Hi Sanja,
mit dem Problem bist du nicht allein. Holzverarbeitung, auch halbprofessionelle, wird schnell platz-, werkzeug- und maschinenintensiv. Aber Gejammer war ja nicht die Frage
Einen Zaubertrick gibts nicht. Spalten ist verlustfrei (es entsteht kein Sägemehl), es geht aber nicht bei allen Holzsorten, und das Holz müsste sehr gerade gewachsen sein. (Oder du lebst mit den lebendigen Eigenschaften des krumgewachsenen Holzes, wie auch bei deinen Ästen.) Holzschindeln für Dach und Wand werden bspw. nicht gesägt sondern gespalten.
Um eine Nadel "nach Hausfrauenart"

herzustellen würde ich sowas versuchen:
Das Holz möglichst erst auf Länge schneiden. Vielleicht einen oder zwei cm zugeben, aber die richtige Arbeit machen halt die Längsschnitte, und die möchtest du nicht länger als nötig.
Den Längsschnitt auf dem "Quader" anzeichnen und eine dünne Leiste als Anschlag zurechtmachen. Vielleicht fliegt irgendwo noch ein hölzernes Lineal rum, das nicht mehr gebraucht wird. Lineal auf dem Werkstück mit Schraubzwingen am Tisch festmachen (der Tisch muss schwer und stabil statt leicht und wobbelig sein

). Die Schraubzwingen so plazieren, dass sie der Säge nicht in die Quere kommen. Schön festziehen, damit nix verrutschen kann. Die Breite des Sägeschnitts berücksichtigen!
Im Baumarkt oder beim Werkzeughändler deines Vertrauens gibt es verschiedene Rückensägen mit gehärteten Zähnen. Sie unterscheiden sich in der Zahl der Zähne pro cm und in deren Form -- die geht von aggressiv nach vorne zeigend bis zu einem 60-Grad-Zickzack, bei dem du gar nicht mehr weißt, wo vorne und hinten ist.

Für die Längsschnitte darf die Zahnform ruhig etwas aggressiver nach vorne aussehen. Die Schnitte quer zum Holz werden mit der gleichmäßigeren Zahnform genauer und sauberer. Je härter das Holz (welche Hölzer hast du da eigentlich -- nicht dass ich neugierig wäre oder so

), desto feinere Zähne sind sinnvoll.
Mit einer Säge, die der geeignetsten Form besonders nahe kommt, kannst du nun deinem eingespannten Holzklotz zu Leibe rücken: Schön sachte sauber am Anschlag lang, besonders solange der Schnitt noch nicht so tief ist, dass er die Säge beidseitig führen könnte. Und dann dasselbe von der Seite. Und dann, nehme ich an, schnitzen und schleifen.
Die Versiegelung ist nur am Kopfholz, oder? Da nimmt das Holz über die angeschnittenen Poren viel schneller Feuchte auf bzw. gibt sie ab, und das würde zu Rissen führen, wenn man da nicht eine Dampfbremse draufkleistert.
Falls du maschinell werden willst: Schau dir mal Dekupiersägen an, das sind sozusagen elektrische Laubsägen. Manche davon sind klein genug, dass man sie auch auf einen Küchentisch stellen kann. Mit den richtigen Sägeblättern (die kosten nicht die Welt) kann man damit ziemliche Wunder vollbringen. (Ja, inzwischen weißt du das schon von mehreren Seiten, was schreibe ich auch so langsam

)
DeJe, ich weiß ja nicht, was ihr für Artisten in euren Baumärkten habt, aber wenn ich da bei uns mit einer kurzen Leiste von 25 x 25 mm ankäme, die ich längs geviertelt haben wollen würde ... da würden die mit ihrer Plattensäge ganz schön sparsam gucken ... Die haben schon Probleme mit ganzen Millimetern.
Beste Grüße -- Thomas
... dessen Küchentisch aus dem Werkraum einer ehemaligen Essener Hauptschule stammt. Und auch so aussieht. Und auch so stabil ist
