Seide spinnen

Allgemeines zum Thema Spinnen (Spinnfasertypen, geschichtliches, ...)

Moderator: Claudi

Schaefchen Liese
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Seide spinnen

Beitrag von Schaefchen Liese » 06.05.2009, 12:18

Hallo,

ich versuche mich gerade mit Tussahseide.
Der Faden wird schon megadünn - so dünn wollte ich gar nicht ;) , mit dem Drall klappt es auch ganz gut.
Aber es stehen beim Single und auch beim verzwirnten Faden viele kleine Fasern oder Faserenden ab. Ist das so normal bei der Seide? Besteht dann nicht die Gefahr, dass sich auf dem Strickstück lauter Knötchen bilden?
Viele Grüße Liese


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Re: Seide spinnen

Beitrag von shorty » 06.05.2009, 12:24

Also meine Seidenfäden sind eher ganz glatt von der Oberfläche her.
Wie hast Du denn gesponnen, einfach Kammzug kurzer Auszug,
oder gefaltet Spinning from the fold.?

Bild wäre auch nicht schlecht.

Pilling hat man meistens von kurzen Fasern unter anderem durch Nachschnitt oder schlechte Qualität.
Seide ist ja normalerweise sehr langfaserig, ich hatte da noch nie Pilling.
Liebe Grüße
Karin

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Re: Seide spinnen

Beitrag von Schaefchen Liese » 06.05.2009, 16:38

also Bilder....hab mal experimentiert, nich twundern, auf 2 verschiedene Arten hochgeladen...krieg das schon noch raus, wie das am besten geht , jawollja! :]

hier noch einfach auf der Spule
Bild
und hier ein Probestück verzwirntes Garn verstrickt
Bild

versponnen hab ich Kammzug von wollknoll. Das zieht sich dann immer bisschen zusammen, dann liegen die fasern manchmal nicht mehr ganz glatt, aber das Ergebnis ist immer dasselbe. hm.

Liebe Grüße Liese
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Re: Seide spinnen

Beitrag von Greifenritter » 06.05.2009, 18:27

Seide ist ein weitreichender begriff. Sie unterscheidet sich von der Qualität her sehr.

Zum einen entscheidet der Seidenproduzent (Hier der Tussahspinner - soviel ist klar) einiges.

Zum andern ist die Länge der verwendeten Stücke ausschlaggebend (Schappe oder Bourette)

Zum dritten ist der Entbastungsgrad wichtig (also wie rein ist die Seide, ist noch Seidenbast dran, der meist auch noch die eine oder andere Verunreinigung festhält, ...)

Bei handspinnfasern sind die Grenzen oft fliesend. Da ist es kaum mehr zu eruieren ob eine schlechte Schappe oder eine gute Bourette vorliegt. Das alles beeinflußt aber den Faden. Je schlechter die Qualität desto höher die neigung zur Knötchenbildung.

Allerdings finde ich deine gesponnene Seide so oder so sehr schön.

CU
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Re: Seide spinnen

Beitrag von shorty » 06.05.2009, 18:37

Ich finde Deine gesponnene Seide ist doch gut geworden.
Also mir gefällts, ich glaub nicht, dass sie pillt.
Wie Danny schon schreibt, die Qualität ist da sehr fließend, es muss gar nicht an Deiner Spinnerei liegen.
Karin

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Re: Seide spinnen

Beitrag von Schaefchen Liese » 06.05.2009, 18:46

:)) Danke.
Dann bin ich ja froh, dass alles o.k. ist so.

Ja, das verstrickte Stück ist wunderbar leicht und weich! :) Sogar meine Tochter hat sich schon dafür interessiert ....

viele Grüße Liese
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Re: Seide spinnen

Beitrag von Asherra » 06.05.2009, 19:06

Jetzt bin ich neugierig geworden, ich hab hier auch noch Tussah Seide rum liegen (vom Wollschaf). Ich find das leicht flauschige Garn sehr schön, ist bestimmt kuschelig.
Aber erst muß der verflixte Bambus von der Spule! Dann gibt's wieder Leckerli ;)

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Re: Seide spinnen

Beitrag von Schaefchen Liese » 06.05.2009, 22:42

Hallo Asherra, da bin ich aber auch gespannt drauf, wie das bei dir wird!

