Fragen zu Kardiermaschine

Fasern waschen, zupfen, kämmen, kardieren und mischen

Moderator: Claudi

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Fragen zu Kardiermaschine

Beitrag von Teerose » 14.02.2010, 15:00

Ich weiß,-es ist schon einiges zu dem Thema geschrieben worden.
Hab mich da auch so ziemlich durchgelesen....
Aber ich bin immer noch sehr unschlüssig,welche Maschine wofür am besten geeignet ist.

Ich möchte gern Fasern mischen,evtl. auch mal ein paar Alpaka-Rohfasern oder Mohair kardieren.
Ich bin sehr experimentierfreudig....

Kann man das grob so einteilen:
Louet und Maschinen mit grober Benadelung eignen sich ehr zum Rohwolle kardieren,bzw. für grobere Fasern?
Ashford z.B. ehr zum Mischen von Fasern?

Gibts denn auch "Allrounder",die alles können?
Vielleicht die von Tom Walther?

Was unterscheidet den "Wild-carder" von der normalen Ashford-Kardiermaschine?
Welche Benadelung wählt man in meinem Fall,
wenn man eine normale Ashford kaufen will....die feine?

Es ist ja nun doch eine Menge Geld,wenn man so ein Teil neu kaufen möchte und
die Gebraucht-Preise sind auch oft nicht wirklich günstig.
Ich weiß echt nicht,was ich da kaufen soll...
Helft mir doch mal! ?(

Da ich gerade einiges an Schmuck verkauft habe,bin ich finanziell etwas besser dran als sonst....
Jetzt überlege ich aber,wie ich die verdienten Euros am sinnvollsten anlege.
Einen Fehlkauf kann ich mir nämlich nicht leisten.... ;) ....so viel Verdienst war´s dann doch nicht....

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Re: Fragen zu Kardiermaschine

Beitrag von Fiall » 14.02.2010, 15:09

Hallo Teerose,

helfen kann ich leider nicht, aber genau deine Fragen bewegen mich auch schon eine Weile. Beruhigenderweise hab ich noch nicht von Kardiermaschinenherden gelesen...

Ich spiele derzeit mit dem Gedanken mir eine Ashford vom Wollschaf zu leihen. Werd aber vorher mal persönlich vorbeidüsen und hoffe das Teil mal vorgeführt bekommen zu können. Fasern mitzubringen wäre ja nicht das Thema.

GLG,

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Re: Fragen zu Kardiermaschine

Beitrag von Wollspatz » 14.02.2010, 15:37

Ich habe die Kardiermaschine von Tom Walther und bin sehr zufrieden damit.
Sowohl grobe wie feine Fasern laufen bestens dadurch und auch das Mischen
ist kein Problem. Beim Mischen von Fasern lasse ich alles gleich auf die große Trommel
laufen.
Alpaka läßt sich auch prima kardieren. Als besonderen Vorteil finde ich, daß der Abstand zwischen Walzen
und Gehäuse so groß ist, daß man alles wieder gut sauber machen kann. Es drehen sich ja doch einige Fasern
immer dazwischen. Die knipse ich mit einer Schere durch und kann dann alles rauszupfen. Bei der Ashford ist der
Abstand nicht so groß. Ich habe meine Karde gleich mit einer langen Welle bauen lassen, um einen Motor anzubauen.
Sie läuft aber so leicht, daß ich das bisher gar nicht brauchte.

lG
Katharina

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Re: Fragen zu Kardiermaschine

Beitrag von Josina » 14.02.2010, 15:46

Ich habe Ashford und die macht auch alles. Bin sehr zufrieden. :]
Liebe Spinngrüsse von Josina

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Re: Fragen zu Kardiermaschine

