Zweifachzwirnen und den Farbverlauf erhalten?

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Zweifachzwirnen und den Farbverlauf erhalten?

Beitrag von Teelicht10 » 31.12.2016, 14:40

Hallo!

Als stiller Mitleser melde ich mich mal mit einer Frage.

Wie kann ich den Farbverlauf eines Kammzugs mit einem Zweifachzwirn erhalten, ohne das sich die Farben der zwei Singels zu sehr vermischen?
Das Garn ist für ein Tuch und da möchte ich mit dem Navajo-verzwirnen nicht Zuviel Lauflänge verlieren.

Zur Erklärung:

Der Verlauf des Kammzugs geht von Gelb nach rot nach Lila.
Ich möchte nun diesen Farbverlauf erhalten.
Wenn ich den Kammzug nun in zwei Stränge teile, dann erhalte ich beim Spinnen ja zwei Singles mit dem gleichen Farbverlauf (gelb/rot/lila).
Wenn ich die Singles miteinander verzwirnen passiert es aber, dass die eine Farbe bei dem einen Faden länger ist als bei dem anderen und so sich die Farben beim zwirnen "mischen".
Ich also ein Garn erhalte, dass nicht mehr gelb/gelb - rot/rot - Lila/lila ist sonder: gelb/gelb - Gelb/rot - rot/rot usw. ist.
Also wie kann ich das möglichst verhindern?


Freu mich auf eure Lösungsmöglichkeiten.

Lebe Grüße
Teelicht

Ps: ich hoffe ihr versteht, was ich meine.
Zuletzt geändert von Teelicht10 am 31.12.2016, 14:57, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Zweifachzwirnen und den Farbverlauf erhalten?

Beitrag von shorty » 31.12.2016, 14:55

Das geht schon erfordert halt vorheriges Teilen der Fasern und relativ exaktes Spinnen
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Re: Zweifachzwirnen und den Farbverlauf erhalten?

Beitrag von aprilhexe » 31.12.2016, 15:28

Wie Shorty sagt: geht schon. Um wirklich exakte Mengen von der gleichen Farbe zu erhalten, würde ich den Kammzug nicht nur der Länge nach teilen, sondern auch die Farbpartien abteilen und wiegen, dann hast du bei beiden Singles zumindest mal die gleiche Menge an Fasern von jeder Farbpartie. Manchmal täuscht es, wenn man einen Kammzug mittig auseinander reißt, da können doch schon mal ein paar Gramm mehr von einer Farbpartie auf der einen Seite sein, als auf der anderen. Beim Spinnen setzt du die Partien dann einfach wieder zusammen.
Und wenn es dann immer noch nicht genau passt... mogeln? Du kannst ja auch einen Single abreißen,das "Zuviel" der einen Farbpartie abwickeln und dann den Single wieder ansetzen (dazu würde ich die Singles an den Enden jeweils aufdröseln und etwas ausziehen und zusammenfilzen. Kannst du ja am abgetrennten Single ausprobieren, mit ein wenig Übung ist die Stelle im gezwirnten Garn nicht mehr zu entdecken).

Tante Edit hat einen unvollständigen Satz zu Ende gebracht :)
LG
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Re: Zweifachzwirnen und den Farbverlauf erhalten?

Beitrag von Anna » 31.12.2016, 16:47

Ich habe mal versucht, das zu machen, und es ging gründlich daneben. Obwohl die beiden Singles exakt gleich lang waren - beim Zwirnen waren die Einzelfäden im gleichen Moment zu Ende - schoben sich die Farbpartien z.T. stark ineinander.
Wenn ich so etwas noch einmal versuche, würde ich es immer machen wie vorgeschlagen: Einzelstücke abreißen und möglichst genau wiegen. Auch dann hat man wahrscheinlich nicht überall ganz genau gleiche Übergänge.
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Re: Zweifachzwirnen und den Farbverlauf erhalten?

