Was ist das für ein Spinnrad? - Hundewolle drauf spinnen

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Moderator: Claudi

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Elpa
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Was ist das für ein Spinnrad? - Hundewolle drauf spinnen

Beitrag von Elpa » 16.06.2009, 15:11

Hallo Ihr Alle,

Ich habe bei Ebay ein Spinnrad ersteigert. Im Anhang ist ein Bild. Die Vorbesitzerin meinte, dass es aus dem skandinavischen Raum kommen könnte. Ich hab da so meine Zweifel.
Im Internet habe ich so ein Spinnrad bei "2dehands.nl" entdeckt. Aber es wurde auch kein Hersteller genannt.
Ich möchte damit Hundehaare spinnen. Hat jemand Erfahrung mit Hundehaaren? Muss man sie verzwirnen?

Ich freue mich schon auf die Lösung meiner Probleme

Elpa
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Re: Was ist das für ein Spinnrad?

Beitrag von Ilona » 16.06.2009, 15:21

Was das Spinnrad betrifft, kann ich Dir nicht weiterhelfen. Da haben wir hier kompetentere Spinner.
Aber bei den Hundehaaren kann ich den einen oder anderen Tipp geben.
Hundehaare brauchen mehr Drall, weil sie leicht rutschen. Verzwirnen mußt Du auf jeden Fall. Ich habe da sehr gute Erfahrungen gemacht, wenn man zum Verzwirnen einen anderen Faden nimmt (Seide, Nähgarn, Stickseide, Schafwolle usw.). Dadurch bekommt das alles mehr Halt.
Waschen mit etwas Shampoo erst nach dem Verzwirnen. Ungesponnene Hundehaare verklumpen beim Waschen sehr leicht.
Ach ja, und noch was: Ich kardiere die Hundehaare mit zwei Hundebürsten, die so ähnlich aussehen wie Handkarden.
Spinnende Grüße
Ilona

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Re: Was ist das für ein Spinnrad?

Beitrag von Elpa » 16.06.2009, 15:27

Hallo Ilona,

Tausend Dank für Deine Tipps. Bis jetzt habe ich nicht kardiert. Das mit den Hundebürsten ist eine gute Idee.
Zum Verzwirnen einen anderen Faden nehmen heißt: 2 Hundefäden und 1 aderer Faden, oder 1 Hundefaden und 1 anderer Faden?
Du siehst: Totaler Anfänger

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Re: Was ist das für ein Spinnrad?

Beitrag von shorty » 16.06.2009, 15:42

Hallo Elpa,
ein Hundefaden und 1 anderer Faden :-)

Das mit dem Anfänger ist bald vorbei, da bin ich mir sicher .
Wie Ilona schon schrieb, Hundewolle braucht etwas mehr Drall.
Bisher konnte ich die meiste so verspinnen, ohne kardieren.
Liebe Grüße
Karin

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Re: Was ist das für ein Spinnrad?

Beitrag von Elpa » 16.06.2009, 15:56

Hallo Karin,

Da bin ich aber erleichtert, dass Du auch ohne kardieren gesponnen hast. Meine "Seile" werden mittlerweile zu Makkaroni. Aber immer noch zu dick zum Socken stricken. Da bräuchte mann dann doch größere Schuhe!

Vielleicht verarbeite ich die Stricke erstmal zu einem Teppich?

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Re: Was ist das für ein Spinnrad?

Beitrag von landschaf » 16.06.2009, 17:10

Hallo elpa,

Welche Marke das Rad hat,weiß ich leider nicht.
Aber ich kann die sagen,daß es ein flügelgebremstes Rad ist,
baugleich zu holländischen Typen wie Louet z.B..

Für das Verspinnen von Hundehaaren wirst du Dir da einiges
Geschick erarbeiten müssen,da diese Räder dafür technisch nicht
die günstigsten Vorraussetzungen bringen.Es sind gute Räder für
weichere Wollgarne mit eher weniger Drall.Das heißt nicht,daß es damit nicht gehen wird,aber je nach Hunderasse wird es eher kein Vergnügen
werden.

LG Landschaf
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non hann' da finire,bisogna morire
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Re: Was ist das für ein Spinnrad?

Beitrag von Elpa » 16.06.2009, 18:21

Hallo Landschaf,

Ihr redet alle immer von "mehr Drall". Ich bekomme beim Spinnen so viel Drall, dass sich schon alles verwurschtelt. Irgendwas stimmt mit dem Einzug nicht. Ich dreh wie verrückt an der Flügelbremse, aber das einzige was sich ändert ist, dass das Treten schwerer wird. Halte ich die Haare fester, dann reißt alles ab.
Könnte es sein, dass es an der fehlenden Übung liegt?
Ich spinne seit 3 Tagen!!!!