Beitrag von ehemaliger User » 14.02.2010, 15:53

Hallo Teerose,
ich habe eine alte Louet und die "normale" Ashford mit feiner Benadelung und dem Büstenaufsatz, auf den ich vor allem nicht mehr verzichten möchte.
Wenn ich mich von einer trennen würde, dann von der Louet....
Ich kenne nun leider die von Walther nicht, allerdings habe ich mit der Ashford noch Fasern kardieren können, bei denen die Walther keine befriedigenden Ergebnisse mehr gebracht hat (Mir wurden zum Testen Fasern zugeschickt.)
Wenn du nun nicht gerade dauernd grobere Rohwolle kardieren willst (das kann die Louet supergut), sondern von allem etwas, und dein Geldbeutel leider auch nicht für eine Karde von Strauch reicht, ist meine 1. Wahl immer die feinbenadelte von Ashford, ggf. mit dem Bürstenaufsatz.
Ich kardiere damit Hunde- und "normale" Schafwolle, also z.B. keine Heidschnucke. Schön zum Experimentieren finde ich auch den verstellbaren Walzenabstand und die zwei unterschiedlichen Übersetzungen.
Mohair ist eine Herausforderung. Ich habe es noch nicht probiert. Selbst Lohnkardierer können die meist nur in Verbindung mit Schafwolle kardieren. Meine Mohair"dealerin" schickt ihre Wolle extra nach Frankreich, da man dort auch Mohair "pur" kardiert.
Alpaka müsste funktionieren.

Der Wild Carder von Ashford hat bei einer Übersetzung von 6:1 ca. 2/3 Breite der großen, dafür den Bürstenaufsatz "serienmäßig". Lt. z.B. Wiener Webwaren gibt es hier die 72er Benadelung (wie beim großen Bruder) allerdings "besonders lang", damit man artyarn-taugliche Dinge einkardieren kann. Ich denke, wenn man nicht gerade darauf spezialisiert ist, ist das Preis-/Leistungsverhältnis bei der normalen besser.

Bei der Handarbeit&Hobby im März gibt es einen Ashford-Stand. Ich weiß nicht, ob Richard persönlich wieder dabei ist. Jedenfalls hat er letztes Jahr mit großer Begeisterung seine Kardiertiere vorgeführt.

So, hoffe, ich konnte ein wenig helfen.

LG
ed

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Re: Fragen zu Kardiermaschine

Beitrag von Greifenritter » 14.02.2010, 16:48

Hm, da vor allem die Benadelung der Knackpunkt ist (und evtl. noch die Walzengrröße) wird es den Allrounder der alles kann nicht geben.

Am ehesten eine Trommelkarde mit mittelfeiner Benadelung und relativ großen aber nicht zu breiten Walzen.

Allerdings kommt die da wo ein sehr feiner oder sehr grober Belag gefragt ist wieder an ihre Grenzen.

CU
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Re: Fragen zu Kardiermaschine

Beitrag von Fiall » 14.02.2010, 16:51

Wie schauts denn da mit wechselbaren Belägen aus? Gibt doch sowohl feinen als auch groben Belag beispielsweise für die Ashford. Könnte man die nicht nach Bedarf tauschen? Die Beläge sind zwar teuer, aber doch nicht so teuer, wie eine zusätzliche Maschine.

GLG,

Veronika
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Re: Fragen zu Kardiermaschine

Beitrag von Eiderschaf » 14.02.2010, 17:05

Ich habe eine Louet und die ist für meine Zwecke ok, da ich meistens Wolle von einheimischen Schafen kardiere. Zum Mischen von Fasern ist sie nicht so gut geeignet, der Belag ist einfach zu grob. Da sind die Kardiermaschinen von Walther oder Ashford mit Sicherheit die bessere Wahl.

@Veronika, die Belege kann man nicht so leicht auswechseln, die sind ja fest mit den Walzen der Maschinen verbunden. Da müßte man dann schon eine Maschine mit wechselbaren Walzen bauen, die dann wahrscheinlich aber auch ziemlich teuer werden würde.

Liebe Grüße,

Heike

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Re: Fragen zu Kardiermaschine

Beitrag von Teerose » 14.02.2010, 17:23

Vielen Dank für Eure Erfahrungsberichte.
Ich tendiere zu der Ashford....
dann werde ich vermutlich die feine Benadelung wählen.

Das Mohair so schwierig zu kardieren ist,wusste ich gar nicht.
Ich hab halt hier noch eine große Tüte davon.

In England bekommt man die Ashford Maschine recht günstig....für 218 Pfund,
das sind 251 Euro.
Natürlich kommt noch Porto dazu.

