Rassetypische oder interindividuelle Faserunterschiede?
Moderator: Claudi
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Rassetypische oder interindividuelle Faserunterschiede?
Hallo ihr Lieben,
mit fiel gerade auf, dass ich selber ja nur eine sehr begrenzte Auswahl an Schafrassen kenne, weil ich die Fasern in der Nähe (100km) besorge. Ich ertausche immer selbst ausgesuchte oder abonnierte Vliese. Hunde, Kamele, Alpakas und Karnickel gibts rundrum auch. Geschicktes oder Kammzug verarbeite ich nie. Das einzige was ich kaufe ist Seide, Ramie, Polyester.
Eigentlich habe ich nicht das Gefühl, dass mir eine besondere Farbe oder Qualität fehlt. Spinnt hier noch jemand so "einspurig" oder sogar nur von den eigenen Schafen und bestimmte Partieen oder Tiere?
Vielleicht teilt ihr eure Erfahrungen mit?
mit fiel gerade auf, dass ich selber ja nur eine sehr begrenzte Auswahl an Schafrassen kenne, weil ich die Fasern in der Nähe (100km) besorge. Ich ertausche immer selbst ausgesuchte oder abonnierte Vliese. Hunde, Kamele, Alpakas und Karnickel gibts rundrum auch. Geschicktes oder Kammzug verarbeite ich nie. Das einzige was ich kaufe ist Seide, Ramie, Polyester.
Eigentlich habe ich nicht das Gefühl, dass mir eine besondere Farbe oder Qualität fehlt. Spinnt hier noch jemand so "einspurig" oder sogar nur von den eigenen Schafen und bestimmte Partieen oder Tiere?
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Re: Rassetypische oder interindividuelle Faserunterschiede?
Wie witzig - genau das hab ich mich die Tage auch gefragt
Zur Antwort:
Ich verspinne kaum industriell verarbeitete Wolle. Ich hab hier noch meinen Eiderschafkammzug, den ich mir als erstes Übungsstück zu Beginn zugelegt habe, aber der muss wohl noch "nachreifen"... oder ich geb ihn doch noch ab.
Ansonsten verarbeite ich Rohwolle (also mit waschen und allem - nich direkt vom Schaff aufs Spinnrad >>schauder<< ) oder Wolle, die von anderen von Hand vorbereitet wurde.
Auf einzelne Tiere oder Rassen bin ich nicht festgelegt, ich nehm was kommt. Gute Haltung der Schafe ist mir da wichtig, aber ich hinterfrag nicht soooo konsequent.
(Saubere Wolle ohne viel Stroh und Köttel -> wird schon viel draußen gewesen sein... wobei ich die Skudden unserer Nachbarn am liebsten mag. Die sind fast jeden Tag am Zaun
) Toll ist auch die Wolle von Thomas' Blackfaces. Dann kam hier letztens ein Link zu einem Hof in der Gegend, den ich mir dieses Frühjahr mal ansehen möcht, dann hat mir unser TA lose welche zugesagt, usw. Von Azubi und UteRobinson hab ich wunderbare Wolle, von der ich mal ungesehen von guter Haltung ausgehe - ohne mir viel Kopp zu machen.
Mit den gekauften Kammzügen und der Färberei mit chemischen Farben kann ich nicht so viel anfangen, wobei ich die fertigen Werke teilweise schon genial finde - werd ich nie schaffen, sowas
Aber dem Prozess kann ich ebensowenig abgewinnen wie unpersönlichen, gekauften Kammzügen. Vielleicht später, aber momentan ganz klar nicht.

Zur Antwort:
Ich verspinne kaum industriell verarbeitete Wolle. Ich hab hier noch meinen Eiderschafkammzug, den ich mir als erstes Übungsstück zu Beginn zugelegt habe, aber der muss wohl noch "nachreifen"... oder ich geb ihn doch noch ab.
Ansonsten verarbeite ich Rohwolle (also mit waschen und allem - nich direkt vom Schaff aufs Spinnrad >>schauder<< ) oder Wolle, die von anderen von Hand vorbereitet wurde.
