Doppeltritt mit einem Knecht oder zwei?

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Moderator: Claudi

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Tanja
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Doppeltritt mit einem Knecht oder zwei?

Beitrag von Tanja » 01.07.2009, 12:07

Ich hoffe, ich drücke mich verständlich aus.
Da ich ja gern ein Spinnrad mit DT möchte, schau ich mir immer wieder mal diverse Räder im Netz an. Heute bin ich auf die beiden Louets, Victoria und Julia gestossen. Dabei ist mir aufgefallen, dass die nur einen Knecht haben und die Trittbretter unten verbunden sind. Beim Sonata zB. sind zwei Knechte dran.
Macht das einen Unterschied?
Liebe Grüße
Tanja

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sunnysite
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Re: Doppeltritt mit einem Knecht oder zwei?

Beitrag von sunnysite » 01.07.2009, 22:01

das würde mich auch interessieren, deshalb
schiebschiebschieb.

:D
chris.

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Anna
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Re: Doppeltritt mit einem Knecht oder zwei?

Beitrag von Anna » 01.07.2009, 22:11

Ich würde mal vermuten, Räder mit einem Knecht und verbundenen Tritten sind keine echten Doppeltritte, sondern verbreiterte Singletritte.
Das heißt, man tritt nicht abwechselnd mit beiden Füßen wie beim DT, sondern setzt einfach nur beide Füße auf den Tritt statt nur einen.
Wahrscheinlich kann man solche "verbreiterten Eintritte" leichter auch mal einfüßig spinnen. Allerdings macht sich die rückenschonende Wirkung des DT, die durch das Hin- und Herschaukeln entsteht, wahrscheinlich nicht so bemerkbar.
Ist jetzt reine Spekulation von mir, ich kenne keines dieser Räder.
"Wenn ich mich vor solchen Kerlen fürchte, kann ich mein Langschwert gleich gegen Stricknadeln eintauschen." (Brienne)

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Re: Doppeltritt mit einem Knecht oder zwei?

Beitrag von Beyenburgerin » 01.07.2009, 22:20

Hallo Tanja,

nein, es macht keinen wirklichen Unterschied, es "ist nur anders". Mein Mann hat mir das Louet S71 auf Doppeltritt umgebaut, da ist es bei einem Knecht geblieben. Ella und Joy haben zwei Knechte.

@Anna: Die Räder mit den breiten Einzeltritten sidn wieder eine ganz andere Kategorie.

LG Brigitte
Gruß aus dem Woll-Bergischen °°° Brigitte ||

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Re: Doppeltritt mit einem Knecht oder zwei?

Beitrag von Tanja » 01.07.2009, 22:55

Ich denke auch nicht, dass es breite Einzeltritte sind. Es sieht aus, als wär unten eine Wippstange dran. Hat vielleicht jemand beide Möglichkeiten?
Liebe Grüße
Tanja

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Re: Doppeltritt mit einem Knecht oder zwei?

Beitrag von Sabine » 01.07.2009, 22:59

Aloha zusammen,

also rein technisch betrachtet müßten sich die Räder die nur einen Knecht haben sich schwerer treten lassen, weil der Umweg über den anderen Tritt und einen Knecht das bedingt.

Ob und wieviel das ausmacht hängt sehr von der Umsetzung ab. Das Lendrum hat auch bloß einen Knecht, da treibt der 2. Tritt ein Kippholz an, welches mit dem Kecht verbunden ist. Somit ist der Umweg relativ klein und der Trittwiederstand ist nicht so hoch.

Beim Victroia ist der Knecht direkt am rechten Tritt befestigt und der linke Tritt drückt den rechten aufwärts. Dadurch das dieser Mechanismus in der Mitte der Tritte angebracht ist verliert man eine menge Hebelkraft und der Umweg ist sehr groß. Dadurch läßt sich das Victoria relativ schwer treten.

Soweit die Technik, was einem nun liegt oder nicht ist wieder sehr subjektiv. Dem einen gefällt es, das man fester treten darf, für den anderen ist das ein absolutes ausschlußkriterium.
Alles liebe

Sabine

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Re: Doppeltritt mit einem Knecht oder zwei?

Beitrag von Richi » 01.07.2009, 23:07

ein Unterschied dürfte aber auch der Totpunkt sein, der beim richtigen Doppeltritt eher klein ist und das Antreten erleichtert.
Ich kann mir auch noch vorstellen, dass man mit zwei Knechten das Rad auch schneller wieder anhalten kann, weil man quasi von beiden Seiten die Kontrolle über die Bewegung hat. (Tut mir leid, ich habe absolut keinen Plan, wie ich das jetzt verständlicher ausdrücken kann)

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Re: Doppeltritt mit einem Knecht oder zwei?

