Entfernung zum Einzug...

Typen, Spinntechniken, Fragen rund ums Spinnrad-Spinnen

Moderator: Claudi

Benutzeravatar
Tatjana
Kardenband
Kardenband
Beiträge: 257
Registriert: 16.06.2009, 18:14
Land: Deutschland
Postleitzahl: 32699
Wohnort: Extertal
Kontaktdaten:

Entfernung zum Einzug...

Beitrag von Tatjana » 29.09.2009, 12:56

... wie weit ist der optimale Abstand zum Einzug ??
Hat das Einfluss auf den Drall??
Oder ist das alles egal??

Benutzeravatar
frieda
Andenzwirn
Andenzwirn
Beiträge: 1132
Registriert: 05.11.2007, 16:03
Land: Deutschland
Postleitzahl: 50226
Wohnort: Frechen

Re: Entfernung zum Einzug...

Beitrag von frieda » 29.09.2009, 13:00

Kriech nicht ins Einzugsloch rein, das ist unbequem ... Aber ansonsten ist das eher egal, abgesehen davon, daß sich der Drall auf einer längeren Strecke vielleicht eher gleichmäßig verteilt (was aber auch von der Gleichmäßigkeit der Fadendicke abhängt, gleichmäßiger Drall ist eigentlich nur möglich, wenn auch gleichmäßige Dicke vorliegt).

Grüßlis,

frieda

Benutzeravatar
shorty
Designergarn
Designergarn
Beiträge: 30170
Registriert: 23.01.2007, 18:03
Land: Deutschland
Postleitzahl: 82441
Wohnort: Oberbayern

Re: Entfernung zum Einzug...

Beitrag von shorty » 29.09.2009, 13:57

Ich seh es so, man spinnt viel entspannter, wenn man nicht allzu nah dran ist am Einzugsloch. Man hat den Faden eine deutlich längere Strecke im Blickfeld.
Ich spinne ja eher weit, bis sehr weit weg, auch wenn der Drall mal ein bisschen zuviel werden würde, weils irgendwo hakt, ein Fussel rausgezipppelt werden muss ( :-) ) oder so, der überschüssige Drall hat eine Weite Strecke auf der er sich verteilen kann, ehe sich der Faden aufwickelt.
Karin
die ganz entspannt zurückgelehnt spinnt.
Ganz gleich, wie beschwerlich das Gestern war, stets kannst du im Heute von Neuem beginnen.

Sabine
Designergarn
Designergarn
Beiträge: 5679
Registriert: 07.02.2008, 16:26
Land: Deutschland
Postleitzahl: 50129
Wohnort: NRW, Bergheim

Re: Entfernung zum Einzug...

Beitrag von Sabine » 29.09.2009, 14:00

Aloha Tatjana,

mal wieder eine Frage auf die es keine Antwort gibt.

Setz Dich so vor Dein Rad das Du bequem, auch für längere Zeit, sitzt und probiere aus, wie es für Dich am Besten funktioniert.

Letztendlich wird der Abstand von der Länge Deiner Beine und der für Dich bequemen Sitzposition, also eigentlcih Tretposition, bestimmt.

Richtig ist was funktioniert und der Rest ist Übung. :D
Alles liebe

Sabine

Benutzeravatar
Tatjana
Kardenband
Kardenband
Beiträge: 257
Registriert: 16.06.2009, 18:14
Land: Deutschland
Postleitzahl: 32699
Wohnort: Extertal
Kontaktdaten:

Re: Entfernung zum Einzug...

Beitrag von Tatjana » 29.09.2009, 14:30

ich hab ja auch nur so überlegt, ob ich so vllt denn Drall beeinflussen könnte...
obwohl ich ja der Meinung bin, dass ich die Faser schnell genug frei lasse, ist doch noch zuviel drin..

Benutzeravatar
shorty
Designergarn
Designergarn
Beiträge: 30170
Registriert: 23.01.2007, 18:03
Land: Deutschland
Postleitzahl: 82441
Wohnort: Oberbayern

Re: Entfernung zum Einzug...

Beitrag von shorty » 29.09.2009, 14:34

Bei zuviel Drall versuch doch mal langsamer zu treten.
Mit der Zeit werden die Hände ganz von allein geschickter, und kommen mit der Geschwindigkeit der Beine besser mit.
Karin
Ganz gleich, wie beschwerlich das Gestern war, stets kannst du im Heute von Neuem beginnen.

Arachne
Kammzug
Kammzug
Beiträge: 334
Registriert: 29.08.2009, 18:57
Land: Deutschland
Postleitzahl: 29614

Re: Entfernung zum Einzug...