Auf einzelne Tiere oder Rassen bin ich nicht festgelegt, ich nehm was kommt. Gute Haltung der Schafe ist mir da wichtig, aber ich hinterfrag nicht soooo konsequent.
(Saubere Wolle ohne viel Stroh und Köttel -> wird schon viel draußen gewesen sein... wobei ich die Skudden unserer Nachbarn am liebsten mag. Die sind fast jeden Tag am Zaun

Mit den gekauften Kammzügen und der Färberei mit chemischen Farben kann ich nicht so viel anfangen, wobei ich die fertigen Werke teilweise schon genial finde - werd ich nie schaffen, sowas



Aber dem Prozess kann ich ebensowenig abgewinnen wie unpersönlichen, gekauften Kammzügen. Vielleicht später, aber momentan ganz klar nicht.
- stuart63
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Re: Rassetypische oder interindividuelle Faserunterschiede?
Leicht OT.....was machst Du aus der Blackface Wolle?
LG Katja
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Re: Rassetypische oder interindividuelle Faserunterschiede?
Wenn wir duch die Gegend fahren, suchen wir uns schöne Schafe aus, suchen uns die Schäfer.
Einen guten Schäfer haben wird bei Rostock, da bringt uns eine Bakannte im Sommer Wolle mit.
Meine Beate spinnt meist aus dem Vlies, manchmal auch Vlies gewaschen und kardiert.
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Gruß Mathias
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Unmögliches erledigen wir sofort. Wunder, die dauern etwas länger
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Re: Rassetypische oder interindividuelle Faserunterschiede?
Wenn ich gefragt bin, und ein Blackface ein Schwarzkopf ist-
ich mache im wesentlichen Socken, Handschuhe, Mützen, Ponchos, Jacken, Teppiche, Bankauflagen, Sitzkissen. Was zu kratzig ist, wird gefüttert, ich weiß meist, wer was verträgt. Ich vertrage eher nichts kratziges. Es gibt Schwarzkopfzuchtböcke der Schafhaltervereinigung mit Zuchtziel Wollqualität und deutlich unter 30 Micron! Irgendwie will man gerüstet sein, wenn es nur noch Wolle mit eingezüchteter Sollbruchstelle gibt. Schlachtgewicht ist nicht mehr das einzige Kriterium.
Das Waldschaf, mein Sockenfavorit, liegt deutlich drüber bis 40 Micron, die Socken kratzen gekocht fast gar nicht und halten gut.
ich mache im wesentlichen Socken, Handschuhe, Mützen, Ponchos, Jacken, Teppiche, Bankauflagen, Sitzkissen. Was zu kratzig ist, wird gefüttert, ich weiß meist, wer was verträgt. Ich vertrage eher nichts kratziges. Es gibt Schwarzkopfzuchtböcke der Schafhaltervereinigung mit Zuchtziel Wollqualität und deutlich unter 30 Micron! Irgendwie will man gerüstet sein, wenn es nur noch Wolle mit eingezüchteter Sollbruchstelle gibt. Schlachtgewicht ist nicht mehr das einzige Kriterium.
Das Waldschaf, mein Sockenfavorit, liegt deutlich drüber bis 40 Micron, die Socken kratzen gekocht fast gar nicht und halten gut.
Zuletzt geändert von sockolade am 30.01.2013, 16:14, insgesamt 1-mal geändert.
- stuart63
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Re: Rassetypische oder interindividuelle Faserunterschiede?
Hatte zwar Troll gemeint, aber vergessen zu schreiben, danke trotzdem! Ich meinte scottish blackface.
Ich hatte vor ca. einem Jahr Blackface Wolle und für mich war sie irgendwie unverarbeitbar. Ich würde nur gerne wissen, ob es an meiner damaligen Unfähigkeit gelegen ist oder blackface wirklich soooo drahtig ist. Oder vielleicht gibt es auch bei dieser Rasse so große Unterschiede?
