Wie die gesamte Region kann man auch die Spinnräder in (mindestens) 3 Typen einteilen.
In der Nieder- und der Mittellausitz dominieren die Bockräder. (Die ältesten erhaltenen Räder aus dem 18. Jhd. in Museen sind aber Ziegen.) In der Oberlausitz findet man dann wieder mehr Ziegen, scheint mir.
Besonders typisch für die Räder der Niederlausitz (um den Spreewald herum) sind die krummen Beine vorn.
(Nicht erschrecken, dieses Rad harrt noch auf dem Dachboden der Wiederbelebung, einen neuen Tritt bekommt es gleich als erstes...) Je nach Reichtum des Auftraggebers, im Dorf allgemein, Geschicklichkeit des Spinnradbauers etc.pp. sind die Räder unterschiedlich verziert mit Ringen, Zinnknöpfen usw. Genaue Unterschiede erforsche ich noch.

Die Räder sind große und robuste Arbeitstiere - Flachsräder natürlich - und wirken dennoch fein geschwungen und elegant. *find*
In der Mittellausitz sind die Spinnräder ebenfalls große, robuste Arbeitstiere.


Man beachte auch den ausgeklügelten Tritt - ich kann bequem abwechselnd mit dem linken oder dem rechten Bein treten. Macht sich gut, wenn man den ganzen Winter von 6 - 10 abends in der Spinnstube sitzt...

Bei meinem Spinnrad besonders (es stammt aus Seidewinkel bei Hoyerswerda, bei Spinnrädern aus Rohne und Schleife habe ich das noch nicht gesehen) ist die Möglichkeit, die vordere Flügelhalterung zu versetzen und je nach Faserart einen kleineren oder größeren Spinnflügel zu benutzen.


Zu den Spinnrädern der Oberlausitz kann ich leider grad noch nichts sagen.
Auch zu "unseren" hier suche ich immer noch Informationen. Leider wissen die Spinnradbesitzer nichts mehr zu ihren Schätzen...