Beitrag von Arachne » 29.09.2009, 17:42

obwohl ich ja der Meinung bin, dass ich die Faser schnell genug frei lasse, ist doch noch zuviel drin..
Hallo Tatjana,

das muß nicht an der Entfernung zum Einzugsloch liegen, sondern darin, eine wie große Strecke Dein Faserdreieck lang ist. Versuche mind. 30-50% der Faserlänge bei genau einem Tritt auszuziehen und den Drall hineinlaufen zu lassen. Für Kammgarn gibt es Tabellen, wo Du nachschaust, wie lang das Faserdreieck pro verschiedener Stapellänge sein muß, und dann ziehst Du z.B. 4,5 cm pro einmal-Treten aus.
Wenn Du bei langen Fasern zu kurz ausziehst, entsteht kein ausgewogenes Garn, weil lange Fasern nun mal weniger Drall brauchen als kurze Fasern.

Sigrid
Geschichte und Bedeutung des Spinnrads in Europa, Shaker Media Verlag, gebunde Ausgabe
http://spinnrad.jimdo.com/

Spinning witch

Re: Entfernung zum Einzug...

Beitrag von Spinning witch » 29.09.2009, 17:50

Arachne hat geschrieben:30-50% der Faserlänge bei genau einem Tritt auszuziehen und den Drall hineinlaufen zu lassen. Für Kammgarn gibt es Tabellen, wo Du nachschaust, wie lang das Faserdreieck pro verschiedener Stapellänge sein muß, und dann ziehst Du z.B. 4,5 cm pro einmal-Treten aus.

Pfffff :eek: :eek: :eek: :eek:

Bist du sicher das spinnen so kompliziert ist?
ich bin doch keine MASCHINE. und ehrlich gesagt hab ich überhaupt garkeine Lust meine Tritte zu zählen, Fasern abzumessen oder Prozentuale Anteile in Tabellen zu ermitteln...

Macht das wirklich jemand von euch???
*wunder*

Ich mach das frei Schnauze weil:
es ist Handarbeit.
Wenn der Faden zu viel Drall hat wird eben langsamer getreten.


LG
Tina

kaha
Vorgarn
Vorgarn
Beiträge: 446
Registriert: 14.03.2009, 11:37
Land: Deutschland
Postleitzahl: 67800

Re: Entfernung zum Einzug...

Beitrag von kaha » 29.09.2009, 18:16

Hi!
Arachne hat geschrieben:Für Kammgarn gibt es Tabellen, wo Du nachschaust, wie lang das Faserdreieck pro verschiedener Stapellänge sein muß, und dann ziehst Du z.B. 4,5 cm pro einmal-Treten aus.
:eek:
Krass. Wo ist so ne Tabelle? Das würd mich ja auch mal interessieren.
Also bei dem Nähfaden, den ich grade aus Merinokardenband produziere, zieh ich sicher keine 30-50% aus.
Und wenn mich jetzt nicht grade alles täuscht, sollte der Drall doch nicht nur von der Stapellänge abhängig sein, sondern auch davon, ob (ggf. sogar noch wie) ich zu verzwirnen gedenke und vor allem auch davon, die dick das Garn ist. Äh - und die Faserstruktur/Kräuselung + Fett kann doch nochmal was ausmachen. Uuund ob ich was "Fluffiges", "Wooliges" produziere oder was festes (wäre dann der Fall Kammgarn).

Gruß,
Katharina

Benutzeravatar
shorty
Designergarn
Designergarn
Beiträge: 30170
Registriert: 23.01.2007, 18:03
Land: Deutschland
Postleitzahl: 82441
Wohnort: Oberbayern

Re: Entfernung zum Einzug...

Beitrag von shorty » 29.09.2009, 18:27

Ich denke, es gibt eben unterschiedliche Herangehensweisen.

Eher analytisch, technisch oder so, mit Tabellen, Trittfrequenz zählen usw.
man erhält dadurch mit Sicherheit identische, reproduzierbare Ergebnisse

Dann eher die andere Richtung gefühlsmäßig, nach Stimmungslage usw. wird sicher nicht so präzise, macht aber mir zumindest deutlich mehr Spaß. Hab noch nie irgendwas gezählt, für mich ist aber ein perfektes Ergebnis auch nicht so wichtig.

Da kommt es einfach auf die Prioritäten an, und den Lerntyp, für manche mag das zählen schon eine Hilfe oder ein Anhaltspunkt sein.
Karin
Ganz gleich, wie beschwerlich das Gestern war, stets kannst du im Heute von Neuem beginnen.

Benutzeravatar
Sephrenia
Mehrfachzwirn
Mehrfachzwirn
Beiträge: 1636
Registriert: 09.08.2009, 22:24
Land: Deutschland
Postleitzahl: 29640
Wohnort: Lüneburger Heide

Re: Entfernung zum Einzug...

