Ja, sehe ich auch so....Spinnwinde hat geschrieben: Einerseits gibts da markante Unterschiede, maschinell bietet Möglichkeiten, die ich als Handspinner nicht habe - umgekehrt aber genauso.
Superfeinspinnen??
Moderator: Claudi
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Re: Superfeinspinnen??
Ganz gleich, wie beschwerlich das Gestern war, stets kannst du im Heute von Neuem beginnen.
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Re: Superfeinspinnen??
Wollwurmi, ein sehr hübsches Garn hast du da produziert!
Zum Thema fein spinnen: Ob ich Garn spinnen will, das aussieht wie industriell Gefertigtes ist so ne Sache, aber eins ist sicher: Ich möchte es können, wenn ich es denn wollte
.
Und das Wissen, dass ich im Notfall in der Lage bin, mich und meine Lieben ohne fremde Hilfe mit wärmender Kleidung zu versorgen, gibt mir eine gewisse Sicherheit, die ich persönlich brauche.

Zum Thema fein spinnen: Ob ich Garn spinnen will, das aussieht wie industriell Gefertigtes ist so ne Sache, aber eins ist sicher: Ich möchte es können, wenn ich es denn wollte

In dem Augenblick, in dem ich deinen Post gelesen habe, wurde mir klar, was für mich persönlich die Antwort auf diese Frage ist (obwohl ich m.M.n. (noch?) weniger schöne Garne produziere als es zu kaufen gibt): Es ist einfach zutiefst befriedigend für mich, etwas komplett selbst hergestellt zu haben! Da kommt ein Pullover aus Industriegarn nicht mit, der macht nicht halb so wohlig satt und zufrieden. Das Spinnen macht den Unterschied zwischen Lächeln und Honigkuchenpferd.Spinnliesel hat geschrieben: Also, wie gesagt, ich war richtig frustriert und habe mich gefragt, was die ganze Handspinnerei (natürlich nur in meinem Fall) eigentlich noch soll. "Nur" Beschäftigungstherapie, um mich selbst glücklich zu machen?
Und das Wissen, dass ich im Notfall in der Lage bin, mich und meine Lieben ohne fremde Hilfe mit wärmender Kleidung zu versorgen, gibt mir eine gewisse Sicherheit, die ich persönlich brauche.
Himmelblaue Grüße!
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Re: Superfeinspinnen??
Kaufen kann das Jeder das industrie hergestelle Garn tausendfach. Wobei ich das nicht herunter bewerten will, ich kaufe durchaus ab und an auch welches. Aber viel.wir sollten unsere arbeiten nicht mit der industrie vergleichen, denn bei uns steckt doch auch viel liebe im Garn .....
Deines bleibt ein Unikat und mir gefällt der Gedanke.
sonnigen Tag euch
L.G. Regina
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Re: Superfeinspinnen??
Bei der richtigen Faser macht auch Superfeinspinnen viel Spass.Es ist immer wieder ein Abenteuer welche Möglichkeiten welche Faser eröffnet.Das reizt mich besonders.
LG Yetti
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Re: Superfeinspinnen??
Naja, derzeit hat der Strickhype ein Hoch und die Industrie holt sich viele Ideen und Inspirationen im Hobbybereich (das ist nicht nur im Spinnbereich so).Spinnliesel hat geschrieben:Also, wie gesagt, ich war richtig frustriert und habe mich gefragt, was die ganze Handspinnerei (natürlich nur in meinem Fall) eigentlich noch soll. "Nur" Beschäftigungstherapie, um mich selbst glücklich zu machen?
Was ist das? Ein umgekehrter Kulturschock? Oder doch nur die negative Brille?


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Re: Superfeinspinnen??
Wolle ist billig, Therapie ist teuer, Spinnen hält mich halbwegs bei Sinnen
Ich genieß einfach das Gefühl, trappeln, weiche Fasern in der Hand, zusehen wie sich die Spule füllt, was geschafft bekommen, tut mir einfach gut. Ob dann hinterher was aus dem Garn wird? Hm, meistens nicht. Grade hab ich ne Decke auf dem Webstuhl, in die all die Garne kommen sollen, die hier schon seit Jahren rum fahren, einfach daß sie mal versorgt sind. Endprodukte sind nicht so wichtig.

