Erfahrungen mit Fasersorten

Allgemeines zum Thema Spinnen (Spinnfasertypen, geschichtliches, ...)

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Erfahrungen mit Fasersorten

Beitrag von Greifenritter » 28.08.2006, 02:36

Dieser Thread ist für allgemeine Diskusionen und die Beurteilung verschiedener Hersteller gedacht. Beschreibungen der einzelnen Fasern mit Bezugsquellen und Verarbeitungshinweisen findet Ihr hier.

Welche Erfahrungen habt Ihr denn mit verschiedenen Wollsorten gemacht?

Ich hatte Islandwolle im Kardenband von der "fliegenden Spindel", die fand ich sehr angenehm zu verarbeiten.
Der Merino-Kammzug von diesem Anbieter war ein traum, sehr schön weich und super zu verarbeiten.

Die Eiderwolle im Kammzug vom provence1999 bei e-bay war absolut klasse.
Von diesem Anbieter hab ich noch andere Wollsorten gekauft.
Die Islandwolle verhielt sich genau wie die von der "Fliegenden Spindel", ist also auch sehr zu empfehlen.
Die Hollandwolle im Kardenband ist etwas schwerer zu verspinnen aber wunderschön, allein schon wegen der silbergrauen Farbe.
Die Tibetwolle im Kardenband spinnt sich nicht besonders gut. Sie ist viel dratiger als die anderen Wollen und dadurch auch etwas widerspenstiger, aber auch hier ist die Farbe super. Anfängern würde ich von dieser Wolle aber abraten.

Soweit mal meine derzeitigen Erfahrungen.

CU
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Re: Erfahrungen mit Fasersorten

Beitrag von Petzi » 28.08.2006, 09:04

Da ich halt immer sparsam bin, hier mal meine Erfahrungen:
Anfangs hatte ich Wolle aus dem Kardenband bei ebay gekauft, nannte sich Lausitzer Wolle, dann hatte ich noch ein Vlies von Traub, weiß aber nicht mehr was das war und seitdem nur noch Wolle von Schäfern in der Umgebung, aber auch hierzu gibt es Erfahrungen.
Die erste stammte von einem braunen Schafbock, der nur im Stall stand und die schon über 1 Jahr in einer Plastiktüte lag. Diese stank zum Himmel, aber nach dem Waschen und kardieren ließ sie sich ganz gut verspinnen. Meine Lieblingswolle ist die weiße Schafwolle, die ich von einem Bauern vor Ort bekommen. Sie ist nie stark verschmutz, richtig weiß und ich finde sehr weich. Dann hatte ich mal Wolle von einem Bauern, der in einem Nadelwald wohnt. Die Wolle war gelblich und sehr kratzig. Momentan habe ich noch braune Wolle von einem Jungschaf aus dem Nachbarort. Dort wurde mir erzählt, daß diese Rasse (name weiß ich nicht mehr) eine sehr alte Rasse ist, von der es nicht mehr viel gibt. Der Vorteil dieser Rasse ist das Fleisch und die Wolle. Die Jungtiere sind braun, fast schwarz und die erwachsenen haben ein herrlich silbergraues Fell.
Man sieht also, auch hier gibt es viele Unterscheide.

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Re: Erfahrungen mit Fasersorten

Beitrag von Greifenritter » 29.08.2006, 17:11

Ich bekomme demnächst Wolle bvon den heidschnucken meines Onkels. Schnuckenwolle ist angeblich sehr hart und eher fürs teppichweben geeignet. Werde sie verwenden um Trageriemen für undsere Mittelalterlichen Kraxen und Gürtel Brettchenzuweben.

Sobald ich mehr über diese Wolle sagen kann werde ich es hier tun.

CU
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Re: Erfahrungen mit Fasersorten

Beitrag von Greifenritter » 01.09.2006, 16:47

Gestern hat mir ein ganz lieber freund 150 g Coburger Fuchsschafwolle im Vlies geschenkt, die er einem Schäfer auf dem letzten Mittelaltermarkt abgeschwatzt hatte.

