Wolle im vollen Fett verspinnen

Allgemeines zum Thema Spinnen (Spinnfasertypen, geschichtliches, ...)

Moderator: Claudi

kaha
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Re: Wolle im vollen Fett verspinnen

Beitrag von kaha » 28.06.2009, 21:37

Na, wenn die schon tot sind,könnt's am Butox liegen, dass die schon tot sind. :)

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Re: Wolle im vollen Fett verspinnen

Beitrag von Perisnom » 28.06.2009, 21:53

frieda hat geschrieben: Ja, Giesela-Wolle (Das Schaf Giesela steht recht rustikal in einem Tal in Rheinland-Pfalz) hat immer etliche Zecken drin, die sind aber glücklicherweise schon tot, wenn ich sie in die Finger kriege.
Wobei ich dann da eher glaube, daß es Schaflaus-Fliegen und keine Zecken sind. Schaflaus-Fliegen sehen Zecken sehr ähnlich und werden deshalb oft damit verwechselt.
Viele Grüße aus Bayern von Marion Bild

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Re: Wolle im vollen Fett verspinnen

Beitrag von frieda » 28.06.2009, 23:22

Ich kann es nicht hundertprozentig genau sagen. Allerdings ist die Gegend schon ziemlich Zeckendurchseucht, und wahrscheinlich gehen die Schaflausfliegen nicht auf Menschen oder Hunde? Die klagen da nämlich auch über die Viecher.

Grüßlis,

frieda

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Re: Wolle im vollen Fett verspinnen

Beitrag von Klara » 29.06.2009, 13:19

Sitzen Zecken nicht im hohen Gras? Und eine ordentliche Schafweide ist ja eher kurz... Abgesehen davon, hatte ich schon diverses Ungeziefer in der Wolle un vor der Impfung hat meine Herde auch ihre Versatrin-Behandlung abgekriegt (gegen die Blauzungenkrankheit übertragenden Kriebelmücken), ganz zu schweigen vom Sebacyl-Bad für die Neuankömmlinge (weil die Ziegen völlig verlaust waren). Und seit diese wunderschöne Solognote-Wolle (Naturfarbe beige mit Stichelhaaren), die ich beinahe ungewaschen versponnen hätte (weil sie eben so wunderschön sauber aussah) das Wasser im Eimer beim ersten Eintunken in eine dunkelbraune Brühe verwandelt hatte, wasche ich grundsätzlich.

Ausser, ich will auf einer Veranstaltung gerade demonstrieren, dass es auch mit Rohwolle geht, aber dann nehme ich die Spindel.

Ciao, Klara

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Re: Wolle im vollen Fett verspinnen

Beitrag von rasputin » 30.06.2009, 09:37

rasputin hat geschrieben:
Als nächstes werde ich dann die Merinowolle ( vom gescheckten Schaf ) roh verspinnen.

Liebe Grüße aus der Eifel - Petra

Hallo!

Habe die Merinowolle getestet.

Leider lässt sie sich nicht so auseinanderzupfen wie unsere Fuchsschafwolle. Die Spitzen sind verklebter und lassen sich mit der Hand nicht bearbeiten. Somit musste ich sie vorher kardieren.

Liegt´s an dem Unterschied Fuchsschafwolle zu Merinowolle oder liegt´s an der Merinowolle selbst?!

Fragende Grüße - Petra
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(ړײ) Lächeln denkt,
«▓» kann wirklich von
.╝╚ Bedeutung sein ღ


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Re: Wolle im vollen Fett verspinnen

Beitrag von Claudi » 30.06.2009, 09:51

Hei Petra!

Ich denke, daß es z.T. an den Rassen liegt, und weiter an den Umgebungsbedingungen und der Haltung.
Ich habe ja in der letzten Zeit so einige unterschiedliche Wollsorten in die Hände bekommen, und sie waren alle total unterschiedlich.
Bei zwei Wollquellen leben die Schafe in der gleichen Straße bei nahezu identischer Haltung, da hat die eine Rohwolle sehr sehr wenig Fett, und die andere ist eher von der fettigen Sorte. Da liegt der Unterschied bestimmt bei den Rassen.
Und dann hatte ich Milchschafpröbchen aus verschiedenen Quellen. Da die aus ganz Deutschland verstreut kamen, vermute ich dabei eher, daß das Klima in der jeweiligen Region viel Einfluß hatte... Allerdings weiß ich da leider garnicht, wie sie gehalten werden, und wie gefüttert, sodaß man diesen Einfluß auch nicht ganz ausschließen kann.
Ganz
Liebe
Grüßis die Claudi

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Re: Wolle im vollen Fett verspinnen

Beitrag von Sabine » 30.06.2009, 12:41

Aloha Petra,

Merinowolle, zumindest die die ich bisher in den Händen hatte, ist gerne sehr fett. Das mach die Wolle klebrig und man kann sie nur schwer auseinanderbringen.

Die Füchse sind nicht so fettig, soweit ich weiß.

Wobei das natürlich auch von Futter, Klima und Gesundheit der Schafe abhängt, wie Claudi schon geschrieben hat. Manchmal ist sogar die Wolle von der gleichen Rasse in der selben Herde total unterschiedlich.
Alles liebe

Sabine

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Re: Wolle im vollen Fett verspinnen

Beitrag von Gunda » 04.08.2009, 08:28

Gumo,

ich habe so schöne Wolle bekommen die farblich sehr unterschiedlich ist.

Daher wollte ich versuchen diese ungewaschen zu verspinnen damit die einzelnen Farbunterschiede so erhalten bleiben.

Hab schon mal eine Probestück gesponnen und gewaschen, aber irgendwie hab ich das Gefühl ich bekomm nicht alles so raus als wenn ich sie vorher wasche.

