Ashford Traveller

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Tulipan
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Re: Ashford Traveller

Beitrag von Tulipan » 21.01.2016, 08:21

spulenhalter hat geschrieben:Dadurch, daß das Leder als Trapez geschnitten ist, gibt es keinen Stoß -Leder an Leder-, sondern ein hinübergleiten über die Schnittkante.
Das müsste doch ein Parallelogramm sein, oder?

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Re: Ashford Traveller

Beitrag von spulenhalter » 21.01.2016, 09:18

Tulipan hat geschrieben:
spulenhalter hat geschrieben:Dadurch, daß das Leder als Trapez geschnitten ist, gibt es keinen Stoß -Leder an Leder-, sondern ein hinübergleiten über die Schnittkante.
Das müsste doch ein Parallelogramm sein, oder?
Natürlich richtig - das ist ein Parallelogramm, mein Fehler.
Gruß Mathias

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Unmögliches erledigen wir sofort. Wunder, die dauern etwas länger

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Re: Ashford Traveller

Beitrag von borekd » 21.01.2016, 12:20

lisel hat geschrieben:Alte Spulen ohne Lagerung aufarbeiten
...Eine Nachrüstung von Lagern, habe ich schon bei meinem ersten Tradi nach langem Nachdenken verworfen, denn ich wollte Standartlager von Ashford nachträglich einbauen. Nun ist aber der Außendurchmesser des alten Spulenkerns d=15 mm. Bei den neuen Spulen ist der Außendurchmesser d=20 mm.
Der Ashford-Spinnflügel hat einen D=1/4"=6,35mm und damit bleibt keine Wandstärke mehr am Spulenkern für das Einsetzen nachträglicher Lager übrig ...
...Wenn nicht Handreibahle durchziehen (bei Achse mit 6,4 mm sollte das Loch ca. 0,2 mm größer sein, also Handreibahle 6,5- 6,6 könnte schon gehen)
Das mit der Wandstärke ist, so denke ich, nicht richtig. Eine Lagerbuchse (ich schliesse mich hiermit Jürgen an, und befürworte sie auch als die sinnvollste Lösung), kann doch einen Außendurchmesser von nur 8 mm haben (z.B. ein Stück Messingrohr, neben allen anderen hier bereits genannten Empfehlungen). Wo siehst Du ein Problem? Ein 8 mm Loch in einem 15 mm Spulenkern, das sind doch satte 3,5 mm Wandstärke. Und das zudem an einer Stelle, wo die Randscheibe das Holz des Kerns quasi als eine Schelle sichert. Oder habe ich etwas falsch verstanden?

Thema Aufbohren:
Eine Reibahle (bzw. viel mehr mehrere Reibahlen stufenweise) dafür zu verwenden ist in meinen Augen das einzig richtige. Zwei Zehntelmillimeter Aufmaß sind allerdings für die Freibohrung in der Mitte des Kerns zu wenig, und für einen Gleitlager wahrscheinlich zu viel. Es wird zwar auch so funktionieren und leichtgängig sein, aber die Spule erzeugt wahrscheinlich bei so viel Lagerspiel Klappergeräusche (gilt nicht für Leder-Lagerbuchsen, die haben eine Geräuschdämpfung mit an Bord).

Gruß
Borek

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Re: Ashford Traveller

Beitrag von lisel » 21.01.2016, 13:43

wörtlich war "Eine Nachrüstung von Lagern, habe ich schon bei meinem ersten Tradi nach langem Nachdenken verworfen, denn ich wollte Standartlager von Ashford nachträglich einbauen. Nun ist aber der Außendurchmesser des alten Spulenkerns d=15 mm. Bei den neuen Spulen ist der Außendurchmesser d=20 mm."
Also Ashford Spulen-Originallager nachrüsten geht nach meiner Auffassung an diesen alten Spulen wirklich nicht.

Aber sicher könnte man jeweils eine Gleitlagerbuchse aus einem Cu-Rohr machen, die Bohrung im Spulenkern auf den Außendurchmesser des gesägten Rohrabschnitte aufreiben. CU-Rohrstücke einkleben und fertig. Schon geht's und Borek hat Recht.

