Bin am Verzweifeln

Typen, Spinntechniken, Fragen rund ums Spinnrad-Spinnen

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XScars
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Re: Bin am Verzweifeln

Beitrag von XScars » 02.06.2015, 19:42

Naja, den Kurs abwarten mußt du nicht unbedingt.... aber mal ausführlich hier die Forensuche benutzt oder die Beschreibung der Spinnradtypen und sonstigen Artikel hier links lesen http://spinnradclub.de/starterframe.htm

oder mal ein Buch lesen oder einfach googlen, auf youtube suchen..... es gibt da zwar auch viel was vielleicht nicht ganz optimal und korrekt ist, aber auch viel gutes und wenn man sich mit dem Thema beschäftigt und möglichst viel veschiedenes liest, dann kommt man auch schon weiter.... ;)

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anjulele
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Re: Bin am Verzweifeln

Beitrag von anjulele » 02.06.2015, 19:46

Kann FinundSissi als hellgrüne Userin die Suche betätigen, oder muss sie dafür erst "richtig" registriert sein?

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Rolf_McGyver
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Re: Bin am Verzweifeln

Beitrag von Rolf_McGyver » 02.06.2015, 20:51

anjulele hat geschrieben:Kann FinundSissi als hellgrüne Userin die Suche betätigen, oder muss sie dafür erst "richtig" registriert sein?
natürlich kann sie suchen...
Hellgrüne und dunkelgrüne User haben die gleichen Berechtigungen.
LG Rolf

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Re: Bin am Verzweifeln

Beitrag von spulenhalter » 02.06.2015, 21:40

Du hast ein zweifädiges Spinnrad.
So wie ich an den Holzverfärbungen sehe, ist es viel genutzt worden. Da wurde mit viel Öl und Fett geschmiert. Ich verwende zum schmieren nur Fett, das zieht nicht so schnell ins Holz und bildet einen guten Schmierfilm.

- Dreht sich das Schwungrad leicht?
Den Antriebsriemen nimmt du herunter und probiert erst einmal nur das Schwungrad zu treten. Es muß sich leicht treten und 1 - 3 Umdrehungen nachlaufen. Ansonsten suchen wo es klemmt und schmieren.
- Flügel, Flügelwelle, Wirtel und Spule
Flügel und Welle sind fest miteinander verbunden. Der Wirtel ist !!!!Achtung!!!! mit einem Linksgewinde auf die Flügelwelle geschraubt.
Die Spule muss sich leicht auf der Flügelwelle drehen.
Nach langer Nutzung, wie bei diesem Spinnrad, sollte sie sogar klappern.
Wenn sie sich nicht leicht dreht, mußt du den Wirtel abschrauben. Nimm am besten eine normale Schraube mit Mutter und probiere erst damit. Das ist Rechtsgewinde. Den Wirtel mußt du anders herum drehen. Er hat Linksgewinde.
Stellen suchen, wo es klemmt, schmieren und den Wirtel leicht fest wieder aufschrauben. Die Spule muss sich leicht drehen.
- Antriebsfaden
Deiner ist viel zu dünn. Wechsel ihn aus gegen eine stabile Paketschnur, mindestens 3x so dick. Es sollte eine rauhe Schnur sein.
- Spule
Am besten den vorhandene Faden bis auf einen Rest von 1-2 m abwickeln.
-Höhenverstellung, wo die Flügelwelle eingesteckt wird
Hier wird die Antriebsschnur gespannt.
Starke Spannung - Viel Einzug und zu wenig Drall. Der Faden löst sich immer wieder auf.
Zu geringe Fadenspannung - Du erzeugst nur Drall. Der Faden wird nicht eingezogen.
Irgendwo dazwischen liegt die optimale Einstellung. Anfänglich kann man das mit einem fertigen Wollfaden probieren.

Viel Spass beim Üben
Und dann nach dem Zusammenbau
Gruß Mathias

---------------------------------------------------
Unmögliches erledigen wir sofort. Wunder, die dauern etwas länger

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Re: Bin am Verzweifeln

Beitrag von FinundSissi » 03.06.2015, 13:07

Vielen Dank für Eure Tipps. Irgendwie muss ja die ältere Dame damit gesponnen haben.
In der Ruhe liegt die Kraft - ich werde üben. LG

Klara
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Re: Bin am Verzweifeln

Beitrag von Klara » 03.06.2015, 15:32

Vivilein hat geschrieben:Der Spulenwirtel ist um einiges größer als der Wirtel für die Übersetzungen - das kann nicht funktionieren - ......
Wieso? So wie ich das sehe, müssen sich Spule und Flügel unterschiedlich schnell drehen - wer da nun schneller oder langsamer läuft, sollte egal sein (es ändert sich nur die Aufwickelrichtung). Ich hab' bloss leider keine Wirtel-/Spulen-Kombi, mit der ich das ausprobieren könnte :(.

