Handspindel oder Spinnrad für Anfänger

Allgemeines zum Thema Spinnen (Spinnfasertypen, geschichtliches, ...)

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Don Mesdos
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Re: Handspindel oder Spinnrad für Anfänger

Beitrag von Don Mesdos » 22.09.2009, 08:38

Also ich muss sagen, mir ist aufgefallen dass sich Anfänger mit einer eher (schwererern) Spindel leichter tun.

Konkret ist das so dass wenn ich einem Anfänger eine Golding gegeben habe, er sich mehr auf das auszeihen konzentrieren konnte, weil die Spindel sich nicht irgendwann wieder zurückgedreht hat. Und bei den Vollholz Spindeln die leichter waren haben mir auch mehrere Anfänger gesagt: hey mit deiner Spindel geht das ja viel einfacher, die hat mehr Schwung:

Die Ergebnisse sind aber solche, das alle Anfänger die mit der Golding geüb haben auch das Garn überdreht haben, aber es hat bis jetzt jeder geschafft, ob mit einer schweren oder leichten Spindel

lg Paul

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SchwarzesSchaf
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Re: Handspindel oder Spinnrad für Anfänger

Beitrag von SchwarzesSchaf » 22.09.2009, 09:30

Also bei mir hat das Zurückdrehen der Spindel am Anfang zu 100% an mir gelegen und nicht an der Spindel. Ich habe auch mit einer Spindel von ca. 75g begonnen. Damit ging´s bei mir nicht so gut.
Mein Mann hat mir dann eine Spindel um und bei 50g und eine mit 35g gebaut. Am besten hat es dann mit der 50g Spindel geklappt. Ich habe am Anfang Schwarzkopfschaf versponnen, weil die im Forum Faserlexikon als anfängertauglich stand und das hat dann auch nach Überwindung der Anfängerprobleme sehr gut geklappt. Mittlerweile kann ich alle meine Spindeln spinnen, am liebsten ist mir immer noch die 50g Spindel, sie ist einfach sehr handlich und sehr gut ausgewogen, diese hat mein Mann als letzte gebaut und auf jedes Detail besonders gut geachtet.

Was mir schwer fiel und ich auch bei allen anderen Anfängern hier bemerke, ist, genug Geduld aufzubringen und sich ein bisschen Zeit zu geben. Obwohl man schneller spinnen als z.B. stricken kann, ist man einfach so wahnsinnig ungeduldig. Wahrscheinlich liegt das auch daran, dass Erwachsene nicht mehr so viel Ausdauer und Frustrationstoleranz beim Erlernen neuer Techniken mitbringen wie Kinder.

Also keine Bange, das wird schon ....
Liebe Grüße,

Andrea

SchwarzesSchaf66 bei Ravelry

Sabine
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Re: Handspindel oder Spinnrad für Anfänger

Beitrag von Sabine » 22.09.2009, 09:54

Aloha zusammen,

es stimmt schon das man am Anfang mit einer etwas schereren Spindel besser zurecht kommt als mit einer leichten.

Bloß wie schwer ist schwer? Die Spindeln die Landläufig als Anfängerspindeln verkauft werden sind meiner Auffassung nach zu schwer. Deutlich über 50 g sollte es meiner Meinung nach nicht sein.

Am Anfang ist der Faden ja noch relativ dick und hat unregelmäßig viel Drall, da kommt es häufig zu Abstürzen der Spindel. Allerdings darf man nicht vergessen, dass die Spindel beim Spinnen immer schwerer wird, man wickelt ja das Garn drauf.

Die Spindel dreht sich immer länger, je besser das Verhältnis Auszugsgeschwindigkeit zu Andrehgeschwindigkeit wird.

Der Faden kann wegen zu wenig und wegen zuviel Drall reißen.

Und, obwohl ich schon ziemlich lange spinne und immer wieder gerne mit der Handspindel, fällt auch mir ab und an die Spindel runter. :))
Alles liebe

Sabine

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Re: Handspindel oder Spinnrad für Anfänger

Beitrag von shorty » 22.09.2009, 10:09

Wie schwer ist denn Deine Golding, Paul hast Du nicht u.a.die celtic Ring.?
Mir fällt halt nur auf , dass ganz viele Spindeln auch bei Golding unter 2 oz also zwei unzen liegen, wären ca 57 Gramm. Nur ganz wenige sind darüber.
Bei den Goldings ist ja auch durch den Ring die Gewichtsverlagerung ganz eine andere, und auch mit der Verarbeitung können da billige "Anfängerspindeln" halt nicht mithalten.

