Bananenfaser ... ich weiß nicht welche

Allgemeines zum Thema Spinnen (Spinnfasertypen, geschichtliches, ...)

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Bananenfaser ... ich weiß nicht welche

Beitrag von Greifenritter » 18.10.2008, 18:54

Bisher dachte ich es gibt zwei Arten von Bananenfasern:

1. die Blattfaser aus den bananenblättern, auch bekannt unter dem namen Abaka, Manila oder Manilahanf, angeblich eine eher harte Faser, die für Taue etc. verwendet wird.

2. Bananenseide, eine Regeneratfaser aus Banane (aus welchen Teilen genau weiß ich nicht).


Nun habe ich auf Wollinchens Treffen von den Majacraft-Keuten eine Probe bekommen, angeblich eine Blattfaser. Die ist weich, relativ fein und recht lang (erinnert ein wenig an Ramie). Die Fasern hängen in einzelnen "Strähnen" zusammen. Die Faser passte zu keiner der mir bekannten Beschreibungen.

Direkt wie sie ist ist die Faser kaum verspinnbar, gekämmt oder mit feinen karden behandelt aber wunderbar, dann kann man damit tolles feines Garn spinnen.

Nun kam die Lieferung von Alysse Creation. Dort habe ich "Bananenseide" bestellt. Die Faser ist genau identisch mit der ersten, nur etwas weniger verwurschtelt und ungefärbt.

Gegen die Blattfaser spricht, daß sie sich weder hart noch rauh anfühlt, aber die Tatsache, daß die Fasern büschelweise zusammenhängen spricht eigentlich eher gegen ein Regenerat.

Bild

Was ist das nun?
Hat von Euch schon mal jemand Abaka versponnen?

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Re: Bananenfaser ... ich weiß nicht welche

Beitrag von ehemaliger User » 18.10.2008, 19:26

Keine Ahnung
Ich rätsle auch noch.
Habe mich aber beim Gedanken erwischt das nächste Mal beim Banenschälen die fitzelchen in der Microwelle trocknen zu wollen..........
Dieser Beitrag wurde von einem User verfasst, der nicht mehr im Forum registriert ist.

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Re: Bananenfaser ... ich weiß nicht welche

Beitrag von Greifenritter » 23.02.2010, 19:57

Nun wird das Rätsel weiter getrieben, denn nun habe ich eine probe "Bananenfaser" vom Wollschaf versponnen. Diesmal war es ein Kammzug.

Die Faser erinnert extrem stark an Ramie, ist weniger glänzend und der Faden etwas härter als der meiner beiden vorhergehenden Proben. Diese Probe hing nicht in Büscheln und war nicht "lockig".

Ich bin wirklich ratlos.

Habe ich da zwei unterschiedliche Regenerate, zweimal Blattfasern in unterschiedlichen Aufbereitungsstadien oder einmal regenerat und einmal Bastfaser *grübel*.

Evtl. kann ja Michel Licht ins Dunkel bringen.

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Re: Bananenfaser ... ich weiß nicht welche

Beitrag von Greifenritter » 23.02.2010, 20:20

Schon wieder ich:

Habe da einiges gefunden was einerseits weiterhilft, andererseits noch mehr verwirrt:

Hier steht etwas über Abaca/ Abecá/ Abaka, die Faser die aus der faserbanane gewonnen und auch manila/ manilahanf genannt wird: http://de.wikipedia.org/wiki/Abac%C3%A1
aus Wikipedia...
Die Abacá (Musa textilis), auch Manilahanf genannt, ist eine in Ostasien heimische Pflanzenart aus der Gattung Bananen (Musa) in der Familie der Bananengewächse (Musaceae).
...
Genutzt werden vor allem die bis zu zwei Meter langen Hartfasern der Abacáblätter. Die Faser ist relativ grob und weist eine hohe Reißfestigkeit von 45 bis 70 cN/tex auf. Zur Gewinnung der Faser, die ebenfalls als Abacá oder Manila bezeichnet wird, werden die Blätter zu Beginn der Blütezeit an der Basis abgeschnitten und entsprechend ihrem Alter und der Qualität geordnet. Dabei enthalten die innersten und damit jüngsten Blattscheiden die weichsten und schwächsten Fasern.
...