Der Tipp mit der Hanspindel ist aber gut. Denn Finundsissi, du kämpfst da gerade mit zwei verschiedenen Problemen: Erstens kannst du nicht spinnen, zweitens kämpfst du mit dem Spinnrad. Das ist ungefähr so, wie wenn man mit einem Auto, das nicht richtig läuft, fahren lernen will (oder, häufigerer Fall, auf einem schlecht ausgebildeten Pferd reiten...)

Ciao, Klara

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Re: Bin am Verzweifeln

Beitrag von FinundSissi » 04.06.2015, 07:54

Hallo Klara,
danke für den Tipp. Es muss ja irgendwie gehen, da die Vorbesitzerin damit gesponnen hat. Ich werde es üben.
Danke und LG

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Re: Bin am Verzweifeln

Beitrag von Asherra » 04.06.2015, 09:28

Najaaaa, du weißt nicht, wie sie drauf gesponnen hat, manche der alten Rädchen sind extrem zickig und wollen genau SO behandelt werden oder sie laufen nicht. Und je nach dem, wie das Rad aufbewahrt wurde ist es auch nicht mehr in dem Zustand, wie's zu Betriebszeiten war. Von so einfach zu richtenden Problemchen wie verklebtem/verharztem Öl, bis zu terminalen Diagnosen wie Wasserschaden und völlig verzogen.

Bevor du das Spinnen hin schmeißt weil das Rad nicht mitspielt, aus ein paar alten CDs oder etwas selbshärtendem Ton mit einem Rundstab lassen sich ordentlich laufende Spindeln basteln. Dann hast du ein Gerät, das einfach zu bedienen ist, kannst erst mal langsam spinnen lernen, und wenn das klappt, dann das Rädchen dazu nehmen. Beides gleichzeitig lernen ist viel auf's Mal.

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Re: Bin am Verzweifeln

Beitrag von anjulele » 05.06.2015, 21:05

Ich finde auch, dass es etwas anderes ist, ob jemand, der lange mit einem alten Gerät arbeitet, damit zurecht kommt oder wenn sich ein absoluter Anfänger daran versucht.
Anfänger sollten mit gut funktionierendem Rädern spinnen lernen. Wenn du anfängst einen neuen Sport zu lernen oder etwas anderes, wirst du wahrscheinlich nicht im Traum daran denken, dir einen angeknacksten Tennisschläger, alte Latschen oder ein altes Fahhrad mit Platten und Achten im Reifen zu kaufen. Wie wär´s mit zeichnen lernen mit alten, zerfledderten Pinseln und Farben, die schon leer und völlig vermischt sind? Und wenn man sich ein neues Hobby zulegen will, informiert man sich dann nicht schon mal im Voraus?

Wenn man alte Spinnräder wieder zum Laufen bringen möchte, sollte man schon Erfahrung haben. Das erleichtert einiges.

Vielleicht solltest du einfach in Ruhe auf deinen Kurs warten. Wenn du Glück hast gibt es dort verschiedene Spinnradmodelle zum Testen, dann hast du auch schon eher ein Gefühl dafür, welche Art dir liegt. Und welche vielleicht überhaupt nicht. Die Zeit dahin kannst du gut überbrücken. Z B mit dem Durchforsten des Forums, du wirst bestimmt kaum eine andere Stelle finden, an der so geballtes Wissen rund ums Spinnen vorhanden ist.
Wenn es dich dann immer noch in den Fingern juckt (beeestiiiimmt), dann bastel dir eine Spindel. Der Tipp kam ja auch schon von anderen. Mit ein bisschen mehr Kenntnis ist es dann auch kein großes Problem, dir da auf die Sprünge zu helfen. Spindeln sind kein "minderwertiger Ersatz" für ein Spinnrad. Ganz im Gegenteil!

Übrigens frage ich mich schon seit Tagen, wie alt wohl der "ältere Herr" und - vor allem! - seine Mutter sein mögen?? Gerade in Kleinanzeigen wird einem ja so manches erzählt...

Gruß
anjulele

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Re: Bin am Verzweifeln

Beitrag von Cinnamonowl » 05.06.2015, 23:31

Ich finde die Idee mit der Spindel super! Ich habe auch erst mit spindeln angefangen und bin erst später zum Rad gekommen. Ich spindele aber immer noch sehr gerne! Außerdem muss man nicht ganz so viele Körperteile koordinieren, was für manche Anfänger von Vorteil ist. Selber basteln ist auch gar nicht schwer.

