Walzenabstand bei Trommelkarden

Fasern waschen, zupfen, kämmen, kardieren und mischen

Moderator: Claudi

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Walzenabstand bei Trommelkarden

Beitrag von karinenhof » 01.07.2014, 12:40

Nun hab ich gleich mal eine technische Frage. Wie tief sollten die beiden Rollen ineinandergreifen? Grad mal so kratzen od. schon etwas mehr?

fragende Grüße von Karin aus dem Havelland
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Walzenabstand bei Trommelkarden

Beitrag von Little Witch » 01.07.2014, 12:57

Danke :))

Zu Deiner Frage:

...also wie das bei anderen Kardiermaschinen ist,weiss ich nicht.

Bei meiner Louet sind die Nadeln 14mm lang und die Beläge der beiden Rollen greifen so etwa 3mm ineinander.
Viele Grüße Bild
Kerstin

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Re: Kardenbelag reinigen

Beitrag von Claudi » 01.07.2014, 13:14

karinenhof hat geschrieben:Nun hab ich gleich mal eine technische Frage. Wie tief sollten die beiden Rollen ineinandergreifen? Grad mal so kratzen od. schon etwas mehr?
Bei meiner alten Louet griffen die Beläge so zwei Millimeter ineinander. Aber die Nadeln gingen geschickt aneinander vorbei, berührten sich nur an einigen Stellen ganz leicht.
Irgendwo meine ich auch mal gelesen zu haben, dass es ideal wäre, wenn eine EC-Karte dazwischenpasst, also kein Überlappen.

Vor der neuen "Mode" mit den verstellbaren Walzen war das ein bissi eine Glaubensfrage für den Selberbauer, aber man konnte es an gekauften Trommelkarden ja sowieso nicht ändern, da die Achsen im Gehäuse einen festen Platz hatten.
Ganz
Liebe
Grüßis die Claudi

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Re: Walzenabstand bei Trommelkarden

Beitrag von Beyenburgerin » 02.07.2014, 21:09

Gerade mal so kratzen ist sicherlich für sehr feine Wolle gut. Die knubbelt nämlich gerne, wenn die Nadeln der Trommeln zu tief ineinander greifen. Bei meiner VanDerHave hatten die Nadeln 6 mm ineinander gegriffen. Das ist für gröbere Wolle so um die 30 Mikron ok, für sehr feine nicht. Außerdem braucht man viel mehr Kraft, wenn die Nadeln weiter ineinander greifen.
3 mm wie bei Kerstins Maschine dürfte da schon recht gut sein, ein guter Mittelweg.

LG Brigitte
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Re: Walzenabstand bei Trommelkarden

Beitrag von shorty » 02.07.2014, 21:56

Ganz gleich, wie beschwerlich das Gestern war, stets kannst du im Heute von Neuem beginnen.

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Re: Walzenabstand bei Trommelkarden

Beitrag von karinenhof » 04.07.2014, 12:56

vielen Dank für die Tips und Antworten.
Ich habe eine alte Ashford und da kann ich die kl. Walze verstellen. Im Moment kratzen sie leicht aneinander vorbei. Aber irgendwie passen wir beide noch nicht so richtig zusammen. Ich bin gerade dabei Alpaka zu kardieren und es beibt immer sehr viel auf der kl. Walze.

sonnige Grüße von Karin aus dem Havelland
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Re: Walzenabstand bei Trommelkarden

Beitrag von kimbajana » 12.07.2014, 18:02

Ich habe bei meiner kleinen Ashford die Walzen so eingestellt, dass die Zähne nicht ineinander greifen, sondern einen kleinen Abstand zueinander haben. Damit komme ich mit allen Wollsorten sehr gut zurecht.
liebe grüße aus wien,
kimbajana

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Re: Walzenabstand bei Trommelkarden

Beitrag von karinenhof » 22.07.2014, 18:07

ist ja lustig. Ich habe die Walzen so verstellt, dass sie etwas mehr ineinander greifen. Nun gefällt mir das Ergebnis auf der gr Walze schon viel besser.

grüße von Karin aus dem Havelland
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Re: Walzenabstand bei Trommelkarden

Beitrag von Klara » 06.10.2016, 21:47

Beim Spinntreffen vorgestern hatte jemand einen Classic Carder dabei. Ein sehr schönes Teil, wirkt grundsolide. Aber: Die Walzen greifen gar nicht ineinander - es dürfte die von Claudi erwähnte EC-Karte dazwischenpassen. Und das hatte zur Folge (ich denke zumindest, dass es Ursache und Wirkung ist) dass ohne die dazugehörige Bürste das Alpaka oben auf der grossen Walze liegen blieb und praktisch gar nicht kardiert wurde.

Ich seh' gerade, dass der Trommelabstand verstellbar sein soll - es ist also vielleicht ein Benutzerfehler. Mit aufgesteckter Bürste fand ich nämlich, dass die Bürste zu sehr auf die Fasern drückt und das Batt zu stark komprimiert. Da müsste man wohl experimentieren, um die perfekte Einstellung zu finden.

Was auch glasklar wurde: Die tollste Kardiermaschine nützt herzlich wenig, wenn man nicht damit umgehen kann...

Ciao, Klara

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Re: Walzenabstand bei Trommelkarden

Beitrag von aprilhexe » 09.10.2016, 20:20

Klara hat geschrieben:Beim Spinntreffen vorgestern hatte jemand einen Classic Carder dabei. Ein sehr schönes Teil, wirkt grundsolide. Aber: Die Walzen greifen gar nicht ineinander - es dürfte die von Claudi erwähnte EC-Karte dazwischenpassen. Und das hatte zur Folge (ich denke zumindest, dass es Ursache und Wirkung ist) dass ohne die dazugehörige Bürste das Alpaka oben auf der grossen Walze liegen blieb und praktisch gar nicht kardiert wurde.