Ich genieß einfach das Gefühl, trappeln, weiche Fasern in der Hand, zusehen wie sich die Spule füllt, was geschafft bekommen, tut mir einfach gut. Ob dann hinterher was aus dem Garn wird? Hm, meistens nicht. Grade hab ich ne Decke auf dem Webstuhl, in die all die Garne kommen sollen, die hier schon seit Jahren rum fahren, einfach daß sie mal versorgt sind. Endprodukte sind nicht so wichtig.
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Re: Superfeinspinnen??
hallo, Himmelblau, vielen Dank,Himmelblau hat geschrieben:Wollwurmi, ein sehr hübsches Garn hast du da produziert!![]()
Zum Thema fein spinnen: Ob ich Garn spinnen will, das aussieht wie industriell Gefertigtes ist so ne Sache, aber eins ist sicher: Ich möchte es können, wenn ich es denn wollte.

superfein gesponnen habe ich auch schon, komischerweise geht das bei mir besser mit noch wenigstens etwas Fett in der Wolle,
habe einmal dunkelbraune ich glaube es war Irlandwolle im Kammzug versponnen, müßte ich erst noch mal nachschauen, das hat auch Spaß gemacht, war ein schönes Gefühl zwischen den Fingern, die Wolle war prima, schöne lange Fasern, eine schöne Farbe, ich meine, ich hatte sie damals (vor ca. 2 Jahren??) vom Wollschaaf, habe sie dann mit hellblauer Babyalpaka gemischt, die ich in Bad Meinberg gekauft habe, das war mein erster Spinnversuch seit 1975 und Spinnpause seitdem, weiß auch nicht warum, sooo ein schönes Hobby. Nun habe ich eigentlich keinen Platz mehr dafür und tue es trotzdem

Jetzt wieder aufs Neue

Na denn frohes Spinnen, immer wieder von vorn beginnen, was mal Spaß gemacht hat

Liebe Grüße Gisela
Zuletzt geändert von Claudi am 29.09.2014, 19:41, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Zitat "repariert" GLG die Claudi
Grund: Zitat "repariert" GLG die Claudi
- Anna
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Re: Superfeinspinnen??
Ich denke, die Gründe, warum man selbst spinnt, sind ähnlich wie die Gründe, warum man selbst backt, statt Brot oder Kuchen beim Bäcker zu kaufen:
1. Man weiß, was drin ist,
2. in vielen Fällen schmeckt es besser,
3. es ist billiger.
Wobei es natürlich durchaus Gründe gibt, auch mal zum Bäcker zu gehen - weil es schneller geht und weil man manchmal vielleicht bewusst ein "Massenprodukt" haben möchte. Genau aus diesen Gründen geh ich durchaus auch fertige Wolle kaufen.
Der Sparfaktor ist eher gering; ich würde wohl mehr Geld sparen, wenn ich alle Strickwolle fertig kaufen und in der gesparten Zeit zb mehr Kleidung selbstnähen würde. Aber im Moment habe ich noch die Freiheit, mir das Gebiet, auf dem ich sparen will, auszusuchen
Grüße von Anna
1. Man weiß, was drin ist,
2. in vielen Fällen schmeckt es besser,
3. es ist billiger.
Wobei es natürlich durchaus Gründe gibt, auch mal zum Bäcker zu gehen - weil es schneller geht und weil man manchmal vielleicht bewusst ein "Massenprodukt" haben möchte. Genau aus diesen Gründen geh ich durchaus auch fertige Wolle kaufen.
Der Sparfaktor ist eher gering; ich würde wohl mehr Geld sparen, wenn ich alle Strickwolle fertig kaufen und in der gesparten Zeit zb mehr Kleidung selbstnähen würde. Aber im Moment habe ich noch die Freiheit, mir das Gebiet, auf dem ich sparen will, auszusuchen

