Was tun bevor die gesponnene Wolle verstrickt wird?

Allgemeines zum Thema Spinnen (Spinnfasertypen, geschichtliches, ...)

Moderator: Claudi

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hamoni
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Was tun bevor die gesponnene Wolle verstrickt wird?

Beitrag von hamoni » 08.10.2010, 17:24

Da ich mir das Spinnen erst vor ein paar Wochen selbst beigebracht habe, kommen jetzt schon die ersten Fragen. :O
Gestern habe ich direkt Wolle von der Spule aus verstrickt.
Der Faden hatte soviel Drall, dass das Stricken schon schwierig war und das Gestrickte verzog sich nach einer Seite obwohl ich recht gleichmäßig gesponnen hatte.

Muß ich die Wolle immer vorher zum Strang wickeln und "Baden"? Wenn ja; wie muß ich "Baden"????

Wie sollte ich das Spinnrad einstellen, wenn ich mit weniger Drall spinnen möchte?

Schon jetzt recht herzlichen Dank für Eure Hilfe und ein sonniges Wochende
Hamoni

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shorty
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Re: Was tun bevor die gesponnene Wolle verstrickt wird???

Beitrag von shorty » 08.10.2010, 17:50

Hallo Hamoni, schau mal oben unter Suche nach folgenden Begriffen
Entspannungsbad, Zwirnen , Drall usw

Einen ausgewogene Single zu spinnen ist für Anfänger sehr schwer, auch ich mühe mich da etwas :-)))
Einfacher ist Zwirnen dass dann in Gegenrichtung.

Einstellen am Spinnrad musst Du für weniger Drall nicht so sehr viel, entscheidend ist das Verhältnis Treten und ausziehen oben mit den Händen.
Wenn Du zuviel Drall hast, entweder langsamer Treten oder mit den Händen schneller werden, oder beides :-))
Wobei ein Faden der noch gezwirnt wird logischerweise noch zuviel Drall hat.
Nicht von der Spule runter stricken, sondern zum Strang haspeln und der Wolle ein " Entspannugnsbad" gönnen. Erst dann ist sie fertig.
Nicht beschweren und nicht spannen den nassen Strang, das schadet mehr als es nützt.
Versuch Dich mal ein bißerl im Forum einzulesen, zu diesen Fragen ist schon gaaanz viel geschrieben worden :-)))

Liebe Grüße
Karin
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Re: Was tun bevor die gesponnene Wolle verstrickt wird???

Beitrag von Fleissige Biene » 08.10.2010, 19:02

Hallo hamoni :wink: ,
nur nicht verzagen, ich glaube diese fehler und auch dieselben fragen habe ich auch gehabt und gemacht. ich bin auch noch am rumprobieren und am suchen wenn ich fragen habe aber shorty hat mir auch schon sehr weitergeholfen.
Viele Grüße
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Re: Was tun bevor die gesponnene Wolle verstrickt wird?

Beitrag von hamoni » 27.12.2010, 16:02

Euch Beiden herzlichen Dank für die Beratung und Beantwortung meiner Fragen.
Mittlerweile habe ich mich von oben nach unten und von rechts nach links durch´s Forum gelesen.
In fast allen Fällen wurde ich bei Problemen fündig und konnte diese auch lösen.
Nicht zuletzt wegen der vielen Beiträge im Forum macht mir das Spinnen immer mehr Spaß.

Was mir immer noch große Schwierigkeiten bereitet ist das Najajo verzwirnen.
Die verzwirnte Wolle ist grundsätzlich nur für die "Tonne" geeignet, da stets zuviel Zwirndrall drauf ist.
Ich vermute das ich mit den Füßen zu schnell und den Händen zu langsam bin.
Jetzt bin ich auf der Suche nach einem langsameren Spinnrad mit großen Spulen.
Auf der Internetseite von Marianne www.wolplantage.nl habe ich ein Wernekinck Delft gefunden.
Ist dies für meine Zwecke geeignet?

