Welche Holzart fürs Spinnrad

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Moderator: Claudi

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shorty
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Re: Welche Holzart fürs Spinnrad

Beitrag von shorty » 30.07.2009, 11:17

Ich denke, das liegt daran, dass das Sonata, wie das Tom Delux auch Massivholz sind.
Multiplexplatten sind meines Wissens nicht so stossempfindlich, auch was das verziehen angeht.

Holzart, Verarbeitungsart ( Lasur oder Lack, geölt oder roh) und auch die Angriffsfläche spielen eine Rolle.


Ich finde, es gibt viele Auswahlkriterien, jeder muss da für sich entscheiden , was ihm wichtig ist.

Weiß jemand aus was früher die alten Spinnräder waren?
Ich würde auch eher auf Buche oder Eiche als auf Fichte tippen.


Schade, dass wir keinen Spinnradbauer unter uns haben. Der könnte das sicher noch besser auf"dröseln" Interessantes Thema ,find ich.
Karin

Sabine
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Re: Welche Holzart fürs Spinnrad

Beitrag von Sabine » 30.07.2009, 11:46

Soweit ich weiß war es überwiegend Obstbaumholz.

Danny kennt sich da aus. Ich glaube Herr Kummert hatte dazu auch mal was gesagt oder geschrieben. :)
Alles liebe

Sabine

landschaf
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Re: Welche Holzart fürs Spinnrad

Beitrag von landschaf » 30.07.2009, 11:59

Ich finde, es gibt viele Auswahlkriterien, jeder muss da für sich entscheiden , was ihm wichtig ist.
Sehe ich ähnlich,es gibt objektive Kriterien und jede mag selbst
entscheiden,welche Relevanz diese für sie persönlich haben.
Weiß jemand aus was früher die alten Spinnräder waren?
Ich würde auch eher auf Buche oder Eiche als auf Fichte tippen.
Ich habe ein ca 60 Jahre altes Rad aus Vollholz Eiche hier gehabt(jetzt verkauft),daß top in Schuß war,mit etwas Reinigen und Wachsen sah es aus wie neu.
Dann habe ich eines dieser großen Schwedenräder,ca 140 Jahre alt,da
ist sind Bank und Beine aus Eiche,das Rad Birke.Das kann man schon
fühlen.Wenn man die Augen zumacht und das Rad anfaßt,dann ist das
Birkenholz deutlich weicher im Griff,es fühlt sich auch "feuchter" an,obwohl es trocken ist.Dieses Schwungrad reagiert äußerst empfindlich auf Änderung der Luftfeuchtigkeit in Verbindung mit sich ändernder Temperatur.
Nun,es ist ein sehr altes Rad und wer kauft heute noch ein Spinnrad
für ein ganzes Leben,gewschweige für Generationen?
Wenn ich mir allein den Wechsel hier im Forum ansehe!
Also so gesehen,kann man heute wohl schon ein Rad aus Weichholz kaufen.Meine Wahl wäre es nicht,aber siehe oben,daß muß man für seine eigenen persönlichen Gegebenheiten entscheiden.

Interessantes Thema ,find ich.


Ja,finde ich auch!
O come t' inganni se pensi che gl' anni
non hann' da finire,bisogna morire
.

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Re: Welche Holzart fürs Spinnrad

Beitrag von DieWollmaus » 30.07.2009, 12:35

*g* ich muss jetzt als Geograph mal meinen Senf dazugeben, ist zwar etwas OT aber ich denke doch recht interessant - kurze Geographische Abhandlung ;). Dass die Birke wie "Unkraut" überall wächst kann man so nicht stehen lassen. Die Buche ist der Sündenbock - sie ist nämlich dank ihres Wurzelsystems und ihres schnellen Wuchses so ziemlich überall vertreten. Egal ob nasser oder trockener Boden - sauer oder alkalisch - die Buche verdrängt so ziemlich jede andere Baumart. Das erkennt man auch im Ökogramm
Bild
Andere Baumgesellschaften sind gezwungen sich extremere Standorte zu "suchen". z.B. die Birke, die dann auf sehr nasse und saure Böden ausweichen muss. Deswegen fühlt sie sich auch eher feucht an, weil sie an den dementsprechenden Standorten wächst.
Übrigens war die Zwergbirke der erste Pionier der Laubbäume nach der Eiszeit vor ca. 13.000 Jahren ;)