Warum ich dies mir nicht angetan ist klar, wird doch nur noch eine Weitergabe an eine Dame, die nur solche Spulen ohne Lager in Gebrauch hat.

Danke Borek für den Nachtrag, denn es könnte ja sein, jemand im Forum entscheidet sich anders zum Umfang der Überholung der Spulen. Wir selbst haben doch in unserem Haushalt konsequent nur 2-fädige Standartspulen mit Lagern im Einsatz.

Grüße Technik der Lisel
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Re: Ashford Traveller

Beitrag von lisel » 21.01.2016, 20:12

Demontage und Entrosten

Heute wurden die restlichen Holzteile vom Rad demontiert. Vorher wurde noch die integrierte Zwirnvorrichtung entrostet, da die am Gestell mit vorhandenen Beinen am besten geht. Wieder die Stahlachsen der Zwirnvorrichtung erst geschliffen und dann mit Stahlwolle nachgearbeitet. Übrigens entrosten nicht demontierbarer Metallteile immer vor dem Waschen/Reinigen der gesamten Holzteile, sonst zieht man sich die „Rostfarbe“ ins Holz.

Rostentfernung staubt immer und nimmt man noch Stahlwolle, gibt es von dieser jede Menge feinen Abrieb. Also wirklich kein Fall für das Wohnzimmer. Gesamter Dreck verschwindet dann am Schluss in einem Nass-Trocken-Sauger der gleich neben der Werkbank steht. Übrigens habe ich immer Wegwerf-Gummi-Handschuhe beim Arbeiten mit Stahlwolle an, schont die Hände.

Die Kleinteile aus Stahl habe ich in alte Schachtel sortiert und diese beschriftet wo die grade die Holzschrauben hingehören. Ist nicht schlecht bevor man zu große Schrauben an die falsche Stelle später reinschraubt. Soll Ersatz her geht man mit durchsichtigen Plastetüten in den Baumarkt/zum Fachhändler und man sucht sich die baugleichen Schrauben in neu aus.

Da alles auch jede Schraube von Rost nur so strotzt, habe ich versucht der Sache per Baden beizukommen. Ich wollte mal was anderes ausprobieren:

1. Schrauben etc. in kleines Schraubglas und den Inhalt mit Brennspiritus bedecken
2. Stehen lassen und täglich mal schütteln
3. Die Schrauben etc. mit Pinzette rausholen und in ein leeres Schraubglas legen
4. Schrauben im Glas mit Würth Rost Off (bitte die Sorte ohne Graphit) einsprühen, Glas zudrehen und warten
5. Nach Tagen mal die Schrauben rausholen und mit Küchenpapier abtrocknen

Das Ergebnis (siehe Foto) ist sehr unterschiedlich zu bewerten, Wunder hatte ich ja nicht erwartet.

An den Haken (völlig ohne Vorbehandlung nach Ausbau, fliegen später sowieso weg) waren nach dem Spiritusbad schon mal wieder Metall zu sehen, sicher war damit das Wollfett weg. Der Rostlöser brachte partiell das Metall zum Vorschein.
Schöner als auf dem Foto wird es nicht. Übrigens alle anderen Teile waren per Drahtbürste/Schleifen oder Stahlwolle vorbehandelt. Ich wollte mal sehen was damit passiert.

Deswegen mal die Frage in die Runde besseren Einfall zum schnellen und effektiven Entrosten der Kleinteile??

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Re: Ashford Traveller

Beitrag von steinmetz » 21.01.2016, 20:44

´n Abend!
Ich würde in Petroleum einweichen und nach dem Abreiben in Owatrol tunken und das dann antrocknen lassen.
MMn ist Owatrol sowieso das Zaubermittel bei Metall und Holz, kannste ja mal googeln. Davon habe ich immer eine ordentliche Menge vorrätig, berufsbedingt.

LG,
Iris

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Re: Ashford Traveller

Beitrag von borekd » 22.01.2016, 07:44

Schaue doch mal bei den Hobbyzerspanern vorbei, z.B. hier:
http://forum.zerspanungsbude.net/
Gelegentlich werden auch alte aus dem Schrott gekaufte Maschinen restauriert (sie werden dort "Eisenschweine" genannt), und in solchen Threads gibt es auch Hinweise zum Entrosten, müsstest Du suchen.

