Welches Spinnrad ...?

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babobu
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Re: Welches Spinnrad....???

Beitrag von babobu » 21.05.2010, 15:51

Ich würde dir auch vom Mazurka abraten. Ich habe es mir als blutigjunge Anfängerin gekauft und kam absolut nicht damit zurecht. - Obwohl es sicher ein nettes Rad ist für jemand, der Übung hat.
Ich fand es ziemlich wackelig und nur mit ausgibiger Hilfe erfahrener Spinnerinnen konnten wir es zum Einzug bewegen.

Ich denke auch, der Spinnradkauf braucht eine gewisse Geduld. - So doof das ist... :rolleyes:

Klara
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Re: Welches Spinnrad....???

Beitrag von Klara » 22.05.2010, 12:34

Das Kromski Mazurka hat nicht genug "Power" (Einzug) für wirklich dickes Garn und schon gleich gar nicht um es zu Zwirnen. Das kleine Schwungrad hat ein geringes Trägheitsmoment und wenn man die Bremse so anknallt, dass dickes Garn straff eingezogen wird, kann man das Rad nicht mehr treten. Und für fettes Effektgarn würde ich schon das Einzugsloch für zu klein halten.

Für wirklich dünne Fäden geht dann wieder die Übersetzung nicht hoch genug - bei 1:12 ist Schluss. Andererseits stoppt das Mazurka in einem Sekundenbruchteil wenn man doch noch ein Heufitzelchen im Angora findet. Und es ist wunderhübsch. Und leicht rumzutragen. Rumwerfen sollte man es nicht - das Holz bricht leicht. Und die Lagerbuchsen verschieben sich auch dauernd. Kurz gesagt, es ist ein Rad für Leute, die wissen was sie tun und gerne mal nachregeln (und gut montiert muss es beim ersten Mal auch werden, sonst geht vermutlich gar nichts mehr). Die Hanfschnur, die als Antrieb und Bremse dient, verändert sich z. B. mit schwankender Luftfeuchtigkeit, so dass ein Rad, das am Abend vor Kaminfeuer perfekt lief, am Morgen drauf gar nicht mehr "funktioniert" ('türlich funktioniert's noch - aber man muss halt die Spannung vom Brems- und Antriebsriemen ändern. Und dafür sollte frau das was/wie/warum wissen).

Ich habe ein Mazurka seit Weihnachten 2005 im Einsatz (es ist eins von drei Rädern, die spinnbereit vor dem Fernseher stehen - die anderen beiden sind Polonaise und Henkys) und nehm' es zu fast allen Festen, Spinntreffen und Markttagen mit - egal ob knallende Sonne, beinahe-Frost oder Nieselregen (ich bin immer mindestens unter einem Marktschirm). Soooo empfindlich ist es also auch wieder nicht. Aber wenn du schon schreibst, dass du Coils zwirnen wolltest und nicht konntest, würde ich mir kein Mazurka kaufen.

Wenn du in Richtung dicke Effektgarne gehen willst, würde ich zu einem einfädigen, flügelgebremsten (Edam, Willy, Ariadne, Louet S10 & Co.) raten - die haben grosse Spulen und grossen Einzugsöffnungen, und meist sind sie nicht allzuteuer (schau auch mal bei Marianne http://www.wolplantage.nl/ger/list-image.php?album=8). Oder einem spulengebremsten mit Jumboflügel. Oder einem Majacraft mit Deltaflyer - ich glaube, die gehen auch für "alles", aber über die wissen anderen Leute mehr.

Ansonsten schliesse ich mich allem an, was meine Vorredner gesagt haben ;)

Ciao, Klara

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Re: Welches Spinnrad....???

Beitrag von Fiall » 22.05.2010, 14:02

Wenn schon ein Majacraft, würde ich bei Effektgarnen mittlerweile zum Aura tendieren. Liegt aber preislich glaub ich weit über dem, was Julia ausgeben wollte.
GLG,

Veronika

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Re: Welches Spinnrad....???

Beitrag von Gitti » 22.05.2010, 15:18

Hm, Majacraft bietet einfach sehr viel an Zubehör. Ich selber komme ja nun so gar nicht mit dem Delta-Flyer zurande. Deswegen habe ich mir das Wild-Flyer Kit gegönnt :D Die Öffnungen sind alle so groß wie eine 1-Euro Münze! Da passt also schon ordentlich was durch! Dazu die große Spule. Und dann habe ich noch gesehen, dass man auf das Gem auch den großen Whorl von der Rose drauf machen kann. Damit kommt man dann auf gaaaaaaanz langsame Übersetzungen. Also in meinen Augen DAS Allround-Rad überhaupt :))
Das Aura muss es, denke ich, sicher nicht gleich sein.
LG

Gitti

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Re: Welches Spinnrad ...?