Ich bin schwer am grübeln,ob ich da nicht zuschlage.... :rolleyes:

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Re: Fragen zu Kardiermaschine

Beitrag von Fiall » 14.02.2010, 17:26

Hallo Heike,

das mit den Belägen kam mir deshalb in den Sinn, weil ich bei Tom Walther Ersatzbeläge gesehn hab. Sinnvollerweise sollte man die Beläge dann doch auch relativ unproblematisch tauschen können (zumindest bei der Walther). *grübel*

Glaub da werd ich mal bei Tom nachfragen.

GLG,

Veronika
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Re: Fragen zu Kardiermaschine

Beitrag von shorty » 14.02.2010, 19:49

Hallo Veronika,
zumindest bei meiner Van der Have ist der Belag fest mit der Walze verbunden. Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein Wechsel je nach Wollsorte da möglich ist.
Zum anderen machen die Beläge schon nen großen Teil der kosten aus, also auch wenn zum auswechseln möglich ist, hat man immer noch gut 50 % zusätzliche Kosten
Mit Ersatzbelägen kann man ja wenn handwerklich geschickt auch Handkarden oder so bauen, muss nun nicht unbedingt für ne Trommelkarde sein.

Ich hab übrigens Mohair bisher immer nur über die große Walze laufen lassen. Alle Langhaarwollen sind ein bisschen tricky, langes Alpaka usw auch. Also einfach Locke für Locke an die große Walze ranhalten.

Den Allrounder für alles gibts nicht, wie Danny auch schon schrieb.
Man muss halt dann für sich individuell einen Kompromiss machen.

Karin
Ganz gleich, wie beschwerlich das Gestern war, stets kannst du im Heute von Neuem beginnen.

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Re: Fragen zu Kardiermaschine

Beitrag von Fiall » 15.02.2010, 09:03

Im Moment schwanke ich zwischen Ashford und Tom. Bei Ashford gefällt mir der Bürstenaufsatz für Seide, Mohair und ähnliches. Bei Tom die leichtere Reinigung, wegen des größeren Walzenabstands zu den Seiten.

@ed: Muss mal gucken, ob die Handarbeit&Hobby für mich nah genug ist. (Und dann Göga überzeugen, dass ich unbedingt da hin muss. ;-))

GLG,

Veronika
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Re: Fragen zu Kardiermaschine

Beitrag von ehemaliger User » 15.02.2010, 10:17

@Veronika
Die Handarbeit&Hobby ist eine Fachmesse- bevor du den langen Weg auf dich nimmst, solltest du vorher klären, ob die dich 'reinlassen. Die feine Benadelung der Ashford ist übrigens feiner als der Belag der Walther.

@Teerose: Wow, da haben die Preise aber angezogen..... meine Ashford lag bei irgendwas um die 280,- € incl. Buch... meine, das war letztes Jahr.

LG
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Re: Fragen zu Kardiermaschine

Beitrag von Fiall » 15.02.2010, 10:25

Schätze dann wird es auch bei mir eine Ashford! Zumal ich die beim Wollschaf hoffentlich live bewundern und sogar ausleihen kann. Den Bürstenaufsatz hat er zwar nicht im Shop, kann aber sicher auch bestellt werden.

Ah, das ist diiiiie Messe. Mit der hab ich letztes Jahr schon geliebäugelt, aber ich hab keinen Fachhändler an der Hand, der mir Zutritt verschaffen könnte. =(

GLG,

Veronika
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Re: Fragen zu Kardiermaschine

Beitrag von Claudi » 15.02.2010, 10:31

Bezüglich Ashford und Tom's Maschinchen:
Wie wäre es, wenn jemand bei Tom einmal anfragt, ob er nicht eine solche Leiste mit Bürste für sein Gerät entwickeln mag?
Ich meine auch irgendwo gelesen zu haben, daß jemand da eine Türschiene umgebastelt hat... Wißt ihr, was ich damit meine? Im Baumarkt gibt es doch solche Schienen, die man unten an die Türe klebt oder schraubt, damit größere Spalten nicht so die Zugluft durchlassen. In einer anderen wohnung hatten wir auch so eine nötig, die mußte ich allerdings kürzen. Und dabei konnte ich sehen, daß da eine Metallschiene mit Borsten lose in der Kunststoffhülle sitzt.
Ganz
Liebe
Grüßis die Claudi

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