Ratlos nach dem Testspinnen

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sockolade
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Re: Ratlos nach dem Testspinnen

Beitrag von sockolade » 28.06.2015, 21:36

Der "Winkel" nach unten nimmt etwas vom Einzug weg. Ich habe den Eindruck, dass das Spinnmaul in einem Holzlager liegt. Da hätte ich Angst, das mir das mit der Zeit auschlägt, wenn die Achse nicht möglichst parallel zum Fußboden läuft. Oder ist da eine Metallbuchse oder ein Lederlager drin?
Ich habe so einen Eisenflügel an einem 2fädigen Flachsrad. Die Aussparungen (es sind keine Löcher bei mir, sondern sowas wie Sägezähne sind eher noch kleiner als deine Löcher, obwohl man die Größenverhältnisse nicht gut auf Fotos beurteilen kann.
Ich denke, dass es vielleicht doch nicht der Originalflügel des Rades ist, für ein Flachsrad scheint mir der Raddurchmesser bei der Übersetzung etwas klein. Ist es schlüssig, dass das Spinnmaul kaum aus dem Lager herausschaut?
Ich glaube, die Metallflügel hat man einerseits als Schnelldreher, die nicht davonbrechen kann, und andrerseits als haltbare Version gegenüber der Hakenversion gedacht, die ja durch Flachs schnell durchgesägt werden. ( Ich zersäge normale Eisenhaken auch mit Waldschafsockenwolle)
Es könnte also sein, dass du Mischrolags auf einem Flachsflügel verspinnst, der nasses oder mit Melkfett geglättetes Leinen will.

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Re: Ratlos nach dem Testspinnen

Beitrag von shorty » 28.06.2015, 21:42

Inwiefern nimmt die Schräge Einzug weg, interessiert schau ?
Ganz gleich, wie beschwerlich das Gestern war, stets kannst du im Heute von Neuem beginnen.

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Re: Ratlos nach dem Testspinnen

Beitrag von anjulele » 28.06.2015, 21:46

Wenn die anderen Räder auch alte Flachsräder sind, wirst du wahrscheinlich ähnliche Probleme damit haben. Mit denen lassen sich meist problemlos dünne Fäden spinnen. Zum Zwirnen oder für weichere und etwas dickere Garne sind sie oft nicht geeignet. Typisch für die Flachsräder sind kleine Spulen.

Ich hatte schon mehrere Mazurka-Nachbauten, keines davon hatte einen solchen Spinnflügel. Auch die Spulen sehen anders aus. Ähnlich gleichgroße Wirtel- und Spulenrillen hatten sie allerdings auch, damit lässt sich nicht wirklich optimal spinnen.

@ Shorty: Doch, die Schräge beeinflusst den Einzug. Wenn ich das richtig erinnere, zieht der Faden schneller auf, wenn der Spulkopf vorne höher gestellt ist. Aber ansonsten stimme ich dir zu: Es spielen mehrere Faktoren zusammen, sonst wird das nix.

Ich sehe gerade, dass Sockolade inzwischen auch schon zur schräge geschrieben hat. Bin halt nicht die Schnellste...

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Re: Ratlos nach dem Testspinnen

Beitrag von shorty » 28.06.2015, 21:48

Also wäre dann Einzugsgeschwindigkeit... grübel.. nachdenk...
Da ich ja immer so neugierig bin bei Technikfragen würd mich interessieren wieso... na mal ein bisserl die grauen Zellen anstrengen..
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Re: Ratlos nach dem Testspinnen

Beitrag von sockolade » 28.06.2015, 22:10

Mit weniger Schnurspannung habe ich weniger Reibung auf den Wirteln und kann leichter gegenziehen. Im Extremfall rutscht die Schnur halt durch und ich hab gar keinen Einzug mehr. Wenns den Schlupf nicht gäbe, hätte man auf dem doppelfädigen Rad doch keine Variationsmöglichkeiten?