Mein Rädchen ist auch aus Birke oder Erle und kann mich eigentlich nicht beklagen. Hab noch keine "Spuren" vom dauernden hin und her und möchte es so schnell nichtmehr hergeben.

lg
Bine
Zuletzt geändert von DieWollmaus am 30.07.2009, 12:43, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Welche Holzart fürs Spinnrad

Beitrag von Perisnom » 30.07.2009, 12:40

Hallo Bine,
danke für den interessanten Exkurs in Sachen Birke - Buche - Wälder etc. :))
Viele Grüße aus Bayern von Marion Bild

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Re: Welche Holzart fürs Spinnrad

Beitrag von Tanja » 30.07.2009, 13:18

Ja, ich finde es wird immer interessanter!
Liebe Grüße
Tanja

Ich stricke mit Brother 842 mit KR 850 und nähe/sticke mit einer Brother Innovis 950.

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Re: Welche Holzart fürs Spinnrad

Beitrag von Fazzo » 30.07.2009, 13:22

Ich habe ein Tom Triskell in Birke (liebe Brigitte das gab es schon vor Deinem Ella), eben weil mir die Farbe gefällt. Bisher finde ich es sehr robust, ist schon Auto gefahren und ne Niddy Noddy hat es auch schon abbekommen, nichts zu sehen...verzogen ist auch nichts,aber dafür ist es noch zu jung :))

Ein Leichtgewicht ist das Rad aber auch nicht, wenn ich mir vorstelle ich soll noch ein schwereres Rad durch die Gegend schleppen, ne nichts für mich.

Nimm das was Dir am Besten gefällt, oder möchte dein Mann auch drauf spinnen?? :))
„Offenheit ist ein Luxus der Freiheit, den sich nur derjenige leisten kann, der genug Stärke nicht nur für die Folgen hat, sondern auch für den eventuellen Missbrauch.“
Christa Schyboll, (*1952), freie Journalistin

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Re: Welche Holzart fürs Spinnrad

Beitrag von SchwarzesSchaf » 30.07.2009, 13:25

Huhu,

ich habe ein Spinnrad aus Buche, denn ich persönlich liebe Buche!!

In der Küche steht unser Sideboard aus Vollholz Birke und bekommt täglich Küchendämpfe usw. ab, es ist nichts verzogen und sieht nach Jahren auch immer noch wie neu aus.

Ich denke, das Verziehen von Möbeln aus Hölzern wie Birke war zu früheren Zeiten eher ein Thema. Da wurde nur in der "guten Stube" der Ofen angemacht. In Schlafzimmern gar nicht geheizt und in der Küche wurde mit dem Küchenofen gekocht, gebacken und Wäsche gewaschen und getrocknet. Viele Dämpfe, hohe Luftfeuchtigkeit, das war nicht gut für empfindliche Hölzer. Wir haben heute ein ziemlich gleichmäßiges Raumklima und auch viele Kiefernhölzer bei den Möbeln im Einsatz, die sind qualitativ ja noch viel schlechter und trotzdem haben wir heutzutage damit keine Probleme. Mein Opa war auch Tischler und würde sich über die Vielzahl unserer Kiefernholzmöbel wahrscheinlich auch die Haare raufen ... :D ... andere Zeiten, andere Sitten, so ist das eben ...

