Selbstbau-Spinnrad

Selbstbau von Handarbeitsgeräten

Moderatoren: Rolf_McGyver, Claudi

Beyenburgerin
Designergarn
Designergarn
Beiträge: 5789
Registriert: 14.11.2006, 01:40
Land: Deutschland
Postleitzahl: 42399
Wohnort: Wuppertal
Kontaktdaten:

Re: Selbstbau-Spinnrad

Beitrag von Beyenburgerin » 14.01.2011, 10:36

Nein, man tritt nicht ins Leere. Und die Kurbel aus Edelstahl hat Göga selbst gebogen.

Am 23.1. ist hier Spinntreffen, dann können meine Spinnschwestern ja mal testen und berichten, wie sie mit dem Spinnrad klar kommen.

Hier ein Foto vom zweiten Spinnkopf

Bild

LG Brigitte
Gruß aus dem Woll-Bergischen °°° Brigitte ||

Mein Blog: Beyenburgerin

Benutzeravatar
TanteGeli
Rohwolle
Rohwolle
Beiträge: 24
Registriert: 18.01.2011, 19:56
Land: Deutschland
Postleitzahl: 25524
Wohnort: Itzehoe

Re: Selbstbau-Spinnrad

Beitrag von TanteGeli » 18.01.2011, 20:31

Hallo bin total begeistert von deinem Spinnrad!
Der Übersicht halber stell ich mal zuerst meine Frage, bevor ich mich ein wenig vorstelle:
Möchte dringend wissen was es beim Doppeltritt bei der Kurbel zu beachten gibt.
Ist die Läge der zweiten Seite genauso weit vom Mittelpunkt entfernt wie die Bohrung im Schwungrad?
Bisi kopliziert zu erkären ....verstehst du meine Frage? Sonst erklär einfach was du beachtet hast ;-)

Ich lieg schon viele Nächte wach und versuchte möglichst preiswert ein eigenes Spinnrad zu kontruieren.
Papa ist Tischler :-))))
Bin vor ca. 4 Wochen auf Spinnen aufmerksam geworden und das Fiber hat mich sofort erwischt.
Habe zur Zeit ein Louet S15 ausgeliehen bekommen und übe mich nun seit 3 Wochen mit Alpaka.
Klappt schon ganz prima, und i hoffe, dass daraus bald eine schöne Strickjacke wird.
Leider habe ich kein Spinntreffen in meiner Nähe, so dass ich andere Bauarten von Spinnrädern nur aus dem Internet zusammmen tragen kann.
Möchte mir ein Rad ähnlich Louet bauen, aber mit Doppeltritt,
einem Flügel ohne Haken, sondern nur mit einer Feder
und einem Metall "Dreieck" vorn als Führung für den Faden. (Ohne Gegenlager wie beim Louet)
Vielen Dank schon mal im Voraus, dass du uns hier an deinen Erfindungen teilhaben läßt.
Lg Geli

Benutzeravatar
thomas_f
Mehrstufenzwirn
Mehrstufenzwirn
Beiträge: 2776
Registriert: 01.03.2010, 11:09
Land: Deutschland
Postleitzahl: 48653
Wohnort: Coesfeld
Kontaktdaten:

Re: Selbstbau-Spinnrad

Beitrag von thomas_f » 18.01.2011, 21:02

Hi Geli,

ich bin zwar nicht Brigitte, aber die eine oder andere Antwort weiß ich auch, u.a. dank Brigitte. (Das mit dem Vorstellen erledigst du im Bereich "Uservorstellungen", keine Angst, wir laufen dir zwischenzeitlich nicht weg ;) ).

Zu deinem Vorhaben:
Ist die Läge der zweiten Seite genauso weit vom Mittelpunkt entfernt wie die Bohrung im Schwungrad?
Wenn ich dich richtig verstehe: Ja, natürlich. Die beiden Tritte sollen ja denselben Hub haben, also müssen ihre oberen Lager gleich weit von der Drehachse des Schwungrads entfernt sein.
Möchte mir ein Rad ähnlich Louet bauen, aber mit Doppeltritt, einem Flügel ohne Haken, sondern nur mit einer Feder und einem Metall "Dreieck" vorn als Führung für den Faden. (Ohne Gegenlager wie beim Louet)
Hmmm, was ist denn dann noch ähnlich wie beim Louet? Willst du nicht eher ein Rad wie z.B. das Pioneer von Majacraft oder das Tom von Tom Walther? Theoretisch könnte man auch ein flügelgebremstes Rad (Louet-Prinzip) mit einem Delta-Einzug (dem dreieckigen Draht) konstruieren, aber heutzutage scheinen die meisten neu konstruierten Räder entweder zweifädig oder spulengebremst daherzukommen.

Falls dir das nicht so viel sagt, findest du vielleicht die Grundlagen der Spinnradtechnik in unserem Spinnradlexikon hilfreich?