Die Farbe ist klasse, ganz ungewöhnlich, ein ganz warmer beiger Ton mit einzelnen rötbraunen Fasern drin. Schööön!
Und auch sehr angenehm zu verspinnen. Mittlere Stapellänge, relativ weich aber hart genug um nicht zu sehr aneinander zu hängen.
Die Wolle ist sehr sauber, keinerlei Verunreinigungen oder Stroh zu finden.

Leider habe ich hier mein altes Problem, daß ich nicht besonders geren aus dem Vlies spinne, aber dafür kann der Anbieter ja nix und die Wolle noch weniger.

CU
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p.s.
Habe die genaue Quelle erfahren:
Die Fuchswolle ist von www.schaeferei-frank.de
Leider wird die Seite gerade überarbeitet und ich kann nicht nachsehen was sie sonst noch anbieten und was die Wolle kostet.
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Re: Erfahrungen mit Fasersorten

Beitrag von Greifenritter » 12.09.2006, 23:06

Ich habe heute mein Pakel von Wollust bekommen und muß sagen der deutsche Kammzug ("Hermann" in creme und "Hand-Heinrich" braun für 0,87 € je 100g) ist traumhaft. Was für ein Schaf dafür geschoren wurde weiß ich nicht, da nichts näher angegeben ist tippe ich auf Milchschaf.

Der Kammzug ist relativ weich und fein und sehr sauber. Er spinnt sich klasse.

Kann man sehr empfehlen.

p.s. für Anfänger empfehle ich eher Hans-Heinrich, da er grundsätzlich noch etwas leichter zu verarbeiten ist, Hermann hat eine etwas größere Stapellänge, dadurch ist dieser Kammzug perfekt, wenn man so richtig dünn spinnen will.

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Re: Erfahrungen mit Fasersorten

Beitrag von Greifenritter » 13.09.2006, 12:31

Und wieder Coburger Fuchs. Diesmal Coburger Fuchsschafwolle im Kammzug. Woher ich die habe weiß ich nicht mehr sicher, aber ich glaube die kam auch von der "fliegenden Spindel".

Im Kammzug verspinnt sich die Wolle toll. Die Farbe ist durch die roten Stichelhaare einfach klasse. Mir persönlich liegt der kammzug einfach mehr als das Vlies.

Allerdings ist der Coburger Fuchs durch die ungleichmäßige Struktur (Stichelhaare sind Härter als die restliche Wolle) nicht unbedingt ideal für Anfänger geeignet, zumindes wenn man ihn dünn verspinnen will.

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Re: Erfahrungen mit Fasersorten

Beitrag von Greifenritter » 18.09.2006, 12:50

Nun habe ich angefangen den farbigen australischen Merino-Kammzug von Wollust zu verspinnen. Gestartet habe ich mit der Farbe purpur, genannt "Jelte".

Der Kammzug verspinnt sich gut und fühlt sich wunderbar weich an. Qualitativ genau wie der Merino-Kammzug der fliegenden Spindel. keinerlei Verunreinigungen, angenehme Staüpellänge, sehr fein. Die Wolle ist für 1,94 €/ 100g auch noch grandios preiswert für einen gefärbten merino-Kammzug.

Die Farbe ist sehr schön, aber man sollte beachten, daß alle Farbtöne dieser Serie recht extrem ausfallen und hohe Leuchtkraft besitzen.

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Re: Erfahrungen mit Fasersorten

Beitrag von Greifenritter » 29.09.2006, 17:21

Dank Petzi bin ich nun noch an einige Fasersorten von Wollpoldi gekommen.