Wer kann mir bei der Wahl eines Spinnrades (nur zum verzwirnen) weiterhelfen???

Liebe Grüße
Monika

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Re: Was tun bevor die gesponnene Wolle verstrickt wird?

Beitrag von shorty » 27.12.2010, 16:09

Sofern es nur die Geschwindigkeit ist, und nicht auch noch der Faktor größere Spulen würde ich sagen, das ist einfach Übungssache:-)
Dafür würd ich mir kein zweites Spinnrad zulegen. Auch das Traveller hat langsame Übersetzungen ;-)
Karin
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Re: Was tun bevor die gesponnene Wolle verstrickt wird?

Beitrag von SaLue » 27.12.2010, 16:11

Zu Deinem Traveler gibt es doch einen Jumbo-Flügel ... sogar als Sliding-Hook ... der ist doch langsamer nutzbar, hat große Spule und sollte eigentlich für Navajo reichen. :gut: Die Geschindigkeit kommt übrigens mit der Übung (rate mal, woher ich das weiß ;) )

Zum Delft kann ich nichts sagen ... kenne ich nicht.

Grüßles
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Re: Was tun bevor die gesponnene Wolle verstrickt wird?

Beitrag von tabata » 27.12.2010, 16:17

Der Traveller ist gut für (fast) alles...ich hab ja auch meine Hexe :D ...
Ich hab über müssen mit der Trittgeschwindigkeit, aber der Jumboflügel hat schon was, da geb ich den anderen recht :)
Ich finde es ist ein recht solides Grundrad.

Und die Wolle für die Tonne kannst Du nochmal andersrum durchs Rad laufen lassen und Drall rausnehmen, dann reiht es vielleicht für ein nettes Projekt :))
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Re: Was tun bevor die gesponnene Wolle verstrickt wird?

Beitrag von Sanja » 28.12.2010, 09:27

Navajo ist schon nicht mehr kleines Einmaleins, das ist schon ein wenig schwieriger als einfach "nur" Zwirnen. Ist aber, wie das meiste, einfach Übungssache. Laaangsamer treten und die richtige Schlaufengröße finden, dann fluppt mit der Zeit auch das.

Das Delft ist ein Trecker, hat ziemlich Einzug wie alle flügelgebremsten Räder, und zumindest meines hatte auch etwa den Geräuschpegel eines Treckers... ;) Es hat tolle große Spulen und ist super für dicke Garne, also gezwirnte Pulliwolle oder fette Singles. Beim Navajo hätte es mir aber wahrscheinlich alle paar Meter den Faden abegrissen, da ich meine Navajo-Singles immer ziemlich dünn spinne.
Wenn Du viel Platz hast und Geld keine Rolle spielt ( ;) ), ist es sicher immer eine gute Option, ein flügelgebremstes Zweitrad zu besitzen. Wenn Du nicht so viel Wert auf eine Spinnradherde legst, würde ich eher das Traveller aufrüsten. Ich habe mir für mein traditional auch den Jumbo gegönnt und es nicht bereut. Navajo zwirne ich immer mit dem Jumbo, das klappt mittlerweile echt prima.

Mein Delft ist gerade weitergezogen. Ich hatte es seit letztem Jahr an meine Freundin verliehen, und als sie es mir wieder zurückbrachte, habeich sie gefragt, ob sie denn nun ein eigenes will. Und da sagte sie mit großen verliebten Kulleruagen: Am liebsten hätte ich Deines. Und dann habe ich eine Nacht drüber geschlafen, beschlossen, dass ich auch mit meinem Jumbo fette Singles spinnen kann, und es ihr wieder mitgegeben. Ihr Mann hat nur die Augen gerollt, dass er auch auf dem Rückweg wieder das ganze Auto voller Spinnrad hatte. :D

Also Fazit: Das Delft ist ein tolles Rad für bestimmte Zwecke, aber nur für's Navajo würde ich weder das Geld noch den Stellplatz investieren.
Und wenn Du Dir den Jumbo zulegst, nimm gleich den Sliding Hook-Flyer. Ich überlege ersnthaft, den auch noch in Groß nachzurüsten. :O :D

Liebe Grüße,
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Re: Was tun bevor die gesponnene Wolle verstrickt wird?