Beitrag von shorty » 31.12.2016, 18:38

Hab schon verstanden wie Du das meinst, es ist im Grunde ne Frage des genauen Auswiegens und des exakten Spinnens
Wenn Du die Farbbrüche ganz klar möchtst musst Du da die Fasern trennen.Sprich das gelb vom Rot trennen
ich finde allerdings die andere Variante wesentlich schöner :-)) Verlauf ists nämlich bei gelb gelb keiner mehr sondern im Grunde kannst Du da auch gleich drei separate Knäuel spinnen und zwirnen

irgendwo hab ich auch noch ein anderes Bild mal schauen ob ichs finde.
War nur ein Test
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Re: Zweifachzwirnen und den Farbverlauf erhalten?

Beitrag von aprilhexe » 31.12.2016, 21:15

Wobei man im Kammzug ja immer Übergänge von der einen zur anderen Farbe hat, da wo die Farben aufeinandertreffen. Die bleiben ja schon erhalten, auch wenn man die Partien teilt. Und wenn wirklich ein paar Gramm abgezwackt werden müssen, kann man die ja aus der Mitte nehmen und nicht gerade vom Endstück.
Ich hatte Teelichts Frage so verstanden, dass sie wissen wollte, wie man verhindert, dass sich die kompletten Farbverläufe immer weiter verschieben... Gibts ja manchmal auch.
LG
aprilhexe

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Re: Zweifachzwirnen und den Farbverlauf erhalten?

Beitrag von Spinnwinde » 31.12.2016, 21:29

Ich würd wohl den Kammzug in Stücke teilen und dann diese hälfteln. Wenns beim spinnen nicht ganz exakt genau gleich lang wird, find ich das nicht tragisch, im Gegenteil macht es den Verlauf noch weicher. Und falls der Verschub zu stark wird, halt, wie aprilhexe schreibt, ein Stück rausreissen.

Kardierte Farbverläufe wie shortys erstes Beispiel gelingen leichter, aber auch da kann ein Verschub passieren. Ist mir bei meinem ersten kardierten Farbverlauf passiert, hab aber auch ein Stück vom Single, der farblich zu weit zurück lag, ein Stück rausgerissen.
farbverlauf_bloggroesse_02.jpg
Sieht man am fertigen Teil nicht. ;)
fysalides05_medium2.jpg
Ansonsten bleibt noch die Möglichkeit des fraktalen Spinnens. Auch eine schöne Möglichkeit den Farbverlauf des Kammzuges zur Geltung zu bringen, halt mit etwas anderer Wirkung, aber nicht minder schön. Dafür etwas einfacher im Handling beim spinnen.
neuseeland03_medium.jpg
neuseeland05_medium.jpg
Ist halt mit Schwarz abwechselnd verstrickt, aber der Verlauf ist trotzdem zu erkennen
wellenreiter02_medium.jpg
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Re: Zweifachzwirnen und den Farbverlauf erhalten?

Beitrag von shorty » 31.12.2016, 23:09

aprilhexe hat geschrieben:Wobei man im Kammzug ja immer Übergänge von der einen zur anderen Farbe hat, da wo die Farben aufeinandertreffen. Die bleiben ja schon erhalten, auch wenn man die Partien teilt. Und wenn wirklich ein paar Gramm abgezwackt werden müssen, kann man die ja aus der Mitte nehmen und nicht gerade vom Endstück.
Ich hatte Teelichts Frage so verstanden, dass sie wissen wollte, wie man verhindert, dass sich die kompletten Farbverläufe immer weiter verschieben... Gibts ja manchmal auch.
Es gibt schon Mischtöne im Übergang bei Kammzügen, das ist klar.
Wie stark diese allerdings zu Tage treten hängt damit zusammen wie gefärbt wurde.Weiss ja nicht wie das Material der Fragestellerin aussieht.
gut ausgedrückt und Farbe heiss, läufts sehr wenig ineinander, geht nicht mit jedem Material, aber mit Übung und Superwash hat man fast gar keinen Mischbereich

Wie gesagt je gleichmäßiger man spinnt und abwiegt umso weniger verschiebt sich das ( klar kann man auch mittig was rauszwacken, war bei mir aber nicht nötig )
Mir ists wenns ein wirklicher Farbverlauf werden soll eh anders lieber, weil harmonischer, fliessender
Farben stark abgegrenzt würd ich nicht unter Farbverlauf einordnen, evlt ists insoweit auch schon ein Missverständnis

Übrigens fand ich den Farbverlauf türkis schwarz schwieriger, da die Abschnitte viel länger...
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