Ich habe gestern gleich mal "Sheepcashmere“ oder auch Superfeine Chinawolle genannt ausprobiert. Das ist wirklich traumhafte Wolle. Schneeweiß, unheimlich weich und fein. Anfänger überfordert die sicher etwas, aber mit ein wenig Übung macht diese Wolle wirklich suchtig.
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Re: Erfahrungen mit Fasersorten

Beitrag von Petzi » 29.09.2006, 18:09

Also ich habe mich inzwischen an Kunstfaser aus dem Kardenband versucht. Mit dem Spinnrad ganz gut, mit der Handspindel grauenhaft. Kann aber auch daran liegen, daß ich einfach nicht mit einem Kardenband umgehen kann.
Danny wird das sicher auch testen.
Allerdings konnte ich bei Kunstfaser eines feststellen. Meine Kinder fanden es absolut "grauenhaft" sie nur anzulagen. Veilleicht ist dann Kunstfaser nichts für empfindliche Leute

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Re: Erfahrungen mit Fasersorten

Beitrag von Greifenritter » 30.09.2006, 08:06

ich habe heute - äh gestern auch mal die Kunstfasern von Wollpoldi ausprobiert, Petzi hat mir ja was davon abgegeben.

Ich finde sie langen sich sehr angenehm an. Gut, ich würde kein komplettes Garn draus machen wollen, aber die sind ja auch eher dazu gedacht sie in andere fasern einzumischen oder andere Materialien zur Stabilisierung damit zu verzwirnen.

Verspinnen lassen sie sich recht gut. Sie sind ein wenig rutschig und sehr langstapelig. Erinnert mich sehr an das Verspinnen von Seide. man kann damit auch herrlich fein spinnen. Nicht wirklich Anfängertauglich, aber für einen geübten Spinner sehr angenehm.

Als ich zu Spinnen angefangen habe mußte ich kurz aus dem Zimmer. Als ich wieder kam zeigte mir unsere Katze Penny sehr deutlich, wie sie die Kunstfasern findet:
Bild

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Re: Erfahrungen mit Fasersorten

Beitrag von christine » 30.09.2006, 14:53

Ich kann mit den ganzen Polytieren nichts anfangen. Verträgt meine Haut nicht. Momentan verspinne ich Kammzug von Mary. Ist von norddeutschen Schwarzkopfschafen. Die spinnt sich herrlich. Ist supersauber. Einfach toll. Verzwirnt wird die mit schottischer Wolle von Wollknoll. Mit der hatte ich leider Pech. War voller Heuteilchen, Granhaaren und Erdkügelchen. Zu allem dazu lief durch den gesamten Kammzug ein Plastikband. Mir ist leider zu spät eingefallen, die Wolle zu reklamieren. Da waren nur noch 200 Gramm übrig. Ich dachte wärend des Spinnens immer, das es besser würde. Ich denke aber, wenn ich gleich reklamiert hätte, hätte ich die Wolle auch umgetauscht bekommen. Bei Wollknoll sind sie sehr freundlich. Letztens fragte ich ob es nicht kleinere Bestellmengen für la Plata und Neuseelandlamm geben würde, da ich nicht gerne von jeder Sorte ein ganzes Kilo probespinnen wollte. Und dann kam ein Päckchen von Wollknoll mit Proben der gewünschten Sorten. Und kostete mich keinen Cent!

Als nächtstes verspinne ich meine fertig kadierte Gotlandwolle. Da freu ich mich schon dolle drauf!

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Re: Erfahrungen mit Fasersorten

Beitrag von Greifenritter » 01.10.2006, 02:55

Schwarzkopfschaf und Gotland will ich auch noch mal ausprobieren.

Wie ist die Schwarzkopfwolle denn in Sachen Weichheit und Stapellänge?

CUZ
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Re: Erfahrungen mit Fasersorten

Beitrag von christine » 01.10.2006, 14:55

Die Fasern von Mary Kammzug sind sehr langstapelig. So weich wie Merino ist die Schwarzkopfwolle natürlich nicht.

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Re: Erfahrungen mit Fasersorten

Beitrag von Greifenritter » 01.10.2006, 21:03

Das klingt super!

Muß jetzt mal dumm fragen: Wo hast Du den her? Ist Mary ein Händler?

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Re: Erfahrungen mit Fasersorten

Beitrag von christine » 03.10.2006, 02:29

Mary ist Mary Dunker. Ihren Kammzug kannst du über den Flohmarkt der Spinnwebe beziehen. Oder über das Wollsüchtelforum. Da ist Mary auch Mitglied. Einfach per PN genügt.

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