Einzug stotternd- verstehe Deine Spinnradbremse

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Re: Einzug stotternd- verstehe Deine Spinnradbremse

Beitrag von Little Witch » 06.01.2015, 17:40

So da bin ich wieder.Sorry,hat ein wenig gedauert,aber heute hab ich versucht das Lager und Flügelbremsproblem zu lösen.

Meint Ihr ich kann das so lassen?Die Lager habe ich für die Fotos nur eingesteckt,es ist noch nichts verklebt!

Und womit einkleben?
Also ich habe Weißleim,POXY und UhU da.

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Kerstin

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Re: Einzug stotternd- verstehe Deine Spinnradbremse

Beitrag von spulenhalter » 06.01.2015, 19:11

Hallo Kerstin,

Deine Lagerungen sehen echt gut aus. Ich würde mit UHU kleben. Reicht völlig aus.

Was sagt das Ergebnis des Probespinnens???

Das Leder am Einzugsloch liegt wunderschön gleichmäßig an. Ich habe schon erlebt, dass die Bremswirkung immer zu stark war. Auch wenn der Bremsfaden vollkommen ohne Spannung war. Da mußte ich das Leder dann einmal leicht fetten.

Auf der Wirtelseite sieht die Breite das Lagers / Halbkreis des Leders / erheblich größer als die Flügelwelle aus. In den meisten Fällen stört es nicht, da der Antriebsfaden über die Spule einen permaneten Zug auf die Flügelwelle ausübt. Wenn es dort ein Flattern geben sollte, kann man ein doppeltes Leder einsetzen. Hier würde ich das Leder ermal nur mit einem kleinen Klebpunkt befestigen. Dann läßt sich falls es wirklich erforderlich sein sollte, was ich aber nicht glaube, leichter etwas ändern. Diese Seite fette ich immer.

Die Spulen sollten schön leicht laufen.
Gruß Mathias

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Re: Einzug stotternd- verstehe Deine Spinnradbremse

Beitrag von Little Witch » 06.01.2015, 19:46

spulenhalter hat geschrieben:Hallo Kerstin,

Deine Lagerungen sehen echt gut aus. Ich würde mit UHU kleben. Reicht völlig aus.

Was sagt das Ergebnis des Probespinnens???
De Einzug ist sehr sanft für ein Flügelgebremstes Rad :)) und die Bremse läßt sich gut einstellen.
Das Leder am Einzugsloch liegt wunderschön gleichmäßig an. Ich habe schon erlebt, dass die Bremswirkung immer zu stark war. Auch wenn der Bremsfaden vollkommen ohne Spannung war. Da mußte ich das Leder dann einmal leicht fetten.Wenn der Faden ohne Spannung ist,ist kaum Einzug da.

Auf der Wirtelseite sieht die Breite das Lagers / Halbkreis des Leders / erheblich größer als die Flügelwelle aus. In den meisten Fällen stört es nicht, da der Antriebsfaden über die Spule einen permaneten Zug auf die Flügelwelle ausübt. Wenn es dort ein Flattern geben sollte, kann man ein doppeltes Leder einsetzen. Ja ich weiss,hab mich etwas vertan :O Hab mit einem Forstnerbohrer gearbeitet....Also beim Probespinnen hab ich kein Flattern bemerkt.Ich habe für den Dremel sonst noch einen kleinen Schleifaufsatz.Habe schon überlegt in das Lederlager eine kleine Vertiefung von 1mm zu schleifen.Das Leder ist ja sehr dick.Meinst Du das reicht aus? Hier würde ich das Leder ermal nur mit einem kleinen Klebpunkt befestigen. Dann läßt sich falls es wirklich erforderlich sein sollte, was ich aber nicht glaube, leichter etwas ändern. Diese Seite fette ich immer.