Wenn wir z.B. in den Schulen zum Handspindeln gehen, kommen die meisten mit den CD- Spindeln sehr gut zurecht, und die sind ja schon sehr leicht.

Liebe Grüße
Karin

Genau das meinte ich Sabine, ich würde auch sagen , der Mittelwert liegt so bei 50 Gramm ca.
Da sind die Anfängerspindeln die so im Handel sind aber oft deutlich schwerer - 80 Gramm manchmal.
So schwer finde ich zu schwer :D
Ganz gleich, wie beschwerlich das Gestern war, stets kannst du im Heute von Neuem beginnen.

Sabine
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Re: Handspindel oder Spinnrad für Anfänger

Beitrag von Sabine » 22.09.2009, 10:37

Jep, genau.

Meine sogenannte Anfängerspindel hat 120g ! Das ist Tierquälerei und keine Anfängerspindel, es sei denn man will die Leute davon abhalten es zu lernen.

Naja, ich hab es ja trotzdem gelernt, hauptsächlich weil ich mir Spindeln mit Tonwirteln gemacht habe, die waren erheblich leichter und ich spinne sie immernoch ab und zu. :D
Alles liebe

Sabine

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Re: Handspindel oder Spinnrad für Anfänger

Beitrag von XScars » 22.09.2009, 11:27

also cih hab auch mit der Anfängerspindel von flinkhand angefangen... ich bin damit so gar nicht zurechtgekommen, also es kam eine eher fürchterlicher faden dabei raus, der auch nicht im laufe der 100gr wolle die dabei war besser wurde... mit dem spinnrad hat es dann relativ schnell besser geklappt (obwohl flügelgebremstes delft)... dann hab ich noch eine anfängersetspindel von der fliegenden spindel bekommen (leichter als die andere) und mit der klappte es jetzt auch (wobei mir das spinnrad mehr spaß macht)... ich hab jetzt zwar uach mehr übung im faden ausziehen, trotzdem denke ich dass es mit der spindel auch einfacher ist als mit der flinkhandspindel...

:wink: Katrin

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Re: Handspindel oder Spinnrad für Anfänger

Beitrag von Greifenritter » 22.09.2009, 12:14

Grundsätzlich gilt bei den Spindeln wie auch bei den Rädern: Jeder ist anders, jeder hat andere Vorlieben.

Natürlich gilt auch: Je hochwertiger das gerät desto besser läuft es. Galvan hat schon recht, Die Goldings mit dem Bronzereif laufen durch das nach aussen verlagerte Gewicht sehr gut. Natürlich kann ein Anfänger mit einer Golding arbeiten, aber ob es sinnvoll ist am Anfang so viel Geld für eine Spindel auszugeben wenn man nicht mal weiß ob man damit dauerhaft arbeiten will ... und dann Schäden durchs am Anfang meist häufige runterfallen riskieren ... eher nicht ideal.

Zu schwer sollte eine Spindel nicht sein, für den Anfang aber auch nicht zu leicht, denn die leichten Spindelchen sind weniger träge viel störanfälliger und drehen daher noch schneller zurück. Alles zwischen 30 und 80 g ist im grünen Bereich. Schwerere Spindeln machen gerne probleme sobald der Faden anfängt etwas dünner zu werden, was meist schnell geht, leichtere sind zu störanfällig. Ideal für den Anfang finde ich Spindeln mit 40-50g, das haben zumindest die Erfahrungen in unserer Spinngruppe gezeigt.
Spindeln mit tellerförmiger, am besten am Rand verdickter Wirtel sind besser als solche die in der Mitte dicker sind als am Rand, denn das nach außen verlagerte gewicht sorgt für einen ruhigeren Lauf und hält den Schwung länger.

Aber wie fast immer beim Spinnen: Was einem liegt muß man ausprobieren.

Meine Spindelgalerie die shorty angesprochen hat mit Gewichten, Größen und bei den selbstgemachten auch bauanleitungen findet Ihr übrigens hier:
http://www.dannystaverne.wollknall.de/h ... _frame.htm


CU
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Re: Handspindel oder Spinnrad für Anfänger

Beitrag von Klara » 22.09.2009, 13:09

Also ich habe mit einer selbstgebauten Kreuzspindel angefangen - 16 g und 14 cm lange Kreuzhölzer (5 mm dick). Die Trägheit der Spindel steigt proportional zum Gewicht, aber im Quadrat (!) mit dem Wirteldurchmesser. Sprich, je grösser der Durchmesser, desto länger dreht die Spindel (bei gleichem Gewicht). (Wie sich das nach-Aussen-Verlagern des Gewichts auswirkt, weiss ich nicht - das war im Neolithikum noch kein Thema).