Beitrag von Asherra » 01.07.2009, 23:24

Mir ist aufgefallen, daß bei den "unechten" Doppeltritten (mit nur einem Knecht) das Antreten manchmal echt schwer geht und es ist nicht so leicht, gleich die richtige Richtung zu erwischen.
Das Julia/Victoria läuft recht leicht und es ist wenig Unterschied zu merken, obwohl nur ein Tritt mit dem Rad verbunden ist, beide Pedale bewegen sich ziemlich gleich leicht und gleichmäßig. Beim Lendrum ist das alles ein gutes Stück schwerfälliger, wahrscheinlich aber eher, weil die Tritte und ihre Anknüpfpunkte am Rad so eng beieinander stehen. Wenn's Rädchen dann mal läuft ist es mir zumindest wurscht, aber ich hab kein "unechtes" DT jemals für Stunden getreppelt, nur mal ein Bisschen angetestet.
Großer Einzeltritt kenn ich von der Nähmaschine meiner Großmutter, da stell ich mich an wie der letzte Mensch, die mehr "fahrradfahrende" Bewegung bei DT liegt mir mehr.

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Re: Doppeltritt mit einem Knecht oder zwei?

Beitrag von Vivilein » 01.07.2009, 23:29

Hallo Tanja,

ich habe beide Möglichkeiten daheim - das Victoria mit nur einem Knecht und die Ella mit zweien - es ist lediglich ein Unterschied in der Bewegung der Tritte an sich - das Ella tritt sich anders als die Viccy, allerdings auch anders als das Sonata - daß sie meine Viccy schwerer tritt könnte ich nicht behaupten.

Auch macht es keinen Unterschied beim Antreten oder beim Totpunkt...

Wennn Du magst, kannst Du gerne mal beide Räder probetreten - vielleicht im Juli in Ahorn oder Ende Juli bei Gitti?

Sonnige Grüße, Ester
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Re: Doppeltritt mit einem Knecht oder zwei?

Beitrag von Tanja » 02.07.2009, 07:25

Hallo Ester!
Gitti hat mir schon erzählt, dass du eine Victoria hast, deswegen hab ich sie mir ja angesehen. Und ich würde sie alle gerne probetreten, kann aber wieder nicht, weil mein Mann an Gittis Treffen Geburtstag hat. Vielleicht kann ich mir den 14.7. freischaufeln, mal sehen.
Liebe Grüße
Tanja

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Re: Doppeltritt mit einem Knecht oder zwei?

Beitrag von shorty » 02.07.2009, 07:48

Witzig find ich die total voneinander abweichenden Bemerkungen zum Viktoria:-)))
Bestätigt nur meine Vermutung, dass das einfach subjektiv ist.
Also noch meinen Senf dazu :-)))
Ich hab bisher an Doppeltritten gesponnen
Lendrum ( mein eigenes)
Joy ( theoretisch richtiger Doppeltritt) ,
Littel gem
und das Sonata
Das Lendrum lässt sich butterweich treten, sowohl beim starten als auch beim anhalten, es ist deutlich weniger rücklaufgefährdet als das Joy.( war damals mein Ausschlussgrund)
Die Schwungmasse , die beim Lendrum angetrieben werden muss ist etwas größer, das Schwungrad hat deutlich größeren Durchmesser
Ich hab noch nie in der Zeit seit ich es habe, beim Starten versehentlich die falsche Richtung erwischt.
Ebenso leicht läßt sich das Little gem treten.Aber das ist ja ne ganz andere Konstruktion.
Beim Sonata ist mir ( einfach individuell) der Trittwinkel zu steil, aber ansonsten lässt sich ´s leicht treten.
Ich denke wie gesagt, das ist einfach subjektiv
Du kannst Das Lendrum übrigens ganz außen an den Tritten treten, nur noch so ein klein wenig am Rand, dann hat man die Beine nicht so weit zusammen.Ich hab die Beine selten ganz parallel, da ich eh meist schräg sitze.

Was man bei kurzem Probespinnen immer noch bedenken muss zumindest bei einfädigen Rädern, es kommt ja auch sehr darauf an, wie stark die Bremse angezogen ist.
Das verändert Einzug und Trittwiderstand enorm.
Mit Ausnahme des Little gems, das ich erst letztes Wochenende probegetreten habe, war das Lendrum für mich das mit Abstand am weichsten zu tretende Rad bei uns in Deisenhofen. War mit ein Grund für mich zum Kauf :-)))

ich denke, wenn das gut ausgeklügelt ist, funktioniert diese und jene Variante einwandfrei.
Liebe Grüße
karin

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Re: Doppeltritt mit einem Knecht oder zwei?

Beitrag von Tanja » 02.07.2009, 08:20

Karin, danke für die Infos!
Mittlerweile schwirrt mir schon der Kopf und ich möchte doch gern mal das eine oder andere probetreten. Aber dann will ich bestimmt gleich eins haben...Es müsste also nur noch das passende Rad gebraucht auftauchen, für ein neues reichts noch nicht.
Aber da gehts mir wohl wie mir meiner Brother 260. Die sind begehrt und daher gaaaanz schwer gebraucht zu bekommen. Ich hab über zwei Jahre gewartet...
Liebe Grüße
Tanja

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Re: Doppeltritt mit einem Knecht oder zwei?

Beitrag von shorty » 02.07.2009, 08:24

Probetreten würde ich auch empfehlen,
wie gesagt, meine Berichte sind ja auch subjektiv. Vielleicht gehts anderen ganz anders.
Ich denke mit gebrauchten High Tech Rädern wirds schwierig, die laufen meist sehr gut, da trennt man sich nicht gerne.
Am ehesten evlt noch das Joy, weil ihm einfach die Erweiterungsmöglichkeiten fehlen.
Ich drück Dir die Daumen !!!
Karin

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