Vorüberlegungen zum E-Spinner

Selbstbau von Handarbeitsgeräten

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Vorüberlegungen zum E-Spinner

Beitrag von thomas_f » 12.05.2010, 12:36

Hallo zusammen,

ich hätte da (mindestens) eine Anfängerfrage:

Wie wichtig ist es eigentlich, eine kleine Einzugsöffnung zu haben?

Tom Walther bspw. bietet ja für seine Räder Austauschköpfe mit extra großen Einzugsöffnungen für dickes Garn an. Taugen die nicht auch für feinere Garne?

Was spräche dagegen, einen solchen Spinnkopf mit einem Motor auszustatten?

Wie kommt es, dass die einfädig angetriebenen Räder eher für fluffige und Effektgarne, die zweifädigen eher für feine und feste Garne empfohlen werden? Wenn es nur um den einstellbaren Bereich des Drehzahlverhältnisses geht: kann man den nicht beim zweifädigen Antrieb durch verschiedene ggfs. austauschbare Riemenscheibendurchmesser beliebig einstellen? Außerdem kann man ein zweifädiges doch recht einfach einfädig betreiben, umgekehrt geht das nicht (so einfach), oder?

Kennt jemand dieses sehr preisgünstige Modell: Electric Eel Wheel (Video hier)? Was gäbe es daran zu verbessern? Die Ästhetik z.B., das sehe selbst ich :D Und sonst?

Beste Grüße -- Thomas

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Re: Vorüberlegungen zum E-Spinner

Beitrag von Asherra » 12.05.2010, 13:03

Flügelgebremste, einfädige Räder haben meist einen recht ruppigen Einzug und sind damit für ganz feine Garne nicht unbedingt das einfachste Gerät. Viel Zug am Faden bedeutet auch einen schnelleren Einzug oder man muß kräftig gegen halten, um mehr Drall ins Garn zu bekommen... daher dick und fluffig.

Spulengebremste, einfädige Räder können alles. Da gibt es so viele Flügel- und Wirtelkombinationen, von Jumbo/extra langsam für Art Yarn bis klein und leicht mit hohen Geschwindigkeiten für Nähgarn und dünner.

Zweifädige Räder können über die Fadenspannung fast alle Kombinationen vom Verhältnis Spulen- zu Flügelgeschwindigkeit abdecken, erreichen aber nicht ganz so hohe Übersetzungsverhältnisse von Treibrad zu Wirtel (Ashford Höchstgeschwindigkeit SD 1:44, DD 1:22). Das macht nicht so viel aus, wie die Zahlen glauben machen da ein zweifädiges Rad IMMER Drall im Garn aufbaut, auch während es das Garn aufwickelt, während ein einfädiges Rad beim Aufwickeln "Pause macht". Damit ist es beim zweifädigen Rad etwas schwieriger, Garne mit sehr wenig Drall zu spinnen, man muß den Drall mit einplanen, den das Garn auf dem Weg in die Einzugsöffnung noch bekommt.

Die Einzugsöffnung sollte dem Garn schon in etwa angepaßt sein, ein dünner Faden in einer großen Öffnung "eiert" ziemlich, das ist auf die Dauer unangenehm beim Spinnen (ok, manche Räder eiern eh, da ist es dann auch egal). Problematischer als der Durchmesser der Öffnung ist die Trägheit des Flügels. Ein schwerer Flügel reißt einen zarten Faden einfach durch beim Antreten. Je geringer der Abstand Spulenkern-Flügelarm, desto weniger Kraft kommt auf den Faden, deswegen gibt es für extra dünnes Garn kleine, leichte Flügel mit leichte, dickkernigen Spulen.
Daher, selbst mit einem Einsatz um das Einzugsloch zu verkleinern wird ein Faden mit Jumboflyer nie so dünn wie mit einem kleineren Flyer und passenden Spulen. Das kommt den notorischen Dünnspinnern entgegen, die mal dicker spinnen wollen, da kann man über die technischen Varianten was ändern, ohne die Spinngewohnheiten umstellen zu müssen.