Ich kann mich nur allgemein an zwei Möglichkeiten erinnern:
-elektrolytisch (absolut unspektakulär, man braucht nur einen Eimer, Wasser, Backpulver und eine Stromquelle)
-mit Zitronensäure

Gruß
Borek

Edit: Soeben gefunden:
http://forum.zerspanungsbude.net/viewto ... 3a12cc94be

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Re: Ashford Traveller

Beitrag von lisel » 23.01.2016, 17:09

Überlegungen zum Entrosten nach Durchsicht Eurer Antworten

Oh ja, ich habe den Link von Borek lange studiert. Bei den Fotos vorher/nachher werden nächste Woche ein paar Versuchsmuster in Zitronensäure gebadet. Wenn Test durch ist, werde ich mal mit eigenen vorher-nachher Bildern hier reinsetzen.

Der Vorschlag von Iris in Petroleum einweichen, kenne ich aus Industriezeiten, aber in unserem Haus gibt es nur den kombinierten Wasch-, Heizungs- und Bastelraum im Keller. Riecht doch mächtig.

Zu Owatrol habe ich Onkel Google befragt.
http://www.edelrostshop.de/Owatrol-Oel/
Wenn ich es richtig begreife, wird durch das pigmentstabilisierte Krichöl der Rost umschlossen. Dieses Öl härtet dann an der Metalloberfläche aus. Vielleicht könnte Iris an dieser Stelle mal Bilder vor und nach der Behandlung reinstellen?

Eine gewaltige Bitte habe ich, da keine Gewindelehre im Haus habe. Welches Gewinde haben die Muttern am Ashford Traveller. Sind keine Standard M8 Muttern! Da Borek grade so einen Liebling aufgerüstet hat, kann Du mir dies vielleicht verraten.

Danke schon mal
Grüße Technik der Lsiel
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Re: Ashford Traveller

Beitrag von borekd » 23.01.2016, 19:36

Welche Muttern meinst Du genau? Die vom Gestell (ein zylindrisches Teil mit einem Gewindequerloch) habe ich nicht vermessen. Aber das Gewinde an der Spindelspitze ist 1/4"x20GG (ein Viertel inch mal 20 Gänge je inch). Versuche doch eine der Muttern gefühlvoll darauf zu schrauben (oder eine der Schrauben in den Wirtel), mein Bauchgefühl sagt, dass es passen könnte. 1/4"=6,35 mm.

Ansonsten lassen sich Gewindeabmessungen bzw. -art immer besser am Außengewinde bestimmen. Sollte es nicht wie oben beschrieben passen, vermesse bitte die zugehörige Schraube und melde Dich.

Gruß
Borek

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Re: Ashford Traveller

Beitrag von lisel » 24.01.2016, 11:43

Schnelles und effektiven Entrosten der Kleinteile

Wie versprochen der Test nachdem Studium der Ratschläge. Es wurde auf dem Link den mir Borek zur Verfügung gestellt hat vom Entrosten mit reiner Zitronensäure gesprochen.

Eigentlich gibt es die z.B. in flüssiger Form in Drogeriemärkten, doch gestern war hier Blitzeis und ich bin dann mal zu Fuß zur Rewe. Dort habe ich Heitmann Bio Schnell Entkalker gekauft.

Heitmann Bio Schnell Entkalker ist ein konzentriertes Gemisch aus Zitronen-, Milch- und Apfelsäure. Hauptbestandteil Zitronensäure. Sicher geht es mit reiner Zitronensäure (bitte nicht mit Zitronensaft verwechseln, dort ist zu wenig Säure drin), flüssig in Drogeriemärkten genauso gut, aber mein Vorschlag führt dazu den unbenutzten Rest auch im Haushalt für die Kaffeemaschine nach Gebrauchsanweisung zu verwenden.

Als diesen Bioentkalker entgegen der Produktbeschreibung unverdünnt in eine kleines Schraubglas geben, Schrauben etc. reinlegen. Ab- und zu mal schütteln und durch das Glas schauen wieweit die Entrostung fortgeschritten ist.