Viel Spaß im Forum + beste Grüße -- Thomas

Benutzeravatar
TanteGeli
Rohwolle
Rohwolle
Beiträge: 24
Registriert: 18.01.2011, 19:56
Land: Deutschland
Postleitzahl: 25524
Wohnort: Itzehoe

Re: Selbstbau-Spinnrad

Beitrag von TanteGeli » 18.01.2011, 22:09

Hallo Thomas, danke für die superschnelle Antwort!!!
thomas_f hat geschrieben: Hmmm, was ist denn dann noch ähnlich wie beim Louet?
Im Prinzip haste Recht, hab allerdings den ganzen Aufbau, den Wiegetritt und das Schwungrad vom Louet S15 übernommen. Zusätzlich noch ein zweiter Tritt (gibts ja bei den neuen Lout Rädern auch schon).
Nur der Flügel ist halt ganz anders.
Werd wohl das Prinzip vom Tom nehmen.
I stell auf jeden Fall ein paar Bilder rein wenns so weit ist .....freu, freu
Lg Geli

Beyenburgerin
Designergarn
Designergarn
Beiträge: 5789
Registriert: 14.11.2006, 01:40
Land: Deutschland
Postleitzahl: 42399
Wohnort: Wuppertal
Kontaktdaten:

Re: Selbstbau-Spinnrad

Beitrag von Beyenburgerin » 18.01.2011, 23:28

Da bin ich gespannt, wie du den Doppeltritt am Louet umsetzt. Das Prinzip des Doppeltritts auf einen Knecht ist ja ein ganz anderes. Bei meinem S71 war das noch halbwegs leicht umzusetzen.
Und was willst du mit einer Kurbel, wenn du dich an den Louet-Bauplan anlehnst? Die haben doch har keine.

Neue Spinnflügel ähnlich delta gibt es mittlerweile genug. Wobei der von Tom Walther um Längen angenehmenr zu spinnen ist als der von Majacraft. Ein abgerundetes Dreieck ist besser. Ich glaube, wir müssen mal mein Little Gem dahingehend umbauen :D

LG Brigitte
Gruß aus dem Woll-Bergischen °°° Brigitte ||

Mein Blog: Beyenburgerin

Beyenburgerin
Designergarn
Designergarn
Beiträge: 5789
Registriert: 14.11.2006, 01:40
Land: Deutschland
Postleitzahl: 42399
Wohnort: Wuppertal
Kontaktdaten:

Re: Selbstbau-Spinnrad

Beitrag von Beyenburgerin » 23.01.2011, 21:40

Heute haben einige Spinnerinnen das Spinnrad probegesponnen und können hier ihre Wertung abgeben.

LG Brigitte
Gruß aus dem Woll-Bergischen °°° Brigitte ||

Mein Blog: Beyenburgerin

ehemaliger User
Mehrstufenzwirn
Mehrstufenzwirn
Beiträge: 2012
Registriert: 12.02.2010, 14:28

Re: Selbstbau-Spinnrad

Beitrag von ehemaliger User » 04.07.2011, 07:35

Liebe Brigitte,

gratuliere zum Spinnrad und natürlich zum GöGa!

Dieses Spinnrad würde ich mir zutrauen zu bauen - meines wurde gestohlen und ich steh nun da mit ein paar Kilo Wolle ohne Werkzeug...

Allerdings hätte ich noch eine Bitte um zusätzliche Infos, da es ja offenbar keinen Plan gibt.

Könntest Du mir bitte folgende Angaben noch hier posten:

1. ein Detailfoto von der Verbindung Knecht-Pedal
2. ein Detailfoto von der Riemenführung am Flyer/Spindel
3. den Durchmesser des Rades
4. die Höhe des Ständers
5. die Hubhöhe der Pedale

Ich glaube, dann sollte es möglich sein, dieses geniale Stück nachzubauen - genial vor allem, weil mit dem Felgenrad sollte es für jeden möglich sein, der auch nicht so gut Werkstatt-mäßig ausgerüstet ist. Bravo nochmal - das Teil ist wirklich Spitze!

Liebe Grüße
Michaela

Benutzeravatar
shorty
Designergarn
Designergarn
Beiträge: 30170
Registriert: 23.01.2007, 18:03
Land: Deutschland
Postleitzahl: 82441
Wohnort: Oberbayern

Re: Selbstbau-Spinnrad

Beitrag von shorty » 04.07.2011, 07:36

Schön wäre, würdest Du unter Uservorstellungen hier erstmal ein bißerl von Dir schreiben ;-)
Karin
Ganz gleich, wie beschwerlich das Gestern war, stets kannst du im Heute von Neuem beginnen.

Benutzeravatar
shelly_1
Kammzug
Kammzug
Beiträge: 347
Registriert: 06.09.2009, 20:26
Land: Deutschland
Postleitzahl: 47918
Wohnort: St.Tönis bei Krefeld

Re: Selbstbau-Spinnrad

Beitrag von shelly_1 » 04.07.2011, 08:58

Das ist ja eine tolle Idee genial umgesetzt. Ein Lob an den Gatten und viel Spaß mit dem Felgenrad.
viele Grüße,
ciao Ric

Beyenburgerin
Designergarn
Designergarn
Beiträge: 5789
Registriert: 14.11.2006, 01:40
Land: Deutschland
Postleitzahl: 42399
Wohnort: Wuppertal
Kontaktdaten:

Re: Selbstbau-Spinnrad

Beitrag von Beyenburgerin » 04.07.2011, 21:30

Hallo Michaela,

die Infos und Fotos sind fast alle am anfang dieses Threads sowie ein Foto mit neuem Spinnkopf hier auf dieser Seite.