Meine zweite Spindel war eine selbstgebaute Ringspindel mit 38 g und 5,5 cm Ringdurchmesser - da musste ich nehmen, was ich kriegen konnte (einen Anbindering) und grössere Metallringe aus dem Baumarkt werden zu schwer. Diese Spindel dreht schnell zurück - würde ich keinem Anfänger empfehlen.

Ich packe heute in meine Anfängersets Selbstbauspindeln mit 58 g und 9,6 cm Wirteldurchmesser (7 mm dick), 6 mm Schaft. Die meisten Leute kommen damit gut zurecht - zumindest mit der mitgelieferten Wolle. Schrottiges, fussliges Angora geht mit der Spindel allerdings gar nicht (langstapliges schon).

Meine aktuelle Lieblings-Golding (die Thônes et Marthod) hat 39 g, 7,5 cm Wirteldurchmesser, ist aus sehr leichtem Holz mit schwerem Hornring. Zum Anschubsen verlangt sie mehr Kraft, als ich gewohnt war, aber dann dreht sie (fast) ewig. Mit 40 g habe ich eine "Hearts" production spindle aus Walnussholz von Woolly Designs (9 cm Wirteldurchmesser, 1,2 mm dick, grosse, herzförmige Ausschnitte, das Gewicht ist also auch ganz am Rand) und diese Spindel dreht GENAUSO GUT wie die Golding - aber für einen Bruchteil des Preises. Und sie ist weniger störanfällig, weil der Haken unverbiegbar ist. Für mich sind deshalb Woolly Designs Spindeln ideale Anfängerspindeln.

Wenn ich in Yasmins Galerie dagegen das Teil von Wollknoll sehe, überkommt mich das kalte Grausen: Der Wirtel ist ca. doppelt so dick und halb so gross wie er für gute Spinneigenschaften sein sollte. Die Kromski-Spindel ist übrigens auch viel zu schwer (ca. 80 g) - und der fabrikseitig angebaute Haken ist viel zu klein für so eine schwere Spindel. Ich hatte sie bis jetzt erst einmal im Einsatz - für handgedrehtes Lopi (also die Spindel nicht als Fallspindel verwendet - und dann ist sie ganz praktisch, weil der Schaft so lang ist und so viel draufpasst), mit einem neuen, grösseren Haken.

Spindeln mit kleinem Wirtel, vor allem, wenn das Gewicht gleichmässig verteilt ist (wie bei Goldings Nepalese Mandala) oder sogar in der Mitte konzentriert (wie bei der Greensleeves Lopi) drehen ziemlich schnell zurück und ich würde sie Anfängern nicht empfehlen. Aber für mich haben sie auch ihren Reiz - sie sind nämlich leichter auf Speed zu bringen. Bei Spindeln mit mehr Trägheit muss man zum Anschubsen dagegen viel Kraft aufwenden, was bei Fussspindeln nicht ganz einfach ist. Weshalb ich anfangs mit meinen CD-Spindeln gar nicht zufrieden war, während ich jetzt finde, dass sie sehr schön laufen (2 CDs als Wirtel).

Wie ich auch auf meiner Website geschrieben habe: Ich würde Spindeln nur von renommierten Anbietern kaufen, oder nach ausprobieren und für gut befinden (in Guedelon hat eine Spinnfreundin auf die Schnelle ein Teil mitgenommen, das vielleicht als Fleischklopfer zu gebrauchen ist - hat auch in etwa die Form - spinnen kann ich jedenfalls nicht damit). Sonst lieber selber bauen - macht Spass, kostet nicht viel und ist unheimlich interessant.

Ciao, Klara

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Re: Handspindel oder Spinnrad für Anfänger

Beitrag von Don Mesdos » 22.09.2009, 14:08

ja , shorty, die celtic ring und die celtic ring 2 ...wobei die 2 für mich jetzt die bessere ist, weil kleiner... aber ich mag sie beide---

lg Paul

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Re: Handspindel oder Spinnrad für Anfänger

Beitrag von Laurana » 22.09.2009, 15:40

So...hab mir jetzt eine neue Handspindel gebaut.

Schaftlänge 30 cm
Wirtel - Holzrad 8cm dm und 13mm stärke
Gewicht 53g

heute darf der Kleber noch trocknen, morgen wird angesponnen.
Alles liebe
Karin

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Re: Handspindel oder Spinnrad für Anfänger

Beitrag von Greifenritter » 23.09.2009, 07:47

Klasse! Bin ja gespannt.

