Weavetten

Moderator: Rolf_McGyver

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Re: Weavetten

Beitrag von shorty » 28.10.2008, 17:43

Ist doch kein Problem.
Hier der zweite Dreiecksversuch, macht Spaß das ganze.
Nun mit "richtiger " Wolle pflanzengefärbt von Jana, die Farbe stimmt mal wieder nicht.
Liebe grüße
karin
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Zuletzt geändert von shorty am 28.10.2008, 17:44, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Weavetten

Beitrag von Aodhan » 28.10.2008, 19:00

Das sieht doch schon viel vertrauenerweckender aus! Das sieht so aus, als könnte man damit Wolle schneller in beispielsweise Deckenform bringen als mit Stricken. Wie groß sind die Teile denn, und wie geht das? Die Rahmen sehen eigentlich so aus, als könnte man sie selber bauen...
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Re: Weavetten

Beitrag von Snowberrylime » 28.10.2008, 19:26

Die kommen mir auch von so alten Rähmen aus den 60er bekannt vor, hatte ich schon ein paar Mal in Brockenstuben gesehen, aber wusste nicht wirklich etwas damit anzufangen... Wie wird es denn bespannt damit es am Schluss richtig gewebt ist?

Also eigentlich gefällt mir die lockere, erste Version richtig gut, in der Art ein Tuch hat doch schon etwas für sich.

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Re: Weavetten

Beitrag von Kati » 28.10.2008, 19:36

na da gefällt mir das dichtere aber besser
Und was machst Du da jetzt draus?
Tschüß Kati mein Blog

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Re: Weavetten

Beitrag von shorty » 28.10.2008, 19:47

Also meine Version ist das Quilter Set, mit 7 inch Seitenlänge beim Quadrat.
Ich hab noch kein dickeres Quadrat gewebt, das Dreieck ist jedenfalls fertige 17,5 cm kurze Seite, und 24 cm lange Seite.
Es gibt die Rahmen aber auch in anderen Größen.
Sicher kann man die selber machen, ob sich das allerdings lohnt, weiß nicht. Kommt wahrscheinlich auf die eigenen Möglichkeiten an.
Meine Rahmen haben beide 65 Euro gekostet, was sich erstmal viel anhört.
Es ist allerdings eine lange Häkelnadel dabei, wie für Tunesisch häkeln, eine lange Nadel für die Weberei, zwei kleine Büchlein als Anleitung und mit Beispielen und so eine Art Abnehmer, Porto aus USA
Zur Webtechnik , das ist unterschiedlich, das Dreieck fand ich einfacher. Das Quadrat kann man aber auch diagonal weben ( wie das Dreieck). Kann man allerdings schlecht erklären, man muss genaue Wickelabfolgen einhalten, deshalb sind die Nägel auch abwechselnd weiß und schwarz lackiert.
Beim Quadrat gerade gewebt ist erst von drei Seiten gewickelt und nur die Letzte z.B. "gewebt"
Wie gesagt, ob ich für den Preis zwei Rahmen in Ahorn mit den vielen Nägeln( 29 pro Seite) so präzise billiger geschafft hätte, keine Ahnung.
Das Dreick hat 15 Minuten gedauert, ist nicht wesentlich schneller als glatt stricken, aber darin bin ich halt auch geübter. Allerdings braucht Weben nicht so viel Material.
Liebe Grüße
Karin
Ich denke das System gibts schon länger, wurde halt wieder aufgegriffen und modernisiert.
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Re: Weavetten

Beitrag von Klara » 28.10.2008, 21:17

Klar kann man die Rahmen selber bauen - ob sich's rentiert, hängt nur davon ab, ob man mehr Zeit oder mehr Geld hat. Und wie oft man sich beim Hämmern auf den Daumen haut...