An dem elektrischen Rädchen würd ich als aller erstes die Kanten versäubern. Es ist so ätzend, wenn der Faden ständig an rauhen Kanten hängen bleibt. Wenigstens die Spulen sollten glatt und am besten noch lackiert sein. Die Einzugsöffnung sieht scharfkantig aus, bei dem Tempo, bei dem ich spinne hätte ich da Sorge, daß es mir den Faden wenn vielleicht nicht durchschneidet, dann doch aufrauht.
Sonst find ich da jetzt nicht viel Information, ich hätte gerne min 2000rpm, Spulen in Standardgröße passend zu meinen anderen Rädern, austauschbare Spinnflügel und ein möglichst niedriges Gewicht.

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Re: Vorüberlegungen zum E-Spinner

Beitrag von Beyenburgerin » 12.05.2010, 13:10

Hallo Thomas,
wenn du einen Elektrospinner haben möchtest, solltest du erst mal auf Funktionalität gehen.

Ich habe mir mal die Infos zum Eel Wheel genauer angeschaut. Es hat kein Fußpedal. Es hat Minispulen. Es ist relativ laut. Meine E-Spinner sind kaum zu hören. Ich hatte einen mal mit in der Schule im Lehrerzimmer, weil ich auf eine Konferenz wartete. Es war wirklich nichts zu hören. Das Motorengeräusch vom Eeel Wheel wird dich nach einer Weile echt nerven, da gibt es heute bessere Möglichkeiten. Das muss man sich heutzutage wirklich nicht mehr antun.

Eine Einzugsöffnung kann man durch einen Einsatz auch verkleinern. Ich finde zu klein schlimmer als zu groß, weil man bei zu klein immer begrenzt ist. Wenn ihr an einen Webstuhl denkt, dann vielleicht auch ans Teppiche weben von gröberen Fasern. Da wäre ein großes Einzugsloch schon gut. Da ist deine Gedanke an Thomas Walther schon sehr gut. Große Spulen, großes Einzugsloch, alle Möglichkeiten. Und es lässt sich prima ein Motor anbringen im Haspelloch. Schau mal: http://www.scforum.spinnradclub.de/view ... =19&t=6971
Wahrscheinlich könntest du nur den Spinnkopf ohne die senkrechte Verbindung zum Spinnrad bestellen, das wäre doch super. Und wenn du irgendwann doch einen feineren Spinner haben möchtest, kaufst du einfach noch einen Spinnkopf und montiersst den auch auf ein Brett o.ä. Den Motor kannst du ja dann zwischen den Spinnköpfen austauschen. Der Spinnkopf mit kleinenm Einzugslochdurchmesser wäre dann spulengebremst. Aber ich denke, dass die Flügelbremse bei Tom auch recht ordentlich sein wird.

Als Antriebsriemen testen wir derzeit PUR-Latex/Artificial Leather. Man könnte das Materail zwar zerreißen, aber es ist günstig und als Treibriemen geeignet. Leicht elastisch kann ich es auch für mein Little Gem II benutzen. PUR Ringschnur in 2 mm Stärke ist schwierig zu bekommen, ich kennen nur eine Quelle, wo ich mindestens 100 m bestellen muss.

LG Brigitte
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Re: Vorüberlegungen zum E-Spinner

Beitrag von thomas_f » 12.05.2010, 14:40

Hallo Asherra, hallo Brigitte,

Re Eel Wheel: So ähnlich hatte ich das auch befürchtet. Obwohl ich es trotzdem für eine ganz nette Bastelei halte. Die Kanten, v.A. auch am Einzugsloch, zu versäubern dürfte noch das geringste Problem sein, und in das Netzteilkabel könnte man einen einfachen Stehlampen-Drauftretschalter einzusetzen. Der 5-seitig geschlossene Kasten aus ziemlich dünnem Sperrholz ergibt einen Geigenkasten mit entsprechender Resonanz; das dürfte viel von dem nervigen Sound ausmachen.

Ansonsten hört sich das ja langsam schon fast nach einem Plan an. Ich muss mir die Details von der beyenburger Lösung nochmal genauer zu Gemüte führen.

