So langsam krieg ich Hunger. Von Sarah Wiener gibt es übrigens eine
Videoanleitung für Do-it-yourself-Fischstäbchen.
- Die Doktorarbeit über die kanariengelbe Wolle (Danke Karin!) habe ich noch nicht durch, sie ist aber sehr interessant, vor allem da, wo sie die industriellen Waschvorgänge streift. Auch sie sagt schließlich, dass das Bleichen gefährlich sein kann, je nachdem, mit welchen Chemikalien man rangeht: Wasserstoffperoxid könne bspw. die Fasern angreifen. Die einzelnen Waschgänge dauern nur 3 Minuten, das entspricht etwa dem Rezept von Amos. Die Wolle wird zwischen den Gängen nicht geschleudert, sondern gequetscht. Es werden Detergentien und Basen (zum Verseifen des Fetts) verwendet. Erwähnt wird auch der Einsatz von Enzymen, nicht nur zum Bleichen, auch zum Waschen, die evtl. umwelt- und wollschonendere Methoden (niedrigere Temperaturen) ermöglichen würden. Wie gesagt, ich bin noch nicht durch.
- Um in eurem Bild zu bleiben: Nicht weit von hier, in Reken, stellt Iglo in großem Maßstab Tiefkühlkost her. Unter den Bauern der Umgebung gilt die Qualitätskontrolle dort als das heftigste, was man sich antun kann, es wird aber auch entsprechend bezahlt und zuverlässig abgenommen. Spinat ist da spätestens 6 Stunden nach der Ernte tiefgefroren. So frisch und so fehlerfrei bekommt das ein Kleingärtner nur in Ausnahmefällen hin. (Deshalb muss ich ja noch lange nicht das vorgewürzte "Fertig"-zeug kaufen.)
Wenn eine industrielle Spinnerei oder Weberei einen großen Posten Wolle wegschmeißen muss, weil andauernd der Faden reißt (oder wasauchimmer), dann ist das ein Schaden, den die sich nicht oft leisten können. Ich bin mir sicher, dass die Methoden des Wollewaschens auch in diesem Sinne gründlich optimiert werden, und nicht bloß auf Zeit und Geld auf Kosten der Qualität.
Unser Thema war ja eigentlich das Waschen, nicht die weitere Verarbeitung. Dass man aus bester und bestgewaschener Wolle scheußliche Sachen machen kann, ist schon klar. Umgekehrt ists deutlich schwieriger

All das Mischen, Kardieren, Kämmen, Färben und Ausrüsten hat ja nicht direkt mit dem Waschvorgang zu tun. Anders das Zupfen/Wolfen, das evtl. nach der industriellen Wäsche nötig ist, und der "Ersatz" des Wollfetts durch ein dünneres und homogeneres Öl. Nach den Videos scheint mir, dass
eine Ursache für das Anfilzen der Wolle in der Quetscherei liegt, und dass die hier diskutierten Schleuder-Lösungen in dieser Hinsicht schonender sein dürften.
Wir bleiben am Ball
Beste Grüße -- Thomas