CU
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Re: Handspindel oder Spinnrad für Anfänger

Beitrag von Laurana » 23.09.2009, 08:27

Hallo!

Hab natürlich gestern noch angesponnen....bin ja soooo geduldig :O

Da ich wärend des Spinnens meine Arbeitsweise geändert habe, kann ich jetzt nicht sagen warum es jetzt besser läuft, dazu muss ich das erst mit meiner alten probieren.

Aber eins nach dem anderen.

Es läuft besser.

Habe gestern die Spindel nur ganz sanft in Schwung gebracht also ganz niedrige Umdrehung. Sie lief dadurch relativ lange und drehte sich gar nicht bis kaum zurück.
Vor dem aufwickeln hab ich die Wolle jedesmal auf Festigkeit überprüft, und gegebenfalls hab ich noch mal Drall drauf gegeben.

Die Spindel flog trotzdem, meistens jedoch beim Anstückeln, auf alle fälle aber ca. 70% weniger als mit der anderen Spindel/Technik.

Die Wolle selbst ist recht gleichmässig dünn, durch das prüfen vor dem Aufwickeln (wenig Drall die Wolle lässt sich ziehen) konnte ich sogar Regenwürmer "entfernen".

Natürlich ist mein Arbeitstempo langsam, aber das ist OK.

Hoffe jetzt das es mit dem Anstückeln noch besser klappt, und das das andere so gut weiterläuft :))


Danke für all die Hilfreichen Tipps!
Alles liebe
Karin

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Re: Handspindel oder Spinnrad für Anfänger

Beitrag von shorty » 23.09.2009, 08:31

schön :))
Karin
Ganz gleich, wie beschwerlich das Gestern war, stets kannst du im Heute von Neuem beginnen.

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Re: Handspindel oder Spinnrad für Anfänger

Beitrag von Greifenritter » 24.09.2009, 07:19

Klasse! Das klingt gut.

Das Arbeitstempo steigert sich von ganz alleine und irgendwann hast Du so einen Blick für die Fäden, daß Du nicht mehr extra prüfen mußt ob es hält. Das siehst Du dann schon an der Optik des Fadens.

Dieses "Wegziehen" schwangerer Regenwürmer ist das, was den faden haltbarer macht, denn der Drall geht immer den Weg des geringsten Widerstandes und wandert von dicken Partien in dünne ab. Ergebnis: die dicken dröseln sich auf, weil zu wenig Drall drauf ist, die dünnen werden im Extremfall durch den vielen Drall regelrecht abgedreht. Ziehst Du die Wolle gleichmäßig aus oder die regenwürmer weg, dann verteilt sich der Drall gleichmäßiger und es hält.
Auf dem Effekt, daß sich die dicken Stellen noch ziehen lassen und die dünnen nicht mehr basiert auch das Ausziehen beim langen Auszug.

Das Ansetzen ist immer das schwierigste. Dabei mußt Du auf einige Dinge achten:
- rechtzeitig ansetzen, nicht erst einige mm vor Ende, besser die alten und die neuen fasern langsam ineinander übergehen lassen.
- Die Enden beider Teile (also des Fadens und der anzusetzenden Fasern) gut auflockern und nie versuchen an einen bis zum Ende gedrehten faden anzusetzen.
- Die Fasern der beiden Enden aufeinanderlegen, gegebenenfalls sogar etwas "vermischen" indem Du sie in einzelne Stränge teilst, die Du abwechsend legst.

So bekommst Du eine schöne, stabile verbindung.

CU
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Re: Handspindel oder Spinnrad für Anfänger

Beitrag von Laurana » 24.09.2009, 07:59

Danke Danny für den Tipp mit dem Ansetzen!

FAZIT für mich zum Topic:

Ich warte noch mit dem Spinnrad, Bewegungsabläufe und Koordination stimmen bei weiten noch nicht, und ich denke das wäre auch beim Spinnrad ein Problem ?( . Da die Anschaffungskosten eines Rades jedoch wesentlich höher ausfallen als eine selbstgebaute Spindel (3,50 Euro), wäre es für mich schwachsinn. Die Spindel tut mir nicht weh wenn ich sie doch noch in 2 Wochen durchs zugemachte Fenster schmeiss vor lauter Zorn :O , beim Spinnrad wäre es schmerzlicher (auch für meinen Rücken :twisted: ).
Alles liebe
Karin

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