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Re: Was ist das für ein Spinnrad?

Beitrag von ehemaliger User » 16.06.2009, 18:39

Hallo Elpa,

kann mich da meinen Vorrednerinnen nur anschliessen.

Hast Du Handspindelerfahrung?
Das hat mir geholfen, nicht ganz zu verzweifeln mit meinen Hundefusseln.

Die Fluegelbremse habe ich zum Hundewolle verspinnen ganz aufgemacht, die Spule mit dem groessten Durchmesser genommen und die Fluffies (gekaemmten rolags) von den Hundebuersten echt millimeterweise versponnen.
Viel getretel, nicht schnell, aber es entsteht ein stabiler Faden.
Am Anfang ist mir auch alles gerissen, weil der Einzug so stark dagegen gehalten hat.
Ich spinne das jetzt aber einigermassen akzeptabel auf einem Louet S10 (sieht aehnlich aus, wie das, das Du hast).

Du spinnst erst seit drei Tagen und hast Dir dann gleich Hundewolle vorgenommen, Respekt :-)
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Re: Was ist das für ein Spinnrad?

Beitrag von Sora » 16.06.2009, 18:40

den "Brand" kenn ich irgendwo her *grübel*.....

und ich meine ich hätte ihn auch schon mal bei Crazy Sheep s Handkarden gesehen, bin mir aber nicht ganz sicher......
vielleicht kann sie dir da mal weiterhelfen.....
LG

Sora

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Re: Was ist das für ein Spinnrad?

Beitrag von landschaf » 16.06.2009, 18:50

Elpa hat geschrieben:Hallo Landschaf,

Ihr redet alle immer von "mehr Drall". Ich bekomme beim Spinnen so viel Drall, dass sich schon alles verwurschtelt. Irgendwas stimmt mit dem Einzug nicht. Ich dreh wie verrückt an der Flügelbremse, aber das einzige was sich ändert ist, dass das Treten schwerer wird. Halte ich die Haare fester, dann reißt alles ab.
Könnte es sein, dass es an der fehlenden Übung liegt?
Ich spinne seit 3 Tagen!!!!

Hoffnungsvolle Grüsse
Elpa

Hallo Elpa,

Du hast das Problem genau erfaßt:Je mehr Du die Bremse anziehst,desto mehr muß du auch gegen sie arbeiten,das treten wird schwerer.
Wenn Du bei schwächerer Bremse überdrehtes Gewurschtel bekommst,liegt das daran,daß du noch nicht schnell genug ausziehen
kannst,daß Rad sich aber derweil weiter dreht und so gibt es fröhliche
Schweineschwänzchen :D .
Wenn Du festhältst,reißt der Faden logischerweise ab,denn die Spinneinheit dreht weiter.
Ich würde Dir auch eine Handspindel und Schafwolle ans Herz legen
für den Anfang.Oder du bist ein hartnäckiges Mädchen und wühlst
Dich durch.Habe ich auch so gemacht,allerdings an einem zweifädigen
Rad.Geht alles.Man muß ein Gefühl entwickeln und Hand Kopf und Füße koordinieren.Das braucht ein bißchen Zeit,bis man es hat!
Und Probleme haben ja den Vorteil,daß sie einem zeigen,wo der Hase
im Pfeffer liegt.

Ansonsten gilt wie immer:Üben,üben,üben und zwischendurch ein Teechen trinken ;)

LG vom Landschaf
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Re: Was ist das für ein Spinnrad?

Beitrag von Claudi » 16.06.2009, 19:49

Hmmm, ich habe so ein Rad auch schonmal bei marktpaats.nl gesehen.
Wenn das mit dem Brand auf den Handkarden nicht weiterhilft, weiß vielleicht Marianne etwas über das Rad.
Ganz
Liebe
Grüßis die Claudi

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Re: Was ist das für ein Spinnrad?

Beitrag von Gabys Wollecke » 17.06.2009, 00:52

anstatt wertwolles Material zu opfern nimm doch mal ein ungeliebtes Wollknäuel um damit den Einzug zu üben...... einfach reinlaufen lassen und mit der Bremse spielen bis Du zufrieden bist....... meiner Meinung nach ist das Rad für ungeübte nicht wirklich das wahre für feine Hundewolle - Du könntest eine gute Portion Schaf mit einarbeiten zum stabilisieren

LG Gaby

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Re: Was ist das für ein Spinnrad?

Beitrag von Greifenritter » 17.06.2009, 08:58

Das Rad sieht dem Louet S10 recht ähnlich. ist auch ein flügelgebremstes Rad mit recht grußem Einzug und großer Spule, wie mir scheint.