Dies habe ich hingegen nicht wirklich verstanden:
Zweifädige Räder können über die Fadenspannung fast alle Kombinationen vom Verhältnis Spulen- zu Flügelgeschwindigkeit abdecken, erreichen aber nicht ganz so hohe Übersetzungsverhältnisse von Treibrad zu Wirtel (Ashford Höchstgeschwindigkeit SD 1:44, DD 1:22). Das macht nicht so viel aus, wie die Zahlen glauben machen da ein zweifädiges Rad IMMER Drall im Garn aufbaut, auch während es das Garn aufwickelt, während ein einfädiges Rad beim Aufwickeln "Pause macht". Damit ist es beim zweifädigen Rad etwas schwieriger, Garne mit sehr wenig Drall zu spinnen, man muß den Drall mit einplanen, den das Garn auf dem Weg in die Einzugsöffnung noch bekommt.
Ist das Drehzahlverhältnis nicht durch die verschiedenen Durchmesser der Riemenscheiben an Flügel und Spule festgelegt? Was tut da die Fadenspannung?

Dank + beste Grüße -- Thomas

Asherra
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Re: Vorüberlegungen zum E-Spinner

Beitrag von Asherra » 12.05.2010, 16:38

Der Einzug beim zweifädigen Rad wird über die Spannung reguliert, wie schnell es Drall auf den Faden gibt über die Größe des Wirtels.
Die Achterschleife Antriebschnur "rutscht" an der Spule mehr oder weniger durch, je nach dem, wie stark die Spannung ist. Je lockerer die Schnur, desto weniger Einzug. Deshalb sehen die Rillen beim Wirtel und an der Spule unterschiedlich aus, am Wirtel muß der Faden voll greifen, an der Spule hat er ähnliche Wirkung wie der Bremsfaden der spulengebremsten, einfädigen Räder.
Am einfachsten ist es, mal mit den unterschiedlichen Rädchen rumzuspielen und zu sehen, was passiert wenn... Ich war sehr verdutzt festzustellen, daß ich an einem zweifädigen Rad ohne auch nur drüber nachzudenken im langen Auszug spinne, was ich sonst fast nie tue oder mich dazu zwingen muß. Während mich jedes flügelgebremste Rad bisher in die Verzweiflung getrieben hat, ist nicht mein Ding. Es macht Spaß, einfach mal ein wenig leicht zu spinnenede Wolle über unterschiedliche Rädchen zu scheuchen und das Endprodukt zu vergleichen.

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Re: Vorüberlegungen zum E-Spinner

Beitrag von thomas_f » 12.05.2010, 17:54

Ah, nun habe ichs möglicherweise wenigstens halb verstanden ;) . Anscheinend ist ein festes Drehzahlverhältnis gar nicht erwünscht, sondern es geht um die Kraft, mit der eingezogen wird, nicht unbedingt die resultierende Einzugsgeschwindigkeit.

Außerdem verändert sich ja beides mit zunehmender Füllung = zunehmendem Durchmesser der Spule, oder? Also müsste für ein gleichmäßiges Ergebnis die Spannung der Bremse oder des Antriebsfadens während des Spinnens immer mal wieder nachjustiert werden?
Am einfachsten ist es, mal mit den unterschiedlichen Rädchen rumzuspielen und zu sehen, was passiert wenn...
Ja, ich seh schon, dass das theoretisch nicht ganz so einfach zu durchdringen ist. :D

Wenn ich das richtig verstehe, besorge ich mir am besten einen zweifädigen oder spulengebremsten Spinnkopf oder einen bewährten Bauplan dafür und treibe diese fertige Lösung mit einem E-Motor an. Und dann sehe ich klarer. Möglicherweise. ?( (Eben habe ich auch noch entdeckt, dass Fa. Louet nur ca. 65 km weit von uns weg ist ...) :)

Beste Grüße -- Thomas

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Re: Vorüberlegungen zum E-Spinner