Ich hab' mir einen verstellbaren Triloom mit maximal 2,10 m Hypothenuse gebaut (Trilooms sind rechtwinklige, gleichschenklige Dreiecke, Seitenlängen nach Pythagoras zu berechnen), der hat 190 Nägel pro Seite. Ist eigentlich zu wenig, für die Wollstärke, die ich gerne spinne, aber enger nageln habe ich mich nicht getraut. Aber man kann ja auch jeden Nagel zwei Mal verwenden. Das ist dann wie Riesen-Socken stopfen: 380 mal drunter - drüber - drunter - drüber... Und da meine Mohair-Fäden auch noch dauernd zusammen"geklebt" sind, hat dieses Tuch Monate gedauert - das wäre schneller gestrickt gewesen!

Im Prinzip ist es die dämlichste "Web"technik, die's gibt. Und eigentlich ist es nicht mal weben, sondern flechten... Aber so im Kleinformat halt ein netter Gag. Und im Grossformat die beste Möglichkeit um gewebte Dreiecke mit drei Webkanten zu kriegen. Und man erspart sich das Kette aufziehen.

Also, die Technik hat schon was für sich. Ich hab' aber trotzdem meinen grossen Triloom nicht mehr benutzt, seit ich meinen Kammwebrahmen habe. Aber einen kleinen (60 cm) für Demo-Zwecke gebaut - auf Veranstaltungen kommt er gut an.

Ciao, Klara

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Re: Weavetten

Beitrag von shorty » 28.10.2008, 21:36

Ach ja noch als Tip, für jemanden, der sich so einen Rahmen bauen will.
Die Nädel sind eigentlich Schrauben mit einem Mini Kopf drauf.
Ansonsten kann ich Klara nur Recht geben, es ist eigentlich kein Weben sondern ein Fädeln.
Karin
Nachtrag, der Schraubenabstand der kurzen Seiten beträgt 4 mm der an der langen Seite 7 mm.
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Re: Weavetten

Beitrag von Klara » 28.10.2008, 22:28

Zum Nachbauen: Das wichtige ist, dass an allen Seiten gleich viele Schrauben/Nägel (bei mir sind's Nägel - ich hab' die Löcher aber vorgebohrt) sind. In etwa regelmässigen Abständen (kleine Unregelmässigkeiten gleichen sich aus). Wie weit die Abstände sein sollen, darf jeder für sich entscheiden. 4 und 7 mm klingt gut - aber dafür braucht man vielleicht wirklich Ahorn und Minischräubchen. In Fichte trau' ich mich nicht so dicht, da hab' ich Angst, dass sich das Holz spaltet.

Ciao, Klara

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Re: Weavetten

Beitrag von Christine_Kiel » 29.10.2008, 11:06

Für die lütten Dinger hab ich auch noch einen Link gspeichert

http://www.eloomanation.com

LG
Christine
Heute schon kardiert? ;)

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Re: Weavetten

Beitrag von shorty » 29.10.2008, 11:36

super link, vielen Dank Christine.
Karin
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Re: Weavetten

Beitrag von shorty » 29.10.2008, 23:27


Aodhan schrieb :Wobei - das Bauen ist wahrscheinlich nicht mal das Problem... man bräuchte wahrscheinlich Nadeln zum Fädeln, die mindestens so lang sind wie der Rahmen breit. Hm... ist wahrscheinlich doch eher aufwändig.

Ich hab das mal hierein kopiert, im Bardenvorstellungsthread wollte ich nichts dazuschreiben.

Es wird bei der diagonalen Technik nicht mit einer eingefädelten Nadel gearbeitet, sondern mit einer langen Häkelnadel wie beim Tunesisch Häkeln. Die Nähnadel die dabei ist, ist grade eben so groß wie der Rahmen, eher einen Tick kürzer.
Das schwierigste ist denke ich die vielen Nägel paßgenau und in ausreichender Zahl ins Holz zu bringen.Wenn die Abstände zu groß sind, muss man ultradicke Wolle verwenden. Da muß denke ich Nagel/Schraubengröße sehr sorgfältig gewählt werden, sonst bricht das Holz. Die Holzrahmen sind nicht nur verklebt sondern zusätzlich verschraubt, und sehr sauber bearbeitet.
Da ich holztechnisch nicht so fit bin, stellt sich für mich die Frage mit dem selberbauen dadurch schon gar nicht, jemand talentierterer schafft das aber bestimmt.
Liebe Grüße
Karin
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Re: Weavetten