Liebe Grüße,

Andrea

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Re: Welche Holzart fürs Spinnrad

Beitrag von shorty » 30.07.2009, 13:36

Fazzo :D

Das das Triskell relativ schwer ist , liegt evtl nicht an der Holzart sondern an der Verarbeitungsart mit der Multiplexscheibe.
Diese Holzschicht, Leimschicht Kombi ist schwerer als Massivholz, dafür auch deutlich widerstandfähiger, bei gleicher Holzart.
zum Gewicht :-)))
Leider hab ich bei Toms Rädern keine Gewichtsangaben entdeckt.
andere Räder
Henkys 8 Kg
Joy ca 5 Kg
Sonata 5 Kg
Victoria 3,5 Kg
Lendrum 6 Kg
Wobei der Gewichts-Vergleich untereinander natürlich hinkt aus oben genannten Gründen

Liebe Grüße
Karin

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Re: Welche Holzart fürs Spinnrad

Beitrag von SchwarzesSchaf » 30.07.2009, 13:37

Ich glaube, "Unkraut Birke" bezieht sich eher darauf, dass die Birke ein absolut schnell wachsender Baum ist, nicht auf die Verbreitung. Obwohl die Schößlinge der Birke habe ich auch zu Hauf jeden Herbst im Garten.

Ich habe als Jugendliche einen Schößling großgezogen. Einige Jahre stand er auf der Terasse im Kübel, dann haben wir ihn ausgepflanzt. Nach 4 - 5 Jahren war er haushoch ...

Übrigens, Buchen werden erst nach 20 - 40 Jahren "mannbar", blühen dann erstmals und tragen dann erstmals Früchte. Das fand ich schon erstaunlich und ein wenig beänstigend, wenn man über das Baumsterben heutzutage nachdenkt, oder? Birken schon nach 10 - 15 Jahren.

Liebe Grüße,

Andrea

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Re: Welche Holzart fürs Spinnrad

Beitrag von Greifenritter » 30.07.2009, 13:52

Wenn wir von "alten" Rädern sprechen gehe ich jetzt mal von den richtig alten Arbeitsgeräten aus, nicht von den Hobbygeräten der späten 60er und frühen 70er.

Aus welchem Holz die Räder früher gefertigt wurden war sehr stark davon abhängig wo sie gebaut wurden, denn man hat das verfügbare Holz verwendet. Ich habe einige alte Räder aus Obsthölzern (Apfel und Birne) aus dem Bereich Oberösterreich kennen gelernt, Habe Räder aus Steinobsthölzern (z.B. Kirsche) und solche aus Esche oder Buche gesehen.
Eiche kam bei den richtig alten eher selten vor, Nadelhölzer wurden soviel ich weiß nicht verwendet, über Birke und Ahorn habe ich bisher nichts gefunden.

Ich denke mal für Spinnräder in der heutigen Zeit reicht Birke auch, die Räder lagern ja nicht in feuten Flachskellern und müssen nicht jeden Tag 10 Stunden laufen. Zudem kann man mit der Oberflächenbehandlung heute viel ausgleichen.

Ich denke Du kannst rein nach Optik entscheiden, Nimm was Dir gefällt, Spinnradtauglich sind sie alle.

CU
Danny
Mehr über mich und meine Hobbys findet Ihr auf Danny's Taverne, dort findet Ihr auch meine Spindelgalerie.

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Re: Welche Holzart fürs Spinnrad

Beitrag von thaqs » 03.08.2009, 13:14

Hallo Tanja,

ich habe (glaub ich) hier genau das Rad das du dir vorstellst. Tom deluxe in Birke.
Ich hatte damals auch nach Ahorn oder Birke gefragt. Er hatte mir aber nur Birke angeboten.
Es dunkelt auf jeden Fall mehr nach als Ahorn. (und mein Tom ist erst aus April und schon
nachgedunkelt)
Also wenn er dir die Wahl Ahorn bietet, würde ich wahrscheinlich Ahorn nehmen.

Leider bist du zuweit weg, sonst könntest du es dir gerne ansehen.

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