sehr dünne Wollgarne beim Brettchenweben

Moderator: Rolf_McGyver

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sehr dünne Wollgarne beim Brettchenweben

Beitrag von Greifenritter » 23.08.2009, 09:57

Hallo,

ich habe mich nun mal an das ganz dünne Kammgarn (298/ 2) von Traub gewagt, das seit einiger Zeit bei mir hier liegt. Nicht zuletzt, da das was an Brettchenborten gefunden wurde doch um einiges dünner war als das, was wir heute zum Großteil weben, vor allem aber weil die Borte ein geburtstagsgeschenk für Galvan werden sollte und daher an eine sehr feine Gewandung kommt. Damit sie auch passt und sich aufnähen läßt ohne zu sehr zu beschweren habe ich mich für das dünne Garn entschieden.

Was soll ich sagen: schon das Aufziehen war gepfriemel. Die Wolle hängt wie bei Wolle eben so üblich recht aneinander, aber da sie so fein, dünn und dadurch auch reißgefährdet ist kann man sie nicht so auseinander ziehen *seufz*
Ich habe natürlich gleich volle 8 m Kette aufgezogen, weils ja für die gewandung reichen sollte ... ich habe geflucht bis die auf dem Rahmen war. Dauernd was verheddert und dann die Angst daß was reißt :evil:

Als dann endlich die Kette drauf war und ich ein wenig gewoben habe (ich webe mit relativ wenig Spannung, da war das mit den dünnen Fäden nicht so schlimm), die nächste Überraschung: Mir ist der Schuß gerissen! Das ist mir noch nie passiert. Aber wenn sich das dünne Zeug beim durchziehen verhakt und man ein wenig anruckt macht es ratsch :l

Na ja, die Weberei war dann nach ca. 50 cm zu Ende da mir mehrere Kettfäden gerissen sind (aufgerieben durch die brettchen und die Holme des Rahmens).

Also alles neu eingezogen, ette neu aufgezogen und weiter gemacht. Zuvor habe ich die Holme abgeschmirgelt, damit sie nicht mehr so rauh sind und um den ersten vor dem gedreht wird sogar ein Blatt Papier gelegt. Bei den brettchen habe ich nun extrem darauf geachtet sie nicht viel hin und her zu schieben und das Fach wenn die Wolle hängen bleibt nicht mehr komplett sondern jeden Kettfadenpack, also jeweils 4 Fäden, einzeln auseinander gezogen. Das machte die Sache langsamer aber es hat gut funktioniert. Hin und wieder riß trotdem ein kettfaden, aber zwischenzeitlich habe ich gelernt das zu richten, konnte also weiter weben. Nach etwas über 4m war dann wieder Schluß, da sind dann kurz hintereinander mehrere Kettfäden gerissen, also abgeschnitten Rest nochmal neu aufgezogen und die restlichen 2,20 m Band gewebt.

Sind zwar nun drei Stücke, aber zumindest sind sie insgesamt 6,70 m lang. Normal rechnet man die Kette ja bandlänge + 20% - 50 cm ist also eine erstaunlich hohe ausbeute für 8 m Kette, ich hätte eigentlich mit einer durchgehenden Borte von ca. 6,30 m gerechnet.

Gewebt habe ich übrigens das "Jerusalem Cross" weil Galvan ja auf Grund seiner Namensforschung herausgefunden hat, daß seine Vorfahren scheinbar über den orient nach Polen gekommen sind und ich es daher irgendwie passend Fand.

Die farben sind wollweiß und Marsrot, die Borte wurde mit 14 brettchen gewebt und ist 18 mm breit.

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Re: sehr dünne Wollgarne beim Brettchenweben

Beitrag von teacosy » 23.08.2009, 11:40

sieht gut aus.
es grüßt
teacosy



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Re: sehr dünne Wollgarne beim Brettchenweben

Beitrag von Bakerqueen » 23.08.2009, 11:41

Suuuuper, aber was´ne Fummelei *bewunder*...
lg, Silvia
*********************

Spinning witch

Re: sehr dünne Wollgarne beim Brettchenweben

Beitrag von Spinning witch » 23.08.2009, 11:51

Ich nehme an du meinst das Wollgarn 28/2
Das habe ich für Janettes Borte auch verwendet.
Ich habe zwar keinen Vergleich zu anderen Wollgarnen weil ich vorher eben nur Baumwolle zum Üben benutzt habe, aber mir erschien die Friemelei nicht so Dramatisch. Das Garn immerhin 3 Farben a 1400m liess sich problemlos wickeln (ohne das was gerissen wäre) und im Endlosaufzug ebenfalls problemlos aufziehen.
Das die Kettfäden ab und zu verheddern habe ich als "normal" verbucht. Ist ja Wolle und die ist selten so glatt wie Baumwolle.
Gerissen ist mir trotzdem nichts. Ich ziehe allerdings auch nicht am Schussfaden sondern webe ihn ein. Schlage an und wenn dann noch eine Schlaufe wäre wird die erst eingezogen. So bleibt die Borte breit und die Kanten gerade ohne das man viel Spannung benötigt.

Ich hatte 32 Brettchen, 9m Länge und musste am Barden den ich mit diesem band eingeweiht habe nichts schmirgeln)

Hattest du mit allen Farben solche Probleme? Vielleicht isses ja auch nur ein Strang mit schlechterer Qualität
Zuletzt geändert von Spinning witch am 23.08.2009, 11:53, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: sehr dünne Wollgarne beim Brettchenweben

Beitrag von shorty » 23.08.2009, 11:52

sieht super aus, ich bewundere Deine Geduld.
karin

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Re: sehr dünne Wollgarne beim Brettchenweben

Beitrag von Greifenritter » 23.08.2009, 15:17

natürlich 28/2 wäre ja sonst nix. Mit anderen Wollgarnen (auch Traub aber 12/2 oder 6/20 bzw. Wolle aus dem Handarbeitsgeschäft mit ca. 500m/ 100g hatte ich diese Probleme nie. Ist aber doch ne ganze Ecke dünner.

Bei mir wars auch ein Barde, den ich persönlich nicht so prikelnd finde, aber das gibt es ja in nem anderen Thread schon ausführlich.
Endlosaufzug macht bei Mustern mit häufigen Farbwechseln meines Erachtens nach keinen Sinn. Für Doubleface o.ä. nutze ich ihn, aber nicht für Schnurbindungen mit vielen Farbwechseln.

Ich ziehe den Schußfaden schon (allerdings reiße ich nicht an dran), ich webe mit eher geringer Spannung und habe auch nie Probleme daß sich Ränder nach innen ziehen würden.

Allerdings hast Du recht: Gerissen ist immer nur das marsrot. Das ist schon beim wickeln auf dem Wollwickler einmal abgerissen, ich habs aber dem zugeschrieben, daß ich abgelenkt war und nicht aufgepasst habe. Aber der Schuß war marsrot, die gerissenen Kettfäden waren alle marsrot und der weiße Knäuel hat auch beim Wickeln zum Knäuel und Schären weniger Ärger gemacht. Vieleicht wirklich einfach ein schlechter Strang.

CU
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