Beitrag von Arachne » 12.05.2010, 18:38

thomas_f hat geschrieben:Außerdem verändert sich ja beides mit zunehmender Füllung = zunehmendem Durchmesser der Spule, oder? Also müsste für ein gleichmäßiges Ergebnis die Spannung der Bremse oder des Antriebsfadens während des Spinnens immer mal wieder nachjustiert werden?
Ganz richtig, auf jeden Fall! Hentschel erklärt das sehr schön in seinem Buch, es ändert sich eben auch der Winkel, mit dem der Faden auf die Spule aufgewickelt wird, und damit auch die Kraft. Zur Theorie schau doch mal auf meiner Seite (s. meine Signatur) unter "Allerlei vom Handspinnen", da gibt es eine pdf-Datei "Physik des Flügelspinnrads".

Sigrid
Geschichte und Bedeutung des Spinnrads in Europa, Shaker Media Verlag, gebunde Ausgabe
http://spinnrad.jimdo.com/

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Re: Vorüberlegungen zum E-Spinner

Beitrag von Beyenburgerin » 12.05.2010, 18:48

Hallo Thomas,

ja, man muss die Bremse nachjustieren, wenn die Spule voller wird.

Wenn du einen zweifädigen Spinnkopf haben willst, musst du ein Gewinde auf die Spinnflügelachse drehen, um den Wirtel aufzuschrauben. Fragt sich also, wie gut deine Werkstatt ausgestattet ist. Hast du eine Drehbank? Sonst solltest du lieber Vorgefertigtes nehmen und deine Energie in den Motorantrieb stecken. Wir kommen hier mit 24 Volt sehr gut zurecht. Die Einfachversion würde sogar mit einem Modellbahntrafo gehen.
Louet Spinnflügel sind spinnflügelgebremst. Ein einzelner spinnflügel kostet schon 50 Euro, und da ist noch keine Spule dabei. Am Wochenende werden wir übrigens die Motorisierung eines Louet S10 testen, eine Spinnschwester will unbedingt auch einen Motorantrieb haben.
Thomas Walthers Spinnflügel sind hochwertig gearbeitet und wir haben die fürs Elektrospinnen getestet. Ich habe heute noch eine ganze Menge Wolle mit hoher Geschwindigkeit gezwirnt, geht prima. Ich habe den normalen Spinnkopf. Mit Fußantrieb spinne ich zweifädig, beim Elektrospinnen mit Spulenbremse. Der große Spinnkopf vom Tom hätte dann wieder eine Spinnflügelbremse. Beim Tom hättest du ein Teil, was du ganz einfach auf eine Holzplatte oder ähnliches montieren könntest, es ist alles komplett. Nur beim normeln Spinnflügel müsstest du den ein wenig vorne überstehen lassen, damit du die Festsellschraube für den Spulenwechsel lösen kannst.
Ja, ich gebe es zu, ich bin da wohl zu einem Hersteller hingezogen. Aber ich habe auch jahrelang ein Louet Spinnrad besessen und kennen beide gut, und eben Elektrospinner auch. Meine persönliche Wahl wäre Toms Spinnköpfe.

Liebe Grüße

Brigitte

P.S. Ein Selbstbau-Louet-Espinner ist übrigens bei Marktplaats drin: http://link.marktplaats.nl/346341306
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Re: Vorüberlegungen zum E-Spinner

Beitrag von Claudi » 13.05.2010, 17:59

Hi Thomas!

Hach jaaaa... Männer brauchen es anscheinendd in Hightec. ;)

Also ich habe mir die kleine "Kiste" gerade mal angeguckt.
Willst Du wirklich das Geld dafür ausgeben? Es kommen ja auch noch Versandkosten/Steuern/Zoll aus den USA dazu...
Die Bau- und Schaltpläne dagegen sind unter Creative Commons Licence, also frei. Auf der oben von Dir verlinkten Seite kann man sie herunterladen. Eventuelle Probleme finden sich dann auch im Forum...
Mit dem Bauplan kannst Du von den Abmessungen alles so verändern, wie Du es Dir vorstellst. Du hast so dann auch die Möglichkeit, eventuell vorgefertigte Teile, wie eine Holzkiste aus dem Baumarkt, oder eine Spinnflügeleinheit deiner Wahl zu verbauen.
Mit dem Schaltplan kann dann auch jemand mit Ahnung mal gucken, ob der für uns hier in D überhaupt nutzbar ist.
Was die Antriebseinheit von Motor und dessen Regelung angeht, kann ich Brigitte nur zustimmen. Diese Motoren sind wirklich ultraleise, laufen an den Rädern mit weniger Schwingungen, als der gute alte Fußantrieb, und taugen garantiert für einen Eigenbau.
Ganz
Liebe
Grüßis die Claudi