Beitrag von Aodhan » 30.10.2008, 02:32

Also, ich find die Dinger ja total faszinierend Bild . Es ist nicht auszuhalten, was es alles für kreatives Zeugs gibt!
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Re: Weavetten

Beitrag von Don Mesdos » 06.11.2008, 05:52

ist ja klasse, da fallen mir zig dinge ein wie man das Zeuch verarbeiten kann:-)

Muss mir merken
Lg Paul
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Re: Weavetten

Beitrag von Aodhan » 06.11.2008, 15:22

Ja, ich find sie halt nur aweng arg teuer, für ein paar Leisten mit Nägeln... Ja, klar, sicher sind sie professionell und solide verarbeitet, aber mein Mann ist ein großer Bastler vor dem Herrn, der kriegt das bestimmt auch hin!!
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Re: Weavetten

Beitrag von barde » 06.11.2008, 16:26

ja, ich kam jetzt aufgrund der anfrage mal dazu, mir das anzuschaun ...
also; so teuer ist das m.E. gar nicht, ich bezweifle, dass ich das in einzelfertigung günstiger hinkriegen würde; vor allem, wo es für den Verkauf schon eine ähnliche Qualität mit den absolut dicht schließenden verbindungen usw. sein soll.

im gegensatz zu den Brettchen-webrahmen ist das da auch nötig, weil ja die Fäden sehr eng an die Fugen rankommen...

dann noch die vielen Nägel einzeln vorbohren, da reicht mir dann natürlich nicht mm-genau, sondern 0,5mm müßten's für Kunden schon sein - da ist man eine weile beschäftigt.
dazu reicht in dem Fall wirklich kein wiechholz aus dem baumarkt; um die vielen eng sitzenden Nägel dauerhaft zu halten muß schon was dichtes festes her (Ahorn ist eine ganz gute Idee; Buche wäre mir da etwas zu spaltanfällig); evtl. käme auch Birke in Frage ...

Dann der Zuschnitt! bei den rechteckigen geht's recht simpel, wenn man keine 45°-schnitte macht, sondern stumpft aufeinander setzt - dreieckig verlangt wieder absolute präzision beim schnittwinkel.
das ist schon bei 45° (wenn man die beim rechteckigen haben will) nicht ganz einfach; auch eine ältere verstellbare Kreissäge (ebenso wie zu billige) macht da gerne mal 44,5 draus - das bedeutet, wenn man den vierten Teil einsetzt hat man auf einer seite dann eine deutliche Fuge...
damit heißt es dann leben oder mit hand nachschleifen, bis es sitzt.
(und so schleifen, dass eine gerade fläche blibt, will auch gelernt sein...)

alles in allem braucht eine verarbeitung wie auf den Bildern locker 2 Tage, mit mehrmaligen glattschleifen, polieren und evtl. ölen ist man auch achnell bei 3-4 tagen.
dazu holz beim Schreiner holen, der verlangt in unserer gegend grundsätzlich genauso viel für ein bißchen material wie für ein entsprechendes fertiges stück.

natürlich, wer eine professionell ausgestattete Werkstatt hat mit präzisen (aber auch teuren) Geräten, schafft das auch an einem Vormittag; aber wer von uns hat das schon?
Ich muß ja auch noch mit der (nicht ganz geraden) Kreissäge fräsen ... *g*

letzlich gehen gerade so kleine teile in dieser verarbeitungsqualität (fast nahtlose Fugen; auf 0,01mm genau gesetzte Nägel) industriell einfach besser und billiger; da kann man nur als selbermacher mit verzicht auf ein bißchen qualität (etwas mehr Fuge; bis zu 1mm abweichung bei Nägeln) billiger davonkommen - wenn man jemand anderem die arbeit bezahlen muß, lohnt sich's nicht mehr.

wenn jetzt jemand unbedingt trotzdem was sichtbar handgemachtes haben will, kann ich das trotzdem gerne übernehmen; aber das wid definitv teurer ... :-)

LG

Jens
Zuletzt geändert von barde am 06.11.2008, 16:31, insgesamt 1-mal geändert.
ich hab's ihnen gesagt, aber auf mich hört ja keiner ...

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