Ein- oder zweifädig ist die Frage?

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Moderator: Claudi

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Ein- oder zweifädig ist die Frage?

Beitrag von Jome » 28.11.2014, 12:01

Liebe Spinnfreunde!
Danke für eure Tipps. Sie waren für mich sehr informativ. Ich habe ja nach einer Kaufempfehlung gesucht und stehe nun, da ich jetzt etwas schlauer bin, vor der Frage Ashford Traditional ein- oder zweifädig. Ich möchte ja mit Flachs experimentieren, aber nicht nur. Das Rad soll möglichst vielseitig sein. Kann man eigentlich wenn man möchte, das Zweifädige auch einfädig mit Spulenbremse betreiben, bzw. als solches umbauen? Welche Vor- und Nachteile hat der Zweifädige Antrieb? Muss ich beim Arbeiten mit Flachs sehr viel Wasser verwenden, dann wäre ich ja mit einem lackierten Spinnrad besser beraten. Oder? Soll ich gleich einen Hochgeschwindigkeitsadapter dazu nehmen, oder brauche ich den nicht für besonders feine Fäden?
Liebe Grüße an Alle!
Jome

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shorty
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Re: Ein- oder zweifädig ist die Frage?

Beitrag von shorty » 28.11.2014, 12:13

Zweifädige kann man auf Spulenbremse umrüsten.. meines Wissens die klasssischen Zweifädigen alle...
zu den Vor und Nachteilen ist schon ne Menge im Forum geschrieben worden evlt mal ein bisserl graben :-)
zudem ist es auch ganz stark Geschmackssache.. es gibt kein besser schlechter.. eher anders :-))
habe alle Bauarten hier.. spinne verschiedenes mit Spulenbremse/Lendrum lieber ( langer Auszug z.B. ), manches auf dem modernen zweifädigen Michi ( Kammgarn)
am wenigsten spinne ich Flügelbremse und klassisch zweifädig....
lackiert würde ich sowieso nehmen :-) ( bzw. selber nachholen)... und zwar nicht nur wegen dem Wasser beim Flachs ( man braucht nicht viel .. tropft halt aber ).. sondern auch gegen sonstige Verschmutzungen..... oder wachsen...
ob Du den Hochgeschwindigkeitsflügel unbedingt brauchts liegt ein wenig an Dir.. schnell hat mit dünn nicht immer zwingend zu tun....
kannst Du ja immer noch nachordern....
Ganz gleich, wie beschwerlich das Gestern war, stets kannst du im Heute von Neuem beginnen.

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Re: Ein- oder zweifädig ist die Frage?

Beitrag von Claudi » 28.11.2014, 13:04

Du kannst halt das Zweifädige auf Spulenbremse umbauen, aber die einfädige Version mit der Spulenbremse nicht "mal eben so" auf zweifädig umstellen.
Da du momentan nicht wissen kannst, was dir mehr liegt, solltest du das Zweifädige Rad kaufen.
Ganz
Liebe
Grüßis die Claudi

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Re: Ein- oder zweifädig ist die Frage?

Beitrag von Tulipan » 28.11.2014, 18:01

Seh ich auch so, mit dem zweifädigen hast du beides. Hier siehst du auf den Abbildungen 32 und 33, wie das umgebaut wird. http://www.ashford.co.nz/newsite/pdfs_l ... German.pdf

Zu den übrigen Fragen:
die Finger werden leicht angefeuchtet, damit die Fasern zusammenhalten, ich glaube nicht, dass das dem Holz etwas ausmacht. Mein finnisches Rad ist ausdrücklich für Flachs und Wolle konzipiert und ist, wie die meisten alten Räder, völlig unbehandelt. Auch Lack ist wasserempfindlich und evtl. ist Wachs die bessere Wahl.

Hohe Übersetzungen ersparen einem bei dünnen Fäden Tretarbeit, sind aber technisch gesehen nicht erforderlich. Man kann mit jeder Übersetzung hauchdünne Fäden spinnen. Umgekehrt gilt das nicht. Mit einer hohen Übersetzung kann man nicht beliebig dick spinnen, weil mein irgendwann mit den Händen nicht mehr nachkommt.

lG
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Re: Ein- oder zweifädig ist die Frage?

Beitrag von Basteline » 28.11.2014, 22:01

Kann man eigentlich wenn man möchte, das Zweifädige auch einfädig mit Spulenbremse betreiben, bzw. als solches umbauen?
Diese Frage kann ich dir mit einem klaren: JA beantworten.
Die Haken beim aufbauen direkt reinschrauben und auch die Bremsschnur anbringen. Dann kann frau, je nach Projekt u dLust, zwischen den Beiden Antriebarten wechseln...aber nicht innerhalb eines Spinnvorgangs. ;)
Liebe Grüße
Basteline

.....und laßt uns spinnend die Welt umgarnen.

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Re: Ein- oder zweifädig ist die Frage?

Beitrag von Asherra » 28.11.2014, 22:07

Nimm das zweifädige Rad. Die Umstellung auf Spulenbremse ist sehr einfach und die Teile dazu sind glaube ich sogar schon direkt dabei (zumindest waren sie's bei der Lizzy). Zweifädige Spulen kann man auch gebremst spinnen, andersrum aber nicht.
Wichtigster Unterschied für mich bei den zwei Typen: Wirtel und Flügel lassen sich bei den zweifädigen frei kombinieren. Kleiner Wirtel + Jumboflügel, da macht das Zwirnen gleich viel mehr Spaß. Und ein kleinerer Punkt, sie sind leichter einzufädeln weil die Wirtelscheiben nicht vorne im Weg sind (wer wohl auf die doofe Idee kam...).

ETA: Lackiert ist nett. Bei Ashford reibt sich mit der Zeit die Pulverbeschichtung der Flügellagerung ab, dann hast du pechschwarze Ölflecken auf dem Holz. Bei den lackierten Rädern läßt sich das einfach abwischen, bei den rohen nicht so. Auch wenn mal Rohwolle auf's Rad soll, da sieht rohes Holz recht schnell unappetitlich aus. Roh ist in meinen Augen eher was für Leute, die das Rad selber noch weiter gestalten wollen, aber ganz ohne schutz würd ich es nicht lassen.

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