Andererseits gibt es hier Handarbeitsgarne mit Abaka von Noro:
http://www.knittinginstitute.co.uk/yarn ... &year=2007
Dazu auch: http://www.designeryarns.de/files/image ... i_info.pdf

Ene andere Homepage besagt:
von http://www.stofflexikon.com/manila/729/manila.html


Manila
(AB = Abaca), Gruppe 10 der textilen Rohstoffe nach dem TKG für Fasern aus den Blattscheiden der Musa textilis, der Faserbanane.

Es ist eine sehr feste und gegen Meerwasser widerstandsfähige Faser.

Sie ist nach dem Hauptausfuhrhafen Manila benannt und wird fälschlicherweise auch als Manilahanf bezeichnet.

Der Baset wird ohne vorherige Rotte von Hand oder mit Entfaserungsmaschinen (Decorticatoren, Rasparadoren) gewonnen und ist hinsichtlich Feinheit, Reinheitsgrad und Farbe sehr unterschiedlich.

Die aus dem Hauptanbaugebiet Philippinen kommenden Sorten sind ( von grob bis fein) Bandala, Lupis, Quilot, Tupoz; sie werden für Erntebindegarne, Netze, Taue und dergleichen verwendet.
Umfangreicher: http://www.tis-gdv.de/tis/ware/fasern/manila/manila.htm (Hier ist ausdrücklich von schlechter Spinnbarkeit die Rede)

Sehr verwirrend!

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Re: Bananenfaser ... ich weiß nicht welche

Beitrag von DieWollmaus » 24.02.2010, 20:21

Hallo Danny,
Ich weiß jetzt gerade nicht, ob ich da auf dem Holzweg bin, aber ich hatte mal was gelesen, dass Fasern auch aus dem Bananenstamm gewonnen werden. Vielleicht bezieht sich das dann aber eher auf die Regeneratfaser?
Nach der Bananenernte werden die Bananenbäume am Stumpf abgesägt, da eine Pflanze nur einmal Früchte tragen kann und dann abstirbt.

Ich denke, dass es wahrscheinlich auch auf die Sorte ankommt - es gibt ja an die 100 verschiedenen Arten.

Ich hab jetzt noch folgendes hier gefunden:
Seidige Faser der Banane, wie Bananenseil, wird von der Stärke des weggeworfenen Bananenbaumstumpfs extrahiert. Verschiedene Schichten des Bananenstumpfs erbringen Fasern der verschiedenen Qualitäten mit dem SEIL, welches die Arten in drei Beschaffenheiten einstuft. Während der Name andeutet, ist seidige Faser für Hauseinrichtungsgegenstände und Zusätze ein sehr feines Material und ein gut angepasst.
Anscheinend kommt es auch darauf an, aus welchem Teil man nun konkret die Fasern verwendet.

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Re: Bananenfaser ... ich weiß nicht welche

Beitrag von Greifenritter » 25.02.2010, 18:00

Der Stamm der Banane besteht ja letztendlich auch nur aus Blättern (habe eine hier stehen) Ist ja kein klassischer Stamm wie bei Bäumen.

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Re: Bananenfaser ... ich weiß nicht welche

Beitrag von DieWollmaus » 25.02.2010, 19:08

Ja das wusste ich, aber ich dachte hier wird wirklich von den grünen Blättern gesprochen.

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Re: Bananenfaser ... ich weiß nicht welche

Beitrag von Greifenritter » 28.02.2010, 13:24

Also die Bananenseide vom Wollschaf ist auf jeden Fall eine Regeneratfaser. Zumindest das Rätsel ist gelöst.

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