da bin ich kaum da und fühl mich schon wie 'ne Anfängerin. Und alles nur, weil ich mit meinem neuen Polonaise unbedingt ausprobieren wollte, wie das Dickspinnen (dünn kann ich super) geht. Klasse, ich krieg wieder schwangere Regenwürmer hin.

Vorraussetzungen: noch halb fettige Schwarzkopf-Merino-Wolle, die ich nach dem Waschen habe maschinell kardieren lassen, also ein schönes, weiches griffiges Vlies, allerdings kurze und lange Fasern drinnen - was vermutlich die schwangeren Regenwürmer erklärt. Spinnen mag ich lieber zweifädig, spulengebremst habe ich probiert, iss mir nix und macht das gleiche unbefriedigende Ergebnis.
Den Singlefaden zu spinnen war nicht das Problem, das Problem tauchte auf, als ich mir in den Kopf setzte, das Ganze Navajo-verzwirnen zu wollen.
Meine logische Überlegung war: großer Flügelwirtel, kleiner Spulenwirtel, um den Unterschied zwischen Aufwickeln und Drall möglichst gross zu bekommen. Weil ich das von meinen alten Ziegen so kenne, habe ich auch den Antriebsfaden ein bisschen stärker gespannt, ergo sollte sich der Drall auch in Grenzen halten. Dachte ich.
Tut er aber nicht.
Gibts bei den Kromskis irgendeinen Trick, den ich noch nicht kenne? Ich habe mittlerweile kaum noch Zug auf dem Faden, der fluppt fast von selbst ins Einzugsloch, ich trete schön langsam, um mit der Verhäkelei und meinem grobmotorischen Supertalent auch hinterherzukommen, ohne selber zu arg zu ziehen. Der Antriebsfaden ist ein flaches Lederband, das zum einen elastisch genug ist, zum anderen aber wenig Schlupf hat, Paketschnur habe ich probiert, die rutscht aber auf dem lackierten frischen Kromski wie blöde.
Tja: überdrehtes Garn. Das ist doof, weil die Wolle eigentlich schön weich ist, nur merkt man so nix mehr davon...
Jemand einen Tip für mich? Isses vielleicht doch der Antriebsfaden?
überdrehte Grüße
Kattugla