Beitrag
von Arachne » 11.08.2010, 17:00
Also der Reihe nach
* für Flachs (Langfaser, 30cm ist aber eher sehr kurz, 50-60cm sollten es eigentlich schon sein) ist ein kleines Einzugsloch gut, weil Du ihn ja schon dünn spinnen willst. Kleine Spulen und dichtstehende Häkchen auf dem Flügel. Bei großen Abständen entstehen "Hügel" auf der Spule, in deren Tälern sich dein nassgesponnener Faden hoffnungslos verirrt, den findest Du nie wieder. Daher auch ganz oft Haken wechseln oder weiterstellen. Möglichst wenn Du das Ende der Spule erreicht hast, einmal ganz nach vorn zurück mit dem Haken, nicht wieder von hintennach vorn, dann brauchst Du wenigstens nur eine Lage Garn wegzuschmeißen, wenn der Faden weg ist ...
* Fussel und Knötchen während des Spinnens nicht heraussuchen, dan kriegst Du erst Zauselgarn. Fussel sollten nach dem Hecheln gar nicht drin sein. Schäben fallen entweder beim Ausziehen heraus, oder pule sie nach dem Verspinnen ab, wenn der Faden fertig ist. Wenn ein Gewurtschtel entstanden ist, lieber das Stück abreißen und neu ansetzen.
* ungefähr 20cm lang vom Wocken nach unten ausziehen, Spinntechnik nur mit einer Hand (traditionell die linke), dann Daumen und Zeigefinger wieder nach oben führen und dabei hin und her drehen. Die andere Hand tut nichts! bitte nicht mit der anderen Hand am Faservorrat oder im Faserdreieck rumwurtscheln. Sonst wird das nie ein glattes Garn.
* Wenn man keinen Rockenstock hat oder nicht weiß, wie man den Wocken macht, kann man das Flachsbündel auch nur ausschütteln und fest in ein großes glattes Tuch einwickeln. Ein kleines Stück Flachs vor rausschauen lassen, die Tuchrole auf den Schoß legen und spinnen.
* Wocken immer von außen nach innen abspinnen (nicht von innen heraus), neu ansetzen: Faden schräg anlegen im unteren Teil.
Sigrid