Liebe Grüße Liese, die auch interessiert, ob du Bambus pur versponnen hast und was du damit vor hast :)
Viele Grüße Liese


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Re: Seide spinnen

Beitrag von Asherra » 06.05.2009, 22:57

Pur und nix... Ich wollte das Zeug nur mal testen und bin über die Rutschigkeit wenig begeistert. Für jemand, der vegetarisch spinnen will ist es vielleicht ein ganz netter Ersatz für Seide und dieser Naturton ist auch hübsch. Ich hab's wohl nicht so mit den Pflanzenfasern.
Als nächstes werd ich wohl den Berg Seidenhankies in Angriff nehmen, da kann man gut Agressionen dran auslassen, die halten das aus. Hm, Hankies zum Kettgarn gesponnen und dann den Bambus als Schuß könnte ein hübsches Stöffchen werden... mal sehen.

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Re: Seide spinnen

Beitrag von Klara » 06.05.2009, 23:01

Dass die Enden ein bisschen abstehen ist wohl normal - ich habe irgendwo gelesen, dass irgend jemand für ein besonderes Projekt (nee, leider erinnere ich mich weder an dessen Details noch an die Quelle) Haspelseide genommen hat, damit's eben 200%ig glatt ist. Ansonsten ist glatt relativ - ich finde sie z. B. verglichen mit Angora überhaupt nicht fusselig...

Ciao, Klara

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Re: Seide spinnen

Beitrag von ehemaliger User » 31.05.2009, 14:23

Ich habe mir jetzt auch gerade mal einenn Haufen Verspinnbares gekauft. Darunter auch Seide, Mohair und Co. Da ich die ganze Wolle zum Nadelbinden brauche (stricken kann ich nicht), muss der Faden recht dick werden, sonst nadelt man sich blöd. Kann man die Seide nicht auch einfach zwischendrin mit einpinnnen (zwischen den schafigen Faden)? Macht das Sinn und wie stellt man das am geschicktesten an? ... ich hätte auch vorm Kauf fragen können, aber egal, it´s the having *grins*
Dann habe ich noch folgendes gesehen: http://www.wollknoll.eu/shop/wbc.php?si ... 23&recno=1
Maulbeerseidecocons. Putzige Dingerchen. Wie verarbeitet man das denn? Hat das schon mal jemand in der Hand gehabt?
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Re: Seide spinnen

Beitrag von Aodhan » 31.05.2009, 14:47

Vielleicht, wenn du Wolle und Seide vor dem Spinnen aweng zusammenkardierst? Oder einen Woll- und einen Seidenfaden verzwirnst? Da werden sich sicher noch kompetentere Fachfrauen zu Wort melden... ;)

Ja, zum Kauf von zehn Kokons hat mich die Neugier auch schon mal getrieben. Was man damit wirklich anfangen kann, weiß ich echt auch nicht, aber sie sind lustig. Ich hab mal einen aufgeschnitten, da ist ´ne mumifizierte Puppe drin. ?( Net sooo doll. Ansonsten klappern sie. Ehrlich gesagt benutze ich sie als Löschblatt-Ersatz in meinem Larp-Schreiberkästchen... (Net hauen! *duck-und-wegrenn*)
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Re: Seide spinnen

Beitrag von Asherra » 31.05.2009, 15:17

Seide haspeln würde ich zuuu gerne mal, mich schreckt da echt der Preis. Die Kokons sind schweinisch teuer, wenn man überlegt, wieviele Hankies man dafür kriegt, puh.
Mal sehen, vielleicht bekomme ich ja mal nen Direktimport hin, aber bisher wurde da nie was draus. Die chinesischen Händler stürzen sich drauf uns wolle immer die Stoffe oder Kleider verkaufen, aber daß jemand wirklich wirklich einfach nur Kokons haben mag ist denen unverständlich.
Wenn ich wüßte, wo hier Maulbeerbäume stehen, könnte ich ihn Versuchung kommen, mal selber welche zu ziehen, die wachsen ja ratz fatz, die Tierchen.

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Re: Seide spinnen

Beitrag von Greifenritter » 31.05.2009, 18:49

Beim Nadelbinden würde ich die Seide eher einkardieren als einen Woll- mit einem Seidenfaden zu verzwirnen, denn in letzterem Fall kannst Du wie bei reiner Seide den Faden nicht anfilzen, da bleiben Dir immer die Seidenfäden hängen. einkardiert filzt die Wolle zusammen und bindet die Seide weitgehend in den Filz ein.

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Re: Seide spinnen

Beitrag von ehemaliger User » 31.05.2009, 21:47

Ich hab erstmal 200 g Seide bestellt, das war nicht sooo teuer: Musste mich ja zurückhalten, hab doch eigentlich noch soviel Wolle hier liegen :O
@ Greifenritter: das mit dem Anfilzen habe ich ehrlichgesagt nicht bedacht. Ist aber gut, dass Du das sagst. Man könnte höchstens einen neuen Faden einnadeln und die Enden dann vernähen, obwohl man das dann sieht. Na mal gucken, oder ich muss mich doch noch mal ans Stricken machen.
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