Alpakapieksiges

Allgemeines zum Thema Spinnen (Spinnfasertypen, geschichtliches, ...)

Moderator: Claudi

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Kattugla
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Alpakapieksiges

Beitrag von Kattugla » 16.12.2010, 00:03

Ihr Lieben,

Maren hat mich vor ein paar Wochen mit einem wunderschönen Mix-Batt auf den Geschmack gebracht und ich hab mir vor 10 Tagen beim Wollschaf meine ersten Alpakafasern bestellt. Ich will jetzt Alpakasocken haben. :)
Geliefert hat der Postbote jeweils 100g Kammzug in haselbraun, kastanienbraun und in schwarz, die Fasern sind glatt (also nix Kräuselung) und butterweich.

Ich habe mit dem Verspinnen der braunen Fasern angefangen, gestern hatte ich dann den schwarzen Kammzug in den Händen, mittlerweile ist der auch fertig gesponnen und dümpelt im Entspannungsbad herum.
Beim Spinnen ist mir folgendes ziemlich komisch vorgekommen: zum einen sind die schwarzen Fasern sehr schwarz. Im passenden Licht fast blauschwarz. Kann es sein, dass da schonmal mit ein bisschen Farbe nachgeholfen wird? Auf der Wollschaf-Seite hab ich nix weiter dazu gefunden, danach sollten alle Farbtöne en nature sein.
Zum zweiten hatte ich so ganz subjektiv das Gefühl, dass die schwarzen Fasern sehr viel mehr zum Knubbeln neigten als die braunen. Mag ja auch an meiner Ungeduld gelegen haben, ich weiss es nicht, weil mir Vergleichswerte fehlen.
Und - was mich echt gestört hat - in den schwarzen Fasern waren ziemlich viele und sehr lange (bis 25cm!) Stichelhaare drinnen. Ein Teil ist ja beim Spinnen herausgeflogen (und fliegt vermutlich immernoch, "fallen" kannmer des nicht nennen, es fusselt furchtbar *g*), aber ein guter Teil steht halt jetzt aus dem gesponnenen Garn heraus. Ich habe mit der Pieksigkeit von Alpaka schon fiese Erfahrungen gemacht, am Hals kann ich die Stichelhaare überhaupt nicht haben und bekomme Pickel, an den Füßen mag das moderater sein.

Bei beiden braunen Kammzügen sass ich vor Glück fast selig lächelnd am Spinnrad, weil es a) so leicht ging, sich b) traumhaft anfasst und c) das Ergebnis einfach nur "wow" ist.
Die schwarzen Fasern haben mich ziemlich ernüchert.

Was habt Ihr da für Erfahrungen mit den Fabrikkammzügen? Habt Ihr da auch schonmal solche Unterschiede erwischt? Wisst Ihr was über eventuelle "Farbkosmetik" bei manchen Fasern? Und: was mache ich jetzt mit dem stichelhaarigen Garn (oder übertreibe ich da masslos)?
Ich habe was in Richtung Ringelsocken vor, jetzt überlege ich, das Schwarz allerhöchstens als "Kontrastringel" zu verstricken, weil ich gerade an der Fessel hundsgemeine Kratzanfälle fürchte...


fusselbürstende Grüße
Kattugla
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Re: Alpakapieksiges

Beitrag von Kimara » 16.12.2010, 00:52

Hallihallo Kattugla,

dasselbe kenne ich auch gut.
Das liegt daran (wurde mir erklärt) das die Wolle ja von vielen unterschiedlichen Tieren kommt und die halt - wie bei uns Mensche auch - verschiedenes je ein Haarkleid haben.

Dazu kommt - und das fällt mir mal so als Friseurin ein, das (von Natur) schwarze Haare immer härter und dicker sind.
Ich fühle Samstag in der Wollfabrik nach.. da liegt auch Alpaka in verschiedenen Farben und berichte dann mal :)

Wenn du Angst hast, das es kratzen könnte (was ich gut nachempfinden kann... ich bin da auch sehr empfindlich) würde ich ein kleines rundes Stück stricken und das am Fuß tragen. So als Fußband.. verstehst du was ich meine?
Und dann entscheiden, ob du sie mit verstricken willst :)
Wäre schade um die viele Arbeit, wenn sie dann im Schrank liegen!

Liebe Grüße
Claudia

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Re: Alpakapieksiges

Beitrag von Fiall » 16.12.2010, 08:36

Ist mir auch schon passiert. Hatte herrlich weiches braunes Alpaka von Wollknoll. Hab dann ne Ladung Fasern vom Wollschaf bestellt, dabei auch graues Alpaka. Die Fasern waren ebenfalls wesentlich härter.
GLG,

Veronika

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Re: Alpakapieksiges

Beitrag von melusine » 16.12.2010, 13:30

Ist Alpaka für Socken nicht zu weich?Ich habe von privat Alpaka gekauft.alles ohne Sichelhaare,aber so weich,das ich Schafwolle dazumische,damit der Nutzen für einen Pullover noch erreicht wird....
LG,Melusine
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Re: Alpakapieksiges

Beitrag von shorty » 16.12.2010, 13:49

Ich denke, es gibt Alpaka in sehr vielen versch. Qualitäten, wie Kimara z.B. ja auch schon schreibt.
Die starren Haaren dürften Grannenhaare sein. Stichelhaar ist ganz anders, auch dicker aber relativ kurz und crimpig.
Normalerweise hat Alpaka kein Grannenhaar, da weggezüchtet.

