Wie alles begann. Meine Frau hat dieses Jahr angefangen, mit der Handspindel zu spinnen. Dazu haben wir die Spindeln auch selbst gebastelt (CD-Spindeln). Natürlich kam immer mal der Wunsch nach einem Spinnrad auf. Neue Räder und auch gebrauchte waren uns aber zu teuer. Dann haben wir hier das Evi-Rad gesehen und dieses sollte es dann werden. Zwischenzeitlich konnte meine Frau ein Schnäppchen erstehen und ich hatte mehr Zeit, mir über den Bau Gedanken zu machen. Zunächst haben wir natürlich Evi kontaktiert. Sie hat sich aber leider nicht so schnell gemeldet. In der Zwischenzeit haben wir aber Kontakt.
Wie auch immer, ich habe mich also hingesetzt und anhand der hier im Forum vorhandenen Fotos einen eigenen Plan entworfen. Das Gestell ist 65cm hoch, das Antriebsrad hat einen Durchmesser von 54cm und der Einzug sollte etwa auf Höhe 75cm sein. Die Spulen sollten ca. 250g Wolle fassen können. Wie das Evi-Rad sollte es komplett kugelgelagert werden, Doppeltritt, zweifädig und verschiedene Übersetzungen bis 1:20.

Wie Ihr seht habe ich mich recht eng am Entwurf von Evi orientiert. Allerdings sind von Anfang an einige Änderungen geplant. So nutze ich z.B. Stahl/Edelstahl statt Messing und für die verschiedenen Übersetzungen haben wir etwas besonderes ausgeknobelt. Das wird aber noch nicht verraten. Wichtig war auch, das ich weitgehend ohne Spezialwerkzeuge und -maschinen auskommen muß. Stichsäge, Bohrmaschine, Bohrer, Feilen, Schleifscheibe, ... müssen grundsätzlich reichen. Dazu habe ich zwar einige zusätzliche Maschinen wie Dekupiersäge, Minibohrmaschine und Bandsäge (alles Proxxon Micromot), diese sind aber eher für kleinere Dinge geeignet und nicht unbedingt dafür gebaut Hartholz zu bearbeiten.

Der Entwurf hat mich ca. 1 Woche Zeit gekostet. Viele Sachen mußten besprochen und Lösungen diskutiert werden. Natürlich lebt dieser Plan. Noch ist das Rad nicht komplett fertig und einige Dinge mußten nachträglich geändert werden.
Zuerst ging es natürlich um die Materialwahl.
Zunächst das Holz. Insgesamt brauchten wir etwa 1m² Leimholz (Buche oder Birke) in der Stärke 1,8cm sowie 0,25m² Multiplex oder ähnliches in der Stärke bis max. 1cm. Das Leimholz war schnell besorgt, der örtliche Baumarkt hatte ein Sonderangebot entsprechender Platten mit 2,40x0,60m. Gekauft!

Dann die Metallteile. Die Kugellager habe ich aus alten Inlineskatern ausgebaut, da hatten wir noch 4 im Keller liegen. Die Ausbeute waren 32 mehr oder weniger gut erhaltene Kugellager. Innendurchmesser 8mm, Außendurchmesser 22mm, Dicke 7mm. Perfekt! Wellen aus Silberstahl (8 und 6mm), verschiedene Bundbuchsen aus Sinterbronze (für die Spulenlager) und die benötigte Gewindestange habe ich online bei einem bekannten Shop bestellt. Schrauben, Muttern, Stahlstangen und diverses Kleinzeug kommt ebenfalls aus dem Baumarkt.
Der Spaß konnte losgehen. Aber das lest Ihr im nächsten Post, wenn ihr möchtet...
Gruß,
DeJe