LG Katja
Ich hatte vor ca. einem Jahr Blackface Wolle und für mich war sie irgendwie unverarbeitbar. Ich würde nur gerne wissen, ob es an meiner damaligen Unfähigkeit gelegen ist oder blackface wirklich soooo drahtig ist. Oder vielleicht gibt es auch bei dieser Rasse so große Unterschiede?
LG Katja
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Re: Rassetypische oder interindividuelle Faserunterschiede?
Meine Liebe gehört so den Schaferern hier vor Ort.
Was aber auch bedeutet dass die Faserauswahl sehr ! begrenzt ist.
Im Werdenfels werden vorwiegend bayr. Bergschafe gehalten.
Deren Verwendung ist halt doch eingeschränkt selbst für jemand mit Rosshaut wie mich. Ich mag sie dennoch, weil sie für mich Heimat bedeutet.
An den Kammzügen ( gekauft) schätze ich andere Vorzüge.
Es gibt für jede Wolle/Rasse den richtigen Verwendungszweck.
Ich bin einfach schlicht zu neugierig um nur Bergschaf zu verspinnen.
Jede neue Wollsorte zieht nen Lernprozess nach sich, den ich sehr schätze
Es sind unzählige Schafrassen oder Wollsorten von denen ich schon Proben hatte.
Auch weil sich meine Schafliebe nicht nur auf bayr. Rassen bezieht.
Es ist überaus spannend mit nem Walisen über die Schafhaltung zu plaudern, selbst mit meinem grottigen Englisch.
Zur Farbe, es gibt halt nun mal Leute, die können keinen Naturtöne tragen, oder diese sind für sie sehr unvorteilhaft.
Bei mir ists wie gesagt zweigleisig. Nur örtlich heimisch wäre mir wie gesagt viel ! zu langweilig. Und man lernt auch dazu mit anderen Wollsorten.
Karin
Was aber auch bedeutet dass die Faserauswahl sehr ! begrenzt ist.
Im Werdenfels werden vorwiegend bayr. Bergschafe gehalten.
Deren Verwendung ist halt doch eingeschränkt selbst für jemand mit Rosshaut wie mich. Ich mag sie dennoch, weil sie für mich Heimat bedeutet.
An den Kammzügen ( gekauft) schätze ich andere Vorzüge.
Es gibt für jede Wolle/Rasse den richtigen Verwendungszweck.
Ich bin einfach schlicht zu neugierig um nur Bergschaf zu verspinnen.
Jede neue Wollsorte zieht nen Lernprozess nach sich, den ich sehr schätze
Es sind unzählige Schafrassen oder Wollsorten von denen ich schon Proben hatte.
Auch weil sich meine Schafliebe nicht nur auf bayr. Rassen bezieht.
Es ist überaus spannend mit nem Walisen über die Schafhaltung zu plaudern, selbst mit meinem grottigen Englisch.
Zur Farbe, es gibt halt nun mal Leute, die können keinen Naturtöne tragen, oder diese sind für sie sehr unvorteilhaft.
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Karin
Ganz gleich, wie beschwerlich das Gestern war, stets kannst du im Heute von Neuem beginnen.
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Re: Rassetypische oder interindividuelle Faserunterschiede?
Also beide Haartypen zusammen verarbeitet sind teils sehr kratzig, selbst für mich.stuart63 hat geschrieben:Hatte zwar Troll gemeint, aber vergessen zu schreiben, danke trotzdem! Ich meinte scottish blackface.
Ich hatte vor ca. einem Jahr Blackface Wolle und für mich war sie irgendwie unverarbeitbar. Ich würde nur gerne wissen, ob es an meiner damaligen Unfähigkeit gelegen ist oder blackface wirklich soooo drahtig ist. Oder vielleicht gibt es auch bei dieser Rasse so große Unterschiede?
LG Katja
Gibt aber Unterschiede.
Der Kammzug ( selbstgekämmt) den ich von Thomas hatte, der war ein Traum, aber das war nur Unterwolle vermutlich.
