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von Greifenritter » 03.04.2007, 14:06
Also ich würde nie in ein schönes altes Rad wie meine Lotte ein Kugellager einbauen, denn das würde zu viel verändern. So eines soll schon autentisch bleiben.
Allerdings wäre eine Neuauflage ja weder eine Antiquität noch an die Maßstäbe dieser Zeit gebunden, muß also nicht authentisch im Sinne von nostalgisch sein.
Kugellager haben, eine sehr hohe Lebenserwartung und sind annähernd wartungsfrei. Das kann man von anderen Lagern nicht behaupten, die müssen regelmäßig geschmiert werden und können wesentlich leichter ausgeschlagen werden, vor allem die alte Form bei der nur Metall auf Holz, evtl. mit etwas Leder dazwischen lief. Genau diese Wartungsfreiheit macht sie für mich erstrebenswert.
Außerdem lässt sich ein Kugellager meist leichter austauschen, als eine ausgeschlagene hölzerne Gabel zu richten.
Das gilt natürlich nur wenn qualitativ hochwertige Lager verwendet werden, kein unpräziser billiger Ramsch.Wovon ich bei der Drechslerei Kummert aber eh ausgehen würde, denn Lotte zeigt ja nur zu gut welche tolle Qualität die Kummert-Räder haben.
Unbedingt erforderlich wären Kugellager natürlich nicht. Ich würde so ein Rad auch ohne kaufen, allerdings müßte schon eine gute moderne Lagerung da sein, nicht Metallachse im Holz.
Messing klappert leider meist sehr, Leder ist recht pflegeintensiv und Kunststoff/ Teflon ist hald auch nicht bei allen beliebt. Da würden Kugellager voraussichtlich die höchste Akzeptanz erreichen.
Doppeltritt oder Singletritt ist denke ich eine reine Geschmacksfrage, ein Qualitätsmerkmal ist das sicher nicht.Ich spinne z.B. lieber mit Singletritt, da mein linkes Knie bei einem Autounfall was abbekommen hat und ich daher nicht böse bin das linke Bein nicht einsetzen zu müssen. Andere mit Rückenproblemen bevorzugen Doppeltritt.
Das selbe gilt für Antriebsarten. Einfädig, zweifädig, Flügel- oder Spulenbremse, das muß jeder für sich entscheiden. Zweifädig mit Bremse (am einfachsten mit Spulenbremse zu realisieren) ist da hald auch wieder am vielseitigsten.
Zubehörteile - egal ob im Lieferumfang enthalten oder zukaufbar - wären natürlich klasse. Wocken, Spulenhalter, Haspel, Einzugshilfe, ... da gibt es viel. Diese ermöglichen genau wie unterschiedliche Spinnflügel, Spulen oder Übersetzungen das Rad an den persönlichen Gebrauch oder unterschiedliche Projekte anzupassen. Früher war das sicher weniger wichtig, da man da meist gleiche oder ähnliche materialien verarbeitet hat, eben was regional zur Verfügung stand. Der Hobbyspinner heute ist da anders, er probiert viel aus um sein Hobby abwechslungsreich zu gestalten.
Kann man diese Teile direkt am Rad montieren oder in dafür vorgesehene Halterungen einsetzen, ist alles an einem Fleck, das hilft Ordnung zu halten und erleichtert es alles auf einmal mitzunehmen, wenn man sich z.B. zum Spinnen auf die Terasse oder in ein anderes Zimmer setzt.
Allen wird man es nie recht machen können, daher gibt es ja von den großen Herstellern meist auch verschiedene Modelle.
CU
Danny
Mehr über mich und meine Hobbys findet Ihr auf Danny's Taverne, dort findet Ihr auch meine Spindelgalerie.