Die Spulen sollten schön leicht laufen.Das tun sie.Es ist ein leichtes Klappern zu hören,aber nicht wirklich störend.Ich muss nochmal schauen woran es liegt,denn die Spulen haben eigentlich kein Spiel auf der Welle.Da guck ich morgen nochmal nach.
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Kerstin

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Re: Einzug stotternd- verstehe Deine Spinnradbremse

Beitrag von spulenhalter » 06.01.2015, 20:22

Wenn der Flügel gut auf der Wirtelseite liegt, würde ich nichts ändern, nichts einschleifen.

Dass die Spulen nicht klappern, geht eventuell mit einer kleinen Dämpfung aus Vaseline oder ähnlich festerem Fett, dämpft und gleitet leicht.
Gruß Mathias

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Re: Einzug stotternd- verstehe Deine Spinnradbremse

Beitrag von Little Witch » 06.01.2015, 21:13

Ok,dann lasse ich es so.
Vielen Dank :)
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Kerstin

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Re: Einzug stotternd- verstehe Deine Spinnradbremse

Beitrag von Hummelbrummel » 27.01.2015, 16:53

Hallo Zusammen,

seit kurzem habe ich ein älteres Malottke in meiner Herde (eines mit 5 Rillen im Schwungrad, flügelgebremst).

Aber leider hat es ein sehr eigenartiges Einzugsverhalten:
Eine halbe Schwungradumdrehung zieht es - je nachdem wie stark ich die Bremse anziehe - stärker oder schwächer, so wie sich das gehört.
Und auf der anderen Hälfte der Schwungradumdrehung zieht es gar nicht, kein bisschen.
Das heißt, beim Zwirnen entsteht immer ein rhythmischer Wechsel zwischen Einzug und "Durchhängen". Das macht nicht wirklich Spaß. (Gesponnen habe ich noch nicht wirklich drauf, aber bei den ersten Versuchen war es ebenso.)

Das Phänomen tritt in beide Richtungen auf und bei beiden Flügeln, sowohl dem normalen, als auch dem Jumboflügel.
Das Rad hat sehr viele Kugellager: Die Flügel laufen hinten in einem Kugellager, vorne liegt die Holzachse mit dem Einzugsloch in einem Filzlager.
Die Spulen laufen alle auf je 2 Kugellagern, das Schwungrad ist kugelgelagert; ich glaube, die beiden Verbindungen Knecht/Schwungrad ebenfalls (Doppeltritt).
Die Führung für die vordere Holzachse mit dem Einzugsloch sieht passend aus, ebenso die filzgefütterte Bremse unter einem Metallbügel.
Ich kann mir das nicht erklären.

Den grünen PU-Riemen habe ich schon ein wenig gekürzt, weil er mir so locker vorkam, aber das hat nichts gebracht. Oder kann es sein, dass der einfach so alt und ausgeleiert ist, dass er allein so ein Problem verursachen kann und sich das lösen lässt, wenn ich ihn ersetze?
So grüne Riemen hatte noch noch nie und damit keine Erfahrung.

Ich freu mich auf Eure hilfreichen Tipps!

Viele Grüße

Hummelbrummel

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Re: Einzug stotternd- verstehe Deine Spinnradbremse

Beitrag von Gitti » 27.01.2015, 21:44

Hallo Hummelbrummel,
das Phänomen kenne ich auch. Aber das liegt bei mir an den Spulen. Beim Leichtlen z.B. habe ich für den großen Spinnflügel 6 Spulen. 5 gingen super, die 6. benahm sich so, wie Du es beschrieben hast. Die Spule saß einen Tick zu fest auf der Achse. In dem Fall hat geholfen ihr ein wenig mit Schmirgelpapier zu Leibe zu rücken. Die Leichtlenspulen haben Holzlager. Auch von einigen Majacraft Kunststoffspulen kenne ich das.
Hast Du mal von Hand geprüft, ob sich die Spulen leicht auf der Achse drehen lassen?
LG

Gitti

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Re: Einzug stotternd- verstehe Deine Spinnradbremse

Beitrag von spulenhalter » 27.01.2015, 22:19

Hallo Hummelbrummel, für mich wäre hier eine Ferndiagnose sehr schwierig.