Ich seh' gerade, dass der Trommelabstand verstellbar sein soll - es ist also vielleicht ein Benutzerfehler. Mit aufgesteckter Bürste fand ich nämlich, dass die Bürste zu sehr auf die Fasern drückt und das Batt zu stark komprimiert. Da müsste man wohl experimentieren, um die perfekte Einstellung zu finden.

Was auch glasklar wurde: Die tollste Kardiermaschine nützt herzlich wenig, wenn man nicht damit umgehen kann...

Ciao, Klara
Den Classic Carder habe ich auch. Der Trommelabstand lässt sich verstellen, indem man die vier Schrauben löst, die die große Trommel am Rahmen halten. Dann kann man den Abstand justieren, wieder festschrauben und gut.
Die Bürste habe ich auch und komme gut damit klar, allerdings verwende ich sie hauptsächlich für Batts, damit mehr auf die Trommel passt. Da Wolle mehr Grimp hat, wird sie beim Abnehmen wieder sehr voluminös. Beim glatten Alpaka kann ich mir schon vorstellen, dass das nicht so aufflufft.
Die Bürste ist auch nur optional zu bestellen und nicht Grundausstattung, eben wenn man mehr Material bei einem Kardierdurchgang auf die Trommel bringen möchte.
LG
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Re: Walzenabstand bei Trommelkarden

Beitrag von Hummelbrummel » 10.10.2016, 08:39

Das ist wohl wirklich eine Glaubensfrage.
Die BDA zur Ashford gibt es hier: http://www.wheelsandwhorls.co.nz/shop/i ... Carder.pdf
Dort ist ein minimaler Abstand zwischen den Trommeln als Grundeinstellung vorgesehen. (S.6)

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Re: Walzenabstand bei Trommelkarden

Beitrag von Klara » 11.10.2016, 13:42

Ich hab' das Problem ja zum Glück nicht :) Meine Louet Junior hat den Trommelabstand fest, und so dass sich die Drähte gerade mal berühren. Und so kardiert sie seit 10 Jahren kiloweise alles von Angora über Alpaka und Mohair bis grobes Landschaf, zickt nicht, braucht keine Packbürste und ich muss sie nur ab und zu ein bisschen saubermachen. Und das alles für damals 300 Euro, glaube ich... :)

Was sich im Lauf der Zeit allerdings geändert - verbessert - hat, ist mein Vorsortieren und Zupfen.

Ciao, Klara

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Re: Walzenabstand bei Trommelkarden

Beitrag von aprilhexe » 11.10.2016, 22:40

Klara hat geschrieben:Ich hab' das Problem ja zum Glück nicht :) Meine Louet Junior hat den Trommelabstand fest, und so dass sich die Drähte gerade mal berühren. Und so kardiert sie seit 10 Jahren kiloweise alles von Angora über Alpaka und Mohair bis grobes Landschaf, zickt nicht, braucht keine Packbürste und ich muss sie nur ab und zu ein bisschen saubermachen. Und das alles für damals 300 Euro, glaube ich... :)

Was sich im Lauf der Zeit allerdings geändert - verbessert - hat, ist mein Vorsortieren und Zupfen.

Ciao, Klara
Der perfekte Trommelabstand ist halt schon relativ :)
Ich verstelle schon mal gern. Angora ging mit dem original eingestellen Abstand gar nicht. Bisschen verstellt dann schon.
Und das Angora, das ich habe, ist nicht wirklich tauglich, um es aus der Flocke zu verspinnen.
Und bei dem Alpaka, das du erwähnt hast, wäre das Verstellen sicher sinnig.
Ab "Werk" war der Trommelabstand relativ groß, größer als Scheckkarte, machte bei Schafwollen nicht viel Unterschied und wenn ich Wolle mische, die sowieso schon gekämmt oder kardiert ist, dann hat das ja gar keinen Einfluss, wenn ich sie über die große Trommel hineinlaufen lasse.
Ich habe für den Classic Carder in meiner persönlichen Zusammenstellung vor knapp 4 Jahren ca 360€ bezahlt. Bin superzufrieden :) :) :)
LG
aprilhexe

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Re: Walzenabstand bei Trommelkarden

Beitrag von Hummelbrummel » 12.10.2016, 09:49

Klara hat geschrieben: braucht keine Packbürste
Ciao, Klara
Sowieso habe ich den Eindruck, dass die Packbürste beim Verarbeiten von Rohwolle eher hinderlich ist.
Mit der Bürste bekommt man mehr Fasern in eine Portion und wenn man z.B. Kammzüge in Längsrichtung zufüttert, ist das durchaus praktisch, aber die meiste Rohwolle scheint mir deutlich schöner zu werden, wenn ich - zumindest beim ersten Durchgang - ohne Bürste und in kleineren Portionen arbeite.

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Re: Walzenabstand bei Trommelkarden

Beitrag von shorty » 12.10.2016, 11:48

Ich denke mal das ist einfach auch Typsache, welche Art oder wie man die Batts mag, mir fehlt die Bürste gar nicht, ich möchte sie auch nicht.
Denn ich liebe meine Batts ganz fluffig, ich mag sie nicht mehr wenn sie durch eine Bürste komprimiert sind.
Im Grunde sehe ich das wie Klara auch, viel wichtiger als die Art der Kardiermaschine ist die Güte der Vorarbeit..
Ich hab seit Jahren nur ne einfache grobe van der Have Holland die schon deutlich weniger gekostet hat als die derzeitigen Modelle.
Klagen über mein Batts gab s noch nie und mir selber reichen sie so auch :-))
Ganz gleich, wie beschwerlich das Gestern war, stets kannst du im Heute von Neuem beginnen.

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