Beitrag von Sephrenia » 29.09.2009, 19:49

Versuche mind. 30-50% der Faserlänge bei genau einem Tritt auszuziehen und den Drall hineinlaufen zu lassen. Für Kammgarn gibt es Tabellen, wo Du nachschaust, wie lang das Faserdreieck pro verschiedener Stapellänge sein muß, und dann ziehst Du z.B. 4,5 cm pro einmal-Treten aus.
Wenn Du bei langen Fasern zu kurz ausziehst, entsteht kein ausgewogenes Garn, weil lange Fasern nun mal weniger Drall brauchen als kurze Fasern.

Sigrid
Ähm, mal ganz davon abgesehen, das mir persönlich das ein etwas zu verkopfter Ansatz ist: je nach Übersetzungsverhältnis produziert doch jedes Rad ganz unterschiedlich viel oder wenig Drehung mit einem Tritt, entsprechend muss man auch pro Tritt unterschiedlich viel ausziehen?! Da spielen also noch ein paar mehr Faktoren rein als bloß die Faserlänge und Trittfrequenz...

Ich würde ja immer ganz einfach sagen: zuviel Drall = schneller ausziehen/langsamer treten!

LG Kiki

Benutzeravatar
Greifenritter
Designergarn
Designergarn
Beiträge: 14879
Registriert: 22.08.2006, 16:35
Land: Deutschland
Postleitzahl: 84085
Wohnort: Langquaid (Niederbayern)
Kontaktdaten:

Re: Entfernung zum Einzug...

Beitrag von Greifenritter » 30.09.2009, 08:22

Wow, ich finds super interessant. Das stand in keinem meiner zahlreichen Bücher (oder ich habs überlesen). Aber es erklärt warum das eine oder andere nicht funktioniert.

Ist doch wie mit allem: Wenn manns mal beherrscht und im Gefühl hat braucht man keine Stoppuhr und keinn Metermaß mehr daneben, aber für den Anfangoder bei unerklärlichen Problemen gibt es Sicherhet und Anhaltspunkte um das Gefühl zu entwickeln.

Mich würde so eine Tabelle auch unheimlich interessieren.


zurück zum Thema:
Du bekommst nicht mehr Drall, wenn Du weiter vom EInzug weg arbeitest. Da ist die Strecke zwar länger und die Zeit bis das ganze reinlaufen kann auch, daber dafür verteilt sich der Drall auf einen größeren Bereich. Ist also egal.

CU
Danny
Mehr über mich und meine Hobbys findet Ihr auf Danny's Taverne, dort findet Ihr auch meine Spindelgalerie.

Benutzeravatar
Tatjana
Kardenband
Kardenband
Beiträge: 257
Registriert: 16.06.2009, 18:14
Land: Deutschland
Postleitzahl: 32699
Wohnort: Extertal
Kontaktdaten:

Re: Entfernung zum Einzug...

Beitrag von Tatjana » 30.09.2009, 08:34

HILFEEE ! Da habe ich aber eben beim ersten Überfliegen der Antworten etwas Angst bekommen....Ich bin ja mehr der Typ, der da gefühlstechnisch*gg* rangeht.Soll ja auch Spaß machen, will damit ja kein Brot verdienen.Dann müsste ich sicherlich mehr Gleichmässigkeit haben....
Nee, das soll erstmal "nur" für mich stricktauglich sein.
der Faden ist ja schon relativ gleichmässig, er kringelt sich nur halt an manchen Stellen noch...

Benutzeravatar
Greifenritter
Designergarn
Designergarn
Beiträge: 14879
Registriert: 22.08.2006, 16:35
Land: Deutschland
Postleitzahl: 84085
Wohnort: Langquaid (Niederbayern)
Kontaktdaten:

Re: Entfernung zum Einzug...

Beitrag von Greifenritter » 30.09.2009, 08:41

Wie man arbeitet muß man selbst entscheiden. Der eine ist eher zahlenmensch, dar andere arbeitet lieber nach dem Gefühl. Mach es so, wie es für Dich am besten ist.

CU
Danny
Mehr über mich und meine Hobbys findet Ihr auf Danny's Taverne, dort findet Ihr auch meine Spindelgalerie.

Spinning witch

Re: Entfernung zum Einzug...

Beitrag von Spinning witch » 30.09.2009, 08:58

Tatjana hat geschrieben: der Faden ist ja schon relativ gleichmässig, er kringelt sich nur halt an manchen Stellen noch...

Hallo Tatjana,

keine Sorge ich hätte auch Angst bekommen *grins*
Nee bleibt cool Das liest sich doch gut.
Und ganz ehrlich wenn ich mir die ach so begehrten Zauberbälle angucke: die Kringeln sich auch und das nicht zu knapp! Solch Kringelwolle würd ich nicht verkaufen wollen und das war ne Maschine!!

Also ein bißchen Kringeln ist auch normal.
Nach dem Spinnen kannst du die Wolle ja noch ne Zeitlang auf der Haspel ruhen lassen und mal waschen damit verschwinden auch noch einige Kringel.

Liebe Grüße
Tina

Antworten

Zurück zu „Rund ums Spinnrad“