Mein Blog: Gewollt Wolliges unser Spinngruppenblog: Die Wollverwandler unter dieser Bezeichnung sind wir auch bei Facebook und Ravelry zu finden.

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Re: Vorüberlegungen zum E-Spinner

Beitrag von thomas_f » 15.05.2010, 23:58

Hallo zusammen,

es läuft auf einen fertigen Spinnkopf mit selbstgestricktem E-Antrieb hinaus.
Brigitte
Louet Spinnflügel sind spinnflügelgebremst.
Die Modelle "Victoria" und "Julia" sind m.W. spulengebremst. Aber bei der Warnung vor den Preisen hast du sicher recht. Und die Waltherschen Köpfe sind ja schon austauschbar gebaut, so dass ich die vielleicht auch separat (ohne Rad) würde erwerben können.

Ein Gestell/Gehäuse usw. für den Spinner zu bauen ist kein Problem. Ich habe vor langer Zeit eine Lehre als Tischler erfolgreich abgeschlossen, da ist noch ein bisschen was hängengeblieben ;) (Daher, @Brigitte: Drechselbank habe ich, Drehbank nicht.)

Bliebe die Frage nach Motor und Elektronik:
- Der Motor soll kräftig genug sein und nicht viel kosten, und den Betrieb in beide Richtungen zulassen. Leise wäre auch schön.
- Die Elektronik soll stufenlos regelbar sein, Vor- und Rückwärtslauf und (per Fußtaster oder -schalter) Start/Stop ermöglichen und auch nicht viel kosten ;) . Einen Bausatz selber zusammenlöten könnte ich, eine Platine ätzen nicht.

Habe ich etwas vergessen? Hat jemand konkrete Tips zur Auswahl der Bestandteile?
ClaudiHach jaaaa... Männer brauchen es anscheinendd in Hightec. ;)
Nu ja, was mich an der "Kiste" erstmal angesprochen hat, ist gerade ihr Low-Tech-Charakter: Baumarkt-Schund zu etwas Neuem, evtl. benutzbarem zusammengebaut...
Claudi:Willst Du wirklich das Geld dafür ausgeben?
Nö, keine Bange, das will ich natürlich nicht. :eek: Ich wollte erstmal am Beispiel hören, was alles schief laufen kann bei so einem Unterfangen. Ein paar Sachen hatte ich schon befürchtet, viel mehr habe ich dabei dazugelernt. Ich denke, dass sich Motor und Steuerung auch hierzulande auftreiben lassen, ohne dass ein alter Mann sich noch ins Eprom-Programmieren reinknien muss. Ich will schließlich + endlich vor allem Wolle verarbeiten...

Dank + beste Grüße -- Thomas

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Re: Vorüberlegungen zum E-Spinner

Beitrag von thomas_f » 16.05.2010, 00:36

Hallo nochmal,

mein Ideal sähe wohl so aus: Hansen miniSpinner in Kirschbaum mit WooLee Winder, zwei zusätzlichen Spulen und Reduzierstück für lasche 910 Dollar oder 730 Euro. :eek: Oder gibts noch etwas besseres?

Beste Grüße -- Thomas

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Re: Vorüberlegungen zum E-Spinner

Beitrag von shorty » 16.05.2010, 08:47

:-))) diese Variante finde ich sehr schmuck :-))
Wobei ich´s im allgemeinen nicht so mit Elektrospinner habe.