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Re: Ratlos nach dem Testspinnen

Beitrag von sockolade » 28.06.2015, 22:25

ojeh, ojeh,
Bitte bringt Licht ins Dunkel!!!!
Welche Effekte bringt denn eine schräge Spindelachse? Üblicher Weise ist es doch nicht vorgesehen, den Achselwinkel unterschiedlich einzustellen????

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Re: Ratlos nach dem Testspinnen

Beitrag von shorty » 28.06.2015, 22:27

Ja schon :-), das ist klar, schrieb ich ja auch , Einzugskraft ( Wirtelunterschied) und Geschwindigkeit ( Fadenspannung)...
ist aber nicht das was ich zu Schräge meinte..
Was ich mit Schräge meine ist folgendes... man kann selbige Fadenspannung auch bei völlig waagrechtem Stand erreichen, nämlich mit anderer Schnurlänge

Ich wollte wissen ob es einen Unterschied gibt zwischen schräg stehend und waagrecht bei gleicher Fadenspannung !
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Re: Ratlos nach dem Testspinnen

Beitrag von sockolade » 28.06.2015, 22:34

Es gibt ja Räder mit schrägstehenden Spindelachsen. Keine Ahnung, ob das irgendeinen Vorteil bringt, oder nur konstruktionsbedingt ist. Ich glaube auch nicht, dass man da die Winkel einstellungsmäßig verändert. Ich lasse mich aber gerne belehren.

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Re: Ratlos nach dem Testspinnen

Beitrag von anjulele » 28.06.2015, 23:11

shorty hat geschrieben:Ja schon :-), das ist klar, schrieb ich ja auch , Einzugskraft ( Wirtelunterschied) und Geschwindigkeit ( Fadenspannung)...
ist aber nicht das was ich zu Schräge meinte..
Was ich mit Schräge meine ist folgendes... man kann selbige Fadenspannung auch bei völlig waagrechtem Stand erreichen, nämlich mit anderer Schnurlänge

Ich wollte wissen ob es einen Unterschied gibt zwischen schräg stehend und waagrecht bei gleicher Fadenspannung !
Meiner Erfahrung nach zieht der Faden bei gleicher Fadenspannung und waagerechtem Spinnkopf nicht so gut auf.

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Re: Ratlos nach dem Testspinnen

Beitrag von shorty » 28.06.2015, 23:22

Danke :-) ♥ werd das mal austesten...
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Re: Ratlos nach dem Testspinnen

Beitrag von Serena » 28.06.2015, 23:26

sockolade hat geschrieben:Der "Winkel" nach unten nimmt etwas vom Einzug weg. Ich habe den Eindruck, dass das Spinnmaul in einem Holzlager liegt. Da hätte ich Angst, das mir das mit der Zeit auschlägt, wenn die Achse nicht möglichst parallel zum Fußboden läuft. Oder ist da eine Metallbuchse oder ein Lederlager drin?
Ist das das Spinnmaul? Das ist schon ganz schön ausgeleiert und da steckt nichts weiter drin.
IMG_5751a.jpg
Bis vor zwei Wochen war das Spinnrad komplett instabil. Da ist Vieles bis Alles im Argen :S

aaaaber ... mit ganz viel Gefühl, einem extrem lockeren Antriebsfaden, einer geraden Achse und ohne jeglichen Druck hab ichs dann doch geschafft die Wolle zu verspinnen. (der Anfang von gestern war nun doch so lang, dass ich ihn als Testfaden für die Einstellung nutzen wollte und der wurde dann plötzlich immer länger ;) )

Die ersten beiden Löcher waren auch heute sehr anfällig, weiter hinten wurde es besser.

Die Rillen werde ich also noch nachbearbeiten, da hab ich ja jetzt super Tipps erhalten. So wie es jetzt ist, ist es mir zu sensibel. Der Faden reißt wirklich beim geringsten Druck. Der Antriebsriemen hat jetzt keine Spannung, ich kann jetzt die Spule abnehmen ohne die Stellschrauben zu bewegen ...