Nach 12 Stunden habe ich die Teile mit einer Pinzette rausgenommen, mit Wasser abgewaschen und getrocknet. Da das Ergebnis mehr als meine Erwartungen erfüllt (kein Rost mehr zu sehen, alles metallisch blank), habe ich nun den Rest der Kleinteile Baden geschickt.

Bitte wegen der Säure (der Name Bio ändert nichts an der Gefährlichkeit) an Handschuhe und Augenschutz denken. Wenn die Teile sehr fettig sind bitte diese in einem kleinen Glas vorher in Spiritus baden. Nach der Entrostung bekommen die Teile eine Film aus Ballistol als Rostschutz verpasst.

Übrigens da die Muttern (auf Stehbolzen der Befestigung der Holzträger für Schwungrad auf Untergestellt) nun sauber wurden, benötige ich nicht mehr unbedingt die Angabe der Gewindeabmessung)

Grüße Technik der Lisel.
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Re: Ashford Traveller

Beitrag von lisel » 25.01.2016, 19:29

Traveller Beine demontieren, ich brauch da mal Hilfe

Nun sitze ich regelmäßig im Keller und schleife all die Holzteile. Ist nun nicht die schönste Aufgabe und ich bewundere jeden der ein farbiges Spinnrad wieder auf den Holzfarbton zurückbringt. Ich würde kein mit Farbe behandeltes Spinnrad runterschrubben wollen. Bei mir keine Farbe, aber der Spruch heißt fast "Was einmal geteert wurde, braucht nie mehr gestrichen zu werden".

Beim Traveller sitzen die Beine schräg in jeweils einem Balken. Gesichert ist jedes Bein mit einer Holzschraube. Nun habe ich alle Holzschrauben raus und mit viel klopfen die beiden Beine ohne Tritt rausbekommen.

Die beiden Beine mit dazwischenliegende Tritt bekommen ich nicht raus. Was nun? In die Bohrungen der Sicherungsschrauben nun Ballistol reinsprühen (da später als Endbehandlung nur Wachs sicher nicht schlimm)?
Oder bessere Lösung?

Danke schon mal jetzt.
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Re: Ashford Traveller

Beitrag von borekd » 26.01.2016, 08:38

lisel hat geschrieben:...Die beiden Beine mit dazwischenliegende Tritt bekommen ich nicht raus. Was nun? In die Bohrungen der Sicherungsschrauben nun Ballistol reinsprühen (da später als Endbehandlung nur Wachs sicher nicht schlimm)?
Oder bessere Lösung?...
Das Thema "Öl auf Holz" hatten wir, glaube ich, schon mal. Das würde ich allenfalls auf einem fertigen endbehandelten Teil machen, und ausschließlich zu Schmierzwecken. Durch das Einsprühen kann sich nichts lösen, höchstens quillt das Holz auf, und die Verbindung wird noch fester.

Durch auseinander biegen der beiden Beine habe ich bisher immer den Tritt demontiert bekommen, auch beim Traveller. Dann würde ich versuchen, dem jeweiligen Bein einige kräftige aber trotzdem gefühlvolle Schläge mit einem Gummihammer zu verpassen. Bitte so nahe wie möglich an der Verbindung aufschlagen (das verringert das Risiko von Bruch) und wechselweise links-rechts-vorn-hinten. Wenn das nicht helfen sollte, kann man noch versuchen eine Heißluftpistole oder zumindest einen Haartrockner daran zu halten (zwecks Dehnung/Schrumpfung), und anschließend die Behandlung mit dem Hammer wiederholen. Sollte auch dies scheitern, kann man doch die beiden Beine zusammen mit dem Rest des Gestells anschleifen und endbehandeln, das ist doch wohl kein Problem.

Gruß
Borek

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Re: Ashford Traveller

Beitrag von lisel » 27.01.2016, 18:10

Herstellung neuer Tritt

Nicht das man hier denkt ich würde am Traveller nichts machen. ;)

Der alte Tritt hatte Ausbrüche sowie jede Menge Risse. Da er verquollen war, denke ich, er war wohl irgendwann im 1. Spinnradleben etwas zu feucht aufgehoben gewesen. Der Rost an diesem Rad weißt ja auch darauf hin.

