ich lese gerade einen Roman, der um 1820 in Westschweden spielt, im bäuerlichen Milieu.
Da ist mehrmals vom Spinnen die Rede. Einmal heißt es:
"Tora strickte an ihrem Fausthandschuh, und Mari spann. Die Spindel surrte, und ihre braunen gekrümmten Finger zogen den dünnsten Faden ohne Knoten heraus.
Unter der schwarzen Winterglocke kauernd hatten sie viele Abende so zusammengesessen. Maris Arme wurden niemals müde, die Kurbel hochzuhalten, aber Tora legte ihr Strickzeug oft in den Schoß ..."
Die "Winterglocke" ist eine poetische Formulierung, die einfach meinen soll, dass die beiden Frauen abends zusammensitzen, wenn es draußen stockfinster ist. In den Breiten, in denen der Roman spielt, ist es im Winter ja sehr lange dunkel.
Irritiert hat mich aber die hochgehaltene Kurbel. Weiß jemand, von welchem Spinngerät da die Rede sein könnte? Es geht übrigens um das Spinnen von Wolle, nicht von Flachs - vermute ich jedenfalls.
Grüße von Anna
(Ich kann seit Monaten überhaupt nicht spinnen wegen mehrerer Fuß-OPs. Genau genommen kann ich seit November nicht richtig laufen und sitze zur Zeit sogar noch für mindestens sechs Wochen im Rollstuhl.