Grüße von Anna
"Wenn ich mich vor solchen Kerlen fürchte, kann ich mein Langschwert gleich gegen Stricknadeln eintauschen." (Brienne)
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Re: Superfeinspinnen??
Vielleicht 'ne doofe Frage, aber: Wo liegt das Problem? Zwingt dich irgendjemand zum Spinnen? Wenn du genau das Garn, das du weiterverabeiten (oder auch nur haben) möchtest, im Laden findest - zu einem Preis, den du zahlen willst - dann kauf's halt! Wollgeschäfte wollen auch leben.Spinnliesel hat geschrieben:.....
Solche wunderschönen Fasern, solche wunderschönen Garne. ....
Also, wie gesagt, ich war richtig frustriert und habe mich gefragt, was die ganze Handspinnerei (natürlich nur in meinem Fall) eigentlich noch soll. .....
Leider hat das einzige, das ich kenne mit einer guten Auswahl immer zu, wenn ich vorbei komme (da's in 80 km Entfernung liegt, komme ich nicht so furchtbar oft vorbei). Und das letzte Mal, als ich drin war, haben mich die Preise ganz schnell von eventuellen Kaufabsichten abgebracht.
Ich spinne alle meine "tierischen" Garne selbst - für mich ist das im Endeffekt schneller und auf jeden Fall billiger als das Gewünschte zuerst zu finden und dann zu kaufen. WAS ich da spinne hängt davon ab, was aus dem Garn werden soll - von Angora, das 2,5 mm Nadeln bräuchte (wenn ich's nicht doppelt nehmen würde) bis pencil roving für 10-mm-Häkelnadel ist alles drin. Nur bei Effektgarnen fehlt mir noch die Erfahrung (den Begriff Art Yarn finde ich übrigens hochgestapelt - unter Kunst verstehe ich was Anderes!)
Aber wie ich immer sage, wenn ich Spinnen vorführe: Heutzutage spinnt man, weil man will. Wenn man nicht will, lässt man's bleiben. Die Zeiten, wo man erst aus dem Haus gehen durfte, wenn die Spule halb voll war (hat mir eine alte Dame von ihrer Jugend während dem Krieg oder kurz nachher erzählt) sind Gottseidank vorbei. Hoffentlich...
Ciao, Klara
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Re: Superfeinspinnen??
Ich kann das schwer erklären. Frustriert hat mich die Ähnlichkeit der industriell gefertigten Garne mit den handgesponnenen. Es kam mir ein bisschen wie Betrug vor. So ähnlich empfinde ich auch bei total hübscher Ethnokleidung aus Kunstfaser aus dem Billigladen. Wahrscheinlich ist das irgend ein Problem von mir.
Ulrike
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Re: Superfeinspinnen??
Aaaah, jetzt versteh ich was du meinst.
Bei genauerem Betrachten sieht man aber den Unterschied schon. Die Industrie kann Handfäbung und Handspinnen nachempfinden, trotzdem gibts produktionsbedingt sichtbare Regelmässigkeiten, ein stetes Wiederholen der Effekte (ob Farbe oder Struktur), die sich spätestens beim verstricken offenbaren.
Bei genauerem Betrachten sieht man aber den Unterschied schon. Die Industrie kann Handfäbung und Handspinnen nachempfinden, trotzdem gibts produktionsbedingt sichtbare Regelmässigkeiten, ein stetes Wiederholen der Effekte (ob Farbe oder Struktur), die sich spätestens beim verstricken offenbaren.
- Myrdhin Webster
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Re: Superfeinspinnen??
Darf ich mal meinen "professionellen Senf" dazu geben? Nur wegen der Blickweise, meine ich... hat nichts mit Können oder Qualität zu tun, wahrlich nicht. Ich sehe hier so viele tolle Produkte, da kann ich echt nur den Hut vor ziehen!
Ich webe jetzt seit mehreren Jahrzehnten Unikate für Menschen, die sie kaufen, weil sie sie nicht selbst weben (können oder wollen). Dafür benutze ich meistens industriell gesponnenes Garn und das aus einem ganz einfachen Grund: sobald ich selbstgesponnenes Garn verwende und auch dafür, wie beim weben, einen halbwegs sozialverträglichen Stundensatz berechne (was ich ja muss, weil ich mit dieser Arbeit meinen Unterhalt bestreite) wird das Endprodukt für die Kunden von "teuer, aber individuell leistbar" zu "unerträglich teuer = unbezahlbar" und links liegen gelassen, egal wie schön sie es finden.
Handgesponnene Garne sind ein individueller Schatz, fühlen sich ganz anders an auf der Haut und beim weiterverarbeiten und sie machen einfach nur eine unglaubliche Freude bei jedem einzelnen Arbeitsschritt und bei jedem Tragen. Deshalb spinne ich, gerne und mit immerwährender Freude, und verarbeite inzwischen nur noch ganz bestimmte Materialien, am liebsten von Tieren, die ich auch persönlich kenne. Und fertige daraus Produkte für mich und meine Familie oder enge Freunde.