Da würde ich mir alles genau anschauen wollen, woran es liegt. Ein Malottke läuft doch eigentlich immer.
Gruß Mathias

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Re: Einzug stotternd- verstehe Deine Spinnradbremse

Beitrag von borekd » 28.01.2015, 10:09

Hallo Hummelbrummel,
die Malottke-Räder kenne ich leider nicht und Mathias hat Recht mit seiner Aussage (Ferndiagnose ist schwierig). Dennoch möchte ich es versuchen.

Aus Deiner Beschreibung (Schwierigkeiten treten bei beiden Flügeln auf) geht logisch hervor, dass die Ursache mit hoher Wahrscheinlichkeit etweder am Schwungrad, oder am Antriebsriemen oder an der Spindellagerung liegen sollte. Bitte überprüfe:

- die Laufflächen des Schwungrads und der Antriebsrillen auf Schmutz, Fett und Unterschiede in der Oberfächengüte (glatt/rau)
- dtto die Oberfläche des Riemens auf seiner gesamten Länge
- das Schwungrad und die Antriebsrillen an der Spule/am Wirtel auf Rundlauf
- die Spindellagerung auf Spiel und Leichtgängigkeit (auch ein Kugellager kann verschlissen sein, bzw. hat Holz keine günstigen Gleiteigenschaften)
- dtto die Schwungradlagerung. Ein korrekt kugelgelagertes Schwungrad sollte (ohne Riemen und Knechte) nach einem kräftigen Anschieben einige Minuten lang vollkommen geräuschlos nachlaufen.

Für das Untersuchen der Oberflächen würde ich eine Lupe benutzen.

Spontan fällt mir noch ein, dass man einen PUR-Riemen mit 4% Vorspannung einbauen sollte. D.h., für einen Umfang von z.B. 1000 mm sollte man eine Riemenlänge von 960 mm vorsehen. Es hängt auch vom Rillenprofil ab, bei einer spitz eingestochenen Rille kann man die Vorspannung reduzieren. Wenn der Riemen flach auf dem Rillenboden liegt, müsste man die Vorspannung vielleicht sogar noch erhöhen. Eine Rolle spielen auch das Material der Riemenscheiben, ihre Rauheit und der Umschlingungswinkel (http://www.scforum.spinnradclub.de/down ... &mode=view). Falls es mehrere Wirteldurchmesser gibt, sollte die Riemenlänge auf den kleinsten Durchmesser zugeschnitten werden.
Der Riemen dehnt sich etwas unter Vorspannung, kehrt aber auf seine ursprüngliche Länge wieder zurück, wenn entspannt. Ausleiern (=sich dauerhaft dehnen) kann er m.M.n. eigentlich nicht.
Sämtliche Rundlauf- und Oberflächenfehler machen sich mit einer geringeren Riemenspannung deutlicher bzw. eher bemerkbar. Zu hohe Riemenspannung erhöht wiederum den Widerstand (es lässt sich weniger leicht treten).

Gruß
Borek

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Re: Einzug stotternd- verstehe Deine Spinnradbremse

Beitrag von Hummelbrummel » 29.01.2015, 17:17

Hallo Ihr,

vielen Dank für Eure Antworten.
Das Problem ließ sich tatsächlich durch Putzen lösen: Eine Reinigung der Schwungradrillen wirkte Wunder. Da habe ich wieder was gelernt, denn dass das so viel ausmacht, hätte ich nicht gedacht und wäre auch nicht draufgekommen (abgestaubt hatte ich das Rad, aber nicht gründlich durch die Rillen geputzt.)

Dir, Geräuschemacher, an dieser Stelle auch noch mal ein dickes Dankeschön für die Inspektion und tatkräftige Unterstützung.

Jetzt kann das Malottke seine Arbeit aufnehmen....

Viele Grüße

Hummelbrummel

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Re: Einzug stotternd- verstehe Deine Spinnradbremse

Beitrag von borekd » 30.01.2015, 12:11

Hauptsache, es funktioniert wieder richtig.

Viele Grüße, auch an den Spinnraddoktor Geräuschemacher
Borek

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