Beitrag von hamoni » 29.12.2010, 11:13

Mal wieder vielen Dank für Eure gute Beratung.
Von dem Delft werde ich erstmal Abstand nehmen.
Den Jumbo Flügel dafür im Auge behalten... (und ihn wahrscheinlich nächste Woche bestellen).

Dazu wieder eine Frage!
Ist der "Umbau" einfach oder zeitaufwändig und eher lästig???!

Zum Navajo verzwirnen werde ich in nächster Zeit nur auf der Spule übrig gebliebene Wolle verwenden bis ich den Dreh (im wahrsten Sinne des Wortes) ´raus habe.

Liebe Grüße
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Re: Was tun bevor die gesponnene Wolle verstrickt wird?

Beitrag von Sanja » 29.12.2010, 11:29

Der Umbau geht ganz schnell, brauchst nur beim ersten mal einen Schraubendreher, danach geht es mit zwei Handgriffen. Du musst die vordere "Stützsäule" (engl. maiden, gibt'S dafür eindeutsches Wort?!? :eek: ) austauschen, die neue hat ein größeres Loch für die größere Einzugsöffnung. Das kann man aber mit einem kleinen Adapterring wieder auf die normale Größe verkleinern, so dass Du weiterhin mit beiden Flügeln spinnenkannst und jeweils immer nur den Ring rein- oder rausdrücken und den Flyer tauschen musst. Geht ruckzuck.

Liebe Grüße,
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Re: Was tun bevor die gesponnene Wolle verstrickt wird?

Beitrag von Aodhan » 29.12.2010, 13:22

"Maiden" ist meines Wissens im Deutschen ganz einfach der "Spinnkopf".
"If more of us valued food and cheer and song above hoarded gold, it would be a merrier world." - J.R.R.Tolkien

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Re: Was tun bevor die gesponnene Wolle verstrickt wird?

Beitrag von hamoni » 11.01.2011, 12:52

Es hat geklappt!!!!!
Ich habe geübt, geübt und nochmal geübt.
Gestern ist dann der erste Ministrang Navajoverzwirnt von der Spule gehüpft.
Es ist zwar immer noch ein bißchen zuviel Drall drauf aber es ist ganz ansehnlich.
Hoffentlich war das keine Eintagsfliege.
Ich werde mir vorerst weder ein anderes Spinnrad noch einen Jumboflügel zulegen sondern weiter üben, üben, üben...
Euch recht herzlichen Dank für die Hilfe und guten Zusprüchen.
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Re: Was tun bevor die gesponnene Wolle verstrickt wird?

Beitrag von Sanja » 11.01.2011, 13:15

@Hamoni: Na siehste, super! Und das wird mit jedem Mal besser, versprochen. :)
@Aodhan: Ach guck an. Und ich dachte, das sei die Bezeichnung für alles zusammen, also Spinnflügel plus Wirtel (plus Spule). Das kommt von dem vielen Denglisch... :O ;)

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Re: Was tun bevor die gesponnene Wolle verstrickt wird?

Beitrag von shorty » 11.01.2011, 13:38

Würde ich schon auch für die komplette Spinneinheit sehen.
Für mich ist Maiden ebenfals der Spinnkopf, welcher Flügel,Spule und Wirtel umfasst.
So hätte ich es jetzt übersetzt, aber vielleicht kann Klara da weiterhelfen, die ist bei Fremdwörtern deutlich kundiger
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Re: Was tun bevor die gesponnene Wolle verstrickt wird?

Beitrag von XScars » 11.01.2011, 13:52

also ich hätte jetzt als maiden nur die Pfosten verstanden wo der Spinnflügel gelagert ist. Der Spinnkopf ist die mother-of-all...

so wie in dem Bild hier:
http://www.schachtspindle.com/our_produ ... ts_web.jpg

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