Und nur als Beispiel für das besondere an handgesponnener Wolle: Ich habe hier eine Jacke, die ich vor bald 20 Jahren aus der Wolle meiner ersten Schafe gesponnen und gewebt habe. Waren keine besonderen Tiere, ein wilde Mixtur von den hiesigen "Deichschafen", da war Texel, Weißkopf und Schwarzkopf (und was weiß ich noch...) mit beteiligt. Alles Schafe, von denen ich heute sage, "grobe Wolle, muss ich nicht unbedingt haben oder gar weiterzüchten"... doch da ich die Wolle damals direkt aus dem Vlies gesponnen habe und erst später nur mit Regenwasser gewaschen habe, ist die Jacke so weich, dass sie bislang jeder, den ich dazu überreden konnte, sie einmal anzuziehen, als kuschelig und nicht kratzig empfand.
Wäre dieselbe Wolle industriell gewaschen und weiterverarbeitet worden, würde sie kratzen wie hulle... außer, man hätte sie mit einer Menge Chemie und ein paar mechanischen Arbeitsgängen kräftig "veredelt" wie das in der Textilindustrie so schön heißt.
Ich spinne übrigens genauso gerne dickes wie dünnes Garn, hängt immer davon ab, was ich nachher damit machen möchte. Ich finde "Art yarn" (halte ich im übrigen nur für die englische Übersetzung von "Effektgarn") ausgesprochen spannend, hab es aber noch nie gezielt gesponnen. Reizt mich sehr, das mal auszuprobieren.
Ich webe jetzt seit mehreren Jahrzehnten Unikate für Menschen, die sie kaufen, weil sie sie nicht selbst weben (können oder wollen). Dafür benutze ich meistens industriell gesponnenes Garn und das aus einem ganz einfachen Grund: sobald ich selbstgesponnenes Garn verwende und auch dafür, wie beim weben, einen halbwegs sozialverträglichen Stundensatz berechne (was ich ja muss, weil ich mit dieser Arbeit meinen Unterhalt bestreite) wird das Endprodukt für die Kunden von "teuer, aber individuell leistbar" zu "unerträglich teuer = unbezahlbar" und links liegen gelassen, egal wie schön sie es finden.
Handgesponnene Garne sind ein individueller Schatz, fühlen sich ganz anders an auf der Haut und beim weiterverarbeiten und sie machen einfach nur eine unglaubliche Freude bei jedem einzelnen Arbeitsschritt und bei jedem Tragen. Deshalb spinne ich, gerne und mit immerwährender Freude, und verarbeite inzwischen nur noch ganz bestimmte Materialien, am liebsten von Tieren, die ich auch persönlich kenne. Und fertige daraus Produkte für mich und meine Familie oder enge Freunde.
Und nur als Beispiel für das besondere an handgesponnener Wolle: Ich habe hier eine Jacke, die ich vor bald 20 Jahren aus der Wolle meiner ersten Schafe gesponnen und gewebt habe. Waren keine besonderen Tiere, ein wilde Mixtur von den hiesigen "Deichschafen", da war Texel, Weißkopf und Schwarzkopf (und was weiß ich noch...) mit beteiligt. Alles Schafe, von denen ich heute sage, "grobe Wolle, muss ich nicht unbedingt haben oder gar weiterzüchten"... doch da ich die Wolle damals direkt aus dem Vlies gesponnen habe und erst später nur mit Regenwasser gewaschen habe, ist die Jacke so weich, dass sie bislang jeder, den ich dazu überreden konnte, sie einmal anzuziehen, als kuschelig und nicht kratzig empfand.
Wäre dieselbe Wolle industriell gewaschen und weiterverarbeitet worden, würde sie kratzen wie hulle... außer, man hätte sie mit einer Menge Chemie und ein paar mechanischen Arbeitsgängen kräftig "veredelt" wie das in der Textilindustrie so schön heißt.
Ich spinne übrigens genauso gerne dickes wie dünnes Garn, hängt immer davon ab, was ich nachher damit machen möchte. Ich finde "Art yarn" (halte ich im übrigen nur für die englische Übersetzung von "Effektgarn") ausgesprochen spannend, hab es aber noch nie gezielt gesponnen. Reizt mich sehr, das mal auszuprobieren.
- Anna
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Re: Superfeinspinnen??
Damit ist es doch ähnlich wie mit "Handstrick-Optik" bei gekauften Sachen. Bei genauem Hingucken sieht man es. (Meistens sogar sehr deutlich.)Frustriert hat mich die Ähnlichkeit der industriell gefertigten Garne mit den handgesponnenen.
Neulich habe ich einen Vortrag übers Spinnen vor einer Gruppe Schulkinder halten müssen; dabei habe ich zu diesem Thema gesagt: Früher, als es keine fertige Wolle zu kaufen gab, war die Spinnerin gehalten, möglichst fein und gleichmäßig zu spinnen. Ich vermute, dieser Anspruch steckt noch ein wenig in uns, aber nach heutigen Maßstäben ist er m.M.n. unsinnig, denn so fein und gleichmäßig wie die Spinnmaschine spinnen wir nie. Ich möchte ein individuelles, charaktervolles Garn und gebe mir keine Mühe mehr, besonders "straight" zu spinnen - wenn ich einen gleichmäßigen, glatten Faden haben will, kann ich zu Rödel gehen.

