ich habe mich nun mal an das ganz dünne Kammgarn (298/ 2) von Traub gewagt, das seit einiger Zeit bei mir hier liegt. Nicht zuletzt, da das was an Brettchenborten gefunden wurde doch um einiges dünner war als das, was wir heute zum Großteil weben, vor allem aber weil die Borte ein geburtstagsgeschenk für Galvan werden sollte und daher an eine sehr feine Gewandung kommt. Damit sie auch passt und sich aufnähen läßt ohne zu sehr zu beschweren habe ich mich für das dünne Garn entschieden.
Was soll ich sagen: schon das Aufziehen war gepfriemel. Die Wolle hängt wie bei Wolle eben so üblich recht aneinander, aber da sie so fein, dünn und dadurch auch reißgefährdet ist kann man sie nicht so auseinander ziehen *seufz*
Ich habe natürlich gleich volle 8 m Kette aufgezogen, weils ja für die gewandung reichen sollte ... ich habe geflucht bis die auf dem Rahmen war. Dauernd was verheddert und dann die Angst daß was reißt

Als dann endlich die Kette drauf war und ich ein wenig gewoben habe (ich webe mit relativ wenig Spannung, da war das mit den dünnen Fäden nicht so schlimm), die nächste Überraschung: Mir ist der Schuß gerissen! Das ist mir noch nie passiert. Aber wenn sich das dünne Zeug beim durchziehen verhakt und man ein wenig anruckt macht es ratsch

Na ja, die Weberei war dann nach ca. 50 cm zu Ende da mir mehrere Kettfäden gerissen sind (aufgerieben durch die brettchen und die Holme des Rahmens).
Also alles neu eingezogen, ette neu aufgezogen und weiter gemacht. Zuvor habe ich die Holme abgeschmirgelt, damit sie nicht mehr so rauh sind und um den ersten vor dem gedreht wird sogar ein Blatt Papier gelegt. Bei den brettchen habe ich nun extrem darauf geachtet sie nicht viel hin und her zu schieben und das Fach wenn die Wolle hängen bleibt nicht mehr komplett sondern jeden Kettfadenpack, also jeweils 4 Fäden, einzeln auseinander gezogen. Das machte die Sache langsamer aber es hat gut funktioniert. Hin und wieder riß trotdem ein kettfaden, aber zwischenzeitlich habe ich gelernt das zu richten, konnte also weiter weben. Nach etwas über 4m war dann wieder Schluß, da sind dann kurz hintereinander mehrere Kettfäden gerissen, also abgeschnitten Rest nochmal neu aufgezogen und die restlichen 2,20 m Band gewebt.
Sind zwar nun drei Stücke, aber zumindest sind sie insgesamt 6,70 m lang. Normal rechnet man die Kette ja bandlänge + 20% - 50 cm ist also eine erstaunlich hohe ausbeute für 8 m Kette, ich hätte eigentlich mit einer durchgehenden Borte von ca. 6,30 m gerechnet.
Gewebt habe ich übrigens das "Jerusalem Cross" weil Galvan ja auf Grund seiner Namensforschung herausgefunden hat, daß seine Vorfahren scheinbar über den orient nach Polen gekommen sind und ich es daher irgendwie passend Fand.
Die farben sind wollweiß und Marsrot, die Borte wurde mit 14 brettchen gewebt und ist 18 mm breit.
CU
Danny