Also kommt wohl auf die Sockenart an, wegen der Haltbarkeit, die Fasern sind ja recht lang. Die Abnutzung schon bei normaler Sockenwolle ist recht unterschiedlich.
Ich würde allerdings keine Schafwolle druntermischen für nen Pulli ;-)
Das hält Alpaka normalerweise schon aus.

Karin
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Re: Alpakapieksiges

Beitrag von Vivilein » 16.12.2010, 13:56

Ich hab' es zwar selbst noch nicht ausprobiert, weiß aber von verschiedenen Strickerinnen, daß man bei Alpakasocken zugucken kann, wie die Löcher entstehen, da die Haare zwar recht lang, aber auch dünn sind und nicht wirklich so strapazierfähig.
Alpaka für Socken würde ich für meinen Teil nur in einer Mischung verwenden - und da wohl auch nur mit max. 30%.

Sonnige Grüße, Ester
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Re: Alpakapieksiges

Beitrag von angi » 16.12.2010, 15:09

Alpaka für Socken würde ich für meinen Teil nur in einer Mischung verwenden

... seh ich auch so !
liebe Grüße, angi

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Re: Alpakapieksiges

Beitrag von Kimara » 16.12.2010, 15:15

Dazu kommt noch, das Alpaka gern leiert :rolleyes:
Mischen würde ich es in jedem Falle - es sei denn du stehst auf Leiersocken :D

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Re: Alpakapieksiges

Beitrag von Fiall » 16.12.2010, 15:53

Deswegen, und weil ich keinen Saunapulli wollte, hab ich mein Alpaka mit Seide verzwirnt. Bei Socken wär ich aber auch vorsichtig, außer sie sind als reine Bettsocken gedacht. :)
GLG,

Veronika

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Re: Alpakapieksiges

Beitrag von shorty » 16.12.2010, 16:18

Seide finde ich als Edelpartner gut :-) Wobei auch diese zum längen neigt.
Aber so warm ist´s natürlich nicht.

Mir kann es ja meist gar nicht warm genug sein, vielleicht ist mir deshalb der Gedanke noch nicht so gekommen :-))))))))

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Re: Alpakapieksiges

Beitrag von Fiall » 16.12.2010, 16:21

Schon "normal warme" Wollpullis kann ich im Haus nicht tragen und Göga würde mich würgen, wenn ich die Heizung dafür abdrehen würde. Außerdem würden meine Katzenrentner in Protestgeheule ausbrechen. ;-)
GLG,

Veronika

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Re: Alpakapieksiges

Beitrag von shorty » 16.12.2010, 16:26

Aaalso ich hab hier im Haus ein T Shirt an und nen Fair Isle Pulli ( den Lindisfarne), zu warm ist mir nicht. Ach ja Heizung läuft selbstverständlich auch :-))
Bin eben ein Hitzemensch. :O
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Re: Alpakapieksiges

Beitrag von Kattugla » 16.12.2010, 17:41

Da meine Füsse alles mögliche sind, nur nicht warm, lag Alpaka für mich nahe.
Ich hatte eh vor, Ferse und Spitze etwas stärker zu stricken, daner habe ich 50g von dem schwarzen Alpaka zu gleichem Teil mit Skuddenlamm (nicht ganz so fein, aber ähnlich glatt und flusig) verzwirnt, das wird dann sozusagen der "Arbeitsteil" der Socke.

Schonmal danke für die Tips bis hier, das mit dem Teststückchen werde ich auf jeden Fall machen (auf die simpelsten Sachen kommt mer selber nie... *stirnklatsch*), zumal ich recht dünn gesponnen habe und auf den 2er Bambus-Nadeln eh noch eine Maschenprobe machen wollte. Dann mach ich die halt mit dem schwarzen Piekszeug.
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Re: Alpakapieksiges

Beitrag von melusine » 16.12.2010, 19:25

:O :O Naja,Bettsocken aus 50% Alpaka( vierfädig) habe ich auch gemacht :O
Und zur Zeit mache ich einen ganz lockeren Pulli .
Eher was zum Drüberschmeißen.....
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Re: Alpakapieksiges

Beitrag von Klara » 16.12.2010, 20:14

Zur Farbe: Es gibt bei Alpakas von Natur aus zwei Schwarztöne: braunschwarz (das bleicht an der Sonne aus wie Schafwolle auch) und blauschwarz, das soll angeblich schwarz bleiben - ich habe nur noch kein solches Tier gesehen. Aber vielleicht hast du seine Haare!

Ciao, Klara

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