zweifädigen Betrieb zu testen.

Viele Grüße, Hummelbrummel

PS: Habe auch keine Pedalhaken am Fahrrad und bin mit Rad und Zelt am Gepäckträger und viel Spaß und Freude auch schon etliche Tausende km durch die Welt gekurvt....

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Re: Ist das ein ein-oder zweifädiges Rad?

Beitrag von shorty » 07.05.2012, 21:50

Ich schrieb nicht, dass man nicht auch so radeln kann. ;-)
Die Kraftausbeute ist aber trotzdem höher, wenn man zieht und drückt.
Und ich hab nicht behauptet, das ich das viel mache ;-)
Es ist da allerdings ähnlich wie bei den Spinnrädern, man kann sichs ein bißerl einfacher machen.

Ich denke man kann ohne weiteres spontan mit einem Rad, dass einem zufliegt beginnen, egal ob Einzel oder Doppeltritt-- seine ersten Spinnversuche machen.
Es muss nun nicht unbedingt sofort ein neues Rad her.
Die Mehrzahl meiner Räder hat Einzeltritt, trotzdem wählen so gut wie alle Anfänger den Doppeltritt des Lendrums.
Hatte erst wieder 5 Frauen hier.
Läuft aber im Grunde immer ähnlich ab.
Man kann im Schnitt schon sagen, viele ( nicht alle) tun sich mit Doppeltritt etwas leichter, was ja nun nicht heisst, dass nicht auch das Moswolt gut spinnbar ist.
Und es ist ja auch nicht jeder Einzeltritt gleich leicht oder schwierig zu treten.
Wiegetritt ist viel einfacher, find ich jedenfals.


Für mich muss ein Rad in erster Linie ordentlich funktionieren.
Bin da relativ nüchtern und eher weniger sentimental veranlagt.;-)
Das Bastlergen und die bewunderswerte Begeisterung alte Räder spinnfähig zu machen, wie sie z.B. spulenhalter hat, fehlt mir ziemlich ;-)

Ob das Rad mit dem ich zurecht komme nun so oder so heisst, spielt für mich keine Rolle, zu mir und meinen Anforderungen muss es passen.

Ist halt schon so, dass dem ein oder anderen Anfänger so ein bißerl das Durchhaltevermögen fehlt. Die Geduld zum Üben , in einem solchen Fall ist es eher kontraproduktiv, wenn man dann auch noch mit nem Rad beginnt, das unter Umständen sogar für nen Könner knifflig zu treten ist, weil sichs wirklich mühsam über den Totpunkt ächzt .


Karin
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Re: Ist das ein ein-oder zweifädiges Rad?

Beitrag von thomas_f » 08.05.2012, 08:53

Vorsicht, weiterhin OT ;) :

Man kann bestimmte Fahrräder auch ohne Pedalhaken oder festgeklammerte Schuhe einbeinig treten. An unserer Schule in Münster gab es einen einseitig beinamputierten Lehrer, der mit dem Fahrrad zur Arbeit kam. Seine linke Pedale war quasi wirkungslos, die baumelte ausgekuppelt um den unteren Totpunkt, als Stütze für seine Prothese. Die rechte Pedale wirkte per Kette ohne Freilauf auf das Hinterrad. Das war die Mechanik des eintrittigen Spinnrads auf das Fahrrad übertragen: Nur in Sonderfällen sinnvoll, und in den Bergen auch eher nicht, nehme ich an.

Beste Grüße -- Thomas

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Re: Ist das ein ein-oder zweifädiges Rad?

Beitrag von Woelfin » 08.05.2012, 09:33

Entscheident ist doch erstmal ab das Rad wirklich spinnfähig ist. Nachrüsten egal wie, z.B. neuen Wirtel oder mehr Spulen kann man immer noch. Wenn es geht probier das Rad einmal selber aus. UND dann nicht mit deiner Anna vergleichen sonder einfach feststellen ob es spinnt. Den vergleich mit der Anna wird dieses Rad auf alle Fälle verlieren, aber darauf kommt es auch gar nicht an. ES soll Fäden produzieren.

OT:
Thomas,du kannst Münsteraner Fahradfahrer doch nicht mit anderen vergleichen. :D
schöne Grüße
Heike

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Re: Ist das ein ein-oder zweifädiges Rad?

Beitrag von thomas_f » 08.05.2012, 10:14

Wie, gibts woanders auch welche? :P ;)

Beste Grüße -- Thomas

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Re: Ist das ein ein-oder zweifädiges Rad?

Beitrag von shorty » 08.05.2012, 12:52

thomas_f hat geschrieben: Nur in Sonderfällen sinnvoll, und in den Bergen auch eher nicht, nehme ich an.

Beste Grüße -- Thomas
Das Gelände hier ist im übrigen auch der Grund , warum so viele hier mit Clickpedalen fahren.
Wenns steiler wird, muss man relativ weit runterschalten, eine Kurbelumdrehung um Kraft auf den Boden bringen dauert zu lange, "Umfall"gefahr relativ groß.
Wenn man ziehen und drücken kann geht das viel ausgewogener.
Hab ja nen Radlfreak zuhause mit 40 Km Arbeitsweg an ca 200 Tagen im Jahr. Freizeittouren sind da noch gar nicht mit dabei ;-)


So und wie schaffen wir nun den Schwenk wieder zum Spinnrad :totlach:

Karin
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Re: Ist das ein ein-oder zweifädiges Rad?

Beitrag von Woelfin » 08.05.2012, 12:55

na über das Nick von Tom, oder ? :D
schöne Grüße
Heike

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Re: Ist das ein ein-oder zweifädiges Rad?

Beitrag von shorty » 08.05.2012, 12:56

Klasse Idee!! :-)
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Re: Ist das ein ein-oder zweifädiges Rad?

Beitrag von Bea » 08.05.2012, 17:28

nick von Tom?????

Hä ?? hab ich was verpasst???
.....gleich mal auf die ´Seite stöbern geht...

lg
bea

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Re: Ist das ein ein-oder zweifädiges Rad?

Beitrag von thomas_f » 10.05.2012, 13:32

na über das Nick von Tom, oder ? :D
Welches er bestimmt aus gutem Grund nicht mehr baut, gell? -- q.e.d. ;)

Bea, kuckstu hier. :) "Intern" arbeitet auch Majacrafts Little Gem mit Pedalen statt mit Pleuelstange (aka Knecht) und Kurbel.

Beste Grüße -- Thomas

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Re: Ist das ein ein-oder zweifädiges Rad?

Beitrag von Bea » 10.05.2012, 19:28

Halo Thomas,
danke für den Link, das kannte ich noch gar nicht...

sieht ja heiß aus.....
aber die Anna gefällt mir besser.... :))

lg
bea

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