Aber zumindest weiß ich jetzt, dass es funktioniert. Da macht dann auch das Basteln mehr Sinn :D

All die Mühe war nicht umsonst, meine ersten Rolags sind verarbeitet und die Spule nicht im Ansatz voll :)

Danke!
IMG_5749a.jpg
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Re: Ratlos nach dem Testspinnen

Beitrag von shorty » 28.06.2015, 23:28

Prima !!
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Re: Ratlos nach dem Testspinnen

Beitrag von Serena » 28.06.2015, 23:49

anjulele hat geschrieben:Wenn die anderen Räder auch alte Flachsräder sind, wirst du wahrscheinlich ähnliche Probleme damit haben. Mit denen lassen sich meist problemlos dünne Fäden spinnen. Zum Zwirnen oder für weichere und etwas dickere Garne sind sie oft nicht geeignet. Typisch für die Flachsräder sind kleine Spulen.
Was das dritte für eines ist, hast du mir in meinem Vorstellungspost nicht mehr beantwortet ;P

Ich dachte bisher, dass Flachsräder Ziegen mit ziemlich großen Rädern sind. Wenn es also auch Flachs-Böcke gibt, erkenne ich dann ein Flachsrad grundsätzlich an der kleinen Spule? Oder kann die nicht auch darauf hindeuten, dass es sich eigentlich um ein Deko-Rad handelt?
... in der Theorie bin ich wirklich noch Anfänger ;) ....

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Re: Ratlos nach dem Testspinnen

Beitrag von sockolade » 29.06.2015, 10:36

Guten Morgen,
ich habe von schrägen Spindelachsen geträumt.

@serena
geschafft!, deine Rolags?, gut!, aber die werden nicht das Lieblingsfutter dieses Rades. Dieser Flügel will fliegen und das Lager ums "Maul" lässt ihn höchstens hüpfen. Wenn du weiter experimentieren willst, würde ich eine Buchse oder ein Lederlager einbauen und das Rad mit weniger lätschertem Einzug und langstapeliger Wolle konfrontieren. Aber solche Räder hast du ja schon!

@anjulele und shorty
shorty hat geschrieben:Was ich mit Schräge meine ist folgendes... man kann selbige Fadenspannung auch bei völlig waagrechtem Stand erreichen, nämlich mit anderer Schnurlänge
Meinst du damit, dass eine kürzere Schnur weniger Reibungsfläche auf den Wirteln hat? Das stimmt schon, die Tangenten liegen anders am Kreis an, aber das sind nur Millimeter.
Bewirkt das Schrägstellen der Spindelachse (wobei ich nicht verstehe wie ihr einseitig ein Lager höher oder niedriger stellt, bei meinen 2fädigen geht das nicht, außer beim Breco, da ist das Maul in einem Kardan, aber es ist nicht vorgesehen) eine merkliche Reibungsveränderung? In den Lagern oder in den Wirtelrillen? Die Geometrie des Spinnkopfs verändert sich doch dadurch nicht?
Ich verstehe nicht, wie ihr das meint und kann das deshalb nicht ausprobieren.
gespannte Grüße

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Re: Ratlos nach dem Testspinnen

Beitrag von shorty » 29.06.2015, 11:30

Es ist ja so , es gibt unglaublich viele versch. Arten zweifädiger Räder.
Bei der Bauform Ziege hat man das in der Regel sowieso nicht, weil da der Spinnkopf ja seitlich daneben ist, und man nur den Abstand zum Schwungrad verändert.
Die Schräge die ich meine entsteht, wenn die Höhenverstellung im weitesten Sinne nur einseitig möglich ist.
Schau mal wie schräg hier die Spinnflügelachse steht :
http://www.google.de/imgres?imgurl=http ... CEoQrQMwDg

ist ein Matchless


Ich kenne das besprochene Rad ja nun nicht, und dachte dem wäre hier ebenso..das wäre mit Schräge gemeint.. .
Bei meiner Ziege geht das auch nicht, und das Michi ist völlig anders zweifädig.

Ich glaube einfach wir meinten mit Schräge unterschiedliche Sachen. Dass man die Einzugsgeschwindigkeit über die Fadenspannung regelt, das denke ich dürfte klar sein.
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