Für Hundewolle ist es nicht gerade ideal, da diese nicht viel Zug verträgt, die flügelgebremsten Räder aber recht hart einziehen. Das ist dann denke ich auch der Grund warum dir alles Reißt.
Das Rad ist wie oben schon geschrieben wurde eher für dicke, wenig gedrehte Garne ausgelegt. Hundewolle braucht auf Grund der oft glatteren Struktur und der kürzeren Haarlänge onehin schon mehr Drall, außerdem verspinnt man sie meist eher dünn, da sie wärmer ist als Schafwolle und dicke Hundewollsachen oft zu warm werden.

Anfangs solltest Du keine Hundewolle spinnen sondern bit besser verarbeitbaren Fasern arbeiten. Erst wenn Du das gut kannst macht es Sinn auch schwierigere Fasern umzusteigen.

"Hundewolle" ist übrigends ein viel zu weiter Begriff.

Es gibt Hundehaare die nicht oder nur extrem schwer verspinnbar sind und andere, die man schon nach ein wenig Übung gut verarbeiten kann. Dabei ist es ausschlaggebend wie lang, wie fein und wie stark gekraust die Haare sind.
Schau mal:
Faserlexikon -> Hundewolle

Bei den meisten Hundewollen empfinde ich es auch besser erst zu spinnen und dann zu waschen. Viele laden sich stark statisch auf oder neigen zum Filzen, da ist es schwer sie lose zu waschen, zu trocknen und beisammen zu halten.

Je nach Art verspinne ich Hundewolle unkardiert oder kardiere sie mit Trommelkarde, Handkarden oder Hundebürsten - je nach Feinheit und Filzneigung.

Dein Problem mit dem zu stark gedrehten faden ist wirklich typisch für Anfänger. Meist kommt es davon daß Du zu langsam ausziehst und den faden zu lange fest hältst oder davon, daß Du wenn Du das Gefühl hast beim ausziehen nicht mehr mitzukommen hektisch wirst und dann instinktiv schneller trittst. Da hilft am besten Übung.

CU
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Mehr über mich und meine Hobbys findet Ihr auf Danny's Taverne, dort findet Ihr auch meine Spindelgalerie.

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Re: Was ist das für ein Spinnrad? - Hundewolle drauf spinnen

Beitrag von Ilona » 17.06.2009, 09:34

Manchmal hilft es auch, in ganz kleinen Schritten zu spinnen. Wenn der Drall zu stark wird, das Rädchen anhalten, noch etwas den Faden ausziehen und per Hand die Spule drehen, um das Garn aufzuwickeln. So habe ich es ganz zu Anfang gemacht, als ich das spinnen gelernt hatte.
Spinnende Grüße
Ilona

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Re: Was ist das für ein Spinnrad? - Hundewolle drauf spinnen

Beitrag von Elpa » 17.06.2009, 10:00

Nun habe ich wieder einiges gelernt. Tja, so ist es eben, wenn man wie ich hirnlos in ein Hobby reinrennt. Da muss ich Landschaf rechtgeben. Ich bin da schon etwas verbissen.
Mir tat es einfach leid, die vielen kuscheligen Haare wegzuwerfen. Von anderen DoKhyi-Besitzern wusste ich, dass sie die Haare zum Spinnen weggeben. Diese Dame nimmt aber altershalber keine Aufträge mehr entgegen. Ich hatte mich dann mit Hundewollen-Spinnerinnen im Internet in Verbindung gesetzt, die verlangen aber über 14 Euro pro 100 g Wolle. Da ich auch eine leidenschaftliche Strickerin bin, habe ich mich spontan entschlossen das Spinnen zu lernen. Eine ältere Dame im Nachbardorf hat mir die Grundtechniken gezeigt. Bei ihr liefen meine Hundehaare flott zu einem dünnen Garn zusammen (es geht also!)
Mit der Spindel habe ich es auch probiert: Ich kam kaum mit der rechten Hand wieder vom drehen zum Garn, da hat sich die Spindel schon nicht mehr gedreht.
Wie ich schon in meiner Uservorstellung zugeben musste, weiss ich nicht wer oder was "Hermann" ist. Könnt ihr mir da weiterhelfen?
Und noch ein klitzekleines Problemchen gibt es: Ich vertrage keine Schafwolle!!! Es juckt entsetzlich.
Auch deshalb mein Versuch mit Hundehaaren.
Trotzdem sehe ich ein, dass ich, da mich der Virus gepackt hat, es erst einmal mit Schafwolle versuchen muss.

Vielleicht hilft mir ja dieser "Hermann"??

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