Gibts da nen Trick??

Hab schon überlegt die Wolle vorher nur einmal gut einzuweichen und dann zu zupfen, aber die Farben werden sich dann auch schon etwas vermischen.
Liebe Grüße Gunda

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Re: Wolle im vollen Fett verspinnen

Beitrag von shorty » 04.08.2009, 08:31

Mit einmal Waschen ist es bei einem ungewaschen versponnen Strang unter Umständen nicht getan.
Hast Du es schon öfter probiert, ich denke, es dauert ein bisschen, bis sich das Fett und der Schmutz löst. Evtl auch eine Weile weichen lassen.

Bin aber nicht wirklich der Fettwolle Spezialist.
Karin

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Re: Wolle im vollen Fett verspinnen

Beitrag von Gunda » 04.08.2009, 09:51

Hi Karin,

also bis jetzt habe ich zwei Mal gewaschen mit Wollwaschmittel und bestimmt schon 5-6 gespült. Das Wasser ist sauber.

Warum ich das Gefühl habe das sie nicht so sauber ist als wenn ich sie vorher gewaschen habe weiß ich auch nicht.
Liebe Grüße Gunda

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Re: Wolle im vollen Fett verspinnen

Beitrag von SchwarzesSchaf » 04.08.2009, 10:13

Ich bin ganz platt, dass ihr Wolle im vollen Fett verspinnen konntet :eek: !
Bisher habe ich jede Rohwolle vorher gewaschen. Nicht nur, weil so viel Staub und Dreck drin ist, sondern auch weil der Fettanteil ja oft so hoch ist, dass weiße Wolle fast dunkelgelb erscheint.

In diesem Jahr habe ich wieder 2 Vliese bekommen, 1 Coburger-Bluefaced-Leicester-Mix und 1 Coburger Fuchs. Beide waren fettig und der Fuchs ist nach meiner Wäsche immer noch so fettig, dass er sich ein bisschen klebrig anfühlt. Ich habe ja gern noch ein bisschen Fett in der Wolle beim Verspinnen. Die Spuren finde ich später auch am Rad, lassen sich aber gut entfernen. Aber im vollen Fett, ne, das wäre mir echt zu heftig. Wenn man die Rohwolle nur mit Regenwasser wäscht, bleibt noch ausreichend Fett darin und grober Dreck und evtl. Parasiten sind schon einmal raus ... :D
Liebe Grüße,

Andrea

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Re: Wolle im vollen Fett verspinnen

Beitrag von shorty » 04.08.2009, 10:26

Schafrassen haben unterschiedlich viel Fett.
Bei manchen klebt und trieft es regelrecht ( Merino hatte ich schon so)
bei manchen ist relativ wenig Wollfett.
Ich hab fast das Gefühl je feiner die Faser, umso mehr Fett. Kann mich aber auch irren.
Das ist wie gesagt unterschiedlich und Geschmackssache :-)))
Liebe Grüße
karin

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Re: Wolle im vollen Fett verspinnen

Beitrag von Chingwa2003 » 04.08.2009, 10:54

frieda hat geschrieben:
arcadia hat geschrieben: Oder hat hier schon jemand Flöhe oder Zecken in der Wolle gehabt?
Ja, Giesela-Wolle (Das Schaf Giesela steht recht rustikal in einem Tal in Rheinland-Pfalz) hat immer etliche Zecken drin, die sind aber glücklicherweise schon tot, wenn ich sie in die Finger kriege.

Grüßlis,

frieda

Ich hatte teilweise schon Schafs-Läuse. Waren aber alle auch schon tot.
LG Nora

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Re: Wolle im vollen Fett verspinnen

Beitrag von Greifenritter » 04.08.2009, 10:58

Ist schon irgendwie logisch, daß man Rohwolle die ungewaschen versponnen wurde mehrmals waschen muß. Abgesehen davon, daß man die unversponnene Rohwolle auch meist mehrfach einwechen muß bekommt man den Schmutz aus den eng zusammengedrehten Fasern natürlich noch schlechter raus.

Was ich aber nicht verstehe ist, warum Du die Wolle um die Farbben zu erhalten fettig spinnst. Solange DU nicht kardierst sondern nur auseinanderzupfst geht das auch mit gewaschener Wolle.

CU
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Re: Wolle im vollen Fett verspinnen

Beitrag von SchwarzesSchaf » 04.08.2009, 11:34

@shorty
Ja, du hast recht und sicher ist es auch von Tier zu Tier unterschiedlich. Denn andere haben ja in diesem Thread hier schon geschrieben, dass sie Coburger Fuchs ungewaschen versponnen haben. Das hätte ich mir mit meinem nicht vorstellen können.

Da ich ja meist nur mit Regenwasser ohne Waschzusätze die Wolle einweiche und wasche, habe ich auch den "Auffluffeffekt" (mönsch, das sind aber viele "f" :)) ) nach dem Einweichen meiner Stränge. Schmutz kommt noch nach mehreren Wäschen aus der Wolle und - Danny hat auch damit recht, dass sich Schmutz schlechter aus versponnener Wolle herauswäscht - es kommt sogar noch aus dem fertigen Strickgut ordentlich was heraus. Trotzdem mag auch ich, wenn noch etwas Fett in der Wolle ist. Ich brauche seitdem eigentlich keine Handcreme mehr :totlach: und wenn man weiß, dass man später noch öfter einweichen und spülen muss, kann man sich ja auch darauf einstellen.

Butox wird übrigens nicht nur in der Schafhaltung, sondern auch bei der Rinderhaltung systematisch eingesetzt. Ich weiß von vielen Lamdwirten, die es hier ganz selbstverständlich einsetzen.
Liebe Grüße,

Andrea

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