Karin
Ganz gleich, wie beschwerlich das Gestern war, stets kannst du im Heute von Neuem beginnen.

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Re: Vorüberlegungen zum E-Spinner

Beitrag von Beyenburgerin » 16.05.2010, 11:25

Der Hansen Spinner ist schon was Feines. Übrigens mit deutschen Faulhaber-Motoren angetrieben. Hansen hat da wohl noch eine programmierten PIC 16 oder sowas drin, der Fusschalter kann nämlich nicht nur drauftreten = an/aus, sondern auch tipp an/tipp aus.

Leise Motoren sind Gleichstrommotoren. Bei einem Spinnrad brauchen die nicht sooo viel Kraft, um die 20 Watt reichen dicke. Können also durchaus aus dem Modellbau sein. Schau doch mal bei www.pollin.de rein.
Aus dem Modellbaubereich könnte auch eine Steuerung kommen, z.B. ein Fahrtregler für Modellbauautos.

Eine weitere Möglichkeit wäre natürlich, ein Delft oder ein Edam Spinnrad "auszuschlachten" wenn man günstig drankommt und den gesamten Spinnkopf abzusägen. Aber die Präzision von Toms Spinnköpfen hast du damit noch lange nicht und würdest über kurz oder lang doch wieder rumbasteln. also besser direkt was Richtiges.

LG Brigitte
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Re: Vorüberlegungen zum E-Spinner

Beitrag von thomas_f » 17.05.2010, 09:33

OK, lasst mich noch ein bisschen rumspinnen ;) :

Ich sehe drei Baugruppen:

1: Flügel und Spule(n)
2: Gerüst und Gehäuse
3: Motor und Elektronik

ad 1: Das gibt es fertig zu kaufen. Für weniger als 250€ gibt es den WooLee Winder mit 3 Spulen. Thomas Walthers Schiebeösenflügel mit 3 Spulen gibts wahrscheinlich für weniger Geld. Spinnköpfe zum Absägen...
ad 2: Das wäre (für mich) das geringste Problem. Holzverarbeitung verstehe ich, (Kugel-)Lager in den richtigen Maßen kann man auftreiben. Scotch tension ist auch einfach.
ad 3: Da scheint sich in den vergangenen dreißig+ Jahren einiges getan zu haben. (Seit der Zeit habe ich kein Schiffsmodell mehr gebaut.) Je mehr ich bei Pollin oder Conrad herumklicke, desto weniger ist mir klar, was für einen Motor ich brauche. Von der Elektronik ganz zu schweigen. Für eine konkrete Empfehlung wäre ich sehr dankbar!

Brigitte: Was mich an Hansens Elektronik auch überzeugt, ist der (einstellbare?!) automatische ruckfreie Sanft-Anlauf.

Beste Grüße -- Thomas

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Re: Vorüberlegungen zum E-Spinner

Beitrag von Beyenburgerin » 17.05.2010, 13:21

Hallo Thomas,

meine Gleichstrommmotoren laufen ruckfrei an. Ruckeln kommt nur bei elektronisch geregelten vor, weil di erst mal entscheiden müssen, in welche Richtung sie laufen sollen. Das kann schon mal einen Faden vom Haken schmeißen. Die haben sich bei uns nicht gewährt. Den Crouzet bei Pollin haben wir getestet, der ist ok. Er ist von der Geschwindigkeit her keine Superrakete, aber wenn ich den "am Anschlag fahre", komme ich ganz schön ins Schwitzen. Dürfte locker bei 1500 Umdrehungen liegen. Die Crouzets werden als gebraucht verkauft, sind aber nie gelaufen. Mit dem Rad am Motor kannst du die Geschwindigkeit auch noch beeinflussen.

Zu 1: Ich hatte mit Thomas Walther einen Emailwechsel und bin kurz davor, mir einen Spezialspinnkopf zu bestellen. Und zwar mit einer Spule mit 18 cm Durchmesser, da passt dann doppelt so viel drauf wie auf meine bisherigen Spulen. Wir sind aber noch am Tüfteln, ich habe da noch ein paar Ideen.

LG Brigitte
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