Beitrag von Greifenritter » 12.06.2010, 07:43

Hm, shorty hat es ja schon geschrieben: einfädig ist nicht einfädig. Die einfädigen die billig zu haben sind (Louet S19, Traub, Merino, Rens & Smith, ...) haben meist Flügelbremse und sind dadurch nicht so vielseitig einsetzbar wie andere Räder und für dünnes Garn meist nur sehr bedingt geeignet.

Allerdings habe ich shortys ausführung noch hinzuzufügen, daß viele moderne zweifädige Räder die Möglichkeit bieten sie wahlweise zweifädig oder einfädig Spulengebremst zu betreiben, da hat man dann wirklich viele Möglichkeiten, noch mehr als bei der reinen Spulenbremse.

Welches Rad und vor allem welche Antriebsart zu Dir passt hängt neben den Vorlieben auch davon ab was Du spinnen willst.
Nur dickes lockeres Strickgarn aus eher Robusten Materialien - da tut es ne Flügelbremse.
Dünne haltbare Webgarne - da ist zweifädig unschlagbar
Alles mögliche - da ist am besten eine Spulenbremse oder gar ein zweifädiges mit Optionaler Spulenbremse.

Mach nicht den fehler irgendein Rad zu kaufen das billig ist, denn solche Fehlkäufe kommen oft teurer als gleich was gescheites zu nehmen.
Tritt verschiedene Räder Probe und überlege gut.

Gerade als Anfänger bracuht man außerdem ein gutes Rad, später kann man Schwächen des Rades deutlich besser selbst ausgleichen.

CU
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Mehr über mich und meine Hobbys findet Ihr auf Danny's Taverne, dort findet Ihr auch meine Spindelgalerie.

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Re: Welches Spinnrad ...?

Beitrag von juliette » 09.07.2010, 17:11

Will den alten Thread nochmal hochholen...
Entschieden habe ich mich trotz eurer tollen Beratung (nochmals Danke) immer noch nicht wirklich.
Bin auch nicht so viel zum Spinnen gekommen in letzter Zeit...

Eine Frage hätte ich mal wieder:

Gibts irgendwo im Internet eine Seite/Forum/oder so was, auf der Leute gebrauchte Spinnräder verkaufen?
Also ausser ebay,quoka....usw.
denn wenn man dort sucht findet man ja meistens nur irgendwelche antiken deko-räder.

VG Julia

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Re: Welches Spinnrad ...?

Beitrag von tabata » 09.07.2010, 17:16

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http://www.ravelry.com/projects/tabatateddy

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Re: Welches Spinnrad ...?

Beitrag von Fiall » 09.07.2010, 17:48

Auch in Foren finden sich gebrauchte Räder, wie beispielsweise hier im Flohmarkt. Dafür müsstest du aber Insider-Status bekommen. Meist werden die Räder aber auf mehreren Foren angeboten. German Spinners auf Ravelry, das Flinkhand-Forum oder auch das Handspinn-Forum, fallen mir spontan ein.

Derzeit wird ein Majacraft Rose angeboten. Bei Verkäufen außerhalb von Ebay musst du aber davon ausgehen, dass du in der Regel kein "Schnäppchen" machst. Spinnräder haben wenig bis gar keinen Wertverlust.

An deiner Stelle würde ich versuchen mir ein Traditional oder ein Louet bei Ebay zu schießen. Die sind meist für 100 Euro+ zu bekommen oder schau dir mal ein Malottke an.
GLG,

Veronika

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Re: Welches Spinnrad ...?

