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von Anna » 06.10.2019, 23:40
Hallo, sind eigentlich noch Klöpplerinnen hier?
Ich habe eben den Thread überflogen und mit Schrecken festgestellt, dass mein letzter Eintrag fast drei Jahre alt ist. Wie die Zeit verfliegt! Tatsächlich habe ich die ganze Zeit gar nicht mehr geklöppelt. Irgendwie hat mich damals die Gruppe entmutigt. Ich bin einfach weggeblieben. Nicht die feine englische Art.
Das angeschaffte Klöppelmaterial hat mich oft vorwurfsvoll angeguckt, dann ärgerte ich mich jedes Mal, aber das war schnell wieder vergessen.
Diesen Sommer lief mir bei Jokers für billiges Geld ein Büchlein mit Klöppelbriefen über den Weg. Es ist nichts dabei, was ich gerne klöppeln würde, aber ich habe darin sehr interessiert einen Artikel über die Entwicklung der Klöppelschule in Le Puy en Velay in Frankreich gelesen. Vor ein paar Jahren, als wir im Zentralmassiv wandern waren, haben wir dieses Städtchen besucht, vor allem wegen der Kirche, die als Pilgerstation bekannt ist. Ich hatte damals keine Ahnung, dass der Ort auch als Klöppelzentrum berühmt geworden ist.
Irgendwie, vielleicht wegen der Verbindung zu diesem schönen Städtchen, war mein Interesse wieder geweckt. Ich habe eine ganz einfache Borte in Torchon auf der Rolle begonnen und komme tatsächlich klar, obwohl ich die Gruppe nicht mehr besuche. Die Borte ist beinahe fertig. Nun ist mir eine Vorlage für einen Schal in Mäandertechnik in die Hände gefallen, die ich gerne als nächstes aufstecken würde. Gibt es noch Klöpplerinnen hier, die ich evtl. fragen kann? Die Schläge und Gründe sind klar, es ist eine gute technische Zeichnung dabei; es könnte nur sein, dass bei den Rändern und bei Richtungswechseln und Anhäkeln Fragen auftauchen.
Ich hoffe übrigens, nächstes Jahr wieder nach Le Puy zu kommen. Dann werde ich mal den dortigen Klöppelladen stürmen, bis die Kreditkarte glüht.
Grüße von Anna
"Wenn ich mich vor solchen Kerlen fürchte, kann ich mein Langschwert gleich gegen Stricknadeln eintauschen." (Brienne)