Vor einem Jahr wäre ich sauer gewesen, wenn einer gesagt hätte ich spinne. Nun hat sich unsere Leidenschaft rumgesprochen und ich werde nicht mehr sauer. Gleichzeitig darf der Maschinenpark von befreundeten Firmen manchmal auch durch mich benutzt werden.

Also altes Brett als Schablone auf eine entsprechend dickes Sperrholz auflegen und danach zur Bandsäge. Sicher geht auch mit der Hand, dauert aber bei mir eine Ewigkeit. Noch die Seiten auf einer Schleifmaschine in Form bringen, Löcher bohren fertig. Maschinen oh wie herrlich…Zu Hause sieht es schon alleine wegen Platz mehr als Bescheiden aus.

War nicht so wild, um hier unbedingt auftauchen zu müssen.
Was man wohl mit diesem Betrag lernt ist, wer offenkundig spinnt, dem Öffnen sich Türen. :)

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Re: Ashford Traveller

Beitrag von lisel » 31.01.2016, 18:29

Schleifen und Wachsen

Alle Holzteile wurden vor dem Schleifen, erst mit Spiritus abgerieben. Spart man diesen Arbeitsgang kann man sich altes Fett/Öl von der Oberfläche der alten Teile beim Schleifen auf das blanke Holz ziehen. Das Resultat sind dann Flecken, die man erst beim Wachsen sieht.

Geschliffen wurde nur manuell, sprich ohne Maschinen. Dies dauert seine Zeit, erst mit gewebeverstärktem Schleifpapier, dann mit sogenannten Schleifschwämmen. Grade die Schwämme haben den Vorteil, auch gleichmäßig Rundungen, wie Speichen etc. zu schleifen und dabei keine Kanten zu hinterlassen.

Wenn man meint mit Schleifen fertig zu sein, sollte man nach dem Entstauben wieder zu einem Lappen mit Spiritus greifen. Nur so kann man vor dem Wachsen richtig sehen, ob u.U. noch Reste von Altlack, Leim … auf dem Holz sind.

Hatte ich weder gewusst noch gemacht und so gab es die schönen Flecken nach dem Wachsen. Wegen diesem Fehler (siehe Foto), also noch mal alles auf Anfang, sprich Wachs mit Spiritus runter, schleifen…..

Die Kontrolle mit dem Spirituslappen am Ende der Schleifarbeit, macht vieles einfacher und vorhandene Schleiffehler sind schnell noch vor dem Wachsen aus der Welt geschafft.

Nun noch Wachs auftragen. Bei mir ist Ashford drauf wo Ashford drin ist. Kurz Spinnräder bekommen den Original Ashford Wachs. Ich bin beim 3. Rad und in der Dose ist noch ein Rest drin.

Zum Verarbeiten ziehe ich mit ein paar Wegwerfgummihandschuhe an. Über die rechte Hand zusätzlich darüber einen weißen Frotteesocken. Mit dem Socken wird nun gewachst und verteilt. Bei besonders kleinen Rillen kann man ein Stück vom Socken mit der anderen Hand zusätzlich greifen und dann geht er in jede Vertiefung. Der Socken kommt dann in ein Schraubglas für die Aufbewahrung bis zum nächsten Einsatz. Übrigens bitte keine farbigen Socken nehmen, denn diese können in Verbindung mit Wachs mit einmal abfärben (wer will denn ohne es zu ahnen ein Blau-, Rotstich…auf dem Holz).

Einen Tag später, hole ich wieder Wegwerfgummihandschuhe und habe darüber 2 alte Frotteehandschuhe an. Damit nun alles polieren und fertig.

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Zuletzt geändert von lisel am 31.01.2016, 20:46, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Ashford Traveller

Beitrag von Nobitzki » 31.01.2016, 20:13

Und wieder was gelernt :) Das mit dem Spiritus kannte ich nicht.
Das Ergebnis deiner Arbeit kann sich aber sehen lassen, ist echt schön geworden was man bis jetzt erkennen kann. :gut:
Bin schon gespannt auf das fertige Rädchen.

Gruß Norbert

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