Beitrag von versponnen » 09.07.2010, 18:07

mein tip für anfänger.
.louet..
oder merino
oder die spinnräder von manuela walter
oder das Kromski sonata
das joy--von ashford,

weil alle diese räder werden immer gehandelt und sind sehr gesucht.außerdem viele zurüstbar mit großen spulen zum Zwirnen ideal..

und wenn du dann später es nicht behalten magst..gut weiter zu verkaufen..
kauft kein flohmarkt-zeug von nichtspinnern.

sucht spinnkreis, testet und probiert, eventeull findet sich dort gebrauchtes Rad..
aber spinnerinnen direkt untereinander sagen sich schon ehrlich die vor-und Nachteile..da wird ehrlich alles erklärt..

ich wünsche euch einfach Zeit zum austesten.
.solange nehmt eine leichte Handspindel und leistet euch da was unterschiedliches..immer schön
sowas zu haben und viel billiger zum Start..

da hat jürgen gutes sortiment siehe wollwollf..

ps ich bin spinnerin seit jahrzehnten und habe leidvoll falsches Rad am anfang gehabt...also kauft da lieber gut und nicht nur billig.

gruß wiebke

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Re: Welches Spinnrad ...?

Beitrag von Klara » 09.07.2010, 20:15

Oder versuch mal, ob du nicht in der "Nähe" jemanden findet, der ein Spinnrad übrig hat und dir leihen könnte...

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Re: Welches Spinnrad ...?

Beitrag von Lupine » 11.07.2010, 17:33

Hallo Julia,

wenn Du zum nächsten Spinntreff in Heidelberg-Leimen kommst, könnte ich Dir mein Zweitrad - ein Wernekinck Modern - mitbringen und Du könntest ein bisserl darauf spinnen?
Kannst mir bitte per PN Bescheid geben, damit ich´s nicht umsonst mitschleppe.

LG Claudia

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Re: Welches Spinnrad ...?

Beitrag von juliette » 30.07.2010, 10:45

Hallo Lupine!

Entschuldige die "etwas" verspätete Antwort...
Das wäre toll wenn Du mir das Rad mitbringen könntest. Weird hat auch schon angeboten mir ein Rad von ihr für den Nachmittag mal auszuleihen, aber wenn ich das richtig mitbekommen habe, weiss sie noch nicht sicher ob sie kommt. Wenn es dir also keine Umstände machen würde.... :O

Und nochmal eine Frage an die Allgemeinheit (ich hoffe ich nerve euch nicht schon :O )

Hier http://www.wolplantage.nl/ger/list-image.php?album=8 gibt es ein Willy, das etwas teurere, dunkle sieht auch vom Zustand her deutlich besser aus und wäre für mich preislich absolut okay....
Wenn man hier http://www.handspinn-forum.de/spinnraed ... d0020.html schaut heisst es das Rad sei Spulengebremst. Hier im Forum hab ich gelsen, es sei Flügelgebremst :?: :?:
Woran erkenne ich das als Laie auf den Bildern? Ich dachte immer wenn man vorne so ein Lederriemchen sieht sei es Spulengebremst? Ist das nicht so?

Ich glaube ich muss mir beim Heidelberger/Leimener Spinntreffen alle Räder die da sind mal gaaaanz genau anschauen, und hoffe nätürlich der ein oder andere lässt einen auch mal Probetreten :O
Hat vielleciht jemand von euch sogar ein Willy??

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Re: Welches Spinnrad ...?

Beitrag von juliette » 30.07.2010, 10:54

ahhh...ich glaube jetzt seh ichs....
der antribsriemen geht an die Spule, der Lederriemen bremst den Flügel...oder? Also doch Flügelgebremst?

Was haltet ihr allgemein von diesem Rad für der Anfang?

VG Julia

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Re: Welches Spinnrad ...?

Beitrag von shorty » 30.07.2010, 11:22

Flügelgebremst :-))
Der Spinnkopf besteht aus grob zwei Teilen
Spule und Spinnflügel
daran wo der Bremsriemen, Bremsfaden oder so drüber geht, sieht man welche Art von Bremse das ist
Auch an den Spulen, denn die müssen für Spulenbremse zumindest auf einer Seite ne Rille haben

Karin
Ganz gleich, wie beschwerlich das Gestern war, stets kannst du im Heute von Neuem beginnen.

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Re: Welches Spinnrad ...?

Beitrag von ronja-raeubertochter » 30.07.2010, 13:19

shorty hat geschrieben:Flügelgebremst :-))
Der Spinnkopf besteht aus grob zwei Teilen
Spule und Spinnflügel
daran wo der Bremsriemen, Bremsfaden oder so drüber geht, sieht man welche Art von Bremse das ist
Auch an den Spulen, denn die müssen für Spulenbremse zumindest auf einer Seite ne Rille haben

Karin
Ähm - die Spulen für flügelgebremste Räder müssen ebenfalls mindestens eine Rille haben - über die Spule werden diese Räder ja angetrieben! ;)
Liebe Grüße von der Räubertochter

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