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Re: Superfeinspinnen??
Es gibt auf Englisch den Begriff "textured yarn", sogar als DVD-Titel (Spinning and Plying Textured Yarn von Patsy Zawitoski - sehr empfehlenswert). Art ist englisch für Kunst - im Sinne von Kunstwerk, nicht Kunstfaser.Myrdhin Webster hat geschrieben:..... Ich finde "Art yarn" (halte ich im übrigen nur für die englische Übersetzung von "Effektgarn") .....
Dass die Industrie versucht, das zu liefern, was die Kunden wollen - inklusive Garne die aussehen wie handsgesponnen - finde ich normal, das regt mich nicht auf. Wie schon gesagt, bei genauem Hinsehen merkt man's. Und ehrlich - wenn man's nicht merkt - was macht es? Für mich ist "handgesponnen" kein Qualitätsmerkmal (handgewoben oder handgestrickt auch nicht).
Ciao, Klara
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Re: Superfeinspinnen??
tja für mich schon
aber das kann ja jeder sehen wie er möchte... kommt glaub ich drauf an wie man den Begriff Qualität definiert....
handgestrickt ist in wohl 99 % der Fällen auf Maß gestrickt , und nicht als Schlingen Meterware und rausgeschnitten.....
Das wird man bei Industriegestrickt denke ich suchen müssen...
handgesponnen ist vom Tragegefühl her auch ganz anders....
es gibt ja bei Industriewolle riesige Unterschiede, wie schon genannt.... ich denke die Schere ist viel zu groß als dass man da alle über einen Kamm scheren könnte...
Tja was ist Kunst.. ich denke das liegt schlicht im Auge des Betrachters

handgestrickt ist in wohl 99 % der Fällen auf Maß gestrickt , und nicht als Schlingen Meterware und rausgeschnitten.....
Das wird man bei Industriegestrickt denke ich suchen müssen...
handgesponnen ist vom Tragegefühl her auch ganz anders....
es gibt ja bei Industriewolle riesige Unterschiede, wie schon genannt.... ich denke die Schere ist viel zu groß als dass man da alle über einen Kamm scheren könnte...
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