Karin
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Re: Rassetypische oder interindividuelle Faserunterschiede?
Ich gaube auch nicht, dass es unverarbeitbare Rassen gibt. (Bei den Kameruntürvorlegern bin ich mir nicht sicher. Aber es gibt einzelne Tiere, die man wirklich nicht verarbeiten will, weil man schon genug Türvorleger hat. Ich hatte mal ein Milchschafabo und musste das Beischafvlies immer mitnehmen, weil die netten Spender sonst verärgert ob meiner Geschleckigkeit gewesen wären. Dieser Milchschafbock sah von weitem traumhaft weiß und flockig aus, bestand aber aus dünner verfilzter Unterwolle von 1cm Stapellänge und Grannen gesträubt in alle Richtungen wie so ein Meerschweindl. Selbst als Tomatenmulche unbrauchbar. Er hieß Hermann, wurde dort heißgeliebt und landete bei mir stets in der Mülltonne.
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Re: Rassetypische oder interindividuelle Faserunterschiede?
@ Katja: Ich glaube nicht, das es an deiner Unfähigkeit lag. Es ist allerdings möglich, das du perfektionistischer an die Sache herangehst als ich. Ich fand es schwer, einen exakt gleichmäßigen Faden daraus zu spinnen - und hab aus der Not eben eine Tugend gemacht.
Zu meiner Blackfaceerfahrung:
Mittlerweile spinne ich aus dem gewaschenen/ gezupften Vlies. Als die Wolle frisch hier war und ich nach dem waschen gekämmt habe, ging es super. Nach einigen Monaten wurde das vierbliebene Lanolin klebrig - da war halt schluß mit kämmen. Aus der BlackiSCHAFwolle sind bisher Stulpen geworden. Ich mag diese leicht rustkale, etwas unregelmäßig gewordene Wolle sehr
Lange wußte ich nicht so genau was aus der BlackiBOCKwolle werden sollte. Es ist zwar meine Lieblingswolle (Grannenhaare, die teilweise so dick wie Pferdehaar sind und dazwischen halt ganz weiches...
), aber für einen Schal selbst mir zu kratzig. Also hab ich das Ganze nur gewaschen und gezupft versponnen und beschlossen, dass daraus eine Jacke wird. Ich finde diese stellenweise extreme Unterschidlichkeit der Haarbeschaffenheit in einem Faden genial! Als Probestücke hab ich schon mal Handschuhe angefangen. Fest gestrickt lassen sie keinen Wind durch und glatt links sieht man kaum die Maschen. Sicherlich Geschmacksache, aber ich bin echt froh, das Thomas meinte, ich könne dieses Jahr wieder Wolle von seinem "Brian" bekommen. kardieren ging bei mir übrigens bei der Wolle nicht - und kämmen produziert mir doch zu viel Abfall (gerade bei dieser besonderen Wolle )
Ach ja - ich hab die Wolle sehr vorsichtig gewaschen, damit das Lanolin drinbleibt. Macht sicher auch was aus.

![zufrieden :]](./images/smilies/pleased.gif)
Zu meiner Blackfaceerfahrung:
Mittlerweile spinne ich aus dem gewaschenen/ gezupften Vlies. Als die Wolle frisch hier war und ich nach dem waschen gekämmt habe, ging es super. Nach einigen Monaten wurde das vierbliebene Lanolin klebrig - da war halt schluß mit kämmen. Aus der BlackiSCHAFwolle sind bisher Stulpen geworden. Ich mag diese leicht rustkale, etwas unregelmäßig gewordene Wolle sehr


Lange wußte ich nicht so genau was aus der BlackiBOCKwolle werden sollte. Es ist zwar meine Lieblingswolle (Grannenhaare, die teilweise so dick wie Pferdehaar sind und dazwischen halt ganz weiches...
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Ach ja - ich hab die Wolle sehr vorsichtig gewaschen, damit das Lanolin drinbleibt. Macht sicher auch was aus.
