Spinnen von BFL Kammzug ist problematisch, kann das sein ??

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Moderator: Claudi

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Re: Spinnen von BFL Kammzug ist problematisch, kann das sein ??

Beitrag von Fiall » 14.04.2011, 07:56

Find man kann zumindest beim Symphonie den Einzug auch zweifädig gut wegregeln. Mir springt der Antriebsriemen glücklicherweise auch mit viel Schlupf noch nicht ab. Ich komm da bis an den Punkt, dass er nicht mehr genug Schlupf hat, um die Spule zu drehen. Möglicherweise ist der Einzug etwas stärker, als bei meiner einfädigen Rose, aber halt nicht so, dass ich das wirklich bewusst merken würde.

Ich glaub, ich muss mal ne Ladung BFL färben. Superdünn ist gut. :)
GLG,

Veronika

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Re: Spinnen von BFL Kammzug ist problematisch, kann das sein ??

Beitrag von sisasarah » 14.04.2011, 08:01

Also ich kann nur von meiner zweifädigen Ziege aus beurteilen...
Da ist es aber so, dass ich den Einzug seeehr weit runterregeln kann und dann schnelleres Treten auch kein schnelleres einziehen verursacht, sondern man gut mehr Drall reinbekommt.
glg
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Re: Spinnen von BFL Kammzug ist problematisch, kann das sein ??

Beitrag von shorty » 14.04.2011, 08:08

Man kann den Einzug auch bei zweifädig sicher runterregeln.
Aber ab einem bestimmten Punkt wird der Antriebsriemen so locker, dass er entweder abspringt, oder aber sich weder Flügel noch Spule drehen.
Wie weit das runter geht ist natürlich von Rad zu Rad verschieden.
(Das Symphonie ist da eher sanft, das Elisabeth hat präsenteren Einzug.)
Ist der Antriebsriemen zu locker, kann er auch den Flügel nicht mehr antreiben.
Bei Spulenbremse ist es jedoch so, dass Antrieb und Bremse ja nicht aneinander gekoppelt sind.
Sprich der Flügel wird weiterhin locker angetrieben, auch wenn ich die Spule nicht bremse und sie sich nicht mitdreht.

Karin
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Re: Spinnen von BFL Kammzug ist problematisch, kann das sein ??

Beitrag von sisasarah » 14.04.2011, 08:18

Das mag von Rad zu Rad wirklich verschieden sein.
Mir ist der Antriebsriemen seit ich einen dünnen Baumwollfaden drauf hab noch nie abgesprungen.
Und der Einzug ist mir manchmal eher zu zaghaft, besonders beim zwirnen, da hab ich oft den Faden längst fertig, aber er will nicht auf die Spule drauf :twisted: (bin auch ein eher ungeduldiger Mensch :-O )
glg
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Re: Spinnen von BFL Kammzug ist problematisch, kann das sein ??

Beitrag von shorty » 14.04.2011, 08:24

Das mag schon sein, aber Du kannst trotzdem mit zweifädig nicht den Flügel flott antreiben ( normale Spinngeschwindigkeit) und die Spule steht völlig still.
Wenn dem so wäre , dann hätte ich den zweifädigen Antrieb komplett missverstanden ;-) Beide Komponenten Flügel und Spule sind durch den gemeinsamen Antriebsfaden letztlich immer in einer gewissen Symbiose.


Dass mit der Ungeduld kenn ich nur zu gut :-)))

Karin
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Re: Spinnen von BFL Kammzug ist problematisch, kann das sein ??

Beitrag von sisasarah » 14.04.2011, 09:09

Das stimmt das geht nicht, das die Spule stehen bleibt, aber dann hättest du ja auch Einzug.
Weil der Flügel ja den Faden um die Spule rumwickelt.
Gar keinen Einzug hast du, wenn sich Spule und Flügel genau gleich schnell drehen.
Ob es geht, das am Zweifädigen einzustellen, weiß ich nicht? Dürfte auf jedenfall sehr schwer sein
glg
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Re: Spinnen von BFL Kammzug ist problematisch, kann das sein ??

Beitrag von shorty » 14.04.2011, 09:20

Ja genau so stimmts natürlich, nicht die Spule steht, sondern dreht sich in gleicher Geschwindigkeit, :rolleyes: war wohl doch zu früh :O sorry
Wie gesagt Einzug Richtung 0 geht bei Spulenbremse, bei Zweifädig meiner Meinung nach eher nicht.

Karin
ich geh jetzt erstmal auf nen Kaffe , ist scheints angebracht :O :totlach:
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Re: Spinnen von BFL Kammzug ist problematisch, kann das sein ??

Beitrag von Sephrenia » 14.04.2011, 10:01

Dafür kann beim zweifädigen Rad der Anriebsriemen an der Spule ja etwas durchrutschen (deshalb haben die Rillen auf dem Spulenwirtel meist eine U-Form, die auf dem Flügelwirtel hingegen eine V-Form), dann laufen Flügel und Spule gleich schnell. Wenn man dann den Faden locker lässt, läuft die Spule wieder schneller als der Flügel und der Faden wickelt sich auf. Sowohl bei meiner antiken zweifädigen Ziege als auch bei meinem (zweifädigen) Ella kann ich den Einzug auf nahezu null runterregeln.

Wenn du bei deinem Rad den Antriebsriemen so lose machen musst, dass er dir runterspringt, um den Einzug zu reduzieren, dann würde ich empfehlen, einfach mal einen anderen Antriebsriemen zu probieren. Wenn du einen glatteren, rutschigeren Antriebsriemen verwendest, ist der Einzug automatisch geringer. Ich habe auf meiner Ziege z.B. eine gewachste Baumwollschnur fürs Spinnen mit starkem Einzug (durch das Wachs hat der Riemen viel "Grip") und eine ungewachste Baumwollschnur zum Baumwolle spinnen, weil ich da irre viel Drall und minimalen Einzug brauche.

Nächster Tipp: wenn dir das BFL zu fluffig und rutschig ist, hilft es auch, den Kammzug durch Rollen auf dem Oberschenkel etwas zu verdichten und anzufilzen. Das mache ich gerade mit einem ziemlich kurzfaserigen Merinokammzug, der spinnt sich so komprimiert nämlich viel gleichmäßiger.

LG Kiki
Zuletzt geändert von Sephrenia am 14.04.2011, 14:37, insgesamt 2-mal geändert.

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Re: Spinnen von BFL Kammzug ist problematisch, kann das sein ??

Beitrag von Idefix » 14.04.2011, 10:44

Hallo,
auch ich hatte fast die gleiche Frage. Dank Eurer Antworten krieg ich nun mein Problem mit dem Einzug viel besser in den Griff.
:danke:
Liebe Grüße
Idefix
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Re: Spinnen von BFL Kammzug ist problematisch, kann das sein ??

Beitrag von Happyboerstling » 14.04.2011, 11:11

Hallo
Möchte nicht dumm sterben, was bitte ist BFL?? :O

LG Petra :wink:

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Re: Spinnen von BFL Kammzug ist problematisch, kann das sein ??

Beitrag von shorty » 14.04.2011, 11:18

Hallo,
Blue faced Leicester, - BFL- eine Schafrasse ;-)
Auch ganz gute Ergebnisse bringt bei solchen Fragen die Suche , rechts oben ;-)
Karin
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Re: Spinnen von BFL Kammzug ist problematisch, kann das sein ??

Beitrag von Happyboerstling » 14.04.2011, 11:23

Danke für den Tipp. Bin noch nicht so lange dabei.

LG Petra :wink:

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Re: Spinnen von BFL Kammzug ist problematisch, kann das sein ??

Beitrag von Laurana » 14.04.2011, 12:19

Hmmm, ich hab ja auch zweifädig auf einem alten Rad spinnen gelernt.
Wenn nichts mehr zum Regeln geht, hat bei mir das kürzen des Antriebsfadens genützt. Ich hab immer gschaut das der Faden bei mittigem Schraubansatz ca. 2cm Spiel hat (Antriebsriemen bei richtigem Sitz mit den Fingern vom Rad wegbewegen, die Distanz war bei mir eben immer ca. 2 cm), da durch konnte ich schön dein Einzug (und damit den Drall) von viel bis wenig Drall anpassen (bei meiner Tretgeschwindigkeit).
Ich habe Packschnur als Antriebsriemen gehabt.
Alles liebe
Karin

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Re: Spinnen von BFL Kammzug ist problematisch, kann das sein ??

Beitrag von ankepu » 14.04.2011, 13:01

Hi, Ihr da draußen,

diese Diskussion, die sich über Einzug und Drall entwickelt hat, ist ja spannend zu verfolgen, da sprechen die erfahrenen die "alten Hasen". Die ganzen Fakten müssen bei mir erstmal in die richtigen Gehirnwindungen sickern, dann probiere ich das mal vor dem Rad.

Eine Sache noch: Ich spinne tatsächlich zwischenzeitlich viel dünner und gerade das BFL wollte ich ganz dünn ausspinnen. Ich habe versucht den Faden etwas festzuhalten, damit mehr Drall draufgeht, aber dann ist er mir immer gerissen. Auf Null-Einzug kann ich meine zweifädige Ziege zwar stellen, aber dann passiert ja nix mehr, oder ? Wer braucht das und wozu ?

Haltet mich für komplett blöd, aber ich meinte wirklich an meinem Rad festgestellt zu haben, dass, wenn ich die Spannung vom Antriebsriemen lockere, das Rad nicht so schnell einzieht (klar), aber dann auch mehr Drall auf den Faden kommt, obwohl ich nicht schneller trete als vorher. Habe ich jetzt ein Brett vor dem Kopf, oder habt Ihr genau das gesagt (oder vielleicht doch das Gegenteil ???). Shorty sagt, mit der Spannung kann man den Drall nicht regeln, nur den Einzug. Aber wenn der Einzug langsamer geht, hat man doch mehr Zeit für die ganze Angelegenheit und es kommt dann doch mehr Drall drauf, oder ??? Also, irgendwie so habe ich es bisher immer empfunden, allerdings nicht so richtig technisch/wissenschaftlich drüber nachgedacht. Hab mich halt gefreut, Faden wird gemacht, reißt nicht, geht auf Spule, Garn irgendwann fertig, Freude groß.
Naja, egal jetzt, wie gesagt, werde das ganze mal unter den neuen Gesichtspunkten beim Spinnen beobachten, was da eigentlich genau passiert.

Lese hier sehr sehr gern weiter, hochspannend.

Liebe Grüße
Anke

Klara
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Re: Spinnen von BFL Kammzug ist problematisch, kann das sein ??

Beitrag von Klara » 14.04.2011, 13:03

Für mich ist der Sinn des zweifädigen Rades auch, dass Drall und Einzug in gewisser Weise miteinander gekoppelt sind - wenn man den Einzug ganz wegregeln kann, halte ich das eher für einen Glücksfall bei einem bestimmten Rad.

Aber man kann jedes (?) zweifädige Rad problemlos auf Spulenbremse umbauen - ohne bleibende Veränderungen vorzunehmen! Einfach den Antriebsriemen doppelt nehmen und nur über den Flügelwirtel laufen lassen. Dann einen Faden (der als Bremsfaden wirken wird - also was aussuchen, was vom Material her zur Spulscheibe und der gewünschten Bremswirkung passt, bzw. experimentieren - von Angelschnur bis Paketschnur ist alles möglich) möglichst senkrecht unter der Spulscheibe am Rad befestigen, Faden über die Spulscheibe laufen lassen und Gewicht ans andere Ende hängen. Mit einem am Faden angebundenen Haken und einer Auswahl von Beilagscheiben kann man sehr genau und wiederholbar die Bremswirkung einstellen.

Ciao, Klara

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