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Re: Bin am Verzweifeln

Beitrag von moniaqua » 06.06.2015, 18:43

Stimmt. Gerade eben habe ich auch wieder die Spindel in der Hand, weil das Rad oben ist und ich es nicht runter holen will. Der Umstieg auf das Rad fiel mir, nachdem ich mit der Spindel angefangen hatte, recht leicht. Und man kann sie einfach überall hin mitnehmen.
Servus,
Monika

Meine Spinnereien ;o)

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Re: Bin am Verzweifeln

Beitrag von fema » 07.06.2015, 22:58

Lass dich nicht entmutigen!
Es gehört sicher eine Portion Geduld dazu auf einem alten Rad sich alleine das Spinnen zu erarbeiten, ich spreche aus Erfahrung. Aber du lernst auch viel dabei.
Um das ausziehen der Fasern zu üben ist eine Spindel nicht schlecht da kannst du jederzeit unterbrechen und musst dich nur auf die Hände konzentrieren. hier noch zwei Links zu einem schönen Video für Handspindeln:
https://www.youtube.com/watch?v=rPUORvO-GZE
https://www.youtube.com/watch?v=WAVYmG9zeK8
Am Rad solltest du erstmal treten und anhalten üben, ohne Faden, und zwar in beide Richtungen. Wenn das gut klappt, kannst du mal versuchen einen fertigen Faden auf die Spule laufen zu lassen.
Ein Spinnvideo fürs Rad:
https://www.youtube.com/watch?NR=1&v=cf ... =endscreen

Am Anfang war ich ziemlich überfordert mit der Hand-Fuß-Koordination, aber da hilft nur üben, üben, üben und nicht die Geduld verlieren. Einfach am nächsten Tag noch mal probieren.
Und wenn du fragen hast, dann frag einfach. Es sind immer hilfreiche, nette Leute hier die gerne weiterhelfen.
Schau nie auf die Uhr, es ist immer jetzt.

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Re: Bin am Verzweifeln

Beitrag von SchwarzesSchaf » 08.06.2015, 22:03

Ich schließe mich den anderen an ... Probier doch ein bisschen mit einer Handspindel herum. Ich habe auch erst mit der Handspindel gesponnen und dann mit dem Rad. Für mich war das dann wesentlich leichter, weil ich das Prinzip Spinnen schon verstanden hatte.

Ja, und auch, dass ein altes Rad zicken kann, unterschreibe ich sofort ... meine Mutter hatte so ein Rädchen und ich nachdem sie es nicht mehr spinnen konnte, wollte ich mich nicht mit ihm anfreunden, es hat mittlerweile eine neue Besitzerin.
Ich habe mit einem flügelgebremsten Rad begonnen und bin dann auf ein zweifädiges umgestiegen, meiner persönlichen Erfahrung nach ist das zweifädige Rad auch ein wenig schwieriger zu spinnen. Es ist in der Einstellung sensibler und "frisst" das Spinnfutter nicht einfach so aus der Hand - das mögen aber meine persönlichen Erfahrungen sein. Aber um dir Hoffnung zu machen, das zweifädige ist derzeit mein einziges und allerliebstes Rad, gerade weil ich es so sensibel einstellen kann.
Liebe Grüße,

Andrea

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Re: Bin am Verzweifeln

Beitrag von faroer » 10.06.2015, 15:41

Steht auf dem Spinnrad zufällig "Fiedler, Eibau"?

Ich habe ein ähnliches Rad, auf dem meine Mutter unter Fluchen viel gesponnen hat. Selbst bin ich als Anfängerin damit überhaupt nicht klar gekommen. Heute kriege ich es unter Mühen zum Laufen, habe es aber nur noch zur Deko. Warum sollte ich mich damit quälen, wenn ich ein Henkys und eine Anna habe.

Als ich mein Henkys abgeholt habe, hatte ich dieses Rad mitgenommen. Herr Henkys hat mir erklärt, daß es sich bei meinem Rad um ein typisches Flachsrad handelt, mit dem man nur schnell und dünn spinnen könne. Aus diesem Grund wäre es für Anfänger völlig ungeeignet.

Das ist ja das Problem für Anfänger, man weiß ja nicht, ob man selbst zu doof ist oder das Spinnrad.
Deshalb lasse ich Anfänger, die zu mir kommen, grundsätzlich auf meinem Henkys üben.

LG

Edelgard

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Re: Bin am Verzweifeln

Beitrag von faroer » 10.06.2015, 15:41

Steht auf dem Spinnrad zufällig "Fiedler, Eibau"?

Ich habe ein ähnliches Rad, auf dem meine Mutter unter Fluchen viel gesponnen hat. Selbst bin ich als Anfängerin damit überhaupt nicht klar gekommen. Heute kriege ich es unter Mühen zum Laufen, habe es aber nur noch zur Deko. Warum sollte ich mich damit quälen, wenn ich ein Henkys und eine Anna habe.

Als ich mein Henkys abgeholt habe, hatte ich dieses Rad mitgenommen. Herr Henkys hat mir erklärt, daß es sich bei meinem Rad um ein typisches Flachsrad handelt, mit dem man nur schnell und dünn spinnen könne. Aus diesem Grund wäre es für Anfänger völlig ungeeignet.

Das ist ja das Problem für Anfänger, man weiß ja nicht, ob man selbst zu doof ist oder das Spinnrad.
Deshalb lasse ich Anfänger, die zu mir kommen, grundsätzlich auf meinem Henkys üben.

LG

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