LG Brigitte
Gruß aus dem Woll-Bergischen °°° Brigitte ||

Mein Blog: Beyenburgerin

ehemaliger User
Mehrstufenzwirn
Mehrstufenzwirn
Beiträge: 2012
Registriert: 12.02.2010, 14:28

Re: Selbstbau-Spinnrad

Beitrag von ehemaliger User » 05.07.2011, 09:53

Hallo Beyenburgerin,

danke nochmal für den Hinweis.

Das Einzige, was noch offen geblieben ist, ist die Verbindung Knecht/Tritt. Bei der ersten Version hätte ich es so verstanden:

Der Knecht hat im unteren Ende eine Öse eingeschraubt, damit er nicht auseinander getrieben wird hat dein GöGa die Stangen am Ende mit Kabelbinder fixiert und in den (ich glaube) Alu-Vierkant-Profilen die Ösen mit einer Schraube oder einen Splint fixiert.

Bei der 2. Version sind ja nun die Knechte direkt mit dem Tritt verbunden (denke, die Kräfte, die auf die Alu-Vierkanter und deren Verbindung zu den Tritten waren doch sehr anspruchsvoll). Da ist mir nicht ganz klar, wie ihr das leichtgängig hingebracht habt. Habt ihr einfach den Tritt durchbohrt, die Öse durch gesteckt und unten fixiert? Das stelle ich mir eher unpraktikabel vor, nämlich dass es beim Treten ziemliche Reibung gibt. Aber vom Ansehen der Fotos allein komm ich auf keine andere Idee. Deshalb hatte ich um ein Detailfoto gebeten. Oder ein kleiner Tipp, wie ihr es wirklich gemacht habt, würde mir natürlich auch helfen.

Ich mach mich jetzt mal auf in den Keller, um eine entsprechende Felge zu finden, nachdem ja offenbar auch eine größere geht, werde ich wohl kein Problem haben. Auch wenn wir vor 4 Wochen Sperrmüllräumung hatten, und ich 2 alte Räder entsorgt habe. Aber egal, es wird sich schon was finden. Für die Kugellager werden wohl meine alten Skater herhalten und Holz und Holzstangen hab ich teilweise bzw. ein paar Sperrholzteile werden aufzutreiben sein.

Lg und danke in Voraus für den Tipp

Michi
Dieser Beitrag wurde von einem User verfasst, der nicht mehr im Forum registriert ist.

Benutzeravatar
thomas_f
Mehrstufenzwirn
Mehrstufenzwirn
Beiträge: 2776
Registriert: 01.03.2010, 11:09
Land: Deutschland
Postleitzahl: 48653
Wohnort: Coesfeld
Kontaktdaten:

Re: Selbstbau-Spinnrad

Beitrag von thomas_f » 05.07.2011, 10:55

Hi Michi,

viele Hersteller, große wie kleine, nehmen für die Verbindung Tritt--Knecht einen kurzen Stummmel dicke PU-Schnur. In den Knecht von unten ein passendes Loch gebohrt, in den Tritt ebenfalls, das Schnurstück in beide reingesteckt und von der Seite mit einer Schraube fixiert. Der Knecht bewegt sich ja in x-, y- und z-Richtung, da kann eine kardanische Verbindung mit unelastischem Material schon mal aufwendig, anfällig und/oder klapperig werden. Die PU-Schnurstücke halten sehr lange, man kann sie aber in jedem Spinnradladen nachkaufen. Die Fixierungsschrauben werden durch die Bewegung des elastischen Materials auch belastet und lockern sich im Laufe der Zeit.

Wenn du ein Doppeltritt-Rad baust, reicht es im Prinzip, wenn du die Knechte mit etwas Bindfaden (und etwas Spiel) anbindest, denn die Pedalkraft wirkt beim Doppeltritt ja ausschließlich auf dem Weg nach unten, ziehend.

Viel Spaß beim Bau + beste Grüße -- Thomas

ehemaliger User
Mehrstufenzwirn
Mehrstufenzwirn
Beiträge: 2012
Registriert: 12.02.2010, 14:28

Re: Selbstbau-Spinnrad

Beitrag von ehemaliger User » 05.07.2011, 11:21

Hi Thomas,

jetzt hab ich wirklich was gelernt! Dachte nicht, dass es so einfach sein kann - Danke!

Ich glaube jetzt trau ich mich - mal sehen, wie es mit dem Material aussieht und ob mir die Kiddies genug Zeit lassen. Werde jedenfalls berichten.

lg Michi
Dieser Beitrag wurde von einem User verfasst, der nicht mehr im Forum registriert ist.

Antworten

Zurück zu „Eigenbauten“