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Re: Rassetypische oder interindividuelle Faserunterschiede?
Ich bin hier im Tiroler Unterland eher eingeschränkt. Aktuell zu haben sind bei mir in der Nähe nur Bergschaf und Walliser Schwarznasenschafe. Aber selbst zwischen diesen beiden Rassen besteht für mich ein himmelweiter Unterschied.
Selbst unter den Bergschafen gibts viele Unterschiede. Vor 2 Jahren bekam ich graue Bockwolle, die wesentlich länger war, als die Wolle der Damen. Die Locken fühlten sich unheimlich weich an. Nach dem Verspinnen war sie allerdings doch entäuschend kratziger als gedacht.
Ansonsten habe ich schon einiges an Rohwolle ertauscht, um doch ein breiteres Spektrum zu bekommen. Ich finde das immer wieder spannend.
Allerdings nur auf solche Wolle möchte ich mich auch nicht beschränken. Da ich doch relativ kratzempfindlich bin, mag ich dann auch gerne mal schöne Kammzüge.
Die meisten Sachen, die ich aus der Wolle der hiesigen Schafe oder aus den ertauschten Rohwollen mache werden eigentlich Mützen für meinen Mann. Aus der Bergschafwolle meistens rustikale Sachen, wie gefilztes oder Strickfilzpatschen.
lg Adsharta
Selbst unter den Bergschafen gibts viele Unterschiede. Vor 2 Jahren bekam ich graue Bockwolle, die wesentlich länger war, als die Wolle der Damen. Die Locken fühlten sich unheimlich weich an. Nach dem Verspinnen war sie allerdings doch entäuschend kratziger als gedacht.
Ansonsten habe ich schon einiges an Rohwolle ertauscht, um doch ein breiteres Spektrum zu bekommen. Ich finde das immer wieder spannend.
Allerdings nur auf solche Wolle möchte ich mich auch nicht beschränken. Da ich doch relativ kratzempfindlich bin, mag ich dann auch gerne mal schöne Kammzüge.
Die meisten Sachen, die ich aus der Wolle der hiesigen Schafe oder aus den ertauschten Rohwollen mache werden eigentlich Mützen für meinen Mann. Aus der Bergschafwolle meistens rustikale Sachen, wie gefilztes oder Strickfilzpatschen.
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Re: Rassetypische oder interindividuelle Faserunterschiede?
Hallo !sockolade hat geschrieben: Das Waldschaf, mein Sockenfavorit, liegt deutlich drüber bis 40 Micron, die Socken kratzen gekocht fast gar nicht und halten gut.
Entschuldige bitte die blöde Frage , aber was bedeutet denn "die Socken kratzen gekocht fast gar nicht " ? Was machst Du denn dann genau ? Das höre ich einfach nur zum ersten Mal ...
- thomas_f
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Re: Rassetypische oder interindividuelle Faserunterschiede?
Bei unseren Scottish Blackface gibt es deutliche Unterschiede in Stapellänge, Feinheit, Stichelhaaranteil usw. von einem Tier zum anderen. In der Rassebeschreibung ist auch von verschiedenen Typen und Wolltypen die Rede, aber welches von unseren Schafen zu welchem Typ gehört, weiß ich nicht, ich nehme an, dass das schon beim vorigen Züchter vermischt wurde, so dass nun die verschiedenen Eigenschaften bei den verschiedenen Tieren auftauchen.stuart63 hat geschrieben:Ich hatte vor ca. einem Jahr Blackface Wolle und für mich war sie irgendwie unverarbeitbar. Ich würde nur gerne wissen, ob es an meiner damaligen Unfähigkeit gelegen ist oder blackface wirklich soooo drahtig ist. Oder vielleicht gibt es auch bei dieser Rasse so große Unterschiede?
Das Verarbeiten auf der Trommelkarde hat bei uns sowas von nicht geklappt, dass die inzwischen ein neues Zuhause gefunden hat. Beim Kämmen gibt es hingegen keine Probleme. Der Kammzug lässt sich sehr angenehm verspinnen und gibt ein recht glattes, glänzendes Garn. Vor ein paar Wochen habe ich einen industriellen Kammzug vom Coburger Fuchs bekommen, der fühlt sich im Vergleich rauh, hart, matt an. Ich habe ihn aber noch nicht angesponnen. Die Unterwolle von den meisten unserer Tiere, also der Kämmabfall, ist kaum zu gebrauchen. Das braune Bergschaf, das wir auch noch als Rohwolle haben, ist auch teils recht dicke Faser im Vergleich zu den Blackies, ein Teil der Deckhaare im Kammzug gehen schon Richtung Pferdemähne. Es hat aber einen viel größeren Anteil an verarbeitbarem Kämm"abfall", also Unterwolle, als unsere Blackies, und darin so gut wie keine Stichelhaare. Diese Unterwolle ist allerdings ziemlich kratzig.
Genau so isses. Grenzenlose Neugierde haltshorty hat geschrieben:Jede neue Wollsorte zieht nen Lernprozess nach sich, den ich sehr schätze

Ähem.shorty hat geschrieben:Der Kammzug ( selbstgekämmt) den ich von Thomas hatte, der war ein Traum, aber das war nur Unterwolle vermutlich.


Beste Grüße -- Thomas
- shorty
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Re: Rassetypische oder interindividuelle Faserunterschiede?
Oh schade, danke aber fürs korrigieren, war mir schon wieder entfallen.
Nur das traumhafte Spinnen blieb im Gedächtnis
Karin
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Re: Rassetypische oder interindividuelle Faserunterschiede?
Ich fahre auch zweigleisig. Ich kaufe Kammzüge, um sie zu färben, um bunte Batts zu kardieren und Artyarnzu spinnen. Und auch, weil ich für viele Filzprojekte einfach sehr feine Wolle benötige.
Dann frage ich Schafhalter hier in der Gegend, ob ich Wolle bekommen kann, und schaue auch in örtlichen Kleinanzeigen. Dabei finde ich die Rassenauswahl hier ziemlich gut. Es gibt in Belgien viele Hobbyschafhalter mit nur einigen wenigen Schafen. Da ist von verschiedenen belgischen und auch niederländischen Rassen, über beispielsweise Hebrideans, Manx Loaghtan, Ouessant .... alles zu finden. Man muss aber suchen und sich trauen Leute anzusprechen. Dann gibt es ja auch noch Vereine, die sich um den Erhalt alter Rassen kümmern, andere landwirtschaftlich geprägte Verbände..., wo man nachfragen kann.
Das ist am Verarbeiten der Wolle sowie am Spinnen und Filzen für mich das, was mich am meisten Spass macht: Immer wieder neues auszuprobieren, und auch Leute kennenzulernen, die sich auch für Schafe begeistern und die sich freuen, wenn jemand Interesse an ihrer Wolle hat.
Grüße aus Belgien, Beate
Dann frage ich Schafhalter hier in der Gegend, ob ich Wolle bekommen kann, und schaue auch in örtlichen Kleinanzeigen. Dabei finde ich die Rassenauswahl hier ziemlich gut. Es gibt in Belgien viele Hobbyschafhalter mit nur einigen wenigen Schafen. Da ist von verschiedenen belgischen und auch niederländischen Rassen, über beispielsweise Hebrideans, Manx Loaghtan, Ouessant .... alles zu finden. Man muss aber suchen und sich trauen Leute anzusprechen. Dann gibt es ja auch noch Vereine, die sich um den Erhalt alter Rassen kümmern, andere landwirtschaftlich geprägte Verbände..., wo man nachfragen kann.
Das ist am Verarbeiten der Wolle sowie am Spinnen und Filzen für mich das, was mich am meisten Spass macht: Immer wieder neues auszuprobieren, und auch Leute kennenzulernen, die sich auch für Schafe begeistern und die sich freuen, wenn jemand Interesse an